92. Kapitel

Die Zugfahrt zurück nach London war ereignislos. Tia verbrachte sie mit Leanne und Katie, sowie auch Angelina, Alicia und Lee, die bei ihnen im Abteil saßen. Tia tadelte sich selbst für diesen Gedanken, aber sie wusste, es würde das letzte Mal bis zum Ende der Ferien sein, wo sie nicht dauerhaft von allen Leuten um sie herum kritisiert wurde. Sie hoffte, Mrs Weasley und Hermine würden sich zusammenreißen, denn nachdem sie in der letzten Nacht kaum geschlafen hatte und seltsame Träume über Schlangen und George sie heimgesucht hatten, war sie ein wenig gereizter, als sonst. Sie hatte Katie sogar angeschnauzt, als diese sie beim letzten Frühstück in Hogwarts angerempelt hatte, aber natürlich hatte sie sich gleich darauf bei ihrer Freundin entschuldigt und Schokolade verteilt, sonst hätte sie sich schuldig gefühlt.

Am Bahnhof zerrte Katie sie noch mit zu den Eltern, die schon auf die Freundinnen warteten. Alicias Eltern standen bei Leannes Eltern, die sich prächtig unterhielten und als sie die Mädchen kommen sahen, schlossen alle vier sie in Umarmungen und Alicias Eltern empfingen Katie, als wäre sie ihre eigene Tochter.

„Ich muss los", entschuldigte sich Tia, als sie sah, wie Hermine sie ungeduldig ansah, die schon bei Agnes stand, „Aber wir schreiben uns, okay?"

„Klar doch", versprach Leanne und wandte sich dann an Katie, „Und ihr beide – keine krummen Dinge, wenn ihr allein seid! Wir wollen in Hogwarts dann keine Baby-Katies oder Mini-Alicias!"

Katie wurde knallrot und stammelte unsicher, während Alicia neben ihr seufzte und hoffnungslos den Kopf schüttelte.

„Leanne", Tia runzelte die Stirn, „Ich glaube nicht, dass Katie von Alicia schwanger –"

„Weiß ich doch", unterbrach Leanne sie kichernd, „Ich wollte nur den Blick von Katie sehen. Unbezahlbar."

Die Freundinnen verabschiedeten sich mit einer Umarmung und Tia schulterte ihre schwere Reisetasche über ihrer Schulter und ging zu Hermine und Agnes.

Auf Agnes' Schulter saß deren Katze – eine pechschwarze Katze, die den Namen Dorothy trug. Es war vielleicht nicht sie schönste Katze, aber Tia hatte bemerkt, dass sie wohl besonders loyal Agnes gegenüber war und ziemlich zutraulich.

„Können wir?", fragte Agnes freundlich und lächelte.

„Klar", Tia nickte und fühlte sich nur ein wenig schlecht, dass sie die beiden hatte warten lassen.

„Wird auch langsam Zeit", grummelte Hermine, die es kaum erwarten konnte, ihre Freunde wiederzusehen, aber vielleicht hatte sie auch nur einen Grund gesucht, um an Tia herumzumeckern. Aber Tia machte das nichts aus – Hermine war bestimmt gestresst und musste ihre schlechte Laune irgendwo herauslassen und wenn sich das Mädchen damit besser fühlte, dann ließ Tia es einfach an sich abprallen, hielt es aber aus.

Zu dritt gingen sie mit ihrem Gepäck aus dem Bahnhof heraus zur Straße, wo einige Taxis warteten, aber sie nahmen keines von ihnen, sondern Agnes zückte ihren Zauberstab und schwang ihn scheinbar ohne Ergebnis, aber in diesem Moment ertönte ein lauter Knall, der Tia zusammenzuckte ließ und aus dem Nichts raste ein violetter Bus direkt auf sie zu. Hermine wich einen Schritt zurück, aber Agnes und Tia blieben, wo sie waren, als der Bus direkt vor ihnen stehenblieb – es war ein Dreideckerbus und Tia fragte sich, ob sie schon jemals mit so etwas gefahren war, bezweifelte es aber stark. Sie hätte sich bestimmt daran erinnert.

