Man nannte ihn Sparrow
Hallöchen, meine Lieben :)
So, auch hier geht es jetzt weiter, nachdem der Umzug erfolgreich abgeschlossen wurde. Also habe ich jetzt endlich wieder mehr Zeit zum Schreiben und ich werde mich mächtig für euch ins Zeug legen ;) Jetzt aber Leinen los für das neue Kapitel...viel Spaß beim Lesen ;)
Liebe Grüße,
eure Hela
Man nannte ihn Sparrow
Die Nacht war längst über sie hereingebrochen und die Freunde befanden sich samt der Überlebenden und Barbossa nun auf dem Schiff von Captain Salazar. Barbossa stand am Steuerrad und hielt den Kompass von Jack in den Händen, während er unruhig auf den Horizont sah, wo nun bereits der Morgen dämmerte. Auch den Freunden war bewusst, dass ihnen die Zeit davonlief und David sah seine beiden Freundinnen eindringlich an.
,,Dieser Plan wird niemals funktionieren."
,,David hat Recht. Selbst wenn uns der Kompass zu Jack führt...Salazar wird uns niemals alle am Leben lassen.", pflichtete Mila bei, woraufhin Kate zuversichtlich auf ihren Vater deutete.
,,Er wird schon einen Weg finden."
,,Ach, und wie? Kate, dein Vater hat über sein eigenes Überleben verhandelt. Selbst, wenn er versucht einen weiteren Handel mit Salazar abzuschließen...für den sind wir allesamt verräterische Piraten. Er wird uns alle töten, ohne mit der Wimper zu zucken. Vorausgesetzt, er hat überhaupt noch welche."
David hatte keinen Zweifel daran, dass der noch nicht mal richtig angebrochene Tag für sie alle tödlich enden würde, wenn ihnen nicht schnell eine Lösung einfiel. Mila sah auf das offene Meer hinaus und ihr Blick verlor sich am Horizont, wo sie sich für den Bruchteil einer Sekunde sehnlichst erhoffte, Will zu sehen. Doch von ihm fehlte jede Spur und nun schien der Brief, den er ihr geschrieben hatte, in ihrer Jackentasche mit einem Mal Tonnen zu wiegen. Und genauso schwer fühlte sich ihr Herz an, welches sich verzweifelt nach Will sehnte. Seit dem Tag, an dem er sie hatte verlassen müssen, war ihr Herz innerlich zerrissen und es würde erst wieder verheilt sein, wenn sie mit Will endlich vereint war.
,,Wir müssen uns was einfallen lassen, Kate. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass dein Vater eine Lösung findet.", pflichtete Mila nun bei und Kate sah ihre Freundin zweifelnd an.
,,Und was schlägst du vor, Mila? Salazar und seine Crew sind bereits tot...sie umzulegen dürfte also schwierig werden."
,,Hey, wir haben es mit Davy Jones und Beckett aufgenommen. Und vergiss nicht Blackbeard.", rief David ihr ins Gedächtnis, doch Kate schnaubte nur.
,,Das kannst du doch gar nicht vergleichen, David. Diese Toten hier...die sind die größte Bedrohung, der wir je gegenüber gestanden haben. Die können wir nicht so einfach austricksen."
,,Aber wir müssen es versuchen, Kate."
Mila warf ihrer Freundin einen zuversichtlichen Blick zu, denn sie glaubte fest daran, dass sie einen Weg finden würden. Bisher hatten sie immer einen Weg gefunden und Mila hatte inzwischen gelernt, dass man niemals die Hoffnung aufgeben durfte.
,,Die Nacht ist vorbei!", erklang die Stimme von Salazar. ,,Wie deine Zeit!"
Kurzer Hand klopfte er mit seinem Degen auf und eines seiner Crewmitglieder zog seinen, den er auf Barbossa richtete, der nach wie vor am Steuerrad stand.
Rasch klappte Barbossa den Kompass von Jack in seiner linken Hand zu, als auch schon die Klinge des Degens an seiner Kehle lag. Sicht bemüht, keine Furcht zu zeigen, wandte sich Barbossa an Captain Salazar und versuchte mit allen Mitteln diesen zu beschwichtigen.
