Freunde fürs Leben

Freunde fürs Leben

Als der Morgen anbrach, hatte die Black Pearl die Grenze von England erreicht und segelte direkt auf London zu. Die Sonne ging langsam auf und Mile betrachtete den Sonnenaufgang, während sie an der Reling stand und merkte gar nicht, dass David sich näherte und hob erst den Kopf, als er direkt neben ihr stand.

,,Hey, du bist ja schon früh auf den Beinen.", sagte sie und David schmunzelte.

,,Das musst du gerade sagen. Du brichst in Sachen Frühaufsteher ja wohl alle Rekorde. Seit wann bist du schon wach?"

,,Ehrlich gesagt, habe ich gar nicht geschlafen. Die letzten Tage waren sehr aufreibend und seit die Flüche gebrochen sind...ich weiß auch nicht. Ich dachte, ich bekomme vielleicht einen Hinweis.", erklärte Mila und David verstand, worauf sie hinaus wollte.

,,Mila, ich bin mir ziemlich sicher, dass Will bald auftauchen wird. Und wenn du mich fragst...dann wird er ganz genau wissen, wo er euch finden wird."

David warf ihr zuversichtliche Blicke zu und Mila lächelte. Die Hoffnung, dass dies vielleicht wirklich bald eintreten würde, machte sie glücklich und sie hoffte, dass sie Will bald wieder in die Arme schließen konnte.

,,David hat Recht! Wenn ich eins über dich und Will weiß...dann, dass ihr beide euch immer wiederfindet. Ganz egal, wie weit ihr auch voneinander entfernt seid...das Schicksal führt euch jedes Mal wieder zusammen.", pflichtete Kate bei, als sie sich zu ihnen gesellte und Mila schaute vielsagend zu ihr.

,,Oder dich und Jack!"

,,Oder uns Drei.", fügte David hinzu, der nun ein wenig grinste. ,,Wisst ihr noch, als wir damals hier gelandet sind? Wir dachten zuerst, das wäre das Jenseits und dabei...war es von Anfang an unsere Heimat. Hier gehören wir wirklich hin. Jeder von uns hat seinen Platz gefunden.", sagte er und Kate nickte zustimmend.

,,Ja...wir haben viel zusammen erlebt. Ein Abenteuer verrückter als das andere."

,,Wobei dieses Abenteuer hier mit Abstand das Gefährlichste war. Ich meine, untote Spanier mit Rachgier...Flüche...ein mächtiger Dreizack...wer glaubt uns das schon, wenn wir es erzählen?", meinte Mila und David zuckte mit den Schultern.

,,Ist doch egal! Sollen sie uns doch alle für irre halten und nichts glauben. Wir wissen, dass es wirklich passiert ist und nur darauf kommt es an."

,,Sehe ich auch so. Und ich bin froh, dass wir uns das Schicksal dafür wieder zusammengebracht hat. Denn, egal was auch passieren mag...zusammen sind wir immer stärker als alles andere.", erwiderte Kate und Mila lächelte zuversichtlich.

,,Und so wird es auch immer bleiben!"

Die Freunde sahen sich an und wussten, dass sie nichts von dem, was sie gemeinsam erlebt hatten, jemals vergessen würden. All die Abenteuer, die Gefahren und die Kämpfe, die sie gemeinsam bestritten hatten...die hatten sie noch enger zusammengeschweißt und auch, wenn jeder von ihnen sein eigenes Leben hatte...so waren sie im Herzen doch auf alle Zeit vereint.

***

,,Ich hoffe, du hast mich verstanden, Jack.", sagte David, als er den Piraten ernst ansah und dieser abwehrend die Hände hob.

,,Klar...klarer als klar."

,,Gut! Denn wenn du Kate nicht auf Händen trägst...dann werde ich dich zu finden wissen. Ganz egal, wie weit der Ozean auch ist.", ermahnte David ihn und Kate verdrehte die Augen.

,,David! Ich glaube, er hat es verstanden."

,,Das will ich hoffen!"

Mila grinste in sich hinein und auch Henry, der neben ihr stand, konnte nur schmunzeln. Sie hatten mittlerweile London erreicht und gleich würden sie weiter in Richtung Turner Insel fahren. Doch zuerst stand den Freunden etwas bevor, was sie alle nicht sonderlich gut leiden konnten: Abschied!

