8. Kapitel

„Ich kann nicht glauben, dass Snape mir einfach so fünf Punkte abgezogen hat!", rief Leanne laut, nachdem sie nach zwei Stunden Zaubertränke endlich dem Kerker entkommen konnten.

„Nicht so laut – er könnte noch in der Nähe sein", zischte Katie warnend, aber das war Leanne im Moment egal.

„Soll er mich ruhig hören und wissen, dass er mir zu Unrecht Punkte abgezogen hat! Ich habe die Antwort doch gewusst – nur nicht so genau, wie er es sich einbildet!", beschwerte sich Leanne.

„Du kannst sowieso nichts dagegen tun", wollte Katie sie auch beruhigen, „Snape sitzt am längeren Hebel."

„Leanne hat schon Recht", bemerkte Tia, „Man sollte Snape eigentlich einmal eine Lektion erteilen."

„Und das sagst du?", fragte Katie verwirrt, „Zaubertränke ist dein Lieblingsfach und Snape liebt dich!"

„Das bedeutet noch lange nicht, dass ich ihn leiden kann und er hat kein Recht, meine Freundinnen einfach so ohne Grund fertig zu machen! Leanne hat sogar für diese Stunde vorgelernt und doch findet er einen Grund, sie zu bestrafen!"

„Tia, Wut steht dir nicht – wir können nichts tun, Snape kann mich nicht leiden und so wie es aussieht, wird er mich auch nie mögen", versuchte Leanne auf sie einzureden, „Ich finde es wirklich nett, dass du mich so verteidigen willst, aber es ist wirklich nicht so schlimm – ich hoffe nur, alle anderen finden es nicht schlimm, dass ich immer Punkte verliere."

„Lächle, Tia. Leanne hat Recht – Freude steht dir viel besser, als Wut", stimmte Katie ihnen zu.

„Oh, ich werde lachen", versprach Tia und beschleunigte ihren Schritt, um ihre Freundinnen einzuholen. Katie und Leanne sahen sich besorgt an.

„Sie ist gruselig, wenn sie wütend ist", bemerkte Leanne.

„Und ich fürchte mich davor, wie sie sich rächen wird", stimmte Katie ihr zu, „Ich hoffe, sie macht nichts Unüberlegtes."

„Tia doch nicht", winkte Leanne ab, „Es dir Tia, von der wir hier reden. Sie ist nur sauer, weil Snape etwas gegen mich hat. Sie ist freundlich, hilfsbereit, schüchtern und außerdem entschuldigt sie sich ungefähr hundert Mal am Tag!"

Einen Moment gingen die drei stumm nebeneinander, bevor sie alle beinahe zu dem Schluss kamen, dass sie von Tia sprachen und egal, wie kurz sie sie erst kannten, wussten sie schon, dass Tia hin und wieder etwas machte, das alle überraschte.

„Wir haben ein Problem", bemerkte Katie, „Tia! Tia, warte auf uns!"

„Tia, wir wollen ein wachsames Auge auf dich haben!", rief ihr auch Leanne hinterher, „Wir hätten sie erst gar nicht aus den Augen lassen sollen."

Zusammen rannten sie los, um Tia einzuholen und im Auge zu behalten, bis das Mädchen sich wieder beruhigt hatte und nicht mehr so wütend war.

Sie hätten sie wohl tatsächlich nicht aus den Augen lassen sollen, denn Tia versteckte sich hinter einer Ecke und sah dabei zu, wie zuerst Katie gefolgt von der langsameren Leanne an ihr vorbeirannten. Sobald sie sich sicher war, dass sie sie nicht gesehen hatten und sie auch nicht zurückkommen würden, traute sie sich aus ihrem Versteck und ging den Weg wieder zurück, den sie gerade erst gekommen waren.

Normalerweise war Tia eher ruhig, schüchtern und zurückhaltend, aber sobald sie bemerkte, dass einer ihrer Freunde unrecht behandelt wurden, konnte sie nicht anders, als Rachegefühle zu verspüren.

Schnell war sie wieder bei den Kerkern und horchte aufmerksam nahe der Tür zum Klassenzimmer für Zaubertränke, aber darin war es still. Es war Zeit fürs Mittagessen, also waren gerade keine anderen Klassen darin und auch Snape dürfte schon weg sein.

Nachdem Tia sich ganz sicher war, dass niemand in der Nähe war und auch niemand im Klassenzimmer selbst war, öffnete sie vorsichtig die Tür. Sie war nicht zugesperrt – vermutlich rechnete man nicht damit, dass Schüler wieder an den Ort der Folter zurückkehren würden, aber das erleichterte Tias Aufgabe ungemein.