Ein pickliger Jugendlicher mit abstehenden Ohren und einer violetten Uniform hüpfte vor ihnen auf den Gehweg und stellte sich vor: „Willkommen im Fahrenden Ritter, dem Nottransporter für gestrandete Hexen und Zauberer. Strecken Sie einfach die Zauberstabhand aus, steigen Sie ein und wir fahren Sie, wohin Sie wollen. Mein Name ist Stan Shunpike und ich bin für heute Abend ihr Schaffner."

„Drei Mal nach London, Grimmaultplatz", verlangte Agnes ernst.

„Das wären dann zweiundzwanzig Sickel, außer ihr wollt noch eine heiße Schokolade, sonst wären das sechsundzwanzig oder –", ratterte Stan herunter, aber Agnes unterbrach ihn: „Nein, einfach ganz normale Karten."

„Na dann", sagte Stan und Tia reichte ihm einige Münzen, wie es auch Hermine und Agnes taten, „Steigt ein und genießt die Fahrt!"

Tia war begeistert von dem Bus. Statt normalen Sitzen, die man im Bus normalerweise fand, standen scheinbar wahllos Sessel überall herum und die drei Mädchen ließen sich auf nahe beieinanderstehenden Sessel nieder. Keinen Moment zu früh, denn plötzlich machte der Bus einen Sprung nach vorne und sie wurden beinahe wieder umgeworfen.

Tia kicherte belustigt und genoss die schnelle, aufregende Fahrt, während Agnes und Hermine wohl eher nicht so begeistert aussahen und beinahe etwas grün um die Nase herum.

„Das ist super!", kicherte Tia und streckte die Arme aus, als wären sie Flügel.

Hermine verdrehte die Augen und murmelte laut genug, dass Tia es noch hörte: „Wenigstens einer gefällt die Fahrt."

Tia kümmerte sich nicht um sie, sondern lachte jedes Mal, wenn ihr Sessel, der nicht am Boden festgemacht war, durch die Gegend rutschte, während ihre Begleiterinnen sich an die ihren festkrallten und wohl lieber etwas mehr Sicherheit gehabt hätten.

Wenn Tia aus dem Fenster sah, konnte sie beobachten, wie alle Gegenstände, die ihnen im Weg waren einfach zur Seite sprangen und so verhinderten, dass der überaus schnell fahrende Bus gegen sie krachte und alle Insassen einen qualvollen Tod erlitten. Dieser Gedanke amüsierte Tia ein wenig.

„Wir sind da, Ladies! Vergesst euer Gepäck nicht und ehrt uns bald wieder im Fahrenden Ritter", wünschte ihnen Stan Shunpike freundlich und warf Agnes noch einen letzten vielleicht sehnsüchtigen Blick zu.

Viel zu schnell war die Fahrt vorbei und sie hielten in London, Grimmauldplatz und beinahe schon wehmütig stieg Tia aus.

„Tschüss!", wünschte sie Stan und winkte ihm, „Bis zum nächsten Mal!"

„Das ist hoffentlich nie wieder", wünschte sich Agnes und schüttelte ihren Kopf, wohl um das Schwindelgefühl loszuwerden.

„Beeilen wir uns, bevor wir jemanden auffallen", riet Hermine und sie folgten dem bekannten Weg zum Grimmauldplatz Nummer 12. Es war kalt und es schneite und sofort war Tia zu kalt. Sie freute sich schon auf eine heiße Schokolade – vielleicht gleich nach ihrer Ankunft im Haus. Ein Tee wäre aber auch in Ordnung.

Agnes läutete an der Tür und sofort ertönte das laute Fluchen von Mrs Black. Tia verzog das Gesicht bei der Erinnerung daran, wie sehr ihre Ohren immer geschmerzt hatten, wenn im Sommer jemand zu laut in ihrer Nähe gewesen war und mit der Zeit hatte selbst Tia ihre Geduld verloren und hatte penibel darauf geachtet, dass niemand sie weckte, wenn sie in der Nähe war.

Sirius Black hörten sie auch, als er ebenso fluchend zur Tür ging, um diese zu öffnen und er sich darüber aufregte, dass jeder immer läuten musste.

Er riss die Tür auf und sein Gesichtsausdruck war angespannt, aber als er die drei Mädchen sah, begann er zu lächeln.

„Hermine! Tia! Agnes! Willkommen! Wolltest du nicht mit deinen Eltern wegfahren, Hermine?", fragte er sie.

„Nein, ich bin im Moment wohl lieber hier", meinte Hermine, „Ist Harry hier?"

