Der Herrscher der See

Hallo, meine Lieben...es geht wieder weiter :D Heute habe ich ein besonderes Kapitel für euch und ich hoffe natürlich, dass es euch gefallen hat. Deshalb hat es auch etwas gedauert, bis ich es fertig hatte, denn ich wollte, dass es ein besonders schönes Kapitel wird ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

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Der Herrscher der See

Ungläubig starrten die Freunde auf Will Turner, der Captain Salazar gegenüber stand und als Mila halbwegs ihre Fassung zurückerlangt hatte, realisierte sie entsetzt, dass Will sich verändert hatte. Er sah genauso aus wie in ihrem Traum und es schockierte Mila, dass der Fluch sich anscheinend nun auf das Erscheinungsbild ihres Mannes auswirkte. Sie musste mächtig gegen den Impuls ankämpfen, zu ihm zu laufen und sich in seine Arme zu werfen, aber sie hielt sich zurück. Und das war auch gut so, denn Will warf ausdruckslose Blicke Richtung Salazar, der böse grinste.

,,Ich habe schon viel von Euch gehört...Captain Turner. Der Fährmann der See...geleitet die Toten auf die andere Seite. Ihr sollt Eure Aufgabe ja deutlich ernster nehmen als es Euer Vorgänger getan hat. Nur frage ich mich...warum seid Ihr hier?"

,,Ich will, dass Ihr sie gehen lasst.", erwiderte Will kurz angebunden und deutete auf die Freunde, woraufhin Salazar ihn spöttisch ansah.

,,Was kümmert Euch denn ein Trupp von Piraten? Sie sind meine Gefangenen und was ich mit ihnen mache, geht nur mich etwas an."

,,Oh, das glaube ich weniger. Denn wenn Ihr sie nicht gehen lasst, werde ich Euch töten!"

Die Freunde sahen unsicher zu Will, der Salazar mit einem so tödlichen Blick musterte, dass selbst ihnen ein Schauer über den Rücken lief. Mila wusste, dass der Fluch ihren Mann äußerlich beeinträchtigte, aber nun schien er das langsam auch von innen heraus zu tun und das gefiel ihr ganz und gar nicht.

,,Ihr wollt mich töten? Das ist ausgesprochen rührend, aber dennoch unmöglich, Captain Turner. Ich bin unsterblich.", raunte Salazar ihm entgegen, aber Will zischte förmlich.

,,Das bin ich auch, aber jeder hat eine Schwachstelle. Wir können diese Unterhaltung auch gerne an Land fortsetzen, was sagt Ihr?"

Kate fiel die Kinnlade runter, denn Will konnte doch gar nicht an Land. Nur einen Tag im Jahr war ihm dies gestattet und jetzt wollte er Salazar provozieren, genau dies zu tun? Sie wollte etwas sagen, als sie sah, wie Salazar knurrte und schließlich allen Ernstes nachzugeben schien.

,,Ihr zieht clevere Schachzüge...Captain Turner. Und dennoch...seid Ihr doch nichts weiter als ein erbärmlicher...Pirat!"

Mit diesen Worten zog Salazar seinen Degen, doch Will war vorbereitet und kreuzte seinen mit dem von Salazar. Dann rief er seinen Männern einige Befehle zu und zwei Crewmitglieder von Will wandten sich an die Freunde.

,,Es ist Zeit von Bord zu gehen!", sagte der Eine und zog Kate und David mit sich, während der andere Mila mit sich zog.

,,Kommt schon, Mrs. Turner. Uns bleibt nicht viel Zeit."

Widerwillig folgte Mila ihm, denn eigentlich wollte sie auf keinen Fall ohne Will gehen. Der kämpfte gegen Salazar und die anderen seiner Crew befreiten Barbossa und dessen übrigen Gefolgsleute. Als alle sicher von Bord waren, verpasste Will Salazar einen Tritt, woraufhin dieser zurücktaumelte und verschwand kurzer Hand von Bord. Salazar stürzte an die Reling und zischte vor Wut, während er sich förmlich die Seele aus dem Leib brüllte.

,,Ich finde euch, ihr dreckigen Piraten! Ich werde euch finden und dann töte ich euch und wenn es das Letzte ist, was ich tun werde!"

***

An Bord der Flying Dutchman waren Kate und David erleichtert, dass die Sache nochmal so glimpflich ausgegangen war. Will war ihre Rettung gewesen und David konnte immer noch kaum glauben, dass sein bester Freund wie aus dem Nichts aufgetaucht war.

,,Also Will hat echt ein Gespür für das perfekte Timing.", brachte er hervor und Kate stimmte ihm sofort zu.