Sie machte nicht viel – eigentlich vertauschte sie nur einige Etiketten der verschiedenen Mittelchen und Zutaten, die für Zaubertränke benötigt wurden. Sie achtete darauf, dass sie die Aufkleber von ähnlich aussehenden Zutaten vertauschte, damit es nicht sofort offensichtlich war und nach wenigen Minuten verließ sie schon das Klassenzimmer und folgte ihren Freundinnen in die Große Halle.

Dort angekommen sah sie, wie Katie und Leanne besorgt die Köpfe zusammengesteckt hatten und tuschelten, aber sobald Katie sie erblickte, sah sie erleichtert auf.

„Da bist du ja endlich!", rief sie, „Wir haben dich gesucht!"

„Ich war nur schnell auf der Toilette", log Tia, ohne mit der Wimper zu zucken, „Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe einen Mordshunger!"

Tia hörte nichts mehr von ihrem Streich, bis zum Abendessen, als einige Gryffindors erzählten, wie kein einziger Trank mehr gelungen war, bis Snape darauf gekommen ist, dass irgendein Genie die Etiketten vertauscht hatten.

Keiner wusste, wer es getan hatte, aber sobald Katie und Leanne davon hörten, sahen sie streng zu Tia, die sorglos weiter aß, als wäre nichts passiert.

„Ich habe gewusst, dass du nicht einfach nur auf der Toilette warst", zischte Katie.

Du hast sie vertauscht?", staunte Leanne, „Und ich habe gedacht, du wärst die Vernünftigste unter uns."

„Lob sie nicht auch noch dafür", wisperte Katie warnend und sah sie nervös um, „Wenn Snape das herausfindet, will er deinen Kopf auf einem Silbertablett serviert sehen!"

„Ich weiß nicht, was ihr habt", unschuldig lächelte Tia, „Aber egal, wer es getan hat – Snape hat es verdient."

„Und ich habe ernsthaft geglaubt, Tia wäre brav", seufzte Leanne künstlich enttäuscht und schüttelte den Kopf.

Fred und George Weasley fanden sich im Gemeinschaftsraum der Gryffindors wieder.

Sie saßen hatten zwei Erstklässler von den Sesseln nahe dem Kamin verscheucht und hielten eine ernste Unterhaltung über ihr Weiterbestehen als Unruhestifter von Hogwarts.

„Dieser Schachzug – der war genial", gestand Fred und verzog sein Gesicht zu einer unzufriedenen Miene.

„Die Etiketten einfach tauschen? Simpel, aber effektiv. Es dauert nicht lange, man erzeugt aber eine Menge Chaos und Verwirrung und das auch noch gegen Snape. Egal, wer unserem lieben Professor das angetan hat, er ist gut", stimmte George ihm zu.

Die beiden konnten es nicht einfach auf sich sitzen lassen, dass irgendjemand einen solchen Streich ohne ihr Wissen durchzieht. Normalerweise waren sie es immer, die es schafften, solche und ähnliche Taten gegen ihre Mitschüler und Lehrer zu verrichten, aber dieses eine Mal waren es nicht sie gewesen.

„Da seid ihr ja!", Angelina Johnson erblickte sie, als sie durch das Portraitloch kam, „Ich wollte euch noch zu eurem Streich gratulieren – wirklich genial! Snapes Gesicht, als er es endlich kapiert hat, war unbezahlbar!"

Fred und George sahen sich an. „Das waren wir nicht", gab George kleinlaut zu und Angelina brauchte einen Moment, bis sie seine Worte verstand.

„Was? Wirklich nicht?", fragte sie, „Also... in echt nicht? Ich hätte gedacht, nur ihr beide wärt verrückt genug, um Snape einen Streich zu spielen, aber da habe ich mich wohl geirrt. Es gibt wohl jemanden, der noch lebensmüder ist, als ihr."

Sie ließ die beiden wieder allein, aber ihre Worte hatten die Herzen der Zwillinge getroffen.

„Autsch", sprach Fred aus.

„Noch lebensmüder, als wir?", wiederholte George, „Unmöglich."

„Egal, wer dieser jemand ist, wir sollten herausfinden, wer es war, um ihn im Auge zu behalten", schlug Fred vor, als das Portraitloch schon wieder geöffnet wurde und dieses Mal drei der vier Erstklässlerinnen durchstiegen.

