147. Kapitel
Konstantins Plan benötigte ein paar Vorbereitungen – und diese Vorbereitungen allein waren schon selbstmörderisch, aber zusammen mit Liza und Sirius fühlte Tia sich sicher.
Agnes würde alleine sein und Tia machte sich mehr Sorgen um sie, als um sich selbst.
Auch Konstantin würde alleine seine ganz persönliche Mission durchziehen, auch wenn Liza überhaupt nicht begeistert darüber war.
„Ich verstehe nur nicht, warum du alleine gehen musst", schnaubte Liza und ließ sich in einen Sessel fallen.
Sie hatten sich wieder allein in Ivys Wohnzimmer eingefunden, die sie alle irgendwo im Haus untergebracht hatte. Ivy war ein Muggel und dazu noch schwanger, aber es schien sie überhaupt nicht zu stören, mittlerweile fünf gesuchte Zauberer in ihrem Haus zu verstecken und eine Hauselfe, Tonky, die sie aber fleißig im Haushalt unterstützte.
Ivy erinnerte Tia ein bisschen an ihre abuelita, die ebenfalls Sirius einfach aufgenommen hatte, als dieser noch gesuchter Verbrecher gewesen war. Carla hatte Sirius nach Spanien geschmuggelt und war eine Familie für den Ausgestoßenen geworden – und das war nun auch Ivy.
Sie waren schon ein seltsamer Haufen und Ivy war mittendrin.
Tia hörte und roch Agnes, bevor sie den Raum betrat. Das war auch gut so, denn ansonsten hätte Tia vermutlich Panik bekommen und hätte Agnes vielleicht sogar angegriffen, wenn nicht der vertraute Geruch ihrer Schwester auf ihr liegen würde.
Es war Agnes – das verriet Tia der Geruch, der Person, die vor ihr stand, aber vom Aussehen her war sie Agnolia Tripe.
Agnes hatte sich verkleidet, wie Tia, Konstantin und Liza sich ebenfalls schon einmal verkleidet hatten, um nicht erkannt zu werden, aber Agnes hatte sich als ihre Mutter verkleidet.
Sie sonst immer so charmant chaotischen Haare waren ordentlicher und hochgesteckt mit schwarzen Blumen im Haar. Tia erinnerte sich daran, wie Agnolia ihr selbst einmal eine solche schwarze Blume aus ihrem Haar angeboten hatte.
Die Narben in ihrem Gesicht waren verschwunden, was Tia an die Schule erinnerte. Agnes hatte in ihrem letzten Jahr in Hogwarts ihre Narben, die sie vom Werwolfangriff erhalten hatte mit einem Zauber verhüllt. Dieser Zauber ließ die Narben zwar verschwinden, aber dafür wirkte die Haut dann wie eine Maske – falsch und wächsern. Aber Tia bemerkte, dass dieser Effekt schon beinahe perfekt für die Verkleidung war. Nach den Jahren in Askaban war Agnolia, wie Tia wusste, zwar noch immer wunderschön gewesen, aber man hatte ihr die Jahre angesehen.
Agnes trug auch Kleidung, die Tia an Agnolia erinnerte, aber auch an deren Schwester, Bellatrix Lestrange. Komplett schwarz und doch elegant und edel. Die Kleider standen Agnes gut, obwohl Tia mit Sorge sah, dass sich der Stoff eng an ihre viel zu dünne Figur legte und man, wenn man genau hinsah, auch Agnes' Rippen durch den Stoff hindurch sehen konnte.
Agnes war minimal kleiner, als Agnolia, aber das überspielte sie, indem sie höhere Schuhe trug, die bei jedem Schritt klackten.
„Perfekt", sagte Konstantin zufrieden, aber Tia konnte ihm nicht zustimmen.
Agnes selbst war scheinbar perfekt. Sie war zwar nicht physisch perfekt mit hässlichen Narben auf ihrem ganzen Körper. Sie war auch psychisch nicht perfekt, nachdem sie eine dauernde Kälte in ihren Augen behalten hatte, die Tia verriet, dass Agnes nach allem, was sie erlebt hatte, einfach nur noch ihre Ruhe haben wollte, aber diese würde sie so schnell nicht bekommen.
Vielleicht war ihr Charakter auch nicht perfekt, immerhin war sie manchmal ziemlich kalt und gemein.
Aber diese ganzen Fehler waren nicht genug, um Tia davon zu überzeugen, dass ihre große, so-gut-wie Schwester nicht perfekt war.
