Endlich vereint!
Endlich vereint!
Die Sonne stand tief am Horizont, als Henry und Carina den Weg zu den Klippen antraten. Sie wollten nachsehen, ob inzwischen die Flying Dutchman den Weg zur Turner-Insel gefunden hatte, während Mila nachkommen wollte. Gemeinsam näherten sich die beiden der Wiese, von der sie eine gute Aussicht auf das Meer hatten. Noch konnten sie nichts sehen und als sie nebeneinander standen und warteten, konnte Henry seine Aufregung kaum verbergen.
Vorhin hatte seine Mutter ihm den Ratschlag gegeben, mit Carina über seine Gefühle zu sprechen. Zwar hatte Henry sich erst rausreden wollen, aber seiner Mutter konnte er natürlich nichts vormachen und so hatte er den mutigen Entschluss gefasst, Carina zu sagen, was er für sie empfand. Allerdings war das leichter gesagt als getan, denn nun war er unglaublich nervös und wusste gar nicht so recht, was er sagen sollte, bis er sich dazu entschloss, das Schweigen doch noch zu brechen.
,,Vielleicht hatte Jack Recht.", setzte er an und Carina legte den Kopf schräg.
,,Was meinst du?"
,,Das unkratzbare Jucken."
Henry sah Carina vielsagend an und beugte sich dann zu ihr vor, um sie zu küssen. Doch da verpasste sie ihm kurzer Hand eine Ohrfeige, woraufhin er perplex zu ihr sah und etwas fassungslos wirkte.
,,Warum hast du das gemacht?"
,,Ich wollte nur sehen, ob das wirklich du bist. Nicht, dass du auch noch von einem Geist besessen bist.", verteidigte sich Carina und Henry warf ihr zuversichtliche Blicke zu.
,,Ich bin es!"
,,Dann war das ein..."
,,Fehler!", vollendete Henry ihren Satz, aber Carina korrigierte ihn.
,,Ein Trugschluss. Doch eigentlich..."
Weiter kam sie nicht, denn in dem Moment überbrückte Henry den Abstand zwischen ihnen und küsste sie. Carina erwiderte den Kuss und spürte, wie ihr Herz schneller schlug. In Henry hatte sie ihre große Liebe gefunden und die würde sie für nichts auf der Welt jemals wieder hergeben.
,,Entschuldigung akzeptiert!", sagte Henry amüsiert, nachdem sie den Kuss beendet hatten und Carina rollte leicht mit den Augen.
,,Typisch!"
Er grinste ein wenig und wollte sie dann erneut küssen, als ein Geräusch ihn aufhorchen ließ. Henry hob den Kopf und sah zum Ufer des Strandes unten, ehe er kurzer Hand sein Fernrohr aus der Innentasche seiner Jacke zog und einen Blick hindurch warf. Und als er das tat, machte er eine unglaubliche Entdeckung, die den Augenblick nur noch umso schöner machte.
,,Die Dutchman!", brachte Henry hervor, ehe er einen weiteren Blick riskierte.
Und dieses Mal trat kein Schiff in sein Blickfeld, sondern sein Vater William Turner, der nun oben auftauchte und geradewegs auf sie zusteuerte. Henry war für einen Moment noch so überwältigt, dass er sich nicht rührte, doch dann steckte er das Fernrohr zurück und setzte sich fast automatisch in Bewegung, während Carina stehen blieb und ihm zuversichtlich nachsah. Denn jetzt bekam Henry endlich das, was er sich schon immer gewünscht hatte: seinen Vater!
Henry ging schnellen Schrittes auf seinen Vater zu und schließlich standen sie sich endlich gegenüber. Will sah Henry erstaunt an, denn er sah ihm vom Äußeren her unglaublich ähnlich und er war so groß geworden. Aber das war ja auch kein Wunder, denn das letzte Mal hatte er seinen Sohn als 12-jährigen gesehen. In seinen Augen sah Will das gleiche Funkeln, was er so sehr an seiner Frau Mila liebte und dafür liebte er seinen Sohn nur umso mehr. Der nahm sich nun die Kette vom Hals und reichte sie seinem Vater, der sie entgegen nahm.
