152. Kapitel
Diese Anführerin sah noch immer genauso aus, wie Tia sie in Erinnerung hatte. Die blonden Haare zu einer aufwändigen Hochsteckfrisur gesteckt, ordentliche Kleidung und ein Lächeln im Gesicht.
„Leanne!", rief Tia und rannte zu ihrer Freundin, um sie zu umarmen. Leanne wirkte einen Moment überrascht, aber dann umarmte sie Tia zurück.
„Oh, bei Merlin, Tia", lachte Leanne, „Ich freue mich doch auch, dich zu sehen."
„Du bist die Anführerin?", fragte Liza an Leanne gerichtet.
Leanne lächelte stolz. „So etwas ähnliches", winkte sie ab, „Ich habe diese kleine Gruppe hier nur gegründet."
„Und uns das Haus zur Verfügung gestellt", erinnerte Katie sie.
„Jetzt wäre nur noch interessant zu wissen, was diese kleine Gruppe – wie du sie genannt hast – überhaupt ist", bemerkte Konstantin und blickte sich um, musterte die Anwesenden misstrauisch und schien sich nicht so wohl zu fühlen, wie Tia – das fand sie schade, „Man kann das hier wohl kaum eine kleineGruppe nennen, oder? Wie viele seid ihr?"
„Im Moment haben wir, mit mir einundzwanzig Mitglieder", erklärte Leanne lächelnd, „Und so ziemlich jeder hier steht auf der Liste der gesuchten Verbrecher – auch wenn unsere Plätze etwas weiter unten sind auf dieser ominösen Liste von sogenannten Verbrechern."
„Manche von uns sind schon von Anfang an auf dieser Liste gewesen", erklärte Angelina weiter, „andere wiederum haben sich einen Platz darauf verdient, als sie mit dieser Gruppe hier in Verbindung gebracht worden sind."
„Ihr seid also ein Haufen Wahnsinniger, die beschlossen haben, sich freiwillig zum Freiwild zu machen?", fasste Konstantin mit hochgezogener Augenbraue zusammen.
„Dasselbe wollte ich auch gerade über euch sagen", konterte Angelina schmunzelnd und Tia lachte auf, „Ich meine... seht euch an. Wenn ihr an die Geschehnisse von gestern zurückdenkt, wer von uns hat wahnsinniger ausgesehen?"
„Oh! Ich kenne die Antwort", Sirius grinste, als er die Hand hob wie ein Schuljunge und begeistert auf und ab sprang, „Es gibt eigentlich nur eine richtige Antwort – Agnes."
„Ich hasse dich", bemerkte Agnes ausdruckslos.
„Ich habe diese Geschichte gehört", erinnerte sich der junge Mann, den Agnes Duncan genannt hatte und stupste Agnes' Wange an, worüber sie nicht sonderlich zufrieden aussah, „Anscheinend hast du im Alleingang das Ministerium angezündet – stimmt das?"
„Nein", widersprach Agnes tonlos, „Ich habe es nur versucht – hätten sie mir ein bisschen mehr Zeit gegeben, hätte ich es auch geschafft."
„Ich wäre jetzt erst einmal für eine fröhliche Vorstellungsrunde", unterbrach Konstantin die Unterhaltung, „Falls es euch noch nicht aufgefallen ist – ich kenne niemanden von euch. Wer bei Merlins pinken Unterhosen seid ihr alle?"
„Pinke Unterhosen?", wiederholte Liza und runzelte die Stirn und sah ein bisschen verstört aus, bevor sie den Kopf schüttelte und sich wieder fasste, „Ausnahmsweise hat er Recht – wer seid ihr?"
„Wir sind der Widerstand", erklärte Leanne und hob stolz den Kopf und grinste breit.
„So viel haben wir auch schon verstanden", bemerkte Konstantin unbeeindruckt, „Ich brauche Namen, Wohnorte, wenigstens Hogwartshäuser – irgendetwas, damit ich weiß, dass ich euch vertrauen kann."
