Kapitel 56
Am nächsten Tag baute Jimin, wie versprochen, mein Bett wieder auf, während ich ihm nur zuschaute.
Irgendwie bedrückte mich etwas, nur wusste ich nicht was und ich wusste auch nicht wie ich mit Jimin darüber hätte reden können. Ich wusste ja selbst nicht was ich dazu sagen sollte, also was hätte er dann machen sollen?
Dennoch lächelte ich und versuchte mir meine Laune nicht zu vermiesen, was mir auch glücklicherweise gut gelang.
Meine Mom schloss sich in ihr Zimmer ein und musste alles erst realisieren, was ich auch sehr gut verstand.
Die Liebe kann so vieles anrichten und sie tat mir furchtbar Leid, doch ich konnte ihr nicht helfen. Sie musste sich selbst helfen.
Manchmal kann man Dinge nur alleine schaffen, egal wie schwer es sein mag. Manchmal muss man es alleine schaffen, damit man abschließen kann. Und meine Mutter ist eine starke Person, ich war mir sicher, dass sie das schaffen würde und sogar glücklicher werden würde. Ohne ihn.
Als meine Schwester wiederkam, ließ ich Jimin alleine und ging in ihr Zimmer, wo sie ihre Nägel lackierte.
Der unangenehme Geruch kroch mir in die Nase, weswegen ich nicht zu nah ranging und erst einmal nur zuschaute. Sie war völlig darauf konzentriert den Pinsel mit der roten Farbe auf ihre langen, schön geformten Nägel zu geben, sodass sie mich zuerst gar nicht bemerkte. Erst als ich mich räusperte sah sie mich an.
"Hey, du", sagte sie und schaute wieder zu ihren Händen.
"Wie geht es dir?", fragte ich und hielt meine Krücken fest, an die ich mich immer noch nicht gewöhnen konnte.
"Gut und dir? Hast du Schmerzen?", fragte sie und ich verneinte es.
"Wo warst du?", fragte ich aufmerksam und lehnte meinen Kopf an den Türrahmen, in den ich noch stand.
"Bei Jackson? Das weißt du doch?", fragte sie mich verwirrt und ich hob die Augenbrauen.
"Nein? Woher sollte ich das?"
"Ich hab ihn gestern extra hier her geschickt, damit er es dir erzählt", sagte sie und seufzte anschließend. "Hätte mich nicht auf ihn verlassen sollen. Aber keine Sorge. Da läuft nichts. Wirklich"
"Das wäre mir ehrlich gesagt egal, aber ich weiß nicht, ob er dich glücklich machen würde. Er hat dich nicht verdient", sagte ich und sie hauchte kurz auf ihre Nägel.
"Sag das nicht. Ich hab so dummes Zeug getan. Vor allem mit Jimin. Das tut mir wirklich so Leid, aber ich habe damals mit ihm was angefangen, weil ich was für ihn empfunden habe", erklärte sie und ich setzte mich zu ihr aufs Bett.
"Empfindest du noch etwas für ihn?", fragte ich und sie hielt kurz inne.
"Nein, schon gut. Nicht mehr das Selbe"
"Tut mir Leid", murmelte ich und sie lachte leise.
"Halt die Klappe, Tia. Das sollte es dir nicht", meinte sie lächelnd und legte den Nagellack beiseite. "Ich liebe dich, das weißt du, nicht wahr? Auch wenn ich manchmal so scheiße bin. Meine wahre Liebe gilt dir und Mom. Dad auch ein bisschen, wenn er kein Idiot ist", sagte sie noch grinsend.
"Ich liebe dich auch, Kira. Und ist okay. Willst du vielleicht mal Taehyung näher kennenlernen?", fragte ich und sie sah mich etwas baff an.
"N-nein, ihr hattet doch was. Stört dich das nicht? Hör auf mich zu verarschen", zickte sie und ich lächelte.
"Nein, tue ich nicht. Aber versprich mir eine Sache, okay?"
"Ja, klar! Alles!", meinte sie mit glänzenden Augen und einem breiten Grinsen.
"Verletze ihn nicht. Bitte. Er ist das Beste, was einem passieren kann. Schätze das", sagte ich und sie schaute komisch.
"Du empfindest sehr viel für ihn, richtig?", fragte sie und grinste schwach, während ich meinen Kopf schief legte.
"Leider nicht genug"
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top