35. Kapitel
Als Harry Potter es zum Ende des Jahres hin schaffte, die Kammer des Schreckens zu öffnen und das Monster zu besiegen, heilte Madam Pomfrey die Versteinerten langsam wieder. Nacheinander flößte sie den Trank in die sieben versteinerten Opfer ein und nacheinander erwachten sie.
Zu der Zeit, als Tia wieder aufwachte, fühlte sie sich, als ob die einfach nur sehr lange geschlafen hätte und dementsprechend ausgeruht fühlte sie sich, aber gleichzeitig hatte sie auch Hunger.
Verwirrt sah sie sich um, als sie auch noch bemerkte, dass sie im Krankenflügel war und sie durchforstete einen Moment ihr Gehirn, bis ihr wieder einfiel, an was sie sich als letztes erinnerte – sie hatte Colin verfolgt und dann waren das diese großen, gelben Augen gewesen.
„Miss Fuego – Sie sind auch wieder wach!", rief Madam Pomfrey vergnügt (was irgendwie seltsam bei der sonst ernsten Krankenschwester klang), „Mr Creevey und Sie sind die letzten – alle anderen sind schon hinunter zum Fest."
„Zum Fest?", fragte Tia verwirrt, „Was für ein Fest?"
Und nachdem auch Colin erwachte und sich ebenso verwirrt umsah, begann Pomfrey schnell zu erklären, was passiert war.
„Es ist Sommer?", fragte Tia verwirrt, „Was ist aus Winter geworden? Oder Frühling?"
Sie fühlte sich, als hätte man ihr Monate ihres Lebens gestohlen – was auch so war und in ihrem Kopf schaffte sie es noch nicht, sich das alles zusammen zu reimen.
Als sie zusammen mit Colin in die Große Halle ging, hatte sie noch immer nicht ganz verstanden, was passiert war, aber nachdem sie auch großen Hunger hatte, wollte sie nicht weiter nachfragen – irgendwann würde sie schon schaffen, zu verstehen, was mit ihr passiert war.
Zum Glück saßen alle Schüler in ihren Schlafanzügen herum, sodass Tia mit dem ihren gar nicht auffiel, den sie immer noch seit der Nacht vor Monaten trug, aber sie würde sich später umziehen gehen.
Ihre Brille behielt sie an – im Moment wollte sie sowieso eher so wenig wie möglich sehen, um ihre Kopfschmerzen eventuell ein wenig zu verringern und am liebsten hätte sie auch noch Ohrstöpsel gehabt, damit sie weniger hörte.
Der Geruch von Essen kam ihr schon entgegen und das Wasser lief ihr im Mund zusammen, sodass sie ihren Schritt beschleunigte und schon bald in der Großen Halle ankam.
Als sie eintrat, war es eigentlich wie immer, außer dass Tia mit Freudenschreien begrüßt wurde, als sie durch das große Portal trat.
„Tia!", Katie sprang als erstes auf und rannte auf sie zu. Tia wusste nicht, wie sie reagieren sollte und wäre sie nicht so stark gewesen, wäre sie wohl von dem Mädchen einfach überrannt worden. Als nächstes folgte Leanne, die einfach Katie und Tia gleichzeitig umarmte und auch Angelina, Alicia, sowie Fred und George standen auf und kamen grinsend auf Tia zu.
„Schön, dich wieder lebendig zu sehen", grinste George.
„Ich verstehe das immer noch nicht – für mich ist es noch immer Herbst und auf einmal sagt man mir, dass das Schuljahr zu Ende ist – ich habe beinahe alles verpasst", meinte Tia verwirrt, „Ich weiß nicht, wie ich die Prüfungen schaffen soll."
„McGonagall hat gesagt, dass sie abgesagt worden sind – außerdem haben sie Lockhart endlich rausgeworfen und Harry hat das Monster besiegt", erklärte Fred schnell und half Tia dabei nicht unbedingt dabei, mit den Erlebnissen zurecht zu kommen.