Eine von ihnen war Tia Fuego, die schon bei Fred und George bekannt war. Nicht nur hatte sie sich schon an ihrem ersten Tag in Hogwarts schon den Namen „Chili-Mädchen" verdient, indem sie George bei einem inoffiziellen Chili-Esswettbewerb geschlagen hatte, sondern die Zwillinge wussten auch, dass sie keine Angst davor hatte, in der Nacht im Schloss herumzugeistern. Dazu schien sie noch irgendeinen Zauber zu beherrschen, sodass sie besser hören, riechen und sehen konnte. Fred und George hatten schon in der Bibliothek nachgesehen (und das taten sie nicht oft), ob sie einen solchen Zauber vielleicht finden könnten, aber nichts dergleichen war in irgendeinem Buch zu lesen, also musste sie diesen Zauber von irgendwo anders gelernt haben und die einzige Möglichkeit, herauszufinden, wie er funktionierte, was schlicht und einfach sie zu fragen.

George hatte ursprünglich gedacht, sie wäre einfach nur ein weiteres, unschuldiges Mädchen, aber stattdessen hatte er es mit einer anderen Angelina aufgenommen.

Er schaute in ihre Richtung, als er eine von ihren Freundinnen etwas Interessantes sagen hörte.

„Tia, wenn du weiterhin einfach so an jedem Professor Rache nimmst, der uns Punkte abzieht, dann wirst du früher oder später erwischt werden", warnte Katie, die schon die ganze Zeit versuchte ihrer Freundin wenigstens ein wenig Vernunft einzureden. Sie selbst fand den Streich an Snape natürlich genauso episch, wie alle anderen im Schloss, aber das bedeutete nicht, dass sie ihre Freundin gerne sah, wie sie sich Ärger einhandelte.

Als George das hörte, schoss es ihm sofort.

Natürlich war es Tia Fuego gewesen. Sie tat immer nur so unschuldig und schüchtern, aber in ihr steckte mehr. Sie schien leise zu sein, aber manchmal brach sie wohl aus sich heraus und machte wirklich verrückte Sachen.

„Fred", zischte George und sein Zwilling sah sofort zu ihm und sah, auf wen George blickte.

„Was ist?", fragte Fred leise zurück und schloss sich seinem Bruder an und blickte zu Tia.

„Ich weiß, wer den Streich gespielt hat", gab George zu und Fred brauchte selbst nur einen Moment, bevor er eins und eins zusammenzählte.

„Das Chili-Mädchen", keuchte er, „Wir hätten es wissen sollen. Sie war schon von Anfang an Konkurrenz."

„Sie scheint gut zu sein", stimmte George ihm zu, „Vielleicht sogar, und ich sage das nicht gerne – vielleicht sogar besser als wir."

Etwas wie Halloween in Hogwarts hatte Tia bis jetzt noch nie gesehen. Halloween wurde bei ihr zu Hause nie wirklich groß gefeiert, aber in Hogwarts nahm man diesen Feiertag ernst genug, um ein Festessen zu veranstalten.

Das Schloss war geschmückt mit Kürbissen, mehr gruseligen Kerzen und weiteren typischen Halloween-Dekorationen, aber man erzählte sich, das Festessen war beinahe noch besser, als das, zum Anfang vom Jahr, weil es da auch noch Süßigkeiten in Massen geben soll.

Am Abend versammelten sich die Schüler zum Festessen in der Großen Halle und nicht nur Katie und Leanne staunte beim Essen über die vielen Gerichte, sondern auch Tia war positiv erfreut, als sie am Tisch tatsächlich in ihrer Nähe Paella stehen sah, ein spanisches Gericht, das ihre Großmutter häufiger zubereitete.

„Paella!", rief Tia und schöpfte sich sofort eine Menge auf ihren Teller.

„Was für ein Teller?", fragte Leanne mit vollem Mund, denn sie aß gerade gebratene Ente mit Kartoffel.

„Paella", wiederholte Tia, „Reis, Meeresfrüchte, Hühnchen, Gemüse – alles, was gut ist, ist in dieser Pfanne hier vereint!"

„Ich mag keinen Fisch", Leanne verzog das Gesicht und blieb lieber bei den typischen englischen Gerichten.

„Paella also, hu?", plötzlich setzten sich links und recht von Tia zwei ihr leider bekannte Zwillinge, aber Tia ließ sich davon nicht stören.

„Wollt ihr auch probieren? Ein spanisches Gericht! Meine abuelitakocht es häufig", bot sie den beiden unschuldig an.

