165. Kapitel
Eigentlich war Tia bisher immer davon ausgegangen, dass sie keine Angst vor Werwölfe hatte.
Sie war eigentlich in einem Muggel-Haushalt mit ihrer abuelita aufgewachsen, also sind Werwölfe in ihrer Kindheit nicht wirklich ein Thema gewesen. Ihre abuelita hatte zwar von Caperucita Roja mit dem bösen lobo erzählt, aber Tia hatte niemals Albträume davon bekommen.
Auch in ihren ersten Jahren in der Zaubererwelt hatte sie nicht wirklich mit Werwölfen zu tun gehabt und sie hatte auch noch nichts von der Diskriminierung gewusst. Das alles war erst wirklich zum Vorschein gekommen, als Professor Snape der ganzen Schule verraten hatte, dass Remus ein Werwolf war und sich später herausstellen würde, dass er auch noch Tias Vater war.
Tia hatte die Angst vor Werwölfen auch nie wirklich verstanden und sie wusste nicht, warum man sich vor jemanden fürchten sollte, der so war, wie Remus... Agnes konnte manchmal ein bisschen furchteinflößend sein, das musste Tia zugeben, aber wenn man sie einmal mit Puderzucker in den Haaren und Mehl auf der Kleidung gesehen hatte, ein zufriedenes Lächeln im Gesicht und ein frisch gebackenes Blech mit Keksen in den Händen, dann wusste man, dass tief im Inneren Agnes überhaupt nicht böse war, sondern einfach nur vorsichtig und verletzt.
Aber für diesen Moment beschloss Tia, all ihre Vorsätze über den Haufen zu werfen und sie beschloss, eine gesunde Angst diesem Monster gegenüber zu fühlen, das nun vor ihnen stand.
Es war riesig – größer, als Tia gedacht hatte, was sie überraschte, denn sie hatte sich Werwölfe mindestens so groß wie Remus vorgestellt und er war ein ziemlich großer Mann. Außerdem sah er so aus, als hätte er Lust dazu, sie aufzufressen und Tia musste nicht einmal lange überlegen, um zu wissen, dass sie so nicht sterben wollte. Ihr fielen ein paar andere Arten ein, die ihr lieber wären, aber von einem Werwolf zerrissen und gefressen zu werden, stand bestimmt nicht in ihren Top 50.
„Keine... plötzlichen... Bewegungen", sagte Liza langsam, aber Tia fand diesen Tipp unnötig. Es war ja nicht so, als hätte sie überhaupt die Möglichkeit gehabt, sich überhaupt zu bewegen. Eigentlich fühlte sich ihr Körper so an, als würde er gar nicht mehr Tia gehören und sie war vollkommen erstarrt. Atmete sie noch? Nein. Tia holte Luft – sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie ihren Atem angehalten hatte.
„Werwölfe sind von Natur aus sadistische Jäger und spielen gerne mit ihrer Beute, bevor sie sie umbringen", informierte Liza sie und Tia war froh, dass sie in ihren letzten Momenten ihres Leben wenigstens noch etwas über das Wesen lernen konnte, das sie bald umbringen würde. Liza arbeitete schon einige Zeit mit Werwölfen, soweit Tia wusste – sie musste sich also auskennen und Tia würde ihr so oder so vertrauen müssen, nachdem sie vermutlich nicht mehr die Möglichkeit haben würde, diese neue Information in einem Buch nachzuschlagen. Nicht, dass sie tatsächlich freiwillig weiterrecherchiert hätte, da vertraute sie lieber Liza.
„Danke, Lizzy, das beruhigt mich ungemein", bedankte sich Konstantin. Tia hätte diese Information zwar eher gegenteilig eingeschätzt, aber Konstantin war seltsam, also empfand er auch immer so seltsam.
„Ihr disappariert – ich bleibe hier und achte auf Agnes", murmelte Sirius ihnen leise zu und zuerst fand Tia, dass das überhaupt keine gute Idee war, aber dann fiel ihr ein, dass Sirius ein Animagus war und er auch schon in seiner Schulzeit mit einem Werwolf zu tun gehabt hatte, als er mit seinen Freunden auf Remus geachtet hatte. Damals hatte er zwar noch James Potter als großen Hirsch bei sich gehabt... Peter Pettigrew war nur eine Ratte und in dieser Hinsicht wohl keine große Hilfe gewesen, deswegen ließ Tia ihn in diesem Fall einfach aus... und dieses Mal war Sirius alleine, aber irgendwo musste noch Agnes sein und wenn sie einfach so verschwanden, dann würden sie sich vielleicht niemals wieder zusammenfinden, also war es vermutlich keine so schlechte Idee.