„Ja", Sirius' Miene wurde wieder ernst und besorgt, „Seit sie gestern aus dem Krankenhaus gekommen sind, ist er oben in seinem Zimmer und kommt nicht heraus. Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist, aber ich hoffe, du kannst ihn davon überzeugen, einmal hinunter zu kommen."

„Ich versuche es", versprach Hermine und verzog sich nach oben.

„Ist Remus hier?", fragte Tia als nächstes.

„Sag bloß, dir ist Sirius hier nicht genug", schnaubte Sirius, „Warum nach Remus fragen, wenn ich hier bin?"

„Weil ich Remus lieber sehen würde", bemerkte Tia trocken und das Lächeln verschwand aus Sirius' Gesicht für einen Moment, bevor er breit zu grinsen begann.

„Klar doch, er ist in der Küche, Baby-Moony. Er freut sich schon, dich zu sehen."

„Ich freue mich auch", gestand Tia lächelnd, „Wir sehen uns." Mit diesen Worten ging sie an Sirius vorbei und direkt, aber leise in die Küche.

Einige andere hatten sich schon dort versammelt und nicht nur Remus saß dort am Tisch, sondern Tonks war direkt neben ihm sowie auch Fred und George.

Molly werkelte fleißig am Herd herum, aber Tia hatte das Gefühl, als würde sie nur arbeiten, um sich abzulenken, immerhin war ihr Mann angegriffen und beinahe tödlich verwundet worden.

„Tia!", Remus stand auf, als er sie sah und sie begann zu grinsen. Sie hatte ihn wirklich vermisst und als er zu ihr kam, schloss sie ihn in eine feste Umarmung.

„Schön, dich zu sehen", meinte sie leise, als sie sich wieder trennten.

„Ich habe dich vermisst", gestand Remus und schaute seine Tochter an, als hätte er beinahe vergessen, wie sie aussah, „Setz dich doch. Habt ihr gut hergefunden?"

„Wir sind mit dem Fahrenden Ritter gefahren", erzählte Tia mit glitzernden Augen vor Begeisterung, „Aber... wie geht es Mr Weasley?"

Sofort wurde Remus ernst, als sie sich nebeneinander an den Küchentisch setzten und Tia hörte, wie Molly unzufrieden schnaubte.

„Besser", antwortete ihr George, der auf dem Stuhl neben ihr Platz nahm und ihre Hand nahm, „Liza ist bei ihm."

„Und Charlie ist bei Liza", grinste Fred, „Er passt auf sie auf, dass sie genug isst und schläft."

Remus und Tonks lachten, als wäre es ein Insider, den Tia noch nicht verstand, aber sie hoffte, sie würde noch den Hintergrund erfragen. Molly schnaubte wieder und verdrehte die Augen.

Jetzt kamen auch Agnes und Sirius in die Küche und Agnes wurde von allen herzlich begrüßt.

„Agnes!", Remus winkte ihr zu, „Schön, dich zu sehen! Setz dich doch auch zu uns!"

„Hallo!", begrüßte Fred sie ebenfalls grinsend, als sie sich neben ihm niederließ, „Wie war die letzte Stunde mit Umbridge?"

„Oh, ihr wisst schon", Agnes verdrehte die Augen, als sie sich setzte, „Dieser Halbtroll hat mich nach euch beide ausgefragt. Sie hat doch tatsächlich geglaubt, ich hätte etwas mit eurem Verschwinden zu tun, da habe ich ihr gesagt, dass ich weder eure Mutter bin, noch eure Hauslehrerin und sie soll gefälligst Dumbledore nach euch ausfragen."

„Das hast du zu ihr gesagt?", fragte Sirius sie ungläubig, „Wir scheinen ja doch verwandt zu sein!"

„Sollte das eine Beleidigung sein?", forderte Agnes ihn schmunzelnd heraus.

„Oh, sehe es, wie du willst, aber das schlechte Aussehen hast du bestimmt von deiner Mutter, Welpe", grinste Sirius und Agnes grinsen wurde aus ihrem Gesicht gewischt.

„Hast du mich gerade einen Welpen genannt?", fragte sie gefährlich ruhig und Remus fragte ebenfalls ungläubig: „Hast du sie gerade einen Welpen genannt?"

