40. Kapitel
Das erste Quidditchtraining war für Katie beinahe wie Weihnachten.
Sie hatte sich die ganzen Ferien darauf gefreut und nachdem Leanne und Tia so gute Freundinnen waren, begleiteten beide sie hinunter.
Sie waren noch nicht einmal wirklich auf dem Weg, als Tia hinter sich Leute rennen hörte und kurz darauf befand sie sich zwischen zwei Leuten – George und Alicia.
„Einen wunderschönen guten Morgen, Tia", begrüßte George sie und Alicia warf ihm einen tödlichen Blick zu, den Tia aber nicht bemerkte.
„Hallo, ihr beiden", begrüßte Tia beide und dieses Mal lag es an George, Alicia böse anzusehen.
„Ja, hallo!", Katie stemmte die Hände in die Hüften, „Schön, dass wir auch noch hier sind!"
Leanne grinste nur breit und sah zwischen George, Alicia und Tia hin und her.
„Wo ist Fred?", fragte Tia verwirrt, als sie bemerkte, dass George nicht in Anwesenheit seines Zwillings war.
„Er sucht noch nach jemanden", George lächelte vielsagend, aber Tia wusste trotzdem nicht, auf was er hinauswollte, während Leanne diesen Blick genau aufschnappte.
„Oh, interessant", meinte sie verzückt lächelnd, „Das habe ich gar nicht gewusst!"
„Es ist mir auch erst vor Kurzem aufgefallen – also eigentlich bin ich mir noch nicht ganz sicher, aber ich kenne ihn gut genug", erzählte George.
„Ich habe keine Ahnung, wovon ihr sprecht", meinte Tia verwirrt.
„Junge, unschuldige Tia", seufzte Leanne und schüttelte den Kopf, „Du wirstverstehen."
„Gibt es Gründe, warum ihr beide unbedingt neben mir gehen müsst?", fragte Tia schließlich ein wenig genervt von den beiden, die sich schon beinahe an ihre Arme krallten, aber das hätte sie natürlich niemals laut gesagt.
„Äh...", stammelte George, und Alicia wurde rot, bevor beide losließen und Tia wieder ihren Freiraum genießen konnte.
Unten beim Spielfeld teilte sich die Gruppe – George, Alicia und Katie gingen zu den Umkleiden, während Leanne und Tia zu den Zuschauerbänken gingen und sich dort hinsetzten.
„Wirst du mir erzählen, was mit Fred los ist?", fragte Tia ihre Freundin, aber zuerst sah Leanne sie nur vielsagend an.
„Dasselbe, was mit Alicia los ist", meinte Leanne kryptisch, aber Tia riss erschrocken die Augen auf, als hätte sie ihr gerade gesagt, dass ihre Katze überfahren wurde.
„Fred steht auf mich?", fragte Tia entsetzt.
„Was? Nein!", rief Leanne schnell, „Woher weißt du, dass Alicia auf dich steht?"
„Katie hat einmal so etwas angedeutet und ich bin auch nicht komplett blind", bemerkte Tia und sah ihre Freundin an, als würde sie an ihrem Geisteszustand zweifeln, „Aber was ist dann mit Fred los?"
„Er mag jemanden", erklärte Leanne schließlich, „Ich weiß nicht, wen aber ich werde es schon noch herausfinden. Auf jeden Fall hat es ihn wohl wirklich erwischt, wenn sogar George es bemerkt."
„Ich denke, George würde es auch bemerken, wenn es Fred nicht vollkommenerwischt hätte", vermutete Tia, „Immerhin stehen sich die beiden wirklich nahe."
„Auf jeden Fall mag Fred jemanden und es würde mich wirklichinteressieren, wen", gab Leanne zu, „Dann wüsste ich es von beiden Zwillingen und ich könnte sie beide damit aufziehen und bestechen."
„George mag jemanden?", fragte Tia verwirrt. Ihr war das noch nie aufgefallen und sie meinte, George nah zu stehen und sah ihn als einen ihrer besten Freunde, neben Leanne und Katie.
„Oh, ja", Leanne nickte, „Es hat ihn wirklich erwischt. Schon vor Jahren."
„Ist mir noch nie aufgefallen", bemerkte Tia ein wenig enttäuscht in sich selbst – sie hatte eigentlich gedacht, sie würde bemerken, wenn einer ihrer Freunde Liebesprobleme hatte, aber da hatte sie sich wohl getäuscht.
„Und da sagst du, du wärst nicht blind", kicherte Leanne belustigt.
