161. Kapitel

Tia war immer wieder begeistert davon, wie talentiert Liza und Konstantin waren. Sie konnten scheinbar alles mit Magie, während Tia sich nicht wirklich auf ihren Zauberstab verlassen konnte und noch immer viel wie ein Muggel machte, obwohl sie schon länger volljährig war und damit auch außerhalb von Hogwarts zaubern konnte. Manchmal wünschte sie sich, sie könnte besser Zaubern, um wie auch ihre Freunde immer nur mit dem Zauberstab in der Luft herumfuchteln zu müssen, um scheinbar alles zu erreichen, aber sie hatte sich damit abgefunden, dass sie wohl immer „nur" Zaubertränke machen würde.

Aber zum Glück hatte sie Begleiter, die ihr beim Thema „Zauberei" helfen konnten und so war Tia wie so oft begeistert davon, was einfache Zauber schon alles erreichen konnten.

Sie sah nicht mehr aus wie Tia, aber an diesen Gedanken hatte sie sich schon langsam gewohnt. Schon so oft hatte sie ihre wahre Gestalt verändern müssen, um nicht erkannt zu werden, aber Tia war überrascht, auf wie viele Arten sie das mittlerweile schon geschafft hatten.

Früher ist der Vielsafttrank für sie ein sicheres Mittel für alles gewesen, aber nachdem sie keinen Zugang mehr zu den Zutaten dafür hatte, hatte sie viele andere Möglichkeiten gefunden.

Sirius konnte sich natürlich in einen Hund verwandeln; Konstantin hatte sich als Frau verkleidet und war damit überhaupt nicht erkannt worden; Agnes hatte sich als ihre Mutter verkleidet und alle hatten sie nicht wiedererkannt und nun hatten Liza und Konstantin zusammen gearbeitet, um Tias Aussehen so weit zu verändern, dass sie sich zwar selbst noch im Spiegel erkannte, sie aber selbst nach Ähnlichkeiten suchen musste.

Ihre Haare hatte Liza mit einem Zauber rötlich-braun gefärbt und sie auch noch ordentlich hochgesteckt, was ungewöhnlich für Tia war. Sie sah so streng aus, wie sie es eigentlich nur von ihrer abuelita kannte. Konstantin hatte sich mit Muggel-Möglichkeiten begnügt und mit einer dicken Schicht Make-up nicht nur ihre Haut aufgehellt, sondern auch noch einiges Talent im Schminken an ihr präsentiert, als er sie so schön geschminkt hatte, wie Tia es das letzte Mal beim Weihnachtsball gewesen war, als Leanne das für sie gemacht hatte. Tia fand sich hübsch, aber gleichzeitig fühlte sie sich schon ziemlich unwohl in ihrer eigenen Haut. Das Make-up fühlte sich seltsam auf ihrem Gesicht an und im Spiegel sah sie zwar in ihre eigenen, verschieden farbigen Augen, aber trotzdem war das nicht sie. Das änderte sich, als Konstantin ihr auch noch gefärbte Kontaktlinsen anbot und als Tia diese einsetzte, bemerkte sie schnell, dass ihre verbesserte Sicht ein Fluch in diesem Fall war, denn durch das Plastik konnte sie nicht so sehen, wie sie es gewohnt war. Deswegen setzte sie sich auch noch ihre Brille auf, da es sowieso keinen Unterschied machen würde und Konstantin schien davon noch begeisterter.

Sie trug auch keine Kleidung, die Tia gewohnt war, sondern Liza steckte sie in einen knielangen, dunkelgrauen Stiftrock und dazu noch eine weiße Bluse mit schwarzen Schuhen, die einen leichten Absatz hatten. Tia fühlte sich spießig, aber dieser Gedanke heiterte sie etwas auf, denn das bedeutete, dass sie sich sonst nicht so spießig war.

So getarnt hatten Liza und Konstantin Tia in die Winkelgasse geschickt und Tia war so unendlich glücklich darüber, dass sie diesen Teil ihres Plans umsetzen durfte. Konstantin würde seinen Spion aus dem Ministerium kontaktieren, während Liza Mr Weasley im Ministerium selbst aufsuchen würde.