„Hier drüben steht die ehemalige Quidditch-Mannschaft der Ravenclaws", Agnes deutete in eine Ecke, zu der sich auch Duncan gesellt hatte. Es waren sechs Personen, auf die Agnes zeigte und die alle Agnes begrüßt hatten, aber Tia hatte nie wirklich viel mit den anderen Quidditchmannschaften von Hogwarts zu tun gehabt und kannte sie alle nicht wirklich. Sie erkannte nur Cho Chang und auch nur, weil Leanne ein paar Mal von ihr erzählt hatte, als ihr Freund, Cedric Diggory gestorben war. Cedric Diggory – der Tod, mit dem alles begonnen hatte und seitdem waren ihm so einige gefolgt.
„Perfekt", Konstantin beschenkte sie mit seinem typischen Lächeln, „Wenn ihr mir verzeiht, ich reihe mich einmal unter die meinen ein."
Mit selbstsicheren Schritten durchquerte er den Raum und stellte sich zu ihnen, als wäre er Teil von ihnen und er schien sich auch wohler zu fühlen, obwohl Tia sich nicht sicher war, ob er nur so tat oder es wirklich fühlte – bei Konstantin konnte man sich nie so sicher sein, was er wirklich fühlte, wie Tia bemerkt hatte und das machte es ihr noch schwerer, seine Gefühle zu durchschauen, als sie es schon bei allen anderen hatte.
„Du hast seit Jahren kein Quidditch mehr gespielt", bemerkte Liza trocken und hob eine Augenbraue – unbeeindruckt.
„Lizzy, ich bin von Fremden in Kriegszeiten umgeben", kurzerhand warf Konstantin den Arm um einen Mann, der nicht viel größer war, als er selbst, der sofort knallrot wurde – bestimmt war ihm das unangenehm, „Ich klammere mich an jede noch so kleine Ähnlichkeit mit ihnen."
„Ihr müsst meinen Bruder entschuldigen", seufzte Liza mit ihrer Geduld am Ende, „Er hat irgendwo in den letzten paar Jahren sein Hirn verloren."
„Könntest du bitte den Arm von meinem Freund nehmen?", fragte Duncan als er unsicher zwischen Konstantin und den Mann, um den er seinen Arm geschlungen hatte hin und her blickte, „Du bist zu attraktiv, um so nahe bei ihm zu stehen."
Konstantin grinste. „Keine Sorge, Darling – ich bin vergeben", beruhigte er Duncan, nahm aber trotzdem den Arm weg und stemmte sie stattdessen in seine Taille, „Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, Schwesterherz", wandte Konstantin sich wieder an Liza, „aber ich fühle mich jetzt schon wie zu Hause."
„Ladies und Gentlemen", wiederholte Sirius schmunzelnd Konstantins Worte, „Darf ich Ihnen Konstantin Gregorovich vorstellen – einer der meistgesuchten Personen in England."
„Setzen wir uns erst einmal und stellen uns vor", schlug Leanne vor, „Ich würde euch gerne einen Platz anbieten, aber uns steht nur der Boden zu Verfügung."
„Das ist genug", bemerkte Agnes und setzte sich zu ihren Freunden, der ehemaligen Quidditchmannschaft von Ravenclaw, wie sie sie selbst vorgestellt hatte und auch Konstantin schien keine Anstalten zu machen, sich wieder von ihnen zu entfernen, also setzte er sich ebenfalls zu ihnen, obwohl er vermutlich keinen von ihnen kannte.
Liza und Sirius sahen sich einen Moment lang fragend an, bevor sie wohl beschlossen, dass sie Konstantin ausnahmsweise alleine zwischen den Fremden sitzen ließen und setzten sich ebenfalls einfach auf der Stelle hin, an der sie standen.
Tia fand ihren Platz zwischen Leanne und Katie. Leanne setzte einfach zwischen die Leute, als wäre sie wirklich keine Anführerin, sondern einfach nur eine von ihnen und Tia glaubte, dass das genau das war, was Leanne eigentlich war.
Als sie Leanne das letzte Mal gesehen hatte, hatte sie nicht erwartet, dass sie sie als Anführerin wiedersehen würde. Leanne hatte Temperament, das musste man ihr lassen, aber trotzdem hatte Tia sie nie so wirklich als Anführerin gesehen. Jetzt, da sie aber zwischen ihren Leuten saß und diese Leute alle zu ihr sahen, als würden sie wirklich darauf warten, dass Leanne etwas sagte, ließ Tia ihre Vorurteile überdenken. Es waren seltsame Zeiten und die unscheinbarsten Personen würden Anführerrollen übernehmen müssen. Das warf die Frage auf, wer bei ihnen eigentlich Anführer war. Tias erster Gedanke war, dass es Konstantin war, aber sie war sich da nicht wirklich sicher.
