Ein Pakt mit dem Teufel

Ahoi, meine Lieben...ich melde mich wieder zurück an Bord! Die lange Wartezeit tut mir leid, aber meine Hand war verletzt und nun stecke ich mitten im Umzug, da ist das Weiterschreiben gar nicht so leicht. Aber heute geht es weiter und ich wünsche euch viel Spaß mit dem brandneuen Kapitel ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

***

Ein Pakt mit dem Teufel

Einige Zeit zuvor...

Die Sonne stand schon sehr tief, als die Black Pearl Richtung Tortuga segelte und eine leichte Windbrise wehte Kate durch das offene Haar. Sie stand an der Reling und hatte ihren Blick auf den Horizont gerichtet, während sie sich fragte, wie das alles wohl ausgehen würde.

Vor wenigen Stunden hatte sie Bekanntschaft mit Davy Jones gemacht- Jacks schlimmstem Feind! Und selbst ihr jagte der Mann mit dem Krakengesicht ein Schauer über den Rücken. Aber am schlimmsten war die Tatsache, dass sich Will und David jetzt in den Fängen von Davy Jones befanden. Zwar hatte Jack Kate nach dem Verschwinden von Jones versichert, dass dies nur vorübergehend war, aber ob dies nun der Wahrheit entsprach, das wusste die Piratin nicht. Und auch, wie Jack am Ende die Freilassung von Will und David bewerkstelligen wollte, war ihr ein absolutes Rätsel. Denn, selbst...wenn sie die Truhe mit dem Herz von Davy Jones fanden...wer garantierte ihnen, dass der Plan gelingen würde?

Kate seufzte und schüttelte den Kopf. Es kam ihr vor, als befände sie sich in ihrem schlimmsten Albtraum, der nun zur Realität geworden war. Ihre einzige Hoffnung schien nun zu sein, dass sie in Tortuga die erforderlichen 98 Seelen für Jones auftreiben würden.

98 Seelen! 98 unschuldige Menschen, die sie unwissentlich in ein Schicksal schicken würden, welches schlimmer war als der Tod selbst. Kate spürte, wie sich alles in ihr dagegen sträubte und sie fühlte sich unglaublich schlecht. Und sie wünschte sich sehnlichst, dass Jack einen anderen Ausweg gefunden hätte.

,,Wunderschön, wie der Horizont selbst.", erklang eben jene Stimme und Jack trat neben Kate, die ihn irritiert ansah.

,,Was?"

,,Du, Liebes. Du könntest ihm glatt Konkurrenz machen."

Der Pirat grinste, doch Kate konnte sich nicht über das Kompliment freuen. Es fühlte sich für sie falsch an, nun so etwas wie Freude zu empfinden, wo doch ihre zwei Freunde in Lebensgefahr schwebten. Und auch um Mila und Elizabeth sorgte sich Kate, denn die wussten ja nicht einmal, in was für einer gefährlichen Situation Will und David nun steckten. Kate hob den Blick wieder und sah Jack ernst an, dessen Lächeln daraufhin langsam erstarb.

,,Versprich mir etwas, Jack.", setzte sie an und als er irritiert eine Augenbraue hochhob, warf sie ihm einen eindringlichen Blick zu. ,,Versprich mir, dass Davy Jones der letzte Erzfeind von dir ist, den wir bekämpfen müssen."

Kate spürte, wie sie ein wenig Panik vor Jacks Antwort verspürte, aber sie hatte dennoch Hoffnung. Und nach einem kurzen Zögern grinste Jack wieder sein verschlagenes Grinsen und nickte feierlich.

,,Hoch und heilig, Liebes."

***

Kate sah zu ihrem Vater Barbossa, der seinen Blick direkt auf das feindliche Schiff gerichtet hatte und spürte, wie sich ihr gesamter Körper anspannte. Sie dachte an damals zurück und verfluchte Jack im Insgeheimen für seine Lügen. Hätte sie zu dem Zeitpunkt geahnt, dass auch dieses Versprechen nichts wert gewesen war, dann hätte sie wahrscheinlich alles infrage gestellt und vermutlich hätte sie einige Dinge anders gemacht. Aber die Vergangenheit konnte nicht mehr umgeschrieben werden und deshalb mussten sie und die anderen nun wenigstens alles dafür tun, damit die Zukunft eine bessere Wendung nehmen würde.

,,Ich hoffe, dein Vater hat einen guten Plan, Kate. Sonst könnte das hier ziemlich böse ausgehen.", brachte David hervor und Mila warf ihrer besten Freundin einen zuversichtlichen Blick zu.

,,Ganz egal, was auch geschieht...wir stehen das zusammen durch."