Die Winkelgasse sah so fremd aus und Tia konnte nicht anders, als die vielen Plakate anzusehen, die überall aushingen. Viele ihrer Freunde blickten ihr entgegen – sie sahen aber alle gefährlicher aus, als Tia sie in Erinnerung hatte.

Konstantin mit einem schon beinahe wahnsinnigen Grinsen; Liza sah schon beinahe hinterlistig aus und natürlich auch noch Harry und Hermine, die ebenfalls furchteinflößender dargestellt wurden, als sie es eigentlich waren. Da wunderte Tia es nicht, dass sich keiner der unbeteiligten Zauberer darum kümmerte, dass sie alle zusammen eigentlich unschuldig waren, wenn sie so dargestellt wurden. Da hätte Tia vermutlich auch ein bisschen Angst, wenn sie nicht genau wüsste, wie diese gesuchten „Verbrecher" eigentlich waren.

Tia sah auch ein paar Plakate von sich selbst, aber von denen war sie begeistert.

Tias Augenfarbe war schon immer besonders gewesen – das eine Auge dunkelbraun wie das von ihrer abuelita, während das andere so grün ist, wie das von Remus, wie Tia später erkannt hatte. Ihre abuelitahatte in ihrer Kindheit – damals, als Tia noch verunsichert von ihren seltsamen Augen war – häufig zu ihr gesagt, dass das nur ein Zeichen war, dass in ihr zwei Seelen vereint hatte und im Einklang miteinander korrespondierten.

Natürlich hatte Tia niemals das Gefühl gehabt, als wäre sie zwei Personen auf einmal und sie hatte auch sonst nie irgendwelche Beweise für diese Worte ihrer abuelita gefunden, aber ihr hatte dieser Gedanke gefallen.

Die Plakate, die Tia zeigte, hatten auch ein bisschen Farbe in sich, im Gegensatz zu den anderen schwarz-weiß gehaltenen Fahndungsfotos, hatten sie bei denen von Tia eines ihrer Augen grün gefärbt. Tia fand zwar, dass sie nicht ganz den Ton getroffen hatten, den Tias Auge wirklich hatte, aber das fand sie nicht schlimm.

Jetzt, da sie sich selbst auf einem Plakat erblickte, fragte sie sich, ob ihre abuelita nicht doch irgendwie Recht gehabt hatte. Vielleicht waren wirklich zwei Seelen in ihr vereint... vielleicht auch mehrere.

Muggel, Hexe, Veela, Werwolf,... Tia hatte ein ziemlich durcheinander gemischtes Blut, aber trotzdem war sie stolz auf alle ihre Vorfahren. Vielleicht hatte sich all das Blut in ihr vermischt und darum hatte Tia verschieden farbige Augen.

Vielleicht war es aber auch nur ein seltsamer Gendefekt – Tia war doch keine Genforscherin und sie kannte sich mit so etwas nicht aus. Es musste nicht immer jede Frage eine magische Antwort haben, obwohl Tia in diesem Fall die magische Antwort ganz gut gefiel.

Tia ging weiter und kam zu dem Scherzartikelladen, in dem sie selbst viel Zeit verbracht hatte. Sie erinnerte sich daran, wie sie George und Fred im Laden geholfen hatte und sie erinnerte sich auch daran, dass viele ihrer Kreationen dort verkauft wurden. Aber der Laden sah nicht mehr so aus, wie Tia ihn kannte. Auch diese Schaufenster waren mit Verbrecherfotos geschmückt, aber offenbar hatte George und Fred die Aufgabe übernommen, diese Fenster zu schmücken, denn es gab nur Bilder von Tia. Tia fand das irgendwie lustig – jeder, der nun den Laden betreten wollte, wurde von ihr angestarrt, obwohl sie selbst gar nicht da war. Sie würde das eigentlich ziemlich einschüchternd finden, aber genau deswegen fand Tia das auch so lustig – immerhin war sie selbst nie einschüchternd und nun konnte sie es einmal in ihrem Leben doch sein.