,,Oh, ja! Noch ein einen kleinen Moment später und wir wären im Jenseits gelandet."

Mila lauschte den Worten ihrer Freunde, doch sie konnte sich nicht wirklich darauf konzentrieren. Denn sie hielt nach Will Ausschau, als mit einem Mal jemand anderes in ihr Blickfeld trat.

,,Na, wenn das nicht meine Schwiegertochter ist.", sagte Bill Turner und Mila starrte ihn ungläubig an.

,,Stiefelriemen Bill?"

,,Der einzig Wahre!", versicherte er ihr und umarmte sie kurzer Hand, während Mila immer noch verblüfft war, dass er sich kaum verändert hatte seit der großen Schlacht gegen Jones und Beckett.

,,Wow, Bill...du hast dich gut gehalten.", merkte David an und Bill lächelte.

,,Naja, die Flying Dutchman macht uns alle jünger. Ein paar Jahre an Bord und man fühlt sich trotzdem noch wie ein junger Seemannsfahrer."

,,Einer der wenigen Vorteile.", kam es mit einem Mal von Will und Mila drehte sich um, wo er direkt vor ihr stand.

Will sah sie an und Mila tat es ihm gleich, ehe sie den Abstand zwischen ihnen kurzer Hand überbrückte und ihn umarmte. Sie presste sich so fest an ihn, dass nicht mal ein Blatt Papier noch zwischen ihnen Platz gefunden hatte und sie spürte, wie Will ebenfalls seine Arme um sie legte. Mila vergrub das Gesicht an seiner Schulter und konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal ansatzweise so glücklich gewesen war.

,,Du bist wirklich hier.", sagte sie leise und Will nickte.

,,Ja, das bin ich."

Langsam aber sicher löste er sich aus der Umarmung und Mila unterdrückte den Impuls, ihren Mann zu küssen. Denn alle Blicke lagen auf ihnen und David machte den Moment zunichte, als er kurzer Hand sein Schweigen brach.

,,Tja, Will...ich schätze mal, wir alle stehen heute in deiner Schuld. Du hast uns den Kragen gerettet."

,,Ihr seid mir nichts schuldig, David. Ich bin nur froh, dass wir noch rechtzeitig gekommen sind.", erwiderte Will und Kate runzelte die Stirn.

,,Wie hast du uns überhaupt so schnell gefunden? Bist du nicht normalerweise...am Ende der Welt?"

Alle sahen auf Will, der den Blick auf Mila richtete. Sie musterte ihn erwartungsvoll und befürchtete schon beinahe, dass dies wieder ein Traum war. Aber dieses Mal war es real und Will deutete nun kurzer Hand auf die Tür zu seiner Kajüte.

,,Das besprechen wir besser drin. Vater, nimm Kurs auf das Festland und bring so viel Abstand zwischen uns und dieses Teufelsschiff wie möglich.", ordnete er an und Stiefelriemen Bill nickte.

,,Aye, Captain! Ihr habt es gehört, Männer. An die Arbeit."

***

Die Freunde folgten Will in seine Kajüte und Mila bemerkte, dass Will sehr angespannt war. Er wirkte nicht so gelöst wie damals, wenn sie zusammen waren...sondern vielmehr zurückhaltend und in sich verkehrt. Aber dennoch lieferte er Kate noch die ausstehende Erklärung.

,,Um deine Frage zu beantworten, Kate...wir waren die ganze Zeit in eurer Nähe ehrlich gesagt."

,,Die ganze Zeit?", wiederholte David ungläubig und Will nickte.

,,Ja! Als ich gemerkt habe, dass Mila sich von zu Hause entfernt hat, da war mir sofort klar, dass etwas nicht stimmte. Also habe ich alles getan, um sie zu finden und zu kontaktieren. Allerdings hätte ich wohl wissen müssen, dass mein Brief dich nicht aufhalten kann."

Sein Blick richtete sich auf Mila und sie schmunzelte ein wenig. Natürlich wusste sie, dass er sie nur beschützen wollte, aber es ging immerhin um Henry und nichts könnte sie davon abhalten, ihren Sohn zu finden.

,,Ich habe danach beschlossen, dass wir besser in der Nähe bleiben und das taten wir auch. Nur haben wir euch kurz aus den Augen verloren und da wusste ich, dass nur Salazar dahinter stecken konnte. Also musste ich handeln und das zum Glück noch rechtzeitig mit Erfolg.", fuhr Will fort und Kate hob prüfend eine Augenbraue.

,,Hat das nicht Folgen für dich, wenn du...deine Aufgabe unterbrichst?"