„In wen? Wen mag George?", fragte Tia neugierig, aber Leanne sah sie nur ungläubig an.
„Das verrate ich dir nicht", meinte sie keck, „Du musst es schon selbst herausfinden."
„Das ist gemein", maulte Tia, aber sie ließ trotzdem das Thema fallen, als das Team aufs Feld kam und zu Fliegen begann.
Zu Halloween freute Tia sich auf ein Wochenende in Hogsmeade. Sie war bisher nur einmal gewesen, nachdem sie die anderen Male versteinert im Krankenflügel verbracht hatte, aber nicht nur sie freute sich, endlich wieder mitkommen zu können.
„Es ist nicht dasselbe, ohne dich" gab Leanne zu, „Wir haben dich vermisst."
„Ich will ja jetzt nicht dramatisch erscheinen, aber ich habe den Honigtopf nicht ohne dich betreten können", gab Katie zu.
„Das ist lieb von euch, aber jetzt bin ich ja wieder da", lächelte Tia.
Die drei gingen gemeinsam hinunter ins Dorf und ohne, dass sie sich abgesprochen hatten, führte ihr Weg sie zuerst zum Honigtopf, den sie schon voller Vorfreude betraten.
„Endlich wieder Lakritze", freute sich Katie.
„Endlich wieder Süßigkeiten!", grinste Leanne breit, während Tia schon begann, eine Tüte mit allerlei Schokoladenzeug vollzufüllen.
Es war ein Kampf, der die drei schafften es doch, irgendwie zusammen zu bleiben und gemeinsam bezahlten sie ihre Einkäufe, bevor sie nach draußen traten.
Katie erzählte gerade, wie ihre Eltern ihr gar keine Lakritze mehr kauften, aber Leanne sah woanders hin und die beiden anderen Mädchen folgten ihrem Blick zu einer Parkbank.
„Ist das George?", fragte sich Katie verwirrt.
„Nein, das ist Fred", korrigierte Tia sie.
Fred Weasley saß in der Kälte auf einer Parkbank neben einem Mädchen – Tia erkannte sie als Agnes Tripe, die berühmt berüchtigte Treiberin aus Ravenclaw. Die beiden schienen sich wunderbar zu unterhalten und sprachen wohl über ein interessantes Thema.
„Gehen wir weiter, bevor sie uns bemerken", beschloss Katie und zog ihre Freundinnen mit sich, aber Leanne sah so aus, als hätte sie schon genug gesehen und sie grinste breit, während Tia nicht ganz verstand, warum es alle so aufregend fanden, dass Fred mit einem Mädchen sprach.
„Hey!", George kam ihnen entgegen und er sah sich suchend um, „Habt ihr vielleicht Fred gesehen? Wir wollten uns hier wieder treffen."
„Er sitzt da hinten", Katie zeigte zurück.
„Mit Agnes Tripe", grinste Leanne breit.
„Oh, dann sollte ich mich wohl beeilen, bevor er etwas Dummes sagt", lachte George, „Wir sehen uns beim Festessen!"
„Klar doch", Tia winkte ihm noch hinterher und war verwirrt, warum auch er es so aufregend fand, dass Fred mit Agnes sprach.
„Mir ist kalt – wärmen wir uns im Drei Besenauf?", schlug Katie vor.
„Oh ja! Ich brauche jetzt einen Kakao", rief Tia aufgeregt.
„Gegen ein Butterbier sage ich nicht nein", meinte auch Leanne, „Gehen wir!"
Während Tia mit ihren Freundinnen in Hogsmeade war, verbrachte Lupin diese Zeit im Schloss.
er nutzte die Zeit, um einige Sachen in seinem Büro zu ordnen, da immer wieder neue Wesen für den Unterricht geliefert wurden, die alle einen Ort zum Stehen brauchten, als er plötzlich einen seltsamen Geruch aufnahm.
Er musste sagen, einer seiner gruseligsten und teils unangenehmsten Fähigkeiten war seine gute Nase. Schon immer hatte er die Leute gerochen, bevor er sie gesehen hatte und manchmal konnte auch anhand des Geruchs bestimmen, ob jemand mit jemanden verwandt war, was für einem Wesen er gegenüberstand, manchmal sogar, es ob ein Zauberer oder ein Muggel war.
Derjenige, der an seinem Büro vorbeiging, roch erstaunlich stark nach Tara – einer seiner Schülerinnen und er konnte nicht anders, als verwirrt nach draußen zu blicken.
