Kapitel 65

"Mom, was meinst du?", fragte ich sie, doch sie ignorierte mich, indem sie sich einen goßen Löffel in den Mund schob. "Mom?", wiederholte ich mich und drehte mich dann zu Jimin, der immer noch stillschweigend, mit einer leicht gekrümmten Haltung, auf seinem Stuhl saß. "Jimin, was ist los?"

"Tut mir Leid, Tia", meinte er leise und schob den Teller etwas mehr in die Tischmitte, weg von sich.  "Aber ich denke, dass ich hier nicht willkommen bin", sprach er leise und stand auf, wobei ich genauso den Teller von mir schob und wieder in die Runde schaute.

"Was ist hier los?", fragte ich entsetzt nun ein weiteres Mal und meine Mutter schaute zu Kira, die daraufhin nickte, was die Situation nur noch verwirrender für mich machte.

"Dein Freund findet Gefallen daran hinter deinem Rücken deine Schwester anzufassen", sprach meine Mutter und aß gemütlich weiter, als wäre das alles ganz normal.

Mir hingegen tat es furchtbar weh und ich traute mich erst nicht zu Jimin zu sehen, doch tat es dann, wobei mein Herz sich immer schwächer anfühlte.

"Stimmt das?", fragte ich.

"Natürlich", mischte sich Kira ein und ich blickte sie finster an.

"Kira, du hast dich nicht einzumischen, ich habe dich nicht einmal gefragt"

"Tia, ich hab nichts getan, ich meine es ernst", hörte ich Jimin leise sagen und stand genauso auf.

Es verwirrte mich zu sehr, denn wenn so etwas behauptet wurde, was die grauenvolle Wahrheit sein konnte, dann würde er nicht weiter lügen. Das ergab alles überhaupt keinen Sinn.

"Kira, es reicht langsam, erzähl keinen Müll mehr", fauchte ich wütend, genervt von ihren Lügen.

"Ich habe es doch gesehen, Tiana. Jimin spielt hier die Spielchen und sei nicht so dumm, um jemanden wie ihm hinterherzulaufen. Du solltest nichts mit Lügnern zu tun haben", gab nun meine Mutter von sich und ich schluckte.

Das war definitiv zu viel für mich. Es war furchtbar das zu hören und der Schmerz, der durch jede einzelne Worte verursacht wurde, war fast unerträglich. Worte haben so eine große Macht, welche viel zu oft unterschätzt wird. Ich verstand keine einzige Sache mehr und ich wusste nicht mehr was ich machen sollte. 

Hilfesuchend schaute ich zu Taehyung, doch dann tat ich etwas, bevor er es tun konnte, was auch so wirkte, da er aufstehen wollte, aber ich hinderte ihn, da ich etwas sagte.

"Und du sagst, dass du nichts getan hast?", fragte ich Jimin noch einmal prüfend und er presste seine Lippen zusammen.

Jimins Kopf senkte sich zu Boden und sein ruhiges Verhalten machte mich furchtbar nervös. Ich hatte keine Lust mehr auf so etwas. Immer wenn ich dachte, dass alles besser werden würde, kam noch eine Sache hinzu, die mich hinunter drückte.

"Ich hab sie nicht angefasst", sagte er schließlich und ich nickte vorsichtig.

"Tschüss, Mutter", brachte ich heraus und fand es selbst komisch, dass ich dieses Wort benutzte, da ich sie nie so nannte.

"Tiana, was hast du vor? Setz dich sofort wieder hin", forderte sie mich auf und ich nahm all meinen Mut zusammen, um das zu tun, was ich auch wirklich vorhatte.

"Du hast doch selbst gesagt, dass ich nichts mit Lügnern zu tun haben soll. Wieso sollte er mich anlügen?", sagte ich und nahm Jimins Hand, die ich fest drückte.

Meine Mom stand sofort auf und stützte sich mit ihren Fäusten auf dem Tisch ab. Jimins Blick ruhte immer noch auf mir und ich wusste, dass er selbst schockiert von jedem meiner Worte war.

"Du vertraust einem kleinen Jungen, der noch so viel Schwachsinn im Kopf hat, mehr als deiner eigenen Familie?", fragte sie wütend ich drehte mich einfach um, wobei ich Jimin mit zur Tür zog. "Wenn du jetzt gehst, dann ist es vorbei. Sei nicht so dumm wie dein Vater und verlass diese Familie, Tiana"

"Nein", fing ich an und blieb stehen, um ihr noch ein letztes Mal in die Augen zu schauen. "Ich bin genauso schlau wie er und tue das Beste für mich"

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