Tia öffnete die Tür und die Glocke über dem Türrahmen klingelte. Tia sah sich um. Auch der Laden innen hatte sich verändert. Tia erinnerte sich an die viele Kundschaft, die George und Fred während der Beginne ihrer Scherzartikelladen-Karriere gehabt hatten. Nun fand Tia zwar einige Kunden, die zwischen den Regalen stöberten, aber es war bei weitem nicht so viel los, wie das letzte Mal, als Tia hier gewesen war. Außerdem waren einige Regale leer und Tia erkannte schnell, dass es Regale waren, in denen Artikel verkauft worden waren, die nun wahrscheinlich illegal waren.

Keine Liebestränke, keine Schutzkleidung, nicht einmal Instant-Finsternispulver waren in dem Laden noch zu finden. Aber die Zwillinge hatten die Regale nicht mit anderen Produkten gefüllt, sondern diese einfach leer stehen gelassen und als Tia das Regal ansah, in dem einmal Liebestränke verkauft worden waren, fand sie dort einen kleinen Zettel kleben.

Wir entschuldigen uns für diese Unannehmlichkeiten, aber dieses Produkt ist offenbar illegal... solche Banausen.

Tia kicherte amüsiert – das klang nach George und Fred.

Sie suchte weiter und bemerkte, dass viele ihrer Produkte noch verkauft wurden und neugierig hob sie eine Tube mit „Zehn-Sekunden-Pustel-Entferner" auf. Es war eine von ihren Kreationen und als sie es umdrehte, um zu sehen, ob noch immer ihre Unterschrift dort zu finden war, bemerkte sie überrascht, dass diese wohl entfernt worden ist. Vielleicht war es illegal, Sachen von ihr zu verkaufen, da sie ja eine gesuchte Verbrecherin war und so... Tia war sich nicht sicher, ob das ein Grund war, immerhin waren bestimmt viele intelligente und erfolgreiche Erfinder Verbrecher. Tia fiel im Moment zwar kein einziger ein, aber sie war sich sicher, dass es mindestens einen Massenmörder gab, der auch irgendetwas wichtiges erfunden hatte...

Aber dort zeigte sich wieder einmal das Talent von George und Fred, Grauzonen zu finden, denn an der Stelle, an der früher ihre Unterschrift gewesen war, standen drei Buchstaben: A.I.T.

„Kann ich Ihnen helfen, Madam?", fragte plötzlich jemand hinter Tia – sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht hingehört hatte, ob sich ihr jemand näherte.

Aber nun roch sie ihn. Lächeln drehte sie sich um und dort stand Fred.

Er lächelte sie höflich an und schien sie nicht zu erkennen – das amüsierte Tia, immerhin kannte sie Fred schon ziemlich lange, aberr vermutlich hatte er einfach nicht erwartet, dass sie in den Laden kommen würde.

Fred fehlte natürlich kein Ohr, aber das war nicht der Grund, warum Tia ihn erkannte. Sie hatte die Zwillinge schon immer ein bisschen auseinanderhalten können, aber sie war sich nicht ganz sicher, warum. Vielleicht lag es an verschiedenen Gerüchen oder vielleicht sprachen sie auch anders – Tia wusste es nicht, aber irgendwie wusste sie immer, wer von ihnen George und wer Fred war.

„Ich würde gerne mit van Gogh sprechen", sagte sie lächelnd und Fred runzelte verwirrt die Stirn.

„Ich kenne keinen...", begann er, aber dann sah er Tia noch einmal genauer an und schien sie zu erkennen, „Tia?"

„Nein, offenbar ist mein Name Apate", bemerkte Tia und hob den Zehn-Sekunden-Pustel-Entferner hoch.

Fred starrte sie noch einen Moment lang an, bevor er nickte. „Natürlich, Madam", er verbeugte sich vor ihr, aber Tia war sich sicher, dass eine echte Verbeugung weniger spöttisch aussehen sollte, „Folgen Sie mir."