Aber Agnes war nur dann perfekt, wenn sie selber war – nicht verkleidet als Agnolia Tripe, einer schrecklichen Frau, an die Tia lieber nicht dachte.
„Ich will mich von einer Brücke stürzen", bemerkte Agnes unzufrieden mit ihrem eigenen Aussehen und Tia verstand sie sehr gut, aber dennoch war es kein Grund, zu sagen, dass man von einer Brücke springen wollte. Tia hätte ihre Schwester ziemlich vermisst.
„Nein, das willst du nicht", Tia sah sie mit einem, wie sie hoffte, aufmunterndem Lächeln an, „Das wäre schlimm."
„Endlich kannst du einmal deine Ähnlichkeit mit deiner Mutter ausnutzen", bemerkte Sirius lachend, „Das ist wirklich gruselig."
Da musste Tia ihm zustimmen. Sie hatte schon früh bemerkt, dass Agnes und Agnolia sich sehr ähnlich sahen, aber das war auch kein Wunder, immerhin waren sie Mutter und Tochter. Tia sah ihrer Mutter auch ziemlich ähnlich, hatte aber auch viel mit Remus gemein. Kinder sahen ihren Eltern nun mal ähnlich, aber im Falle von Agnes war das eher ein Fluch.
„Du musst etwas gerader gehen", riet Konstantin ihr, „Stell dir vor, du wärst die perfekteste, begabteste und intelligenteste Person im Raum – und dann lass andere spüren, was du von ihnen denkst."
„Ich muss mir das nicht einbilden – ich bin das alles schon", sagte Agnes. Tia stimmte ihr zu. Zusammen mit Konstantin und Sirius... und wahrscheinlich auch Liza war Agnes wohl wirklich sehr talentiert und intelligent. Tia konnte da nicht wirklich mithalten, aber sie hatte andere Talente und Werte, die nützlich sein könnten.
„Sehr gut – das machst du perfekt", grinste Konstantin.
„Bringen wir es einfach hinter uns", schnaubte Agnes, „Wahrscheinlich wird mir sowieso niemand die Verkleidung abkaufen."
„Ich glaube, da irrst du dich", widersprach Sirius ihr, „Du siehst Agnolia wirklich sehr ähnlich."
„Hier ist die Liste mit den Zutaten, die ich brauche. Das sollte alles sein, was mir noch fehlt, um Vielsafttrank zu brauen." Tia reichte ihr ein Blatt Papier, auf dem sie fein säuberlich alle Zutaten gelistet hatte, die sie nicht dabei hatte. Ein paar Zutaten für Tranke hatte sie in ihren Rucksack verstauen können, aber die Zutaten, die ihr noch fehlten, aber seltener und schwieriger zu bekommen. Deswegen musste Agnes sie in ihrer Verkleidung als Todesserin besorgen. Konstantin glaubte, dass niemand einem Todesser etwas abschlagen wollte. Tia hoffte, dass der Plan funktionierte und Agnes nicht in große Schwierigkeiten gebracht wurde.
„Dann sehen wir uns später wieder", beschloss Agnes, „Passt auf euch auf. Sterbt nicht."
„Das können wir nur zurückgeben", warnte Sirius sie.
Agnes salutierte vor ihnen, bevor sie sich auf der Stelle drehte und disapparierte.
„Ich sollte wohl auch einmal los", beschloss Konstantin und stand auf, „Ich will ja meinen Spion nicht warten lassen."
„Das ist deine letzte Chance!", warne Liza ihn, „Soll dich jemand begleiten? Sirius? Tia? Ich? Irgendjemand?"
„Mach dir keine Sorgen um mich", winkte Konstantin ab, „Ihr seid diejenigen, die in den Kampf ziehen. Wir sehen uns in ein paar Stunden wieder."
„Wir haben keinen Zeitpunkt ausgemacht, an dem wir uns wieder treffen", bemerkte Sirius leise fluchend.
„Den brauchen wir nicht", Konstantin lächelte.
Tia stimmte ihm zu. Sie brauchten keinen Treffpunkt. Ihre Pläne gaben ihnen nicht den Luxus, zu wissen, wann sie wieder zurück sein sollten. Jeder von ihnen hatte eine eigene Mission, die sie bewältigen mussten und jede Mission war auf ihre eigene Art und Weise gefährlich.
„Wir brauchen keinen Treffpunkt. Entweder jeder von uns kommt dann zurück, wenn der Auftrag ausgeführt wurde oder gar nicht", sagte Tia munter und Konstantin lächelte sie mit Stolz an, weil Tia die einzige zu sein schien, die ihn verstanden hatte.