,,Höchstwahrscheinlich ja. Aber als ich gespürt habe, dass Mila in Gefahr ist...ich konnte einfach nicht anders.", erwiderte Will und sah nun wieder zu Mila, die ihn mitfühlend ansah. ,,Ich musste dich finden."

,,Will...es wird alles gut. Du hast uns gerettet. Wenn du nicht gewesen wärst, dann..."

,,Die Hauptsache ist, dass es dir gut geht. Dass es euch allen gut geht. Jetzt musst du nur noch unseren Sohn finden, Mila.", sagte Will und sie nickte entschlossen.

,,Und das werde ich."

Mila und Will sahen sich an und sie widerstand erneut dem Versuch, ihn einfach zu küssen oder sich zumindest wieder in seine Arme zu werfen. David bemerkte den Blick seiner beiden Freunde und warf einen vielsagenden Blick auf Kate.

,,Kate...findest du nicht auch, dass wir mal nach deinem Vater sehen sollten?", meinte er, woraufhin Kate ihn perplex ansah.

,,Was?"

,,Naja, du weißt schon...Barbossa ist nicht mehr der Jüngste. Da kann es schon sein, dass ihn die ganzen Ereignisse...doch sehr mitgenommen haben. Und deshalb...sollten wir mal nach ihm sehen. Denn, wie gesagt...er ist alt...und senil und sein Holzbein- vergiss nicht sein Holzbein!"

,,Sein Holzbein?", wiederholte Kate irritiert und David nickte eifrig.

,,Ja, sein Holzbein. Genau das werden wir uns jetzt ansehen. Komm schon!"

David zog Kate kurzer Hand aus der Kajüte von Will und schloss die Tür hinter sich. Er schien zufrieden mit sich zu sein, aber er bemerkte den Blick von Kate, die ihn äußerst skeptisch und kritisch zugleich ansah.

,,Was denn?"

,,Alt und senil?", wiederholte Kate und er seufzte.

,,Mir ist nun mal nichts Besseres eingefallen auf die Schnelle."

,,Dir ist schon klar, dass Will und Mila das sofort durchschaut haben oder?", entgegnete Kate, aber David zuckte nur mit den Schultern.

,,Die beiden werden mir noch dankbar sein. Lass uns beide lieber überlegen, wie wir möglichst schnell Jack und Henry ausfindig machen und dann diesen Dreizack aufspüren können."

***

Will und Mila starrten auf die Tür, die von David kurzer Hand geschlossen worden war, nachdem dieser sich mit Kate davongestohlen hatte. Natürlich war den beiden klar, dass ihre Freunde ganz und gar nicht vorhatten, nach Barbossa zu sehen...geschweige denn nach seinem Holzbein. David hatte einfach nur nach einem Grund gesucht, dass er und Kate sich der Situation entziehen konnten- mit Erfolg!

,,Das war...", setzte Mila an und Will vollendete ihren Satz.

,,Ziemlich auffällig!"

,,Tja, typisch David! Besonders kreativ war er ja noch nie."

Mila schmunzelte bezüglich ihres besten Freundes, doch dann bemerkte sie, dass Will sich langsam von ihr abwandte. Sie sah zu ihm und näherte sich ihm schließlich mit zögerlichen Schritten.

,,Will...ist alles in Ordnung?"

,,Ich hätte dich heute fast verloren.", sagte er und drehte sich wieder zu ihr um. ,,Wenn ich nur ein paar Minuten zu spät gekommen wäre..."

,,Aber das bist du nicht. Du hast uns gerettet und es geht mir gut. Uns allen geht es gut. Wir sind in Sicherheit."

,,Henry nicht!", rief Will ihr ins Gedächtnis und Mila umfasste sein Gesicht.

,,Ich werde nicht aufhören nach ihm zu suchen, bis ich ihn gefunden habe. Und dann werden wir den Dreizack finden und deinen Fluch brechen...wie ich es dir versprochen habe."

,,Mila, dieser Dreizack ist eine Legende.", widersprach Will, aber Mila schüttelte den Kopf.

,,Unser Sohn glaubt daran...also tue ich es auch. Und du darfst auf keinen Fall die Hoffnung verlieren, Will. Ich verspreche dir...schon bald werden wir für immer zusammen sein. Dann kann uns nichts und niemand je mehr trennen."