Fred führte Tia in den Lagerraum und er blickte sich immer wieder grinsend zu ihr um, als könnte er nicht glauben, dass sie hier war. Vielleicht konnte er auch nicht glauben, dass Tia einen Stiftrock trug. Vielleicht konnte er auch nicht glauben, dass sie Make-up im Gesicht hatte. Vielleicht konnte er auch nicht glauben, dass sie ihre Haare nicht wie sonst in einem chaotischen Zopf geflochten hatte, sondern streng hochgesteckt. Vielleicht konnte er auch nicht glauben, dass sie ihre Brille trug. Tia war sich nicht sicher und nachdem sie keine Gedanken lesen konnte, würde sie es wohl einfach hinnehmen müssen, dass sie nicht wusste, warum Fred das Bedürfnis hatte, sich immer wieder zu ihr umzudrehen.

„Hey, van Gogh!", rief Fred laut, als sie im Lagerraum waren und Tia hörte, wie etwas Schweres auf den Boden fiel – eine Kiste, wie es klang – gefolgt von einem Haufen Flüche und Tia war überrascht, als sie auch ein paar spanischen Schimpfwörter mitbekam.

„Fred!", beschwerte George sich laut und kam um die Ecke, mit einem genervten Gesichtsausdruck im Gesicht, „So nennt mich nur –", er sah auf und starrte Tia einen Moment lang an und sie fragte sich ob er sie überhaupt erkannte, „Tia!"

Mit wenigen, großen Schritten war er bei ihr und umarmte sie stürmisch. Tia kicherte und umarmte George zurück – es fühlte sich gut an, wieder in seiner Nähe zu sein.

„Hey George", wisperte Tia und drückte ihren Freund ganz fest an sich, bevor sie ihn losließ und ihm ins Gesicht sah. Georges Augen wanderten über ihr Gesicht, das bestimmt fremd für ihn aussehen musste, aber er lächelte trotzdem und küsste sie kurz.

Es war ein schönes Gefühl, das sich in Tias Bauch ausbreitete – als hätte sie Wölkchen gegessen.

„Du bist es wirklich", hauchte George, bevor er besorgt aussah, „Was ist passiert? Warum bist du hier?"

„Vielleicht will dich deine Freundin einfach wieder einmal sehen", bemerkte Fred, der die Wiedervereinigung belustigt beobachtet hatte.

„Ich wollte euch beide etwas fragen", gestand Tia und George sah seinen Zwilling feixend an.

„Oh, also kommst du nur vorbei, um Informationen von uns zu bekommen?", fragte Fred beleidigt.

Tia lachte und schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht! Komm her, Fred!" Sie zog Fred einfach mit in eine Gruppenumarmung mit ihr und George und Fred legte seine Arme um die beiden und drückte sie fest an sich.

„Ich glaube, irgendeine höhere Macht hat es gut mit uns gemeint", gestand Fred, ohne die beiden loszulassen, „Zuerst Agnes... jetzt du."

„Agnes?", wiederholte Tia überrascht und befreite sich aus der Umarmung, um George und Fred fragend anzusehen, „Was ist mit ihr?"

„Sie hat mir einen Brief geschrieben", Fred strahlte, als er das erzählte, „Jetzt bin ich mir sicher, dass sie wieder lebt. Davor bin ich mir nicht ganz sicher gewesen, aber dann haben wir sie in Gringotts gesehen und dann der Brief... und jetzt spazierst du in unseren Laden!"

„Wann hat sie dir geschrieben?", fragte Tia, begierig darauf, mehr über Agnes' derzeitigen Aufenthaltsort zu erfahren oder wenigstens zu wissen, ob es ihr gutging.

„Vorgestern", antwortete George ihr, „Offenbar ist sie da gerade erst aus Amerika zurückgekehrt – zusammen mit Sirius, diesem Hund!"