„Warum ist jeder in meiner Nähe so aufopferungsvoll?", fragte Konstantin und er hatte wohl noch nicht so weit gedacht, wie Tia oder er machte sich einfach mehr Sorgen um Sirius, als um Agnes – was in Konstantins Fall gut möglich war, „Könnt ihr nicht einfach alle so selbstsüchtig sein wie –"
„–du?", beendete Liza seinen Satz.
„Nein, wie ich", verbesserte Konstantin seine Schwester und Tia ließ es lieber bleiben und verbesserte Konstantin nicht auch noch – immerhin hatte er gerade genau das gesagt, das Liza gesagt hatte, aber es mussten einfach die Nerven sein.
„Kon, du hast Remus kennengelernt, oder?", fragte Sirius ihn, „Nichts könnte mich dazu bringen, auch nur eine seiner Mädchen im Stich zu lassen."
„Ich habe keine Zeit, jetzt mit dir zu diskutieren", bestimmte Konstantin und hielt erwartungsvoll seine Hand auf, „Liza – mein Zauberstab."
Und Liza gab ihm seinen Zauberstab. Konstantin hielt nun seine freie Hand Tia hin und wortlos ergriff sie diese. Konstantin zitterte. Er hatte Angst.
„Ich bin gleich wieder zurück", versprach Konstantin und Tia wollte ihn noch aufhalten – sie hatte erwartet, sie würden alle zusammen disapparieren – aber es war schon zu spät und Tia fühlte sich, als würde sie in einen dünnen Schlauch gesaugt werden und der Wald um sie herum verschwand, nur um Momente später wieder auf einer freien Fläche auf – da war aber nichts, außer einem Waldstück in der Nähe und einem Weg, der scheinbar ins Nichts führte. Es sah eigentlich schon beinahe gruselig aus und nachdem nur eine einzige, schwach leuchtende Straßenlaterne Licht spendete, musste Tia sich zu einem großen Teil auf ihren verbesserten Sehsinn im Dunkeln verlassen.
„Wo sind wir?", fragte Tia, aber Konstantin ließ ihre Hand los.
„Keine Zeit – ich hole die anderen", versprach er schnell, „Bleib hier – lauf nicht weg. Einfach... genau... hier."
Er hielt seine Hände hoch, als würde er sie beruhigen wollen, während er ein paar Schritte rückwärts zurückging und dann mit einem Popp wieder verschwand.
Tia zählte die Zeit, damit sie nicht daran dachte, was alles passieren konnte.
Sie zählte bis zweihundertsiebenundvierzig, wobei sie sich nicht sicher war, ob sie wirklich die Sekunden gezählt hatte, oder etwas schnell – als plötzlich wieder Konstantin auftauchte und bei ihm war Liza, die laut in einer Sprache schimpfte, die Tia nicht verstand.
Tia eilte sofort zu ihnen und es brauchte kein Genie, um zu erkennen, dass Sirius nicht bei ihnen war, also war er tatsächlich zurück geblieben.
„Wo ist Sirius?", fragte Tia, aber eigentlich kannte sie die Antwort nur – sie wollte eigentlich nur sichergehen, dass in den kurzen zweihundertsiebenundvierzig Nicht-Sekunden er nicht gestorben war oder so etwas ähnliches.
„Er hilft Agnes", erklärte Konstantin und Tia überlegte sich, ob es nicht besser gewesen wäre, Agnes das alleine durchstehen zu lassen, aber andererseits war sie Sirius auch dankbar, dass er ihr helfen wollte. Sie wäre ihm aber auch nicht böse gewesen, wenn er beschlossen hätte, sich lieber nicht mit einem wütenden Werwolf anzulegen.
„Agnes? Sie kämpft gegen den Werwolf", sagte Tia nachdenklich, „Dann braucht sie jede Hilfe, die sie haben kann und Sirius kennt sich mit Werwölfen aus."
„Wo sind wir?", fragte Liza und Tia war überrascht, dass Konstantin sie an einen Ort gebracht hatte, den offenbar seine Schwester auch nicht kannte und sie nun beide ratlos waren.
„Nahe Alkham", erklärte Konstantin kurz, „Hier ist ein sicheres Haus von einem Ordensmitglied – genau hier."