Dort ging mit eleganten, sicheren Schritten eine ältere Frau an ihm vorbei. Sie war wunderschön, trotz ihres Alters und Lupin meinte wie so häufig, wenn er Tara sah, sie zu kennen und schnell huschte er zurück in sein Büro.
Aber das war nicht sie. Das war Carla Fuego – Taras Großmutter, wie er wusste. Und trotzdem sah die Frau ziemlich einschüchternd und selbstsicher aus, Lupin wusste nicht, ob er ihr begegnen wollte.
Er hatte Angst davor, was sie ihm zu erzählen hatte...
Das große Fest war wie jedes Jahr ein voller Erfolg.
Es gab immer das köstlichste Essen, Dumbledore organisierte diverse Veranstaltungen, die die Schüler und Lehrer unterhalten sollten.
Beim Nachtisch ließen es sich Leanne und Tia nicht nehmen, ihr traditionelles Wettessen zu veranstalten und sie wurden von ihren Mitschülern aufgeregt angefeuert.
Für das, dass Leanne eher ein zierliches, hübsches Mädchen war, konnte sie wirklich viel und schnell essen, was Tia immer wieder erstaunte.
Tia fand sogar, dass Leanne unter ihrer Freundesgruppe wohl die Hübscheste war, wie sie sich jeden Morgen die Zeit nahm, ihre Haare aufwändig hochzustecken und sie immer gepflegt und ordentlich unterwegs war, egal, wie müde sie noch war. Tia hatte vielleicht Veela-Blut in sich, aber das war unwichtig, wenn sie nicht so viel Selbstvertrauen und Sicherheit ausstrahlte, wie Leanne.
Nach dem Festessen mussten Tia und Katie stützen, obwohl sie ganz gut allein in der Lage gewesen wäre, zu gehen, aber Leanne war so dramatisch, dass sie meinte, es nicht zu können.
„Ich bin soo voll", jammerte sie, grinste aber dabei breit, „Lasst mich einfach liegen. Lasst mich zurück!"
„Du weißt, dass ich das wirklich tu", drohte Katie.
„Nein, Katie, das tun wir nicht", widersprach Tia ihr schnell, die Leannes Gewicht mehr oder weniger allein trug, aber dank ihrer Stärke war das kein Problem für sie, das kleinere Mädchen zu tragen, „Der Boden ist kalt – sie holt sich noch eine Erkältung!"
„Wenigstens eine von euch kümmert sich um mich", schluchzte Leanne gespielt, „Danke, Tia."
Katie verdrehte die Augen, lächelte aber dabei.
Leanne die Treppen hochzutragen war zwar nicht die einfachste Aufgabe, aber die drei Mädchen lachten dabei eine Menge, jedes Mal, wenn eine von ihnen stolperte und sie alle drei auf die Treppen fielen – Leanne meist mit dem Gesicht voraus.
Als sie endlichbeim Portrait der Fetten Dame ankamen, standen davor aber eine Menge Schüler, die ebenfalls noch durchwollte.
„Hey! Beeilt euch!", rief Leanne laut, „Es ist doch nicht so schwer, durch ein Loch zu krabbeln! Oder habt ihr so viel gegessen, dass ich nicht mehr durchpasst?"
„Ich denke, da stimmt etwas nicht", murmelte Tia, die Gespräche von anderen Schülern aufnahm. Sie alle sprachen davon, dass das Loch versperrt war und plötzlich hörte sie, dass die Fette Dame weg war.
„Die Dame ist weg", meldete sie ihren Freundinnen, aber im nächsten Moment kam hinter ihnen Dumbledore mit einigen Lehrern hergeeilt und Tia konnte einen Blick auf das Gemälde der Fetten Dame werfen – es war vollkommen zerstört und zerschlitzt, Leinwandfetzen hingen herab oder lagen auf dem Boden und es zerbrach Tia das Herz, ein Gemälde so zerstört zu sehen. Die Fette Dame war zum Glück weg und schien von dem Chaos nicht betroffen zu sein, wie Tia hoffte, aber sie kannte sich nicht wirklich mit magischen Gemälden aus.
Dumbledore schien ähnliche Gedanken zu haben, denn er wandte sich an die Lehrer, McGonagall, Snape und Lupin. „Wir müssen sie suchen", befahl er, „Professor McGonagall, bitte gehen Sie sofort zu Mr Filch und sagen ihm, er soll jedes Gemälde im Schloss nach der Fetten Dame absuchen."