Sirius konnte sich tatsächlich in einen Hund verwandeln, deswegen war Tia sich absolut nicht sicher, ob das eine Beleidigung oder einfach nur eine Tatsache gewesen war, aber es war nicht der richtige Moment, um nachzufragen.

„Es geht ihr also gut", seufzte Tia erleichtert.

„Jedenfalls so gut, wie es ihr wohl gehen kann", Fred zuckte mit den Schultern und verzog unzufrieden das Gesicht, „Offenbar geht es ihr grundsätzlich gar nicht gut..."

„Sie hat dir davon geschrieben?", fragte Tia überrascht und lächelte traurig, „Agnes ist... deswegen ist sie wohl auch gegangen..."

„Remus hat geweint, als er gehört hat, dass Agnes mir geschrieben hat", erzählte Fred.

„Fred hat auch geweint", bemerkte George grinsend und Fred stieß ihm leicht in die Seite.

„Du hast auch ein bisschen geweint!", verteidigte sich Fred.

„Ich hatte etwas im Auge!"

„Deswegen sind Remus und du auch Arm in Arm mitten im Raum gestanden, als wärt ihr beide die schwangeren und nicht Tonks", lachte Fred.

„Was?", fragte Tia und fragte sich einen Moment, ob das ein Witz gewesen war, den sie nicht verstand, aber die Zwillinge sahen sich nur vielsagend an, bevor sie sich synchron zu Tia drehten.

„Tonks ist schwanger", verkündete Fred.

„Sieht so aus, als würdest du ein kleines Geschwisterchen bekommen", fügte George hinzu.

„Ein Geschwisterchen?", wiederholte Tia und beobachtete die Gesichter der Zwillinge, um zu erfahren, ob sie es ernst meinten oder nicht, aber die beiden lächelten nur glücklich und dann begann auch Tia zu lächeln, „Ein Geschwisterchen! Oh, das ist wunderbar!"

„Die anderen sind auch völlig aus dem Häuschen", stimmte Fred ihr zu, „Natürlich ist Tonks ein bisschen beleidigt, weil Mom ihr nicht erlaubt, jetzt noch auf dem Schlachtfeld zu sein, um das Baby nicht zu verletzen, aber Remus ist mittendrin und –"

„Ich habe dich und Papa im Radio gehört!", erinnerte sich Tia und strahlte George breit an, „Der ganze Widerstand hat mitgehört! Das ist wirklich toll!"

„Eher wenig, im Gegensatz zu dem, was ihr schon alles angestellt habt", bemerkte George und stupste Tias Nasenspitze an, „Ich habe gehört, du hast mehr Chaos verursacht, als wir in unserem gesamten Leben – und das alles in wenigen Monaten."

„Nein, die meiste Zeit sind es die anderen gewesen", winkte Tia ab, „Ihr solltet dir anderen sehen – die machen euch den Thron streitig. Sie sind wirklich Chaos-Könige. Besonders Agnes... und wenn sie erst mit Sirius in einem Raum ist..."

„Du wolltest uns etwas fragen?", erinnerte Fred sie und Tia musste einen Moment lang nachdenken, bevor es ihr wieder einfiel.

„Aja! Wir ziehen im Moment durch die Gegend und fragen verschiedene Leute, ob sie vielleicht eine Aufgabe für uns haben."

„Eine Aufgabe?", wiederholte George und grinste, „Seid ihr nicht kreativ genug, euch euer Chaos selbst zu suchen?"

„Konstantin will nicht noch einmal in Hogwarts oder dem Ministerium einbrechen – er findet das langweilig", erklärte Tia, „und wir wollen auch nichts wirklich riskantes machen, nachdem Liza noch immer ein bisschen verletzt ist..."

„Davon haben wir auch von Agnes gehört!", fiel es Fred ein, „Wir haben auch gehört, du hast dir dein Bein gebrochen, junge Dame?"

„Ja, nur ein kleiner Bruch", winkte Tia entspannt ab, „Wir sind aus dem siebten Stock in Hogwarts gesprungen und ich bin nicht so talentiert im Fallen, wie Sirius oder Agnes."