„Äh... nein", lehnte George ab, „Lieber nicht. Wir hätten lieber eine Portion von: Wie zur Hölle hast du es geschafft, die Etiketten in Snapes Klasse zu vertauschen, ohne erwischt zu werden?"

Tia lächelte unschuldig weiter und zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß nicht, wovon ihr sprecht", log sie und lächelte, „Aber egal, wer es getan hat – es war wirklich lustig, oder? Leute sprechen immer noch davon. Habt ihr beide schon einmal einen Streich gespielt, von dem solange gesprochen wurde? Ich denke nicht."

„Eigenlob stinkt", tadelte Fred sie.

„Außerdem wollten wir auch wissen, wie du deine Sinne so verbessert hast. Es muss ein Trank oder ein Zauber sein, aber welcher?", fragte George.

„Kein Zauber oder Trank – ich höre einfach nur sehr gut hin", verbesserte Tia sie, „Vielleicht solltet ihr beide nicht so blind und ignorant durchs Leben gehen, dann würdet ihr bestimmt auch viel mehr sehen und hören."

„Wie wäre es damit, wir fordern dich zu einem Duell heraus und wenn wir gewinnen, dann sagst du uns, was wir wissen wollen", schlug Fred vor.

„Und was springt für mich heraus, wenn ich gewinne?", hinterfragte Tia und die Zwillinge sahen sich ratlos an.

„Was willst du?", fragte Fred misstrauisch und Tia begann breit zu grinsen, sodass die beiden Zwillinge sofort wussten, dass es vermutlich ein Fehler war, mit ihr irgendwelche Deale auszuhandeln, aber sie waren am Ende ihrer Ideen.

„Nichts Großes, nichts wichtiges", winkte Tia ab, „Nur eure Ehre."

„Pardon?", fragte George, und Tia erklärte genauer: „Ich will eigentlich nur entscheiden, wie wir uns duellieren. Ich bin Erstklässler – meine magischen Kräfte sind beschränkt auf das Schweben von Federn, also will ich entscheiden wollen, in was ich euch schlage."

Fred und George sahen sich an. Irgendetwas war an der Sache faul, aber sie wussten nicht, was sie sonst machen sollten.

„Abgemacht", stimmten sie synchron zu.

„Welche Art von Duell stellst du dir vor?", hinterfragte George, der immer mehr das Gefühl bekam, dass Tia sie genau dorthin lockte, wohin sie sie haben wollte.

„Ich weiß auch nicht", Tias Blick sagte genau das Gegenteil – sie wusste ganz genau, was sie wollte, „Früher haben meine Großmutter und ich solche Sachen immer mit einem Armdrücken geregelt."

„Deine Großmutter und du?", wiederholte George ungläubig und nahm sich vor, irgendwann die Großmutter dieses Mädchens kennenzulernen.

„Armdrücken? Gegen dich?", hinterfragte Fred und hatte auch allen Grund dazu. Die Zwillinge waren nicht nur größer, als Tia, sondern auch älter und sahen auch stärker aus. Tia war sehr schmal mit dünnen Armen, aber sie wirkte so selbstsicher, dass die Zwillinge sich nicht sicher waren, ob sie das wirklich durchziehen wollten.

„Hey! Tia fordert Fred und George zu einem Armdrücken heraus!", rief Katie grinsend quer über den Tisch und plötzlich war alle Aufmerksamkeit auf ihnen. So ziemlich jeder Gryffindor sah nur zu ihnen und spätestens jetzt konnten die beiden nicht mehr fliehen.

„Das hat sie die ganze Zeit geplant", fluchte Fred. George sah in Tias glänzenden, verschieden farbigen Augen ein schelmisches Schimmern und obwohl sie leicht rot geworden war, als jeder zu ihnen blickte, sah sie noch immer so aus, als wäre sie Herr der Lage und George gefiel das überhaupt nicht.

„Na dann", George stieg einfach quer über den Tisch und ließ sich am anderen Ende gegenüber von Tia nieder, sodass sie in der perfekten Position zum Armdrücken waren. Platten mit Essen wurden zur Seite geschoben und eine kleine Traube versammelte sich um die beiden.

„Bist du sicher, dass du das machen willst?", fragte George noch einmal, während er den Hemdärmel hochkrempelte, aber Tia war schon bereit und sah auch sehr bereit aus.

„Bist du sicher, dass ihr euch hier vor der ganzen Schule blamieren wollt?", fragte sie, „Noch kannst du sagen, dass du dir deinen Arm verletzt hast."