„Da werdet ihr kein Glück haben", Tia hatte schon immer Schwierigkeiten gehabt, Geister zu bemerken, bevor sie sie sah, da sie weder Geruch hatten, noch Schritte machen musste, also bemerkte sie auch nicht, wie Peeves zu der Szene gekommen war.
„Was meinst du damit, Peeves?", fragte Dumbledore ihn ruhig und Peeves schien nicht mehr so selbstsicher zu sein – bei Dumbledore würde er sich nichts erlauben.
„Sie geniert sich, Herr Oberschulleiter. Will nicht gesehen werden. Sieht fürchterlich aus. Hab sie durch das Landschaftsgemälde oben im vierten Stock rennen sehen, Sir, sie hat sich hinter den Bäumen versteckt. Hat etwas Schreckliches gerufen", Peeves klang schon beinahe glücklich, als er das erzählte, „Armes Dinge."
„Hat sie gesagt, wer es war?", fragte Dumbledore leise.
„O ja, Herr Professor Doktor Dumbledore", Tia musste sich ein Schmunzeln verkneifen, „Er wurde sehr zornig, als sie ihn nicht einlassen wollte, verstehen Sie. Übles Temperament hat er, dieser Sirius Black."
Dumbledore schickte die Schüler allesamt in die Große Halle und auch die anderen Häuser folgten ihnen bald darauf.
Schlafsäcke wurden ausgeteilt, während die Lehrer nach Sirius Black suchen würden und die Vertrauensschüler würden die Aufsicht haben.
Tia legte sich direkt neben Katie und Leanne auf den Boden, konnte aber nicht schlafen, sondern starrte einfach hinauf in den Sternenhimmel.
„Könnt ihr auch nicht schlafen?", wisperte Katie schließlich leise und sowohl Tia, als auch Leanne blickten in ihre Richtung.
„Nein", flüsterte Leanne zurück.
„Es ist so laut – ich kann so viele Leute atmen, flüstern oder sich bewegen hören", seufzte Tia, „Während dem Festessen heute ist es nicht so laut gewesen!"
„Für dich muss das wirklich eine Sache der Unmöglichkeit sein", stimmte Katie ihr leise zu, „Hast du keine Ohrstöpsel oder ähnliches?"
„Ich wünschte, ich hätte sie aus dem Turm mitgenommen", seufzte Tia, „Aber selbst, wenn... ich denke, ich würde sie nicht benützen. Nichts zu hören würde mich wohl genauso wahnsinnig machen, wenn Sirius Black in der Schule ist..."
„Eine eindeutige Patt-Situation", fluchte Leanne leise, aber mit einem Schlag hörten alle drei Mädchen auf zu reden und taten so, als würden sie schlafen, als Percy Weasley in ihre Nähe kam und misstrauisch nach der Ursache des Flüsterns suchte.
„Am liebsten würde ich aufstehen und mir die Beine vertreten", wünschte sich Tia, als Percy wieder außer Hörweite war.
„Vermutlich wäre das Wahnsinn – Sirius Black könnte um jede Ecke lauern", warnte Leanne sie erschrocken.
„Ich könnte ihn ja hören – oder riechen", schlug Tia schon beinahe hoffnungsvoll vor.
„Black ist einfach so an den Dementoren vorbeigekommen", wisperte Katie warnend, „Ich würde nicht mein Leben darauf verwetten, dass du ihn bemerken würdest."
„Ihr habt ja Recht", seufzte Tia geschlagen, „Aber hier werde ich noch wahnsinnig."
Die Mädchen verstummten wieder, nachdem Percy paranoid zu ihnen eilte und sie genau beobachtete, ob sie vielleicht doch wach waren und nicht schliefen, wie sie es vorgaben zu tun, aber nach kurzer Zeit ging er doch weiter, sah jedoch immer wieder misstrauisch zu ihnen.
Danach wurde es still, obwohl die Mädchen noch lange nicht schliefen, aber während Katie und Leanne irgendwann von ihrer Müdigkeit übermannt wurden, blieb Tia wach. Ihre Augen fielen immer wieder zu, aber sie wurde immer wieder aufgeschreckt, wenn sich jemand bewegte, jemand hustete oder flüsterte. Wie Katie gesagt hatte, war es eine Unmöglichkeit für sie, ihre Augen länger als ein paar Minuten geschlossen zu halten.
Es war ungefähr fünf in der Früh, als Tia endlich genug hatte und nicht mehr so tat, als würde sie schlafen, sondern sich aufsetzte.