„Allerdings, Junior, ich habe dich einen Welpen genannt – denn ganz ausgewachsen scheinst du noch nicht zu sein..."

„Wenn das eine Andeutung darüber hätte sein sollen, dass ich klein bin, dann muss ich dich enttäuschen – ich werde nicht größer", bemerkte Agnes.

„Du hast dich mit der falschen angelegt, Sirius", warnte Fred ihn grinsend, „Du redest mit der, die vor Umbridge zu ihr gesagt hat, sie sähe wie ein Halbtroll aus!"

„Ein Halbtroll? Nicht schlecht, Welpe", lobte Sirius, „Du lernst ja doch noch von deinem Vorbild."

„Redest du von Rowena Ravenclaw?", fragte Agnes unschuldig.

„Nein, ich rede von mir!", widersprach ihr Sirius, „Natürlich ist dein geliebter Cousin dein großes Vorbild, oder?"

„Du? Mein großes Vorbild? Ein putziger Gedanke", Agnes klopfte ihm tröstend auf die Schulter.

Sirius wandte sich beleidigt von Agnes ab und verschränkte die Arme vor der Brust. Offenbar ignorierte er sie ab jetzt. „Baby-Moony, wie geht es dir so in der Schule?"

„Mir?", Tia war überrascht, dass er sie direkt absprach, „Oh, keine Ahnung. Eigentlich ganz gut, denke ich."

George schnaubte und Tia sah ihn verwirrt an. Dachte er etwa, es ging ihr nicht gut in der Schule? Er glaubte doch nicht, dass sie ihre Stunden nicht schaffen würde und sie nicht in der Lage war, ihr sechstes Jahr in Hogwarts zu bestehen.

Wenn diese Umbitch endlich fort wäre, dann würde es dir ganz gut gehen", erklärte George offenbar aufgebracht und Tia verstand und drückte seine Hand ein wenig fester, um ihn zu beruhigen.

„Warum?", fragte Remus und runzelte die Stirn, während er zwischen Tia und Georg hin und her sah, „Ist sie noch immer so schlimm?"

„Nein, nein, sie –", wollte Tia ihn beruhigen, aber George unterbrach sie: „Tia, du kannst viel sagen, aber du kannst mir nicht erklären, dass es in Ordnung ist, wie Umbridge mit dir spricht."

„Das sind doch nur Wörter – ich lasse sie einfach an mir abprallen", versprach Tia, aber Remus war hellhörig geworden.

„Sie hat noch einmal mit dir gesprochen, nach diesem einen Vorfall?", fragte er sie.

„Ja", Tia wollte ihn nicht anlügen – sie hatte keinen Grund dazu, „In Pflege magischer Geschöpfe... es ist nicht so schlimm gewesen, nur ein bisschen –"

„Ein bisschen was?", schnaubte nun auch Fred, der offensichtlich auch nicht so begeistert von dem allem war, „Eine Professorin sollte so nicht mit einer Schülerin sprechen. Und das nur, weil sie keine Halbblüter mag."

Tia sah, wie Agnes zusammenzuckte und verstand natürlich. Obwohl es nur die wenigsten wussten, und Umbridge hoffentlich auch nicht, war Agnes noch immer ein Werwolf – daran konnte sie nichts ändern, also trafen die Beleidigungen über Halbblüter indirekt auch sie.