Es bildete sich ein Kreis, wie Tia bemerkte und sie fragte sich, ob sie schon jemals in einem Sitzkreis gesessen hatte. Sie konnte sich nicht daran erinnern – vermutlich hatte sie dieses Erlebnis noch nie wirklich gehabt. Normalerweise war immer ein Tisch zwischen ihr und anderen gewesen. Irgendwie war ein Sitzkreis am Boden intimer, wie ein Lagerfeuer. Tia mochte das.
„Ich habe gewusst, dass du untertauchen würdest, Tia", begann Leanne die Versammlung belustigt, „aber ich habe nicht gedacht, dass ich dich zusammen mit deinen Begleitern wiederfinden würde."
„Jaah, wir sind schon eine seltsame Gruppe", stimmte Sirius ihr zu.
„Sprich für dich selbst", schnaubte Agnes, „ich bin absolut normal."
„Wenn hier einer absolut abnormal ist, dann bist du das", bemerkte Sirius belustigt.
„Du bist derjenige, der von den Toten auferstanden ist", erinnerte Agnes ihn.
„Du warst auch tot", verteidigte sich Sirius und zeigte auf Duncan, der an Agnes' Seite saß, „Er selbst hat es gesagt – sie haben gedacht, du wärst tot."
„Ich bin aber, im Gegensatz zu dir, nie wirklich tot gewesen", Agnes hob ihren Kopf und lächelte leicht.
„Ihr müsst die beiden entschuldigen", seufzte Liza, „Man sollte die beiden nicht zusammen in einem Raum lassen – das endet nur in Chaos."
Sirius und Agnes erinnerten Tia ein bisschen an Geschwister. Die beiden waren zwar durch Blut verwandt, aber eher entfernt, aber trotzdem waren sie immer wie Geschwister, wenn sie sich so stritten, wie Liza und Konstantin es auch manchmal taten.
„Wir waren dabei, uns vorzustellen, oder?", bemerkte Konstantin amüsiert und blickte zwischen Agnes und Sirius hin und her, „Dann will ich einmal beginnen – ich bin Konstantin Gregorovich und das ist meine Schwester, Elizaveta –"
„Liza!"
„– Gregorovich. Vielleicht habt ihr schon von uns gehört", beendete Konstantin seine Vorstellung lächelnd.
„Liza ist mit Charlie verlobt", wisperte Tia Leanne lächelnd zu, aber es war genau in diesem Moment so leise, dass es trotzdem jeder hören konnte, aber das bemerkte Tia nicht.
Leanne wurde rot und blickte überrascht zu Liza, die verwirrt die Stirn runzelte.
„Ist das meine einzige Errungenschaft, für die ich bekannt bin?", fragte Liza verwirrt.
„Oh, nein", lächelnd schüttelte Tia den Kopf, „Leanne war nur einmal in Charlie verliebt."
„Danke, Tia, dass du das weitererzählst", meinte Leanne und zwang sich, zu lächeln, obwohl sie knallrot im Gesicht war und ihr das eindeutig peinlich war, „Aber ich bin schon lange über ihn hinweg. Tia erinnert mich nur immer wieder gerne daran."
Es wurde wieder still.
„Oh", machte Liza gleichgültig, aber sie lächelte, „Das wundert mich nicht."
„Niemanden wundert das!", rief Konstantin laut lachend, „Ich meine... habt ihr Charlie Weasley schon einmal gesehen? Dieser Mann hat Muskeln und dann diese Narben..."
Sirius sah verstört zu Konstantin. „Bitte was?", fragte er perplex.
Konstantin zuckte mit den Schultern. „Ich sage nur die Wahrheit und ich spreche nur das aus, was sich jeder denkt. Narben sind attraktiv – das könnt ihr Fred Weasley fragen."