„Du nimmst mir die Worte aus dem Mund Tia", lobte er sie und salutierte, wie Agnes ein paar Momente vor ihm, „Wir sehen uns wieder... vielleicht..."
Liza und Sirius sprangen auf, um ihn aufzuhalten, aber er war schon weg.
„Verdammt", fluchte Sirius und ließ sich wieder fallen, „Er ist wirklich..."
„Es ist seltsam, oder?", fragte Liza ihn unsicher, „Er stürzt sich in Gefahren und denk nie an sein eigenes Leben. Er scheint das zu genießen."
„Vielleicht bracht er das einfach, um sich nicht unnütz zu fühlen", bemerkte Tia leise, aber Sirius und Liza hatten sie trotzdem gehört und blickten sofort zu ihr. Tia hätte sich am liebsten unter einer Decke verkrochen – sie wusste einfach, dass sie schon wieder etwas Falsches gesagt hatte.
„Wir sollten auch gehen", beschloss Sirius laut und stand auf, „Je länger wir warten, desto mehr Gedanken machen wir uns darüber, wie gefährlich unsere eigene Mission ist."
„Ich bin zuversichtlich, dass wir das zusammen schaffen können", lächelte Tia heiter und schulterte ihren Rucksack, in dem sie einige Tränke verstaut hatte, die sie eventuell brauchen könnte, „Ich glaube, ihr beide zusammen könnt alles schaffen."
Sirius und Liza musterten sich misstrauisch und schienen nicht wirklich überzeugt von Tias Worten, aber Tia bemerkte das nicht, sondern wandte sich an Ivy.
„Wir kommen alle wieder hierher zurück, wenn unsere Missionen abgeschlossen sind", versprach sie.
„Ihr seid alle jederzeit willkommen", lud Ivy sie lächelnd ein, „Nicht nur ihr – jeder Freund von Agnes ist auch mein Freund."
„Dann hättest du entweder gar keine Freunde, oder sehr viele", überlegte Sirius, „Bei Agnes kann man sich nicht sicher sein, wen sie wirklich leiden kann."
„Dann wollen wir losgehen", beschloss Liza und hielt Sirius und Tia ihre Hände hin, damit sie zusammen apparieren konnten, „Ich kenne schon einen Ort, an dem wir unsere Mission durchziehen können."
„Ich hoffe, es ist schön dort", seufzte Tia verträumt, „Ich liebe dieses Haus, aber langsam würde ich auch gerne etwas anderes sehen."
„Wenn wir schon Wünsche äußern dürfen", meldete sich auch Sirius, „Ich hätte gern einen Ort mit einem Supermarkt in der Nähe, damit ich ein paar Sachen besorgen kann."
„Schokolade zum Beispiel!", fiel Tia ein.
„Ich hätte auch nichts gegen eine Packung Chips oder einen Kuchen", stimmte Sirius ihr zu.
„Wie wäre es mit Eiscreme? Ich habe schon lange kein Eis mehr gegessen!", hoffte Tia.
„Nein", sagte Liza in einem Tonfall, in dem Eltern ihre Kinder zurechtweisen, „Wir gehen nicht einkaufen – wir stürzen uns gerade in ein gefährliches Abenteuer, wie könnt ihr an Essen denken?"
Sirius und Tia sahen sich an, zuckte mit den Schultern und lächelten unschuldig. Liza seufzte.
„Nein, wir gehen zu keinem Supermarkt", bestimmte sie streng, „Wir konzentrieren uns darauf, nicht zu sterben, verstanden?"
„Wenn wir das schaffen, bekommen wir dann als Belohnung Schokolade?", fragte Sirius hoffnungsvoll.
Liza sah Sirius mit einem Blick an, bei dem Tia sich nicht sicher war, ob er nur genervt war oder schon tödlich. Sie sagte aber nichts und apparierte ohne Vorwarnung.
Es war kein Supermarkt in der Nähe – das wusste Tia, als sie sah, dass sie mitten in einem Wald waren, den sie nicht kannte, aber der genaue Standort des Waldes war auch nicht weiter wichtig.
Wenigstens war es schön dort – die Sonne schien durch das dichte Blätterdach auf den mit Gras und Blumen überzogenen Waldboden.
„Hier wären wir", Liza sah sich um und vergewisserte sich wohl, ob keine Zivilisten in der Nähe waren, aber sie schien zufrieden mit sich zu sein. Tia hätte ihr auch sagen können, dass sie alleine waren, bis auf das Reh, das nach ihrem plötzlichen Auftauchen aber schon tief in den Wald gesprungen war.
