Kapitel 35

"Was ist los?", fragte Jungkook auf einmal, der gerade durch die Tür kam und mich ansah.

"Nichts, ich wollte nur nach Hause", gab ich nun schwach lächelnd zurück, doch Jungkook glaubte mir nicht.

"Jimin, was ist los? Habt ihr das nicht geklärt?", fragte Jungkook nun an Jimin gerichtet und stellte sich so in die Tür, dass ich nicht einfach flüchten konnte, doch trotzdem war ich Jimin gegenüber mit dem Rücken gestellt, sodass ich ihn nicht ansehen musste.

"Ich hab ihr das alles mit Kira erzählt", murmelte er und Jungkook hob die Augenbrauen, während er ihm in die Augen sah und dann mir.

"Jetzt erst?", fragte er und ich wusste, dass Jimin diese Worte selbst trafen.

Er hatte es nur nicht auf die Reihe bekommen mir das zu erzählen und irgendwie verstand ich ihn auch etwas. An seiner Stelle hätte ich auch Angst gehabt, doch es hätte mich fertig gemacht, wenn ich es immer mehr verschwiegen hätte. Im Gegensatz zu ihm hätte ich es nicht ausgehalten es ihm zu verheimlichen.

"Jungkook, kannst du noch einmal kurz rausgehen?", fragte Jimin, doch ich hielt Jungkook an seinem grauen Pullover fest, wobei er zwischen mir und Jimin überfordert hin und herschaute.

Plötzlich kam ein braunhaariger Junge hinter Jungkook zum Vorschein und als ich ihn erkannte, da drückte ich Jungkook sofort zur Seite und umarmte Taehyung, der mir aufeinmal so viel Wärme schenkte.

"Ich.. dachte das wird ein Männerabend.. oder hab ich was falsch verstanden?", fragte Taehyung und ich spürte, wie seine Arme sich ganz langsam und achtsam um meinen Körper legten.

"Ist schon richtig. Ich wollte sowieso gehen", murmelte ich in seine Jacke, die etwas nass war.

"Tia, geh nicht", hörte ich Jimin sagen, doch nun bemerkten alle die Situation und wie ernst es doch war, woraufhin ich mich von ihnen abwandte und schnell durch das Haus lief.

Ich lief zur Garderobe und nahm schnell meine Jacke, die ich wieder anzog und ging gann zur Tür, wobei ich Schritte hörte und sich meine nur beschleunigten.

Als ich gerade auf der Veranda war und dann hecktisch den Weg langlief, spürte ich all die kalten Regentropfen, die hinunterfielen. Man roch den nassen Asphalt und ich genoss es einfach, da ich diesen Duft liebte. Es entspannte mich irgendwie, weswegen ich dann auch stehen blieb und nach oben schaute, bis ich dann die Augen schloss und die Tropfen einfach nur genoss. Ich liebte Regen.

Plötzlich hörte der Regen auf und als ich verwundert meine Augen öffnete, erblickte ich eine dunkle Jacke, die über mir gehalten wurde und das von Taehyung.

"Du wirst sonst noch krank", sagte er breit grinsend und ich musste ebenso leicht grinsen, woraufhin ich ihn anschaute, wie er mich bedeckte, aber selbst im Regen stand.

"Tae, komm auch mit runter", sagte ich und ging so nah an ihn, dass er auch geschützt wurde, woraufhin wir beide gleichzeitig losgingen.

"Ich wollte dich nicht im Dunkeln alleine gehen lassen. Wer weiß was hier für Leute rumlaufen. Oder schlimmer. Monster!", sagte er und ich lachte leise, woraufhin er ebenso leise kicherte.

"Jetzt hab ich ja einen Beschützer", sprach ich und dachte an Jungkook, der mir auf den Weg dahin ebenso Schutz gab. Es war einfach ein schrecklicher Tag, den ich einfach vergessen wollte. "Danke, Tae"

"Dank mir nicht zu früh! Vielleicht musst du mich am Schluss vor den Monstern beschützen!", sagte er panisch und ich lachte, woraufhin ich ihn anschaute und ihm dabei zusah, wie er auf den Weg schaute.

"Vielleicht hätte Jungkook doch mitkommen sollen und uns beide beschützen sollen", schlug ich vor und Taehyungs Mundwinkel schoben sich nach oben.

"Vielleicht.. Meine Arme tun langsam weh", klagte er auf einmal  und ich schaute hoch zu seiner Jacke, die er immer noch über uns hielt.

"Zieh deine Jacke an! Der Regen ist toll!", sagte ich nur und nachdem er mich prüfend ansah und ich nur nickte, zog er seine Jacke an und so konnten wir wieder die Regentropfen spüren.

Wir gingen schweigend den Weg entlang, doch es war nicht diese Stille, die es so unangenehm machte, sondern die Stille, die einen gut fühlen ließ und die man manchmal wirklich benötigte.

Kurz vor der Haustür blieb Taehyung stehen und ich drehte mich zu ihm um, wobei ich dann erst bemerkte wie nass wir doch waren. Seine Haare waren völlig durchnässt und seine Klamotten,  wie meine, wirkten viel dunkler durch das Wasser.

"Danke, Tae. Pass auf dich auf", verabschiedete ich mich und er nickte, wobei wir uns noch einmal kurz umarmten.

Doch als wir uns aus der Umarmung lösten, da blieben wir einfach voreinander stehen, als ob wir auf etwas warteten. Insgeheim wollte ich einfach nur, dass Taehyung blieb, weswegen ich mich zumindest nicht rührte.

"Tiana, du solltes-", doch ich unterbrach Taehyung, indem ich meine Lippen auf seine legte. Erwidernd drückte er mich mehr an sich, doch zog sich dann selbst weg. "Du willst das nicht"

"Doch", sagte ich und Taehyung fuhr mit seiner Zunge über die Lippen. "Ich will ihn vergessen, Tae"

"Ich lass dich ihn vergessen", antwortete er daraufhin und nun platzierten sich seine vollen Lippen auf meinen, die sich leidenschaftlich auf diesen bewegte.

Als der Kuss immer leidenschaftlicher wurde und ich immer mehr wollte, stoppte ich jedoch und schaute in seine Augen, die sich wieder öffneten.

"W-willst du mit hochkommen?", fragte ich und Taehyung nickte, weswegen ich ihn an der Hand nahm und dann mit ihm unser Haus betrat.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top