Mila warf ihrem Mann einen zuversichtlichen Blick zu und legte so viel Überzeugung in ihre Worte, wie es ihr möglich war. Will sah sie dennoch verzweifelt an und bevor er ihr widersprechen konnte, zog Mila ihn zu sich und küsste ihn. Als sie seine Lippen wieder auf ihren spürte, überkam sie Erleichterung und nach kurzem Zögern erwiderte Will ihren Kuss. Er sprach alles Nötige aus und als sie ihn beendeten, legte Will seine Stirn an die von Milawie er es schon einst bei ihrem Abschied nach der Schlacht getan hatten.

,,Ich liebe dich, Mila!"

,,Ich liebe dich auch, Will!", erwiderte sie und sie spürte, wie Will ihr einen sanften Kuss auf die Stirn gab.

,,Du und Henry...ihr seid alles für mich. Versprich mir, dass du ihn nach Hause bringst."

,,Ich werde euch beide nach Hause bringen!"

Mila sah ihn entschlossen an und dieses Mal widersprach Will ihr nicht, sondern zog sie nur in seine Arme. Und Mila wusste, dass sie ihr Versprechen halten würde. Sie würde Henry finden und dann würden er und sie nicht ruhen, bis der Fluch von Will gebrochen war.

***

Als die Flying Dutchman das Festland erreichte, standen die Freunde an der Reling, wo gerade ein Beiboot runtergelassen wurde. Barbossa und seine Männer waren schon an Land, wo sie nach den ersten Spuren suchen wollten, denn immerhin befanden sich Jack und Henry offenbar hier, wohin Salazar sie nicht verfolgen konnte. Kate sah Will dankbar an und schenkte ihm ein zuversichtliches Lächeln.

,,Danke, Will! Ohne dich hätten wir es sicher nicht bis hierher geschafft.", sagte sie und er lächelte kaum merklich.

,,Jederzeit, Kate!"

,,Wohin wirst du jetzt fahren?", wollte David wissen und Will seufzte.

,,Ich fürchte, wir müssen wieder auf die andere Seite. Wenn ich mich der Aufgabe zu lange entziehe, könnten die Konsequenzen wirklich übel werden."

,,Wir werden diesen Dreizack finden, Will.", versicherte Kate ihm und Mila nickte zustimmend.

,,Kate hat Recht! Wenn dein Fluch erstmal gebrochen ist...dann musst du niemals wieder fortgehen."

Sie warf ihrem Mann einen vielsagenden Blick zu und Will nickte kaum merklich. David merkte jedoch, dass sein bester Freund dies anscheinend nur tat, um Mila zu besänftigen. Ihm war klar, dass Will längst nicht mehr an seine Rettung glaubte und deshalb wollte er ihm das Gegenteil beweisen, weshalb er sich vielsagend an die beiden Frauen wandte.

,,Also gut, Ladies...begeben wir uns an Land und sacken Sparrow und Junior Turner ein, bevor Salazar es tut. Captain Turner...nochmals vielen Dank für die exzellente Rettung."

David verabschiedete sich von Will und stieg mit Kate zuerst von Bord ins Beiboot. Mila warf einen letzten Blick auf Will, an dessen Seite nun Stiefelriemen Bill trat und seinem Sohn eine Hand auf die Schulter legte.

,,Keine Sorge, Mila. Ich passe gut auf ihn auf.", versicherte er ihr und Mila lächelte.

,,Darauf zähle ich!"

Mit einem letzten Blick auf Will, wandte sich Mila schließlich ab und kletterte ins Beiboot. David schnappe sich kurzer Hand die Ruder und brachte sie ans Ufer, wo sie ausstiegen und den Sand unter ihren Stiefeln spürten. Die Blicke der Freunde richtete sich nun auf die Dutchman, die in einem grünen Strahl verschwand und die Freunde allein am Strand zurückließ.

,,Jetzt ist er wieder fort.", brachte Mila hervor und Kate tätschelte ihr die Schulter.

,,Vorerst. Wenn wir den Dreizack gefunden haben, werdet ihr das nie wieder durchstehen müssen."

,,Ja! Nur müssen wir dazu erstmal Sparrow finden.", pflichtete David bei, als mit einem Mal die Stimme von Barbossa erklang.

,,Wie gut, dass wir euch einen Schritt voraus sind. Wir haben die Spuren gedeutet und Jack ist ohne Zweifel hier."

,,Dann warst du aber ganz schön schnell, Vater.", merkte Kate an und Barbossa wirkte schon fast ein wenig beleidigt.

,,Hast du etwas anderes erwartet? Allerdings fürchte ich, müssen wir uns beeilen, denn Mission Sparrow wird nicht ganz ohne Hürden verlaufen, fürchte ich."

,,Wie dürfen wir das denn verstehen?", sagte David irritiert und Barbossa grinste verschlagen.

,,Folgt mir und ich werde es euch demonstrieren."

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