„Was ist mit meiner abuelita? Sie wird sich große Sorgen gemacht haben, wenn ich ihr nie geantwortet habe", erschreckte sich Tia.
„Keine Sorge – McGonagall hat sie kurz nach deiner Versteinerung informiert und sie ist sogar nach Hogwarts gekommen, um dich zu sehen, aber sie hat dann wieder gehen müssen", erzählte Alicia geduldig.
„Meine Großmutter war in Hogwarts? Wirklich?", Tia lächelte bei dem Gedanken, dass Carla Geister und ihre Professoren getroffen hatte.
„Hat Dumbledore einen richtigen Schrecken eingejagt – hat ihre Veela gezeigt und hat ihr vor der ganzen Schule zur Schnecke gemacht", grinste George, „Natürlich würde er es niemals zugeben, aber ich denke, sogar er hatte Angst – oder Respekt vor ihr."
„Das hätte ich gerne gesehen", grinste Tia.
„Aber genug geredet – hier gibt es eine Menge Essen, das von uns verdrückt werden muss", rief Leanne aus und zog Tia mit sich, „Monatelang ohne Essen – du muss beim Verhungern sein!"
„Wahre Worte – essen wir", bestätigte Tia und zusammen mit ihren Freunden konnte sie endlich wieder ein Festessen genießen.
Als es Zeit wurde, nach Hause zu fahren und sich von Hogwarts zu verabschieden, freute Tia sich schon, ihre Großmutter zu sehen.
Die Zeitunterschiede verwirrten sie noch immer und im Hinterkopf würde es für sie wohl noch länger kalt und windig sein, während draußen schon die Sommersonne schien.
McGonagall hatte ihr auch gesagt, dass sie den versäumten Stoff im nächsten Jahr nachholen könnte und das Jahr nicht wiederholen musste. Tia war sich nicht so sicher, ob das eine so gute Idee war, nachdem sie außer in Zaubertränke wirklich schlecht in Zauberei und Lernen war, aber so konnte sie noch mit Katie und Leanne in einer Klasse bleiben.
Sie schrieb einen Brief an Carla, damit sie wusste, dass sie Tia beim Bahnhof abholen musste, aber Tia bekam keine Antwort und hoffte, dass Carla den Brief noch pünktlich bekam.
Notfalls, das hatte Katie versprochen, würden ihre Eltern sie mit nach Hause nehmen.
Doch das war gar nicht nötig, denn als Tia aus dem Zug stieg, hatte sie nicht einmal Zeit, ihr Gepäck hinter sich aus dem Zug zu holen, als sie schon in eine Umarmung gezogen wurde.
„Querida! Querida!Ich habe dich so vermisst! Ich habe dich so sehr vermisst!", Tia hatte ihre Großmutter noch nie so aufgelöst erlebt, aber nachdem sie sich von ihrem Schock erholt hatte, schloss auch Tia ihre Oma in eine Umarmung und es interessierte sie nicht, dass sich die anderen Schüler an ihnen vorbeiquetschen mussten, weil sie mitten im Weg standen.
„Tia, ich habe mir solche Sorgen gemacht", gab Carla zu und hielt ihre Enkelin eine Armlänge von ihr weg, um sie genauer anzusehen, „Ich habe befürchtet, sie würden dich nie wieder heilen können! Was hätte ich dann getan?"
„Jetzt bin ich ja wieder gesund", beruhigte Tia sie oder sie versuchte es, „Und ich kann mich an nichts erinnern – es war wie ein langer Schlaf."
„Wenn das so ist, reden wir nicht mehr darüber", beschloss Carla, und Tia seufzte erleichtert – das Gerede von ihrer Versteinerung verwirrte sie nur, „Wir fahren nach Hause und ich mache dir einen heißen Kakao! Wie klingt das?"
„Perfekt", grinste Tia und Hand in Hand verließen die beiden den Bahnhof.
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