28. Kapitel

Tia kaufte ihre Schulsachen immer mit ihrer Großmutter ein. Carla fand, dass die Winkelgasse eine wirklich gemütliche Einkaufsstraße war und sie genoss es außerhalb der Muggelwelt mit ihrer Enkelin Zeit zu verbringen. So hatte sie auch die Chance, Carla die Zaubererwelt und ihre seltsamen Gerätschaften näherzubringen, also hatte Carla es schon in ihrem ersten Jahr übernommen, mit ihr einkaufen zu gehen, obwohl Professor McGonagall damals angeboten hatte, allein mit ihr die Schulsachen zu kaufen.

Carla war dabei gewesen, als ein Zauberstab für sie ausgesucht wurde (oder wie ein Zauberstab sie aussuchte), wie sie ihre ersten Bücher kaufte, wie sie seltsame Zutaten für Zaubertränke besorgte und ihren ersten Kessel holte.

Es war auch in ihrem dritten Jahr nicht anders, aber als sie die Bücher kaufen wollten, rechneten sie nicht damit, dass eine ewig lange Schlange vor der Buchhandlung stehen würde.

Es el colmo! So viel war noch nie los!", rief Carla aus.

„Es hat auch einen Grund", Tia zeigte auf das kleine Aushängeschild:

GILDEROY LOCKHART

signiert seine Autobiographie

ZAUBERISCHES ICH
heute von 12 Uhr 30 bis 16 Uhr 30


"Lockhart? Ist das nicht der Mann, der die meisten deiner Bücher geschrieben hat?", fragte Carla und sah auf die Einkaufsliste und tatsächlich standen mehrere Bücher darauf, die von ihm geschrieben worden waren.

„Unser neuer Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste muss wohl ein Fan von ihm sein", überlegte Tia.

„Hmpf", Carla stieß einen unzufriedenen Laut aus, „Ein Promi also..."

Carla war kein Fan von Berühmtheiten. Sie erinnerten sie an ihr „Altes-Ich" – ihr „schlechtes Ich" und das wollte sie lieber vergessen.

Carla und Tia quetschten sich trotzdem in den Buchladen und suchten ihre Bücher zusammen, damit sie so schnell wie möglich wieder verschwinden konnten, aber leider machte jemand ihnen einen Strich durch die Rechnung.

„Ah, ich bin mir sicher, zwei so wundervolle Damen wie Sie wollen auch signierte Versionen von meinem neuen Werk – ZAUBERISCHES ICH?"

Plötzlich stand ein blonder Mann mit blendend weißen Zähnen vor ihnen, einen Tee in der Hand.

„Eigentlich nicht", meinte Carla trocken mit einem eher abschätzigen Blick auf den Mann.

„Nicht schüchtern sein! Kommen Sie! Kommen Sie!", er nahm Carla am Arm und zog sie zum Signiertisch, wo eine Menge anderer Frauen darauf warteten, dass er seine Tee-Pause beendete, um ihre Bücher zu signieren, aber als er mit Carla ankam, schrien einige entsetzt oder empört auf.

Tia seufzte und schüttelte den Kopf. Natürlich konnte sie nirgendwo hin mit ihrer Großmutter ohne, dass sie Aufsehen erregte.

„Tia?", rief plötzlich jemand und trotz des Lärms der anderen kreischenden Frauen drehte Tia sich herum und erblickte eine rothaarige Familie und bei ihnen waren Fred und George.

„Hey!", Tia winkte ihnen, bevor sie mit einem letzten besorgten Blick auf ihre Großmutter zu ihnen ging.

„Tia, was machst du hier?", fragte George sie.

„Bücher kaufen?", Tia war sich nicht sicher, ob das nicht klar war, „Also... eigentlich habe ich die Bücher schon – Lockhart versucht nur gerade mit meiner Großmutter zu flirten."

Sie zeigte zum Signiertisch, wo Carla gerade versuchte, ein Buch aus Lockharts Hände zu reißen, das er signieren wollte.

„Echt schräg", kommentierte Fred.

„Du musst Tia sein", rief eine rothaarige Frau aus, die wohl Fred und Georges Mutter war und Tia wurde etwas rot.

„Oh, ja... Entschuldigung, wie unhöflich von mir – ich bin Tia."

„Ich bin Molly, Fred und George haben einiges über dich erzählt", schwärmte die Frau, „Das ist Arthur, mein Mann."

„Ob Lockhart weiß, dass sie deine Großmutter ist?", überlegte George, der seinen Blick noch immer auf die beiden vorne am Tisch gerichtet hatte.

„Vermutlich nicht", überlegte Tia, „Ich sollte sie wohl retten gehen – hat mich gefreut, euch kennenzulernen!"

Sie quetschte sich wieder an der Horde wildgewordener Frauen vorbei, bis sie vorne angekommen war.

„Wir müssen noch weiter, Großmutter", sagte Tia und betonte das Wort so, dass es auch Lockhart aufnehmen konnte.

„Oh, Tia! Natürlich! Gehen wir! Danke, für Ihre Gastfreundschaft, aber wir müssen noch weiter!", rief Carla aus, packte ihre Bücher zusammen und flüchtete.

„Vielleicht sehen wir uns später zum Tee?", schlug Lockhart noch vor, aber Carla blickte nicht einmal zurück.

Es el colmo! Unerhört!", fluchte sie noch und Tia kam wieder bei den Weasleys an und Carla bemerkte sie erst jetzt, „Oh, ihr müsst Fred und George sein!"

Tia wurde rot, und auch Fred und George sahen sich unsicher an.

„Tias Zeichnungen sind wirklich gut – man erkennt euch sofort", erklärte Carla, „Und Sie müssen dann wohl ihre Eltern sein? Ich bin Carla, Tias Großmutter."

„Großmutter?", fragte Mr Weasley nach, aber sowohl Carla, als auch Mrs Weasley ignorierten diese Frage.

„Oh, Mr Lockhart hat Sie persönlich nach vorne gebeten?", fragte Mrs Weasley begeistert, „Wie war es?"

„Hmpf", machte Carla, „Ein Mann wie jeder andere."

Abuelita, wir sollten weiter", schlug Tia vor.

„Natürlich! Wir haben noch viel zu besorgen. Hat mich gefreut", meinte Carla.

„Wir sehen uns in der Schule", verabschiedete sich auch Tia von den Zwillingen, bevor sie nach draußen gingen.

„Sie ist wirklich freundlich", schwärmte Mrs Weasley, sobald sie verschwunden waren, „Mich wundert es wirklich, dass sie mit euch befreundet ist."

„Danke, Mom", meinte Fred trocken.

„Außerdem – der Schein trügt. Wenn du wüsstest, was sie schon alles angestellt hat, würdest du ganz anders von ihr denken", lachte George.

„Ich hoffe, ihr beide verdirbt sie nicht", warnte Mrs Weasley und zeigte mit dem Finger auf ihre beiden Söhne, die einen Schritt zurücktraten und abwehrend die Hände hoben.

Zum Glück retteten sie Harry, Ron und Hermine, die gerade kamen und so Mrs Weasley ablenkten, bevor sie noch Todesdrohungen aussprechen konnte.

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