Konstantin grinste in Agnes' Richtung, die überhaupt nicht zufrieden damit aussah, dass er sie in diese Unterhaltung zerrte.
„Vielleicht sollten wir uns lieber darauf konzentrieren, uns vorzustellen, anstatt uns gegenseitig bloßzustellen?", schlug Agnes mit einem gefährlich ruhigen Ton vor, „Ich bin Agnes."
„Du bist Agnes Tripe", bemerkte Dennis Creevey, der kleine Bruder von Colin Creevey unschuldig, wie Kinder es nun einmal waren, „Mein Bruder hat mir von dir erzählt."
„Hat er das?", fragte Agnes tonlos, aber Tia sah, dass sie unzufrieden darüber war, in welche Richtung diese Unterhaltung führte.
Dennis nickte begeistert. „Er hat mir erzählt, dass du backen kannst! Wie Mommy!"
Agnes wirkte tatsächlich überrascht und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber sie schloss ihn wieder, bevor sie nickte und verwirrt die Stirn runzelte. Egal, was sie erwartet hatte, ihre Erwartungen waren nicht erfüllt worden.
„Ich bin Tia Fuego", stellte Tia sich lächelnd vor und legte den Kopf leicht schief.
„Und ich bin der einzig wahre Sirius Black", präsentierte Sirius grinsend, aber er schien enttäuscht, als er keine Reaktion bekam.
„Nun...", meinte Leanne und blickte zwischen den Neuankömmlingen hin und her, „Mein Name ist Leanne Travis – das ist mein Haus. Wir sind der Widerstand, wie ihr schon wisst – kleine Gruppen, die sich zusammengefunden haben und jetzt zusammenkämpfen. Das hier sind Katie, Angelina und Alicia, sowie Wood, Dennis, Colin und Parvati aus Gryffindor; Hannah, Justin, Susan und Ernie aus Hufflepuff und Grant, Duncan, Randy, Janet, Cho, Terry, Padma, Chambers und Marcus aus Ravenclaw."
„Das sind eine Menge Namen", bemerkte Sirius, „Ich bin froh, wenn ich mir meinen merken kann... nehmt es mir nicht übel."
„Wie habt ihr euch gefunden?", fragte Katie.
„Konstantin, Tia und ich sind schon zusammen unterwegs, seit das Ministerium gefallen ist", erklärte Liza, „Agnes und Sirius sind erst vor kurzem zu uns gestoßen."
„Ihr habt eure ganz eigene Widerstandsgruppe gegründet", bemerkte Angelina amüsiert.
„Nein, nein", lehnte Sirius sofort ab, „Wir sind mehr wie... wie ein Rudel, das versucht, zu überleben und wir hinterlassen Chaos, wo auch immer wir hingehen."
„Wir sind kein Rudel", widersprach Agnes ihm sofort scharf, „Den Mitgliedern eines Rudels kann man nicht vertrauen. Du willst damit doch nicht andeuten, dass ich jemanden umbringen muss, um meine Würde zu bewahren, oder?"
„Wir sind das, was ein Rudel sein sollte", meinte Tia, „Eine Familie, die aufeinander achtet."
„Also seid ihr doch irgendwie eine Widerstandsgruppe", bemerkte der Junge, der vermutlich Chambers hieß, wie Tia sich irgendwie erinnern konnte ein bisschen patzig, „Ihr kämpft gegen das Ministerium, gegen die Ungerechtigkeit und gegen diesen Todesser-Abschaum."
Tia bemerkte sofort, dass dieses eine kleine Wort etwas in Agnes ausgelöst hatte. Sie erstarrte und ihre Hand zuckte zu ihrem Arm, von dem Tia wusste, dass man dort eine Narbe finden würde, die ihre Mutter hinterlassen hatte, als Agnes eingesperrt gewesen war. Abschaum, stand dort in roten Buchstaben. Ein Wort, das Agnes anscheinend mehr bedeutete, als sie zugeben wollte.
Plötzlich sprang Agnes auf und richtete mit zittrigen Händen ihren Zauberstab auf Chambers, der erschrocken zurückwich und offensichtlich nicht verstehen konnte, was passierte. In Agnes' Augen glänzte der Wahnsinn und sie zitterte am ganzen Körper.
