Kapitel 73
„Jimin, was machst du da?", fragte ich total aufgeschmissen, als er mich immer weiter hinauszog und ich mich nicht wehren konnte.
Ich konnte es nicht realisieren, dass Jimin mich an die Hand nahm und nicht seine nervige Kira, die mich noch fast in den Wahnsinn trieb.
„Es klären", sagte er nur und in mir kamen nur mehr Fragen auf. Fragen, die ich nicht stellen wollte und Fragen, wo ich keine Antworten drauf haben wollte.
Fragen waren einer der schlimmsten Dinge, die man sich selbst antun konnte. Oft folgte auf unschönen oder ängstlichen Fragen eine brutale und herzzerreißende Antwort, die man nie haben wollte.
„Jimin, du hättest Kira wählen sollen!", erinnerte ich ihn, doch er zog mich ohne Antwort weiter. „Jimin, ich bin nicht deine Freundin, Kira ist es." Der Dunkelhaarige jedoch zog mich immer weiter in den tiefen Wald, der sich hinter dem Haus versteckte.
Nach einer kurzen Weile ließ ich mir dies aber nicht mehr gefallen, weswegen ich mit aller Kraft versuchte in die andere Richtung zu ziehen, damit er endlich stehenblieb. „Jimin!"
„Tiana!!", schrie er zurück und für einen Moment erstarrte ich vor Angst. Seine Augen wirkten düster und mit hasserfüllt. Das Glänzen war lange nicht mehr vorhanden und nur die Wut war in ihm zu sehen. Angst baute sich in mir auf und das erkannte er so sehr, dass er von einem zum anderen Moment wie ein anderer Mensch wirkte und mich mit einem vorsichtigen Blick in die Augen ansah. „Tut mir Leid", sagte er nun ruhiger und man erkannte nun, dass seine Augen glänzten.
Jedoch nicht aufgrund eines schönen Grundes.
Seine Augen wurden immer nasser und auch seine Nase machte sich bemerkbar mit einem Schnupfen. Jimin fing vor mir an in Tränen auszubrechen, die seine Wangen hinunterliefen und das war der Moment, wo ich nicht mehr weitermachen konnte.
All diese Wut und all dieser Hass verflog sofort.
Schnell nahm ich ihn in die Arme und da fing er auch schon an zu schluchzen. Jimins Brust bebte vom Weinen und auch seine Stimme brach immer wieder ab, wenn er was sagen wollte, weswegen ich ihn einfach fester an mich drückte und eine Hand auf seinen Hinterkopf legte, um ihn dort zu streicheln. „Alles ist gut..", flüsterte ich und bemerkte wie er den Kopf schüttelte, wobei ich immer noch versuchte ihn zu beruhigen, indem ich seinen Hinterkopf streichelte.
Mein Herz zerbrach mit jeder Sekunde in kleinere Stücken.
„Nichts wird gut.. Tiana.. einfach nichts..", sagte er und nun wusste ich, warum er mich so tief in den Wald zog. Er wollte nicht, dass alle mitbekamen, dass er weinen musste. „Ich bin so unglücklich, Tia.. ich träume jede Nacht von dir..", schluchzte er und ich schluckte stark. „Tut mir Leid, dass ich deinen Geburtstag kaputt mache..", sprach er traurig und weinte noch stärker als zuvor.
Traurig grinste ich und schüttelte jedoch nur den Kopf, damit er sich kein schlechtes Gewissen machen musste. „Nein, alles okay, Jimin. Beruhige dich erstmal, man kann immer noch alles klären und du wirst sicherlich noch glücklich, versprochen. Wir kriegen das hin und das mit Kira.. egal was ist, das wird schon. Ihr habt so ein süßes Kind miteinander und das verbindet euch sowieso immer. Und dann macht es auch nichts aus, wenn ihr mal Streit habt oder nicht so schöne Zeiten. Das Leben kann nicht nur aus guten Momenten bestehen, wir würden diese dann einfach nicht mehr schätzen und deswegen ist es okay, wenn es mal einem nicht okay geht", erklärte ich beruhigend, wobei ich bemerkte, dass das Weinen weniger wurde und Jimin sicher weniger anspannte. „Wir kriegen das schon hin. Du wirst noch glücklich, Jimin."
„Aber nicht mit ihr, Jimin", hörte ich plötzlich eine Stimme, obwohl Jimin nicht mal etwas gesagt hatte, denn er hatte mich nur kurz angeschaut. Deswegen drehten Jimin und ich uns zusammen in die Richtung, wo die Stimme ertönte und sahen beide verwirrt die Person an, die Jimin selbst hasserfüllt ansah. Es war mehr Hass in diesen Augen zu erkennen, als in Jimins vorher, was mir schon einen Schrecken einjagte.
„Nicht mit Tiana", sprach Taehyung nur.
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