Zumindest von David, denn der würde gleich nach Hause zurückkehren und somit von Bord gehen. Allerdings hatte er es sich natürlich nicht nehmen lassen mit Stil zu gehen und hatte Jack den Rest der Fahrt über eine unendlich lange Predigt gehalten, was die Pflichten eines guten Ehemanns waren. Und als Jack schon kurz vorm Verzweifeln gewesen war, hatte Kate ein Machtwort gesprochen und David damit zum Schweigen gebracht. Mit der Aussage, dass sie auf sich selbst aufpassen konnte und keineswegs einen Bodyguard brauchte.

,,Tja, dann heißt es jetzt wohl Auf Wiedersehen sagen.", meinte David und sah zu Henry und Carina. ,,Passt ja gut auf euch auf und keine riskanten Abenteuer mehr, verstanden?", sagte er und Henry nickte grinsend.

,,Versprochen!"

,,Das wollte ich hören. Mr. Gibbs...es war schön, ein letztes Mal mit Ihnen zu segeln. Auch wenn es nur für kurze Zeit war.", entgegnete David dann und der Seemann klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.

,,Ganz meinerseits, Master David! Und schöne Grüße an Elizabeth."

,,Werde ich ausrichten!"

David nickte dem alten Seebären nochmal zu, ehe er sich dann an Kate und Mila wandte. Seine beiden Freundinnen sahen ihn zuversichtlich an und obwohl ihnen der Abschied keinesfalls leichtfiel, waren sie alle doch insgeheim glücklich. Glücklich darüber, dass sie alle nun das Leben führen konnten, was sie sich ersehnt hatten.

,,Da wären wir also...ein weiteres Abenteuer geht zu Ende. Ein würdiger Abschluss...findet ihr nicht?", brachte David hervor und Kate schmunzelte.

,,Ein äußerst aufregender Abschluss."

,,Und mystisch obendrein. Aber ich danke dir, David.", erwiderte Mila und David runzelte die Stirn.

,,Wofür?"

,,Dass du mir geholfen hast Henry zu finden. Du hättest mich nicht begleiten müssen, aber du hast es getan.", sagte sie und er zuckte leicht mit den Schultern.

,,Naja, ich konnte dich ja schlecht alleine losziehen lassen. Außerdem hätte ich dann die Hölle auf Erden zu Hause gehabt. Wisst ihr...Elizabeth kann sehr überzeugend sein."

,,Ohne jeden Zweifel!", stimmte Kate lachend zu, ehe sie David wehmütig ansah und umarmte. ,,Pass auf dich auf, David. Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt."

,,Das will ich dir auch geraten haben, Mrs. Sparrow. Sonst setze ich die Schildkröten auf euch an.", gab David zurück, nachdem er sich aus der Umarmung gelöst hatte und nun an Mila wandte. ,,Und du...versprich mir, dass du Will von mir grüßt, sobald er bei euch angekommen ist. Lass ihn ja nie wieder gehen.", pflichtete er noch bei und Mila schüttelte den Kopf.

,,Keine Sorge...das würde mir nicht einmal im Traum einfallen."

David schmunzelte und zog Mila dann ebenfalls in eine Umarmung, die sie erwiderte. Dann lösten sie sich voneinander und die drei Freunde sahen sich zuversichtlich und euphorisch an, ehe David noch einmal das Wort ergriff.

,,Ihr seid die besten Freunde, die man sich wünschen kann. Versprecht mir, dass wir uns niemals aus den Augen verlieren und uns sobald wie möglich wiedersehen."

,,Das werden wir. Versprochen!", versicherte Kate ihm und auch Mila nickte zustimmend.

,,Wir sind doch Freunde fürs Leben. Das wird sich auch niemals ändern. Ganz egal, wo wir auch sind."

David nickte und die Drei schlossen sich ein letztes Mal in die Arme. Dann wandet sich David ab und verabschiedete sich noch einmal von Jack, ehe er von Bord ging und anschließend seinen Heimweg antrat. Er würde seine Freunde vermissen, aber er konnte auch das Wiedersehen mit seiner Familie kaum abwarten.

***

Als die Turner-Insel vor ihnen auftauchte, verspürte Mila das Gefühl von Heimat. Sie war wieder zu Hause und hatte nicht nur ihren Sohn, sondern auch praktisch gesehen ihre Schwiegertochter dabei. Zwar waren Henry und Carina noch nicht offiziell zusammen, aber Mila war sich sicher, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis die Zwei endlich über ihren Schatten sprangen und ein Paar wurden. Und wenn es soweit war, dann würde sich Mila nur noch umso mehr für sie freuen, denn in ihren Augen gaben Henry und Carina das perfekte Paar ab. Und sie erinnerten sie sehr an ihre eigene Liebe zu Will, der hoffentlich ebenfalls bald hier sein würde.