Kate lächelte leicht, denn Mila schien zu ahnen, woran sie eben gedacht hatte und sie nickte kaum merklich. Dann richteten sich ihre Blicke wieder auf das bedrohliche Piratenschiff, welches sich ihnen mit jedem Meter näherte: das Schiff von Captain Salazar!

Die Freunde spürten, wie sich eine spürbare Anspannung und Unruhe unterhalb der Crew ausbreitete, während Barbossa stumm auf seinem Stuhl saß und auf das Schiff seines Feindes starrte. Niemand wagte es ein Wort zu sagen, bis die zwei Volldeppen allerdings ihre Zweifel einräumten.

,,Sir...", setzte der Dicke an und warf einen unsicheren Blick in Richtung Barbossa. ,,Wir zweifeln natürlich nicht an Eurer Klugheit als Captain, aber...", stotterte er, ehe sein dünner Kumpane den Satz vollendete.

,,Aber...hat Eure Klugheit als Captain Euch dazu veranlasst in diese...in diese unkluge Richtung zu segeln?"

Die drei Freunde tauschten perplexe Blicke, verdrehten dann aber nur die Augen. Von den beiden Idioten hatten sie ohnehin keine weisen Predigten erwartet, aber so ein dämlicher Einwand kam selbst für sie überraschend. Barbossa hingegen, ignorierte die beiden und stand stattdessen auf, ehe er sich energisch an seine Crew wandte.

,,Sagt den Männern, wir werden geentert. Sie halten die Stellung und zeigen keine Furcht."

Die Piraten sahen sich ungläubig an und obwohl sie sich tapfer gaben, so konnte Kate ihnen die Furcht ansehen. David schürzte die Lippen, doch dann verkniff er sich das Gegenargument, welches er an Barbossa richten wollte. Ganz im Gegensatz zu Mila, die nun direkt neben Barbossa trat und diesen kritisch beäugte.

,,Barbossa, haltet Ihr es wirklich für klug, uns alle direkt ins offene Messer laufen zu lassen? Das ist immerhin Captain Salazar, der da auf uns zukommt und selbst Will..."

,,Bitte verzeiht meine forsche Unterbrechung, Mrs. Turner...", fuhr Barbossa ihr dazwischen. ,,aber Euer Gatte ist nicht hier. Und auf meinem Schiff hier...gebe ich die Befehle."

Barbossa ließ Mila ohne weitere Erklärung stehen und trat bis nach vorne an die Bugreling. Mila hatte alle Mühe, dem Captain für seine Äußerung nicht an Ort und Stelle die Meinung zu sagen, doch dann spürte sie, wie David ihr eine Hand auf die Schulter legte. Er warf ihr einen beschwichtigenden Blick zu und sie versuchte, sich etwas zu entspannen. Und das genau im richtigen Augenblick, denn das Schiff von Salazar machte direkt vor der Queen Annes Revenge Halt, ehe es sich bedrohlich nach oben empor aufbäumte. Die Freunde starrten entsetzt auf das düstere Schiff, welches selbst bei Tageslicht einen unglaublich bedrohlichen Eindruck machte und von dem die Präsenz des wandelnden Todes geradewegs zu spüren war.

,,Jetzt verstehe ich, warum niemand in die Nähe dieses Schiffes will.", entgegnete Kate und David sah sie vielsagend an.

,,Naja, wer will schon gerne beim Sensenmann persönlich anheuern?"

Mila und Kate warfen David einen skeptischen Blick bezüglich seines Sarkasmus zu, doch dann zog Barbossa ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich, als er nicht lange fackelte und dem bedrohlichen Schlächter der See kurzer Hand eine verlockende Äußerung entgegenrief.

,,Captain Salazar, ich höre Ihr seid auf der Suche nach Jack Sparrow!"

***

Es vergingen nur wenige Sekunden, als die Queen Annes Revenge von den Toten geentert wurde. Von allen Zeiten tauchten sie wie aus dem Nichts auf und nahmen die Crew von Barbossa in die Mangel, indem sie ihre Waffen gegen die Piraten richteten.

Die Freunde stellten mit Entsetzen fest, dass die Toten teilweise sogar nur zur Hälfte ihres einstigen Körpers bestanden und selbst diese, wirkten wie schwebende Asche, die sich auseinanderzog und dann wie von selbst wieder zusammensetzte. Der Tod war deutlich zu spüren und obwohl es weder Kate, noch ihren beiden Freunden gefiel, sich so in Bedrängnis zu sehen, wehrten sie sich nicht und ertrugen die bedrohliche Situation, indem sie Stillschweigen bewahrten.