„Fassen wir noch einmal zusammen, was der eigentliche Plan ist", beschloss Liza und klatschte die Hände zusammen.
Sirius seufzte. „Muss das sein?", jammerte er, „Kon hat uns den Plan doch schon dreimal erzählt. Ein viertes Mal ist nicht nötig."
„Dann kannst du mir bestimmt sagen, was Schritt drei ist?", fragte Liza ihn mit hochgezogener Augenbraue.
Sirius zog die Augenbrauen zusammen, als er scharf nachdachte und auch Tia durchforstete ihr Gehirn nach dieser Information, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, was Schritt drei gewesen war. Vielleicht hatte sie doch nicht so aufmerksam zugehört, wie sie gedacht hatte und sie war froh, dass Liza den Plan noch einmal erzählen würde.
„Okay, mir fällt es nicht ein!", rief Sirius frustriert und warf die Hände in die Luft, „Erzähl ihn noch einmal – dieses Mal höre ich auch wirklich zu."
„Dieses Mal wirst du auch nicht von meinem Bruder abgelenkt werden", stimmte Liza ihm zu und Tia sah, dass Sirius ein bisschen rot wurde – wahrscheinlich war ihm zu heiß in der heißen Sommerhitze.
„Schritt eins", begann Liza und sah Tia und Sirius durchdringend an, als würde sie sehr genau darauf achten, dass die beiden ihr auch wirklich zuhörten, „Wir sagen den Namen von Ihr-wisst-schon-wem und locken so ein paar Leute an, die diesem Ruf anscheinend folgen."
Sirus und Tia nickten.
„Schritt zwei", Liza hob zwei Finger hoch, „Wir duellieren uns mit ihnen, hoffen dass wir ihnen überlegen sind, reißen ihnen ein paar Haare aus, löschen ihre Gedächtnisse und das alles, ohne zu sterben – verstanden?"
Sirius und Tia nickten.
„Und was ist Schritt drei?", fragte Sirius verwirrt.
„Es gibt keinen Schritt drei", löste Liza das Rätsel auf, „Jetzt, da wir das geklärt haben... wer sagt den Namen?"
Kurz war es still. Keiner von den drei wollte wirklich.
„Verschwenden wir nicht länger unsere Zeit!", rief Sirius schließlich frustriert auf, „Wenn es keiner macht, dann eben ich – Voldemort!"
„Warte, du Vollidiot!", rief Liza erschrocken, „Vielleicht hätten wir uns zuerst auf einen Kampf vorbereiten sollen!"
„Oh... stimmt...", meinte Sirius nachdenklich.
Tia hörte, wie ganz in der Nähe einige Leute apparierten und sie zog zusammen mit Sirius und Liza ihren Zauberstab, aber zusätzlich kramte sie aus ihrer Tasche einen Trank und behielt ihn in der Hand.
„Es sind sechs Menschen, soweit ich höre", wisperte sie leise, „Wenigstens Greyback ist dieses Mal nicht unter ihnen – ich kann ihn nicht riechen."
„Ihr habt Greyback getroffen?", fragte Sirius überrascht, „Mit dem habe ich noch ein paar Federn zu rupfen."
„Das hat jeder hier", erinnerte Liza ihn, „Aber heute ist er nicht hier."
Stattdessen waren es sechs Fremde. Unter ihnen waren zwei Frauen und vier Männer, die alle schon mit gezückten Zauberstäben zu ihnen kamen, aber offenbar hatten sie nicht die drei erwartet.
„So, so", eine Frau, wohl die Anführerin der kleinen Gruppe, trat vor und schnalzte unzufrieden mit der Zunge, „Wer spricht denn hier den Namen des –"
„Können wir das abkürzen? Ich habe heute noch etwas vor!", fragte Sirius und die Frau verstummte perplex.
„Sirius, sei nicht so unhöflich", tadelte Tia ihn streng, „Diese Frau hier hat vielleicht lange geübt, bevor sie diese kleine Rede vor jedem Kampf einstudiert hat. Zeig doch etwas Respekt – du kannst auch ein paar Minuten länger warten."
„Warum sind alle in meiner Umgebung erwachsene Kinder?", seufzte Liza und schüttelte den Kopf.
„Du bist selbst ein Kind, wenn Charlie und du zusammen sind", erinnerte Sirius sie.
„Können wir uns jetzt wieder auf den Kampf konzentrieren?", fragte Liza genervt.
„Klar", Sirius zuckte mit den Schultern und richtete blitzschnell seinen Zauberstab auf die Anführerin, „Stupor!"