,,Henry!", sagte Will und sein Sohn nickte.
,,Ja, Vater!"
Die beiden umarmten sich und Carina beobachtete zufrieden den glücklichen Moment zwischen Vater und Sohn. Und Henry war überglücklich! Nach so langer Zeit konnte sein Vater endlich zu Hause sein und musste nicht mehr fort. Das war alles, was Henry je gewollt hatte.
Will zog sich aus der Umarmung zurück und sah dann seinen Sohn voller Stolz an, während er glücklich lächelte.
,,Lass dich ansehen, mein Sohn!"
Henry grinste und Will war ihm unendlich dankbar. Sein Sohn hatte sein Wort gehalten und ihn tatsächlich von dem Fluch befreit. Will könnte nicht stolzer auf ihn sein.
,,Wie ist dir das gelungen? Wie hast du den Fluch gebrochen?", fragte Will neugierig, während er einen Arm um Henry legte und die beiden Richtung Carina gingen.
,,Ich erzähle dir eine Geschichte. Eine Geschichte über den größten Schatz der Menschheit.", erwiderte Henry und konnte es kaum erwarten, seinem Vater von dem Abenteuer zu erzählen.
,,Die Geschichte will ich hören!", sagte Will lachend und Henry stimmte in sein Lachen ein.
Dann jedoch, fiel der Blick von Henry auf den Hügel und ein erfreuliches Lächeln glitt ihm über das Gesicht. Will folgte dem Blick seines Sohnes und er erstarrte. Auf dem Hügel tauchte Mila auf und als sie Will erkannte, blieb sie stehen. Er war hier! Nur wenige Meter von ihr entfernt, stand der Mann, den sie mehr liebte, als ihr eigenes Leben.
Unendliche Freude überkam Mila und auch Will sah voller Sehnsucht zu seiner Frau. Er warf noch einen kurzen Blick auf Henry, dann rannte Will los und auch Mila war jetzt nicht mehr aufzuhalten. Sie liefen aufeinander zu und je näher sie sich kamen, desto schneller wurden ihre Schritte. Und als sie sich endlich gegenüber standen, fiel Mila Will überglücklich um den Hals und der Pirat schloss sie in seine Arme.
Endlich war er mit Mila wieder vereint und nichts und niemand, würde sie je wieder trennen können. Nichts hatte er sich mehr gewünscht, als mit seiner Familie vereint zu sein und endlich ging sein größter Wunsch in Erfüllung. Will vergrub sein Gesicht in den dichten Haaren von Mila und zog sie so fest an sich, wie er konnte. Ihr liefen Freudentränen über die Wangen und ihr fiel eine unglaubliche Last vom Herzen, denn der Schmerz der Trennung war binnen weniger Sekunden verschwunden. Niemals wieder würde sie Will gehen lassen...nie wieder!
,,Du bist hier!", brachte Mila hervor und Will nickte.
,,Ja! Und jetzt kann uns nichts mehr voneinander trennen. Niemals wieder!"
Henry ging zu Carina und ergriff ihre Hand, während er glücklich zu seinen Eltern sah, die endlich wieder vereint waren. Jetzt war die Familie Turner vereint und Carina war an seiner Seite...er könnte nicht glücklicher sein.
Mila löste sich aus der Umarmung und ihr Gesicht war dem von Will nur wenige Zentimeter entfernt. Kurz sahen sie sich tief in die Augen und brauchten nichts zu sagen, denn ihr Blick sagte mehr als tausend Worte. Und dann zog Will Mila an sich und küsste sie sehnsüchtig. Sie erwiderte den Kuss und war so überglücklich, dass sie das Gefühl hatte, ihr Herz würde jeden Moment aus der Brust springen.
Mila und Will tauschten einen langen innigen Kuss, der all das aussprach, was sie all die Jahre der Trennung über empfunden hatten. Und als sie ihn beendeten, strich Will Mila die Tränen von den Wangen und lächelte leicht.
,,Sieht wohl so aus, als hättet ihr den Dreizack wirklich gefunden."
,,Das habe ich dir doch gesagt. Henry hatte Recht...es gibt ihn wirklich. Oder...es gab ihn, bis er ihn zerschlagen hat.", erklärte Mila und Will legte ihr seine rechte Hand an die Wange.