„Tia!", George schüttelte seufzend den Kopf, „Geht es dir jetzt besser?"

„Janet und Liza sagen, ich soll es noch ein bisschen schonen, aber ich kann wieder alleine gehen!", verkündete Tia, als wäre es der größte Erfolg, den sie in ihrem Leben je erreicht hatte und sie lächelte stolz.

George lächelte auch und umarmte sie. „Sehr gut. Das ist super!"

„Und Liza?", fragte Fred, „Wie geht es ihr?"

„Ihr ist langweilig", gestand Tia.

„Also geht es ihr wie immer", bestimmte Fred.

„Wann ist dieser Frau nicht langweilig?", fügte George hinzu.

„Ich habe Liza noch nie stillsitzen sehen", beendete Fred.

„Sie ist noch nicht ganz auf den Beinen", erzählte Tia, „Sie kann nicht allzu lange gehen, aber es geht ihr jeden Tag besser. Agnolia hat sie mit einem seltsamen Zauber getroffen –"

„Agnolia", zischte Fred, als wäre es ein Schimpfwort – und nach allem, das sie bisher von dieser Frau erfahren hatte, war es das wohl auch.

„– es wird ihr wohl eine Narbe bleiben, aber Liza sagt, dass Charlie auf Narben steht", beendte Tia lächelnd und die Zwillinge begannen gleichzeitig zu lachen. Tia fragte sich, ob sie wieder einmal einen Witz gemacht hatte, den sie selbst nicht verstand und Fred wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel.

„Oh, das ist wunderbar!", freute er sich, „Typisch Liza."

„Ich wette um zehn Galleonen, dass Charlie rot wird, wenn wir ihm das erzählen", forderte George seinen Zwilling heraus und Fred schlug grinsend ein.

„Abgemacht", bestimmte Fred.

„Habt ihr schon überlegt, nach Harry, Hermine und Ron zu suchen?", schlug George wieder an Tia gewandt zu, „Ich habe kaum etwas von den drei gehört."

„Mom und Dad machen sich riesige Sorgen um Ron", fügte Fred hinzu, „und die anderen natürlich auch. Und auch um Hermine und Harry... wäre schön, zu wissen, dass es ihnen gutgeht."

„Nein, auf diese Idee sind wir noch nicht gekommen", bemerkte Tia überrascht – immerhin war es eine ziemlich offensichtliche Lösung für ihr „Problem", „Danke! Ihr habt uns wirklich geholfen!"

„Musst du jetzt wieder gehen?", fragte George und griff nach Tias Hand, als hätte er Angst, sie könnte einfach verschwinden.

Tia lächelte leicht. „Ich sollte gehen... ich sollte mich auf keinen Fall mit euch sehen lassen, sonst bekommt ihr Schwierigkeiten."

Schwierigkeiten ist unser zweiter Vorname", grinste Fred.

„Ihr habt beide denselben, zweiten Vornamen?", fragte Tia überrascht.

„Wenn du wirklich gehen musst, dann...", bat George sie und sah sie traurig lächelnd an, „Verspricht mir wenigstens, dass du dir Mühe gibst, am Leben zu bleiben."

„Natürlich George!", lachte Tia, „Was sollte ich sonst tun? Solange ihr dasselbe tut!"

„Klar doch", Fred klopfte ihr auf die Schulter, „So schnell wirst du uns nicht los!"

„Könnt ihr den anderen auch einen schönen Gruß ausrichten?", fragte Tia sie schüchtern, „Sagt Tonks, dass ich mich für sie freue und sagt Papa, dass ich ihn vermisse und ich hoffe, ihn bald wiederzusehen."

„Klar doch, Tia", versprach George, „Aber nur, wenn du uns irgendwann ganz genau sagen kannst, wie Konstantin auf die Nachricht reagiert, dass Tonks schwanger ist."

Tia lachte auf. „Klar doch! Und ich sage euch auch, wenn ich etwas von Ron erfahre. Versprochen."

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