„Ich kann aber nichts daran ändern!", zischte Tia und anders als sonst war sie nicht ruhig und gefasst. In ihren Augen glitzerte Wut und man sah ihr an, dass die Sache mit Umbridge sie doch mehr störte, als sie sich meistens anmerken ließ, aber in diesem Moment dachte sie nicht an sich und die Beleidigungen, die sie sich hatte anhören müssen, sondern sie dachte an ihren Vater, der eigentlich immer freundlich war, aber doch immer wieder von Umbridge verbal angegriffen wurde und sie dachte an Agnes, die erst seit Kurzem ein Werwolf war, aber doch überhaupt nichts dafür konnte. Tia wusste zwar nicht, wie es dazu gekommen war, dass Agnes gebissen worden war, aber sie wusste, dass Agnes trotz allem noch immer freundlich und lebensfroh war. Trotz den dunklen Augenringen, den schlaflosen Nächten, die Verletzungen zu jedem Vollmond – Agnes lebte weiter und allein das sollte wichtig sein und nicht ihr Blutstatus. Niemand – absolut niemand sollte für seine Probleme oder seine Familie verantwortlich gemacht werden. „Das Leben geht weiter. Umbridge ist vielleicht nicht sonderlich freundlich – na und? Es muss mich nicht jeder mögen –", sie schaute zu Molly, die schnell ihren Blick abwandte, als ob der durchdringende Blick des Mädchens zu viel für sie wäre, „–ich muss auch nicht jeden mögen, aber wichtig ist, dass man sich nicht unterkriegen lässt. Was wichtig ist, sind die Leute, die einem selbst wichtig sind, oder?", nun sah sie zu Agnes, die ihren Blick auffing und leicht lächelte, „Die Familie, die einem wichtig ist – die ist wichtig. Jeder, der uns verlässt – sollen sie doch gehen, oder? Dann bleiben wenigstens nur die Leute zurück, denen man wirklich vertrauen kann. Solange die hinter einem stehen, geht das Leben weiter und solange wird es mich auch nicht interessieren, was Leute wie Umbridge, Vicky oder... oder meine Mutter sagen. Ich habe Leute, die mir wichtig sind und deren Meinung zählt."

Nach ihrer kurzen Rede war es still geworden und Tia fiel auf, dass alle Blicke auf ihr lagen und sofort fühlte sie sich wieder schüchtern und unwohl.

„Also...", stammelte sie eindeutig unsicherer, „Also... das ist natürlich nur meine Meinung, aber sie hat mich weit gebracht, oder?" Die Anwesenden starrten sie noch immer an. „Habe... habe ich etwas Falsches gesagt?"

„Nein, Tia", George drückte lächelnd ihre Hand und küsste dann ihre Wange, „Du hast genau das Richtige gesagt."

„Jepp", Sirius grinste breit, „Da ist das spanische Temperament. Hab ich doch gewusst, dass es in dir steckt. So etwas verliert man nicht, nur weil der Vater ein Softie ist."

„Was willst du damit sagen?", fragte Remus stirnrunzelnd, „Ich? Ein Softie? Wirklich?"

„Wer legt seine Socken zusammen?", neckte Sirius ihn grinsend, „Und wer ordnet sie dann auch noch farblich passend ein?"

Einen Moment war es still.

„Ich?", antworteten Remus und Tia zugleich und Sirius warf dem Mädchen einen verwirrten Blick zu, die erwartet hatte, dass Sirius eine Anspielung auf sie machte und nicht auf ihren Vater, aber Sockenzusammenlegen und ordnen war wohl eine weitere Eigenschaft, die die beiden teilten.

„Was?", fragte Sirius verwirrt, also Remus und Tia beide rot wurden und er sah zwischen den beiden hin und her, schüttelte endtäuscht den Kopf und seufzte: „Dann ist das Softie-Gen ja doch vererbt worden. Da fliegen sie dahin – meine Hoffnungen."

„Du bist schon immer ein hoffnungsloser Fall gewesen", tröstete Remus ihn.

„Ja, deine Tochter ist eine Enttäuschung – sie hätte ruhig mehr von ihrer Großmutter erben können", riet Sirius seinem Freund, „Aber ich habe ja noch Hoffnungen – Tonks, ich hoffe eure Kinder werden dir ähnlicher!"

„Black, ich schwöre dir –", Tonks wurde knallrot und warf mit einem Löffel nach ihm, dem Sirius aber auswich.

„Ha! Daneben!", grinste er, aber kurz darauf folgte ein zweiter Löffel, der ihn an der Brust schmerzvoll traf und er stöhnte erschrocken und verletzt auf, „Ah! Getroffen!"

„Mein Ziel ist eben noch so gut, wie früher", bemerkte Remus, „Das sollte eine Warnung sein."

„Cool", grinste Tonks und die beiden schlugen ein.

Tia beobachtete die beiden und war vielleicht ein wenig verwirrt. Die beiden mochten sich offensichtlich, aber sie waren noch nicht zusammen, das wusste sie auch. Es hatte bestimmt Gründe und sie war ja nur Remus' Tochter, also ging es sie wenig an, aber sie wünschte sich doch ein wenig, dass Remus Tonks endlich gestehen würde, was er für sie empfand. Tia mochte Tonks und sie passte gut zu Remus – jedenfalls besser, als ihre Mutter, soviel stand fest.

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