Es war stockdunkel in der Großen Halle und nicht einmal die Sterne am Himmel konnten den Raum gut genug beleuchten, aber Tia sah in der Dunkelheit noch gut. Mittlerweile schliefen alle – sogar die Vertrauensschüler hatten sich hingelegt und nur noch die Lehrer waren wach und flüsterten in einer Ecke leise miteinander – einer der Gründe, die Tia wachhielten.
Sie versuchte, ihr Gespräch auszublenden und hielt sich versuchshalber die Ohren zu. Es wurde still – endlich still, aber diese Stille währte dich lange, denn mit geschlossenen Augen roch sie, wie sich Professor Lupin ihr näherte.
Sie öffnete die Augen und als sie sah, dass er sich vor sie gehockt hatte, nahm sie auch die Hände von ihren Ohren.
„Kannst du nicht schlafen?", fragte er leise, damit er niemand anderen weckte.
„Es ist so laut", gab Tia zu, die Augen müde nur halb offen und sie gähnte, „Ich kann nicht schlafen, wenn so viele Leute auf einem Haufen sind. Immer muss irgendjemand reden oder husten oder sich bewegen..."
Lupin musterte sie verwirrt, aber Tia war zu müde, um zu realisieren, dass sie für ihn wohl Schwachsinn reden musste.
„Ich könnte einen Zauber um dich herumziehen, damit kein Geräusch mehr zu dir dringt", schlug Lupin leise vor, „Du würdest niemanden mehr hören."
„Und wie soll ich dann wissen, wenn Black in der Nähe ist? Was ist, wenn Panik ausbricht und ich die einzige bin, die nichts davon mitbekommt?", fragte Tia unsicher.
„Dann bin ich dort drüben bei den anderen Professoren und werde alles tun, damit auch du gewarnt wirst", versprach Lupin und sein ehrliches Gesicht überredete Tia.
„Na gut", meinte sie und legte sich wieder in ihren Schlafsack, „Aber vielleicht könnten Sie ihn ein wenig weiter um mich herum ziehen, damit ich höre, wenn jemand in meiner Nähe ist?"
„Natürlich", Lupin sprach leise Zauber und tatsächlich, als er selbst aus dem Bannkreis heraustrat, wurde es still. Tia konnte nur noch ihren eigenen Atem und ihren Herzschlag hören, aber ansonsten war alles still.
Sie lächelte Lupin noch dankbar an, bevor sie endlich ihre Augen schließen konnte und einschlief.
Lupin ging zurück zu den Professoren, verwirrt von dem, was er erfahren hatte.
„Schläft sie?", fragte Dumbledore ihn, als er wieder in Hörweite war und Lupin nickte.
„Ich habe einen Schweigezauber um sie gezogen, damit sie nichts mehr hört", erklärte er. Dumbledore war es gewesen, der ihn in Taras Richtung gewiesen hatte, als wüsste der Mann wieder einmal etwas, was sonst niemand wusste.
„Ah, ja", Dumbledore nickte, „Ich habe mir schon gedacht, dass Miss Fuego Schwierigkeiten haben wird, in einer solchen Umgebung zu schlafen. Ein besseres Gehör, wie sie es besitzt, muss in solchen Situationen ein Fluch sein, oder nicht, Remus?"
Lupin antwortete nicht, sondern dachte über seine Worte nach. Irgendetwas wollte Dumbledore ihm damit sagen, aber er wusste nicht, was es war. Wenn der Schulleiter nicht immer in Rätseln sprechen würde, dann wäre das Leben vieler wohl einfacher, aber die Wahrheit kommt meist in Rätsel, die sicher genug sind, um sie laut auszusprechen.
Hallo! Ich bin's, euer Autor dieser kleinen Fanfiction. Vielleicht ist es euch schon aufgefallen, aber in diesem Kapitel kommt ein euch vielleicht noch vollkommen fremder Name vor - Agnes Tripe. Später werdet ihr sie noch besser in Tias Sicht kennenlernen, aber wenn ihr NOCH mehr an ihr interessiert seit, könnt ihr ihre eigene Storyline in "Virago | Fred Weasley" nachlesen. Sie spielt eine ziemlich wichtige Rolle und die beiden Bücher sind ab einem gewissen Zeitpunkt komplett miteinander verstrickt #Eigenwerbung.
Es ist eure eigene Entscheiden, aber ich hoffe trotz allem, dass man Agnes auch ohne ihre eigene Hintergrundgeschichte gut genug kennenlernt und noch alles verständlich bleibt.
Mit liebsten Grüßen, euer atemberaubender, allwissender Amateur-Autor!
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