Er zeigte in die Richtung hinter Tia und Tia drehte sich erwartungsvoll um, in der Erwartung, dass sie dort ein Haus sehen würde, aber da war nichts. Einfach nur eine leere Grasfläche und ein Weg, der nirgendwo hinführte und plötzlich aufhörte. Vielleicht hatte Konstantin nun endgültig seinen Verstand verloren – es wäre ja langsam einmal Zeit.
Tia drehte sich wieder um, aber Konstantin und Liza schauten beide in die Richtung des angeblichen Hauses, dass Tia vermutete, dass wohl eher etwas mit ihr nicht stimmte. Vielleicht wurde sie ja langsam verrückt – wurde ja langsam einmal Zeit.
„Da ist kein Haus", sprach Tia also das Unausweichliche aus, aber zu ihrer Erleichterung reagierten Konstantin und Liza nicht so darauf, wie Tia erwartet hatte. Sie hatte erwartet, dass sie vielleicht lachen würden oder auch besorgt sein würden, nachdem Tia etwas nicht sehen konnte, das man offensichtlich sehen sollte, aber stattdessen schien es absolut normal zu sein, dieses Haus nicht zu sehen.
„Oh, natürlich!", rief Konstantin aus und suchte etwas in seinen Taschen, aber er fand das wohl nicht, also deutete er Tia, dass er ihr etwas zuflüstern würde und sie ging ein bisschen in die Knie, damit Konstantin ihr ins Ohr flüstern konnte: „Hier vor uns befindet sich das Haus von Hestia Jones, das der Orden extra errichtet hat."
Und vor Tias Augen erschien tatsächlich das Haus von Hestia Jones, das der Orden extra für sie errichtet hatte – offenbar war auf ihm ein ähnlicher Zauber gewesen, wie auf dem Haus am Grimmauldplatz.
Es war gemütlich groß, mit einem weißen Zaun, einem gepflegten Garten, einem geputzten Auto und weißen Wänden.
„Kon, ich weiß nicht, was du in deinem komplizierten Hirn geplant hast, aber das hier ist eine schreckliche Idee", warnte Liza und wenn Liza das von Konstantins Plan dachte, dann... dann wusste Tia auch nicht, was das zu bedeuten hatte, immerhin war Liza seine Schwester und sie schien immer ein bisschen vorsichtig zu sein, was sich manchmal als übervorsichtig herausstellte, manchmal aber auch nicht. Aber in diesem Fall stimmte Tia ihr eher zu – Hestia Jones war Mitglied vom Phönixorden und Agnes hatte ausdrücklich gesagt, dass sie es vermeiden wollte, Ordensmitgliedern zu begegnen. Und wenn es jemanden gab, den Tia vertraute, dann war das Agnes.
„Ich glaube nicht, das Agnes glücklich darüber wäre, wenn wir andere Ordensmitglieder in Gefahr bringen, wenn wir hier sind", sprach Tia ihre Sorgen aus.
„Oh, das ist nicht das Problem", winkte Liza ab, „Das Problem ist, dass wir diese Leute da drinnen in Gefahr bringen, wenn wir in ihre Nähe gehen, weil wir das Bedürfnis haben werden, sie umzubringen."
„Tatsächlich?", fragte Tia überrascht und riss erschrocken die Augen auf, „Dieses Bedürfnis habe ich eigentlich nur bei Todesser – sind es Todesser?"
„Natürlich nicht!", lachte Konstantin und Tia war sich nicht sicher, ob er sie auslachte oder einfach nur lachte, weil Konstantin in den seltsamsten Momenten lachte. Er ging in den Garten und zur Haustür und Liza folgte ihm, also folgte auch Tia – sie wollte ja nicht alleine zurückbleiben.
Konstantin klopfte schon an der Tür und sie warteten nicht so lange, wie Tia erwartet hatte – sie hatte gedacht, alle würden schlafen, aber vielleicht hatte auch jemand gehört, wie sie appariert waren – bevor jemand die Tür aufriss. Dieser jemand war Hestia Jones – etwas größer als Tia, mit ebenso dunklen Haaren, dunklen Augen und einem Gesicht, von dem Tia einfach nicht wusste, ob es streng oder freundlich war. Oder wütend. Oder genervt. Oder neutral. Es war grundsätzlich schwer für Tia, so etwas herauszufinden, also sollte sie niemand unter Druck setzen.