,,Stellung halten und auf Befehle warten!", sprach ein Toter mit spanischem Akzent, der allem Anschein nach der erste Offizier zu sein schien.

Alle Blicke richteten sich nun auf Barbossa, hinter dem nun ein weiterer Pirat des wandelnden Todes auftauchte. Und dieser wirkte allein schon durch sein Erscheinungsbild so furchteinflößend, dass den drei Freunden sofort ohne Zweifel klar war, dass es sich dabei um Captain Salazar persönlich handeln musste.

Barbossa drehte sich langsam um, als er den schwerwiegenden Atem des spanischen Captains vernahm und sah diesem nun direkt in die Augen. Salazar betrachtete Barbossa mit dem Blick einer hungrigen Raubkatze und musterte ihn abschätzend, als Barbossa dem Schweigen ein Ende bereitete.

,,Mein Name ist Captain Barbossa und ich stehe hier vor Euch mit freundlichen Absichten.", sagte er, aber von Salazar erntete er nur spöttisches Gelächter.

,,Haha...freundliche Absichten...", setzte er an und wandte sich an seine Crew von Untoten. ,,Habt ihr gehört? Dieser Pirat möchte gerne freundlich sein.", verspottete er Barbossa regelrecht, ehe er ihm wieder einen tödlichen Blick zuwarf. ,,Dann zeig ich dir mal meine Art von Freundlichkeit. Jedes Mal, wenn ich mit meinem Degen aufklopfe...stirbt einer deiner Männer. Also schlage ich vor, schnell zu sprechen."

Ehe sich Barbossa und die Freunde versahen, hatte Salazar auch schon mit seinem Degen auf das Holz des Decks geklopft und ein Gefolgsmann von ihm durchbohrte einen Piraten von Barbossas Crew mit dem Degen. Fassungslos sahen die Freunde auf den Piraten, der zu Boden ging und auch zwei weitere Männer segneten das Zeitliche, nachdem Salazar zwei weitere Male aufgeklopft hatte.

Doch dann schien der spanische Captain das Interesse an dessen eigenem Spiel zu verlieren, denn er wandte sich nun wieder bedrohlich an Barbossa, den er förmlich anfunkelte und sich ihm bedrohlich näherte.

,,Wo ist Jack Sparrow?"

,,Jack ist auf der Suche nach dem Dreizack.", erwiderte Barbossa, doch Salazar schnitt ihm das Wort ab.

,,Nein, die Meere gehören den Toten."

,,Der Dreizack kontrolliert die Meere.", gab Barbossa zurück und Salazar stöhnte auf, ehe er sich geradezu genervt abwandte.

,,Grr...es gibt keinen Schatz. Es gibt keinen Schatz, der ihn zu retten vermag. Er wird sterben...so wie du."

Er richtete seinen Degen auf Barbossas Brust, der ihn daraufhin entgeistert anstarrte. Kate erkannte die blanke Panik im Gesicht ihres Vaters und das wollte schon was heißen, da Barbossa sonst nichts und niemanden fürchtete.

,,Nur ich allein kann Euch zu ihm führen. Ich verkünde, dass Ihr bis Sonnenaufgang Jacks Leben habhaft geworden seid oder Ihr nehmt mein Eigenes. Sind wir uns einig?"

Die Freunde sahen angespannt auf Salazar, der Barbossa mit seinen pechschwarzen Augen intensiv beäugte. Anscheinend suchte er nach dem Anzeichen eines Verrates oder Tricks, doch dann lachte er auf und näherte sich Barbossa wieder, ohne jedoch seinen Degen zu senken.

,,Führe mich zu ihm und die überlebst, um die Geschichte zu erzählen."

,,Ihr habt mein Wort...ich danke Euch. Im Namen meiner Crew.", entgegnete Barbossa, während Salazar sich von ihm abwandte und dann blitzschnell mehrere Male mit dem Degen auf dem Deck aufklopfte.

Mehrere Piraten wurden von seiner Crew niedergestreckt und die Freunde konnten die Schmerzensschreie kaum ertragen, ehe diese erstarben und Salazar amüsiert zu Barbossa sah.

,,Aye...du kriegst, was von denen übrig bleibt!"

Mit diesen Worten wandte sich Salazar von Barbossa ab und übernahm kurzer Hand das Kommando über die Queen Annes Revenge. Die Freunde sahen erschüttert auf den toten spanischen Captain und David konnte seine Fassungslosigkeit kaum in Worte fassen.

,,Das...ist grausam."

,,Nein!", entgegnete Kate, woraufhin ihre Freunde sie irritiert ansahen. ,,Das ist ein Pakt mit dem Teufel!"

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