,,Danke, Jack! Dass du uns nach Hause gebracht hast.", sagte Mila, als sie mit Henry, Carina, Kate und Jack am Ufer stand.

Von Mr. Gibbs und der Crew hatte sie sich schon verabschiedet und nun würde sie auch Kate und Jack Auf Wiedersehen sagen müssen. Kate lächelte ihrer besten Freundin zu und Jack winkte grinsend ab.

,,Jederzeit. Außerdem wollte ich keinen Ärger mit Kate riskieren. Die hätte mich doch geradewegs über die Planke geschickt, wenn ich euch nicht hier abgeliefert hätte."

,,Du kennst mich so gut.", raunte Kate ihm zu und Jack brummte etwas Unverständliches.

,,Ihr beide seid wirklich ein Spitzenteam. Und ich hoffe, dass ich jetzt auch von allen Abenteuern erfahren werde. Jedes einzelne Detail.", entgegnete Henry mit einem vielsagenden Blick auf seine Mutter, die den Blick gen Himmel richtete.

,,Grundgütiger! Worauf habe ich mich da nur eingelassen?"

,,Ach, ich finde es eigentlich gut, dass Henry mehr über die Vergangenheit erfährt. Dann weiß er immerhin, was wir so getrieben haben...als wir jung waren.", sagte Kate verschmitzt und Mila seufzte.

,,Du redest ja so, als wenn wir schon an die 80 wären."

,,Nun, das vielleicht nicht...aber wir sind definitiv erwachsen geworden.", meinte Kate und Mila sah sie vielsagend an.

,,Ja, furchtbar...nicht wahr?"

Die zwei Freundinnen mussten ein wenig lachen, woraufhin Henry und Carina einstimmten. Jack grinste in sich hinein und Kate wusste, dass der Zeitpunkt des Abschieds gekommen war. Deshalb zog sie Mila kurzer Hand an sich und umarmte ihre beste Freundin so fest sie konnte.

,,Ich wünsche euch alles Glück der Welt, Mila. Und auch, wenn Will jetzt bald nach Hause kommtachte immer auf den Horizont. Vielleicht erhascht du dann ja einen Blick auf uns.", sagte Kate und Mila nickte kaum merklich.

,,Das mache ich."

Die Zwei lösten sich aus der Umarmung und Kate lächelte, was Mila erwiderte. Dann wandte sich die Braunhaarige an Jack, der ruhig an der Seite von Kate stand und Mila schenkte dem Piraten ebenfalls ein freundliches Lächeln.

,,Weißt du, Jack....du bist tief im Innern eigentlich gar kein schlechter Kerl. In mancherlei Hinsichtbist du sogar ein Held. Ich danke dir, dass du uns geholfen hast und, dass du bei Henry warst...als ich es nicht konnte. Das werde ich dir nie vergessen."

,,Gern geschehen!", erwiderte Jack und Mila lächelte ein letztes Mal, ehe sie sich nochmal an Kate wandte.

,,Passt gut auf euch auf und stürzt euch bloß nicht in zu wilde Abenteuer."

,,Was sollen wir denn sonst machen? Alles andere wäre doch viel zu langweilig.", gab Kate zurück und Mila seufzte.

,,Ach, diese Antwort hatte ich befürchtet."

,,Mach dir nichts draus, Mila. Nicht jeder von uns hat seine eigene Insel mit Familienleben.", meinte Kate und zwinkerte ihr zu, woraufhin Mila wieder lächeln musste und Jack ergriff die Hand von Kate.

,,Liebes, es wird Zeit."

,,Stimmt! Grüßt Will von uns und passt gut auf euch auf. Wir kommen euch sobald wie möglich besuchen.", versicherte Kate Mila und diese nickte.

,,Das machen wir."

,,Und Henry, achte ja gut auf meine Schwester. Sonst wird Tante Kate sehr böse.", raunte sie ihm zu und Henry nickte feierlich.

,,Keine Sorge! Carina kann sich wie zu Hause fühlen."

,,Gut! Bis bald, Schwesterchen. Lass dich bloß nicht ärgern."

,,Niemals! Und bring mir was von deinen Abenteuern mit.", erwiderte Carina, woraufhin Kate breit grinste.

,,Oh, das mache ich. Versprochen!"

Mit diesen Worten wandten Kate und Jack Sparrow sich ab und kehrten zur Black Pearl zurück. Mila, Henry und Carina sahen ihnen noch kurz nach, ehe sie langsam den Weg zum Haus der Turners antraten. In der Hoffnung, dass bald ein weiteres Schiff den Weg zur Insel fand.

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