Keiner hatte erwartet, dass sie zuerst angreifen würden – das war diese Gruppe wohl nicht gewohnt. Sirius' Zauber traf die Frau an der Brust und sie wurde zurück geschleudert, bevor sie bewusstlos liegenblieb.
Tia holte mit ihrem Arm aus und warf den Trank in ihrer Hand auf einen Mann, der einen Zauber auf sie schleudern wollte, aber sie konnte ihm ausweichen.
Der Mann wich ihrem Trank ebenfalls aus, aber die Glasphiole zerbrach direkt hinter ihm und seltsamer Rauch stieg davon auf.
Der Mann bemerkte es nicht, aber Tia behielt den Trank im Auge, als der Rauch sich seinen Weg in die Lungen des Mannes suchte.
Er griff sich an den Hals, als seine Atemwege von dem Trank verstopft wurden und fiel kniend auf den Boden.
Tia beachtete ihn nicht mehr – sie wusste, er würde bewusstlos werden, aber nicht sterben. Der Trank brachte einen nicht um, außer man litt unter seltsamen Lungenleiden, aber Tia hoffte das nicht. Sie wollte ja niemanden umbringen.
„Pass auf!", rief Sirius und zog sie auf den Boden.
Nur knapp über ihrem Kopf schoss ein Zauber hinweg und sie war Sirius dankbar.
„Hui, das war knapp", meinte sie heiter und stand wieder auf, wischte sich den Dreck von der Hose und sah nicht so aus, als hätte sie gerade einen Zauber überlebt, der, wie sie an der Farbe erkannt hatte, tödlich gewesen wäre.
„Du bist wahnsinnig!", keuchte Sirius, aber auch er konzentrierte sich wieder auf den Kampf.
Letztendlich schaltete Tia nur den einen Mann aus, während Sirius und Liza die anderen übernahmen. Tia half Liza noch dabei, sich gegen den letzten noch stehenden Gegner zu wehren, aber letztendlich war sie keine sonderlich große Hilfe und Liza war diejenige, die ihn mit einem Lähmzauber traf.
„Das war doch nicht so schwer", keuchte Sirius und schaute sich um.
„Diese Leute sind nie wirklich gut", bemerkte Liza, „Die andere Gruppe, der wir begegnet sind, sind auch nicht sonderlich begabt gewesen. Es scheint schon Gründe zu haben, warum sie ihr Geld dadurch verdienen, dass sie Leute aufspüren und hinterrücks überfallen."
„Also... ich habe es schon ziemlich herausfordernd gefunden", gestand Tia leise.
„Du? Wirklich?", fragte Sirius und hob überrascht eine Augenbraue, „Du hast diesen Typen hier mit einem einzigen Trank kaltblütig ausgeschaltet! Nicht einen einzigen Zauber hast du aussprechen müssen! Ich nenne das wirklich gruselig."
„Es ist doch nur ein Trank gewesen – keine große Sache", winkte Tia ab und sah nicht wirklich ein, warum Sirius das so atemberaubend fand, aber vielleicht wollte er nur nett zu ihr sein. Tia schätzte das sehr, aber manchmal hätte sie doch lieber, dass man ihr die Wahrheit sagte und sie an ihren Fehlern wachsen konnte.
„Reißen wir ihnen ein paar Haare aus und verschwinden von hier", beschloss Liza ungeduldig, „Ich will nicht hier sein, wenn sie aufwachsen oder noch mehr kommen."
„Ich hoffe, den anderen ist es genauso gut gegangen, wie uns", hoffte Sirius, „Wenn doch nur alle Gegner so einfach zu besiegen wären, wie die hier."
„Diese Möchtegern-Todesser sind kaum der Anfang", warnte Liza ihn, „Sie sind nichts, gegen die wahren Todesser oder Du-weißt-schon-wen."
„Man darf wohl noch träumen, oder?", schnaubte Sirius, „Wenn alle Todesser so wären, wie die hier, dann wäre dieser Krieg ziemlich schnell vorbei und wir hätten alle unsere Ruhe."
„Das wünschen wir uns alle, Sirius", beruhigte Tia ihn sanft, „Aber es ist nun einmal nicht so, also müssen wir das beste aus der Sache machen und die anderen Todesser so gut es geht auf die Nerven gehen und ihre Pläne zerstören."
„Ich mag, wie unschuldig und heiter zu das sagst", grinste Sirius und klopfte ihr auf die Schulter, „Keine Sorge, Baby-Moony. Nicht mehr lange und all das hier ist vorbei."
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