,,Nichts läge mir ferner als zu widersprechen, aber wir einigten uns auf Sonnenaufgang. Der Schimmer des ersten Tageslichts ist weit entfernt von einer strahlenden Sonne und Ihr seid doch ein Mann von Ehre."
,,Das wage ich zu bezweifeln.", murmelte David, als sich Salazar langsam zu Barbossa umdrehte.
,,Ehre...du weißt nichts über mich."
,,Ich weiß, wie es ist von Jack bezwungen zu werden. Er ist ein Feind von uns beiden.", beteuerte Barbossa, doch statt Gnade erntete er nur Zorn vor Captain Salazar, der nun wutentbrannt zu ihm herumfuhr.
,,Du weiß nicht, wer ich bin!"
,,Ihr seid ein Mörder!", platzte es aus Kate heraus, woraufhin der Blick von Salazar auf sie fiel. ,,Ein gnadenloses Monster, was unschuldige Menschen abschlachtet, weil es in sich einen Vollstrecker von Gerechtigkeit sieht."
Kate funkelte Salazar wütend an und dieser musterte sie sichtlich interessiert. Mila und David tauschten einen unsicheren Blick, denn ihnen war nicht wohl dabei, dass Kate dieses hohe Risiko einging. Barbossa schien das genauso zu sehen, denn rasch lenkte er die Aufmerksamkeit des spanischen Captains wieder auf sich.
,,Ich hörte Geschichten von einem mächtigen spanischen Captain: El Matador del Mar! Ein Mann, wie die Geisel der See- Jäger und Henker...vieler tausend Männer!"
,,Nein, nein, nein, nein, nein! Männer nicht...nein, nein, nein!", widersprach Salazar und sah Barbossa bedrohlich an. ,,Piraten!"
Der Blick von Salazar verlor sich in der Ferne und für die drei Freunde machte es den Anschein, als schwelgte der spanische Captain in Erinnerungen. Aber was in seinen Augen Gerechtigkeit war, war für die Freunde Brutalität und Machtdemonstration.
,,Warum?", fragte David schließlich und Salazar sah zu ihm. ,,Was haben all die, die Ihr getötet habt Euch getan? Was rechtfertigt, dass Ihr sie kaltblütig abgeschlachtet habt?", forderte er zu wissen und Salazar lief schwarze Flüssigkeit aus dem Mund über die Lippen.
,,Ihre bloße Existenz war Rechtfertigung genug! Sie plünderten, raubten und betrogen...irgendjemand musste diesem Treiben ein Ende setzen."
,,Und Ihr habt Euch für den gehalten, der das tun sollte?", schlussfolgerte Mila, als Salazar böse lächelte.
,,Aye! Piraten verseuchten seit Generationen die Meere. Sie nahmen meinem Vater das Leben und davor seinem Vater. So schwor ich, dieser Plage ein für alle Mal ein Ende zu bereiten. Und das tat ich! Ich zerstörte dutzende von Schiffen."
,,Also ging es Euch um Rache!", brachte Kate hervor, denn sie konnte den Hass von Salazar förmlich spüren.
Der Blick des spanischen Captains verlor sich wieder in der Ferne und nun konnten die Freunde förmlich vor sich sehen, was sich damals abgespielt hatte. Wie ein Spiegel der Vergangenheit zeichneten sich die brennenden Piratenschiffe, Kanonenkugeln und die Schreie der verzweifelten Piraten vor ihnen ab. Die Gejagten hatten Todesangst und Salazar stand der Triumph darüber förmlich ins Gesicht geschrieben. Es war eine Vorstellung, welche die Freunde bis ins Mark erschütterte.
,,Die Letzten vereinten sich und versuchten mich zu besiegen.", lachte Salazar höhnisch auf. ,,Doch bald erkannten sie die Hoffnungslosigkeit."
Die Freunde tauschten einen kurzen Blick und sie spürten, wie sie eine Gänsehaut bekamen. Die Geschichte von Salazar war für sie nicht nur erschreckend, sondern auch entsetzlich und grauenvoll. Der spanische Captain sonnte sich in dem Erfolg, unzählige Piraten skrupellos abgeschlachtet zu haben, weil andere Piraten seine Familie zerstört hatten. Und das machte ihn in den Augen der Freunde zum grausamsten Mann, dem sie je begegnet waren.