,,Und Salazar?"
,,Ist samt seiner Crew im Ozean begraben. Barbossa hat ihn getötet, bevor er..."
Mila beendete den Satz nicht, aber ihr Blick reichte Will aus, um zu wissen, dass die Mission nicht ohne Opfer verlaufen war. Kurz sagten sie nichts, als dann die Stille von Henry durchbrochen wurde, der mit Carina zu seinen Eltern kam.
,,Jetzt musst du niemals wieder fortgehen.", brachte er hervor und sah seinen Vater glücklich an, der einen Arm um Mila legte und sie an sich zog.
,,Und das werde ich auch nicht. Wir haben Vieles nachzuholen."
,,In der Tat. Und Zuwachs haben wir auch...das ist Carina. Sie ist ebenfalls die Tochter von Barbossa.", sagte Mila und deutete auf die Freundin ihres Sohnes, woraufhin Will Carina überrascht ansah.
,,Tochter von Barbossa? Dann bist du ja die Schwester von Kate."
,,Ja, das bin ich. Aber im Gegensatz zu mir, scheint sie das volle Piratengen abbekommen zu haben.", erwiderte Carina und Will schmunzelte etwas.
,,Ohne jeden Zweifel."
,,Naja, ich bin mir sicher, dass sie und Jack noch jede Menge Spaß haben werden. Und da sie jetzt verheiratet sind, dürfte das noch sehr interessant werden.", pflichtete Henry bei und nun war Will sichtlich irritiert.
,,Moment, mal...verheiratet? Jack?"
Henry, Carina und Mila sahen sich amüsiert an, denn natürlich war Will diesbezüglich noch gar nicht informiert. Natürlich hatte niemand von ihnen wirklich damit gerechnet, dass Jack eines Tages heiraten würde, aber Wunder geschahen ja bekanntlich immer wieder. Mila schloss ihre Arme um Will und sah ihren Mann grinsend an.
,,Du hast ziemlich viel verpasst."
,,Das wird mir langsam klar.", meinte Will und Henry sah seinen Vater belustigt an.
,,Keine Sorge...wir werden dir alles erzählen. Außerdem...habe ich mit Mum eine Abmachung. Sobald du zurück bist, werdet ihr beide mir alles von euren gemeinsamen Abenteuern von damals erzählen."
,,Ach, ja?", sagte Will und hob eine Augenbraue, ehe er zu Mila sah und diese kaum merklich seufzte.
,,Tja, unser Sohn will eben alles aus unserer aufregenden Jugend wissen."
,,Nun...es war ja auch irgendwie die beste Zeit unseres Lebens."
Will sah Mila vielsagend an und schenkte ihr sein warmes Lächeln, woraufhin ihr Herz wieder schneller schlug. Jedes Mal, wenn Will sie so ansah, hatte sie das Gefühl, dass alles gut werden würde und jetzt, wo er für immer zurückgekehrt war, würde auch nichts mehr schiefgehen können.
,,Übrigens...schöne Grüße von David und Kate. Sie wünschen uns alles Gute und haben gesagt, ich soll dich niemals wieder gehen lassen.", brachte Mila hervor und Will sah sie liebevoll an.
,,Oh, ich bleibe schon freiwillig...keine Sorge. Mich wirst du niemals wieder los."
,,Das wollte ich hören.", erwiderte Mila und küsste Will, ehe er erwartungsvoll in die Runde schaute.
,,Wo sind David und Kate jetzt?"
,,Oh, David ist zurück bei Tante Elizabeth und Cousine Lucy. Und Kate...naja, die und Jack tun jetzt das, was sie am besten können: Abenteuer bestehen!", antwortete Henry und Will nickte wohlwissend.
,,Na, dann ist ja jetzt wirklich alles so wie es schon immer sein sollte!"
Die Vier mussten schmunzeln und Will zog Mila wieder eng an sich, während Henry seine Arme um Carina schloss. Sie alle waren endlich vereint und jetzt gab es nichts mehr, was sie trennen würde. Und sie alle waren sich sicher, dass alles gut sein würde, solange sie nur zusammen waren.
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