„Konstantin. Liza. Tia", Hestia sah müde aus, aber sie hielt ihren Zauberstab sicher in ihrer Hand. Tia war überrascht, dass sie ihren Namen überhaupt noch kannte, immerhin hatten sie eigentlich noch kein Wort miteinander gewechselt, außer den üblichen Begrüßungsritualen, bei denen man den Namen des Gegenübers gerne schnell wieder vergaß. „Was macht ihr denn hier?"
„Hestia – so hübsch wie eh und je", begrüßte Konstantin sie und Tia fand tatsächlich, dass Hestia nicht-hässlich war, aber nachdem Konstantin wohl eine Bevorzugung Männern gegenüber hatte, bezweifelte Tia, dass er es ernst meinte, „Können wir hinein? Wir haben wohl eine kleine Planänderung hinter uns und mir ist im Moment kein anderer Ort eingefallen."
„Und der erste Ort, der dir einfällt, ist dieser hier?", fragte Hestia und Tia war sich nicht sicher, was sie von dieser Aussage halten sollte.
„Das habe ich mich auch schon gefragt", bemerkte Liza seufzend.
„Du bist wirklich gestört, Gregorovich", bemerkte Hestia, „Ihr müsst trotzdem eine Sicherheitsfrage beantworten."
„Schieß los, Jones", winkte Konstantin ab, „Wir wollen nicht wirklich die ganze Nacht hier draußen verbringen."
Hestia überlegte einen Moment lang. „Als wir dieses Haus eingerichtet haben – erzähl mir davon."
„Wirklich?", fragte Konstantin nach.
„Klar – ich bin müde und das sind die schrägsten drei Tage in meinem Leben gewesen – erzähle!", verlangte Hestia.
Konstantin seufzte. „Wir haben dieses Grundstück hier gekauft – diese Frau hat wirklich seltsame Haare gehabt –"
„Ein Rattennest", stimmte Liza ihm nickend zu.
„– und dann hat Arthur als erstes ein paar Wände aufgezogen, aber Moody ist überhaupt nicht zufrieden mit der Dicke der Wände gewesen und hat Arthur erst einmal einen Vortrag über explodierende Wände gegeben –"
„Ich höre seine Stimme noch immer", murmelte Liza verstört.
„Moody hat das mit den Wänden also übernommen und er hat einen Bunker gebaut, also hat Liza ihn abgelenkt, während Kingsley und ich dieses Haus hier aufgebaut haben und dann ist er zurück gekommen und wollte sich bei der Farbe der Wände einmischen –"
„Zugegeben, Gelb wäre tatsächlich eine schöne Farbe gewesen", verteidigte Liza den mittlerweile toten Auroren.
„Aber Gelb mit Pink?", Konstantin sah sie unbeeindruckt an, schnalzte unzufrieden mit der Zunge und schüttelte bestimmt den Kopf, „Nein, nein, nein – wir haben uns auf ein einfaches, neutrales Weiß geeinigt, aber er hat dann –"
„Okay, das reicht", bestimmte Hestia, „Diesen Wahnsinn kann sich niemand ausdenken."
Es schien tatsächlich ein denkbares Erlebnis gewesen zu sein.
„Können wir jetzt rein?", fragte Liza und Tia bemerkte, dass sie selbst wohl nicht die einzige war, die es etwas kalt fand, „Es ist kalt."
„Klar", Hestia trat zur Seite und ließ sie ins warme Haus und schloss hinter ihnen wieder die Tür.
Tia wurde zuerst von einer Reihe Gerüche übermannt – Hestia schien nicht die einzige zu sein, die in diesem Haus wohnte.
Und tatsächlich hörte Tia kurz darauf, wie andere Personen aus dem oberen Stockwerk zu ihnen hinunterkamen und als Tia sie erblickte, erkannte sie sie sofort, obwohl sie diese Familie erst einmal in ihrem Leben gesehen hatte.
Es waren die Dursleys – Harrys Familie, bei denen er aufgewachsen war. Tia hatte sie getroffen, als einige Leute vom Orden ihnen gedroht hatten – damals, als Sirius gerade erst gestorben war.
Sein Onkel mit diesem lustigen Bart. Seine Tante mit einem schönen, langen Hals. Und sein Cousin, der sehr stark aussah. Tia musste nur zugeben, dass sie ihre Namen vergessen hatte, aber nachdem sie wenigstens ihre Nachnamen kannte, war das kein Problem.
„Was ist das hier für ein Lärm, es ist mitten in der –", Mr Dursley verstummte abrupt, als er sie sah und Tia erinnerte sich daran, dass er sie auch schon alle einmal gesehen hatte. Wahrscheinlich erinnerte er sich an sie und Tia fragte sich, ob diese Erinnerungen positiv oder negativ waren.