,,Nichts konnte mein Schiff aufhalten.", fuhr Salazar fort und der Triumph in seiner Stimme war nicht zu überhören. ,,Die See war endlich...rein! Die elenden Flaggen würden sie nicht länger besudeln."
Die Freunde waren wie erstarrt und vor ihrem bloßen Auge spielten sich erneut die dramatischen Ereignisse von jener Zeit ab. Brennende Flaggen, sinkende Piratenschiffe...hoffnungslose Piraten, die den Tod vor Augen hatten und Salazar. Salazar, der sich am Ziel seiner Träume gesehen hatte, welches in seinen Augen die Vernichtung aller Piraten war. Ohne Gnade hatte er jeden einzelnen Piraten abgeschlachtet, der seinen Weg gekreuzt hatte und er würde es auch weiterhin tun. Bis auch der letzte Pirat seiner Rache zum Opfer gefallen war.
,,Das Letzte ihrer Schiffe...brannte vor meinen Augen nieder.", äußerte Salazar und genoss sichtlich den Augenblick dieser Erinnerung. ,,Und in diesem Moment des...Triumphes...vernahm ich es. Ein Schiff, versuchte durch den Rauch zu entkommen und da im Krähennest, da war dieser...junge Piratenbursche.", sagte Salazar und den Freunden glitt ein Lächeln über das Gesicht, als David das aussprach, was sie alle dachten.
,,Jack!"
,,Aye! Er stand da wie ein...kleiner Sperling. Und von da an verdiente er sich einen Namen, der mich für den Rest meiner Tage verfolgen sollte: Jack Sparrow!"
Seine Stimme war ein einziges Zischen und in den dunklen Augen von Captain Salazar flammte der pure Hass auf, den er gegenüber Jack empfand. Und in diesem Moment wurde Kate einmal mehr wieder bewusst, dass Jack so viel mehr sein konnte, als ein Feigling. Tief im Inneren war er ein Held und auch, wenn sie es nicht gerne zugab...genau aus diesem Grund liebte sie ihn insgeheim noch immer.
,,Er hat Euch besiegt!", sagte sie schließlich und Salazar knurrte regelrecht.
,,Dieser Bursche...dieser Bursche verhöhnte meine Macht, also jagte ich ihn. Mit dem Ziel, ihm die Kehle durchzuschneiden. Denn mit seinem Tod wäre endlich die...Vernichtung aller Piraten vollendet."
Der Hass von Salazar auf Jack war grenzenlos spürbar. Kate spürte, wie David ihr eine Hand auf die Schulter legte, doch sie ignorierte es. Natürlich wusste sie, dass Jack damals Gutes getan hatte und er würde in vielerlei Hinsicht immer ein Held für sie sein, aber es änderte nichts an der Tatsache, dass er ihr Herz gebrochen hatte. Und ein gebrochenes Herz heilte mindestens genauso langsam, wie endlos verletzter Stolz.
,,Aber es ist Euch nicht gelungen.", sagte Mila nun, die Salazar vielsagend musterte. ,,Ihr wolltet Jack töten, doch er hat Euer Schiff direkt in das Teufelsdreieck geschickt. Ist es nicht so? Wo sonst, hättet Ihr und Eure Crew euch in untote Bestien verwandeln können, die Jagd auf alle hier auf See machen? Jack hat Euch bezwungen und wegen ihm wurdet Ihr verflucht...dafür hasst Ihr ihn.", sprach sie aus und Salazar machte sich keine Mühe, seinen Hass zu verbergen.
,,Er nahm mir alles! Mir blieb nur noch mein Durst nach...Rache und...Schmerz. Und hier endet die Geschichte!"
Mit diesen Worten trat Salazar hinter Barbossa und zog seinen Degen. Kate wollte schon vorschnellen, als Salazar Anstalten machte, ihren Vater rücklings zu ermorden, doch dann deutete Barbossa vielsagend auf das Meer.
,,Noch nicht, Captain! Dort...gefunden, wie versprochen!"
Die Blicke der Freunde richteten sich nun auf den Horizont, wo die aufgehende Sonne weiter empor stieg. Und im strahlenden Licht der aufgehenden Morgensonne, stach den Dreien ein einzelnes kleines Schiff ins Auge, woraus Kate die einzig logische Schlussfolgerung zog.
,,Jack!"
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