„Ich bin kein Abschaum!", kreischte sie, „Ich bin kein Abschaum! Ich bin kein Abschaum!"
Sirius war der erste auf den Beinen, während die anderen noch zu erschrocken waren, um zu reagieren.
Er zögerte nicht, Agnes von Chambers wegzureißen und sie zu sich zu drehen.
„Agnes, es ist alles in Ordnung", wollte er sie beruhigend und legte seine Hände auf ihre Schultern, aber sie zuckte zurück.
„Tu mir nicht weh!", kreischte sie, Angst in ihren Augen, „Bitte! Tu mir nicht weh! Bitte!"
Ihre Knie gaben nach, aber Sirius fing sie auf und setzte sie auf den Boden, während er sie umarmte und sanft wiegte, wie es eine Mutter tun würde.
„Alles ist gut. Sie ist nicht hier. Niemand tut dir weh. Alles ist gut", sagte er mit ruhiger, fester Stimme, ohne sie loszulassen, aber Tia sah Sirius an, dass auch er betroffen davon war, was Agnes fühlte.
Agnes schluchzte in seinen Armen, während er sie nicht losließ.
„Komm, gehen wir hinaus", schlug Sirius sanft vor und half Agnes auf die Beine. Tia hatte Agnes schon einmal weinen sehen, aber es war dennoch ein ungewohnter Anblick, die in so einem Zustand zu sehen. Sie war panisch und paranoid, als sie sich zu jedem umsah, der sich bewegte, als sie sich mit tränenüberströmtem Gesicht von Sirius hinausführen ließ.
Es war leise, bis die Tür sich hinter ihnen schloss und Tia hörte, wie Sirius sie in einen anderen Raum führte und Tia sie nicht mehr hören konnte, also hoffte sie, dass auch Agnes sie nicht mehr hören konnte.
Tia nickte Konstantin zu, um ihm verständlich zu machen, dass Agnes weg war und er lächelte ihr dankbar zu.
„Wir benutzen dieses Wort nicht", erklärte Konstantin mit ruhiger Stimme, „Abschaum...es...", Konstantin sah hilfesuchend zu seiner Schwester.
„Einigen wir uns einfach darauf, dass wir dieses Wort nicht benutzen", schlug Liza vor und sah herausfordernd in die Runde, als würde sie erwarten, dass ihr jemand widersprach, aber das tat niemand, „Wir benutzen es nicht, um Todesser zu beschreiben, noch Freunde und auf gar keinen Fall Agnes."
„Es geht Agnes überhaupt nicht gut, oder?", fragte einer aus der Ravenclaw-Runde, der, wie Tia glaubte, Randy hieß.
Konstantin blickte zuerst zu Liza und dann zu Tia. Sein Blick blieb einen Moment länger an ihr haften, bevor er sich an Randy wandte.
„Was habt ihr erwartet?", schnaubte er, „Ihr denkt doch nicht ernsthaft, dass Agnes die Monate, in denen sie totgeglaubt war einfach herumspaziert ist, oder? Agnolia Tripe weiß, wie man einen schlechten Eindruck hinterlässt – das hat sie doch schon ein paar Mal bewiesen, oder?"
Tia sah neben sich, wie Katie sich an die Hand griff. Erst im Vorjahr hatte sie eine verfluchte Halskette berührt, wie mit dem Fluch der Schwarzen Rose belegt war. Es war ein Fluch, für den Agnolia Tripe berühmt war und der vermutlich jahrelang auf der Halskette lag, bevor Katie sie berührt hatte. Von dieser Stelle aus zogen sich schwarze Narben wie Blitze ihre Hand hinauf. Eben solche Narben hatte auch Agnes, aber die ihren reichten ihren ganzen Arm hinauf und Agnes trug dazu auch noch andere Narben. Nicht nur die Narbe des Wortes „Abschaum", sondern auch noch Narben vom Werwolfangriff.
„Agnes ist entkommen, aber sie ist nicht unbeschadet entkommen", erklärte Konstantin, „Es ist ein Wunder, dass sie noch die Kraft findet, jeden Tag aufzustehen und weiterzukämpfen. Vertraut mir – wir werden noch mehr von dem Wahnsinn Agnes Tripes sehen."
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