„Was machen Sie denn hier?", fragte Mr Dursley laut und stampfte auch die letzten Stufen hinunter, den Zeigefinger drohend erhoben und er kam auf Konstantin zu, der zu Tias Überraschung absolut unbeeindruckt blieb und sich nicht rührte. Es waren also negative Erinnerungen.
„Wir haben hier Zuflucht gesucht", sagte Konstantin ruhig, „Wir sind angegriffen worden – natürlich ein ungünstiger Zeitpunkt, aber wir hatten wohl Glück."
„Was ist passiert?", fragte Hestia, „Habt ihr den Namen von Ihr-wisst-schon-wen ausgesprochen?"
„Ausnahmsweise einmal nicht!", jubelte Konstantin und tatsächlich war ihnen das schon ein paar Mal passiert, wobei sie es auch schon einmal absichtlich gemacht hatten.
„Es ist ein Werwolf gewesen – wir wissen nicht, ob er uns erwartet hat oder es Zufall gewesen ist", gestand Liza, „aber es würde mich nicht wundern, wenn es geplant gewesen wäre..."
„Ein Werwolf?", fragte Mrs Dursley, „Das... die existieren auch?"
„Natürlich existieren diese!", rief Konstantin aus und drehte sich zu Liza um, „Und ich muss zugeben, Schwesterherz, dass ich einen Moment lang ein bisschen Angst gehabt habe – deswegen ist das wohl auch der einzige Ort, der mir eingefallen ist."
Tia musste ihm zustimmen – Angst hatte sie auch gehabt.
„Ich bin mir ziemlich sicher, ich habe dir irgendwann einmal gesagt, dass mein Job nicht ganz so ungefährlich ist, wie du immer sagst", erinnerte Liza ihn.
„Weißt du noch, wie du und Charlie von einem Werwolf angegriffen worden seid?", fragte Konstantin und Liza nickte – Tia nickte einfach mit, obwohl sie keine Ahnung von diesem Vorfall hatte, „Damals habe ich mich noch gefragt, warum genau du in so einer Situation Panik bekommst –"
„Danke, Kon..."
„–aber jetzt weiß ich, dass ich genauso Panik bekomme. Wenn Agnes wieder sie selbst ist, muss ich ihr meinen Respekt aussprechen – sie hat es auch noch geschafft, sich in so einer Situation selbst zu retten... jedenfalls den größten Teil..."
Wieder musste Tia ihm zustimmen, aber Agnes war eben ziemlich cool und stark.
„Was ist euer Plan?", fragte Hestia, „Ich habe nicht erwartet, dass irgendjemand genau dieses Haus aussuchen wird, um sich zu verstecken!"
„Vertrau mir – ich habe das auch nicht erwartet", gestand Liza seufzend, „Wir sollten auch nicht zu lange hier bleiben, aber wir brauchen noch diese Nacht und vielleicht Morgen, um uns wieder zusammen zu raufen."
„Was hindert euch daran, sofort wieder zu verschwinden?", fragte Mr Dursley und Tia fand ihn ziemlich unhöflich, immerhin war das nicht einmal sein Haus.
„Dursley, wenn ich Sie wäre, würde ich lieber aufhören zu sprechen", schlug Konstantin vor – wieder stimme Tia ihm zu, „Wie der Zufall es so will, ist unsere Gruppe nicht vollständig und zwei von uns sind zurück geblieben, um gegen den Werwolf zu kämpfen und wir wissen noch nicht einmal, ob sie überleben werden."
Tia wollte nicht einmal daran denken. Aber sie waren in der Überzahl – eigentlich sollte das kein Problem für sie sein. Außerdem war Agnes bei ihnen – Agnes konnte alles schaffen.
„Ich habe nicht gewusst, dass noch jemand mit euch unterwegs ist", sagte Hestia, „Normalerweise bin ich ziemlich informiert."
„Es sind Sirius und Agnes", erklärte Tia schüchtern, „Agnes steht unter dem Wolfsbanntrank und Sirius wollte ihr mit dem Werwolf helfen."
In diesem Moment fiel eine silberne Gestalt von der Decke herunter – es war ein Patronus, genauer gesagt ein großer Hund, der eins zu eins aussah, wie die Animagusgestalt von Sirius.
„Agnes hat sich um den Werwolf gekümmert", sprach der Patronus mit Sirius' Stimme, „Es ist sicher."
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