„Niemals", knurrte George und sie schlugen ein. Ihre Hand war kleiner, als die von George, aber er spürte an ihrem Griff, dass sie es ernst meinte.

„Eins", begann Tia zu zählen.

„Zwei", fügte George hinzu und fragte sich noch im letzten Moment, ob jetzt vor der ganzen Schule bewiesen wurde, dass Tia besser war, als Fred und George.

„Drei!", rief Fred laut und George versuchte so schnell wie möglich Tias Hand auf den Tisch zu drücken, aber er kam nicht weit, als er auf Widerstand traf.

Er steckte wirklich all seine Kraft hinein, aber die Hand des Mädchens bewegte sich keinen Millimeter und sie sah auch noch so entspannt aus, als würde sie eine Tasse Tee trinken.

Sekunden vergingen, aber George schaffte es einfach nicht, die Hand zu bewegen und Tia schien langweilig zu werden, denn mit einem dämonischen Grinsen drückte sie Georges Hand langsam aber sicher in Richtung Tischplatte und egal, wie sehr er dagegen drückte, er konnte es einfach nicht verhindern, dass Tia seine Hand mit einem Jubeln auf den Tisch krachen ließ und siegreich aufsprang.

Einige Gryffindors lachten, einige jubelten und andere von den anderen Häusern wurden auch langsam auf den Trubel am Gryffindortisch aufmerksam.

„Unmöglich", Fred setzte sich auf Georges Platz und hielt ihr seinen Arm hin, den Tia sofort packte und Fred wartete nicht einmal auf ein Zeichen, sondern begann sofort zu drücken, aber auch er schaffte es nicht, obwohl Tia schon ein Duell hinter sich hatte und geschwächt hätte sein sollen.

Wieder sahen alle dabei zu, wie sich Fred Hand langsam der Tischplatte näherte, bis sie mit einem endgültigen Krachen darauf krachte und auch Fred sich geschlagen geben musste.

„Schwächlinge", ein Erstklässler, der mit Tia auch in einer Klasse war, Cormac McLaggen setzte sich jetzt gegenüber von Tia an den Tisch, „Kein Mädchen schlägt mich im Armdrücken."

Aber wieder bewies Tia, dass mehr in ihr steckte, als man ihr ansah.

„Charlie!", rief Fred seinen größeren Bruder her, „Charlie! Beweis uns, dass Tia nicht so stark ist!"

„Fred, ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist", Charlie war sich eher unsicher, aber nachdem Tia auch noch einen Fünftklässler unter großem Jubeln ihrer Mitschüler in den Erdboden rammte, sah Charlie ein, dass es eigentlich seine Pflicht war, die Ehre seiner Brüder zu verteidigen. Seufzend setzte er sich als nächsten Tia gegenüber und krempelte sein Hemd hoch.

„Dann wollen wir einmal", murmelte er zu sich selbst. Er war kräftig, die Arbeit mit Magischen Tierwesen verlangte, dass man kräftig war, um sich im Notfall zu verteidigen und das Quidditchtraining half auch noch dazu, sodass Charlie kräftige Oberarme hatte. Er erwartete, Tia schon bald zu besiegen, aber stattdessen zählte Tias Freundin, Katie hinunter und Charlie bemerkte schnell, dass Tia wirklich außergewöhnlich stark war.

Er runzelte die Stirn, aber er hatte keine Chance, Tia auch nur annähernd zu besiegen. Zwar schien sie sich ein wenig mehr anzustrengen, aber trotzdem gelang es ihr, die Oberhand zu gewinnen und schlussendlich schaffte sie es, Charlie wie alle anderen vor ihm zu besiegen.

Sie stieß die Faust siegreich in die Luft und ließ sich von ihren Mitschülern bejubeln, während Charlie fassungslos auf seine Hände starrte, als wäre es deren schuld gewesen.

Während Tia feierte, bemerkte sie natürlich nicht, wie ein Professor am Lehrertisch das Spektakel beobachtete.

„Natürlich müssen schon wieder Gryffindors für diesen Lärm verantwortlich sein", seufzte Professor McGonagall, aber Professor Dumbledore hatte nur Augen für das Zentrum des Lärms – Tara Fuego, die Schülerin, ohne Vergangenheit, aber hinter ihr schien mehr zu stecken, als es zu Anfang schien. Irgendetwas an ihr war anders, das wusste der Schulleiter, aber er konnte nicht sagen, was es war. Tara Fuego war ein weiteres Geheimnis, das er noch lüften müsste, aber vor Albus Dumbledore blieb ein Geheimnis selten lange geheim.

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