Captain Salazar

Hallo, meine Lieben :) Heute gibt es wieder ein neues Kapitel, aber bevor es weitergeht, eine kleine Info für euch: da ich im Juni eine wichtige Prüfung habe, werde ich die Geschichte bis Ende nächsten Monats in eine Pause schicken. Danach geht es natürlich weiter, aber mir fehlt in den folgenden Wochen leider die Zeit zum Schreiben. Daher...bitte nicht böse sein. Bald geht das finale Abenteuer dann wieder weiter.
Mit dem neuen Kapitel wünsche ich euch jetzt viel Spaß und wir sehen uns so bald wie möglich wieder.

Liebe Grüße,
eure Hela

Captain Salazar

Auf der Queen Annes Revenge war die Party nach wie vor im Gange und die Piraten genossen diese in vollen Zügen. Rum wurde getrunken, Gelächter hallte unter Deck hervor und es wurden untereinander Wetten abgeschlossen, wann sie wohl den nächsten Schatz ergattern würden.

Kates Gedanken jedoch, waren in ihr Buch vertieft, welches Kilian ihr gegeben hatte. Es enthielt sämtliche Aufzeichnungen über Mysterien und Legenden der Meere und die Piratin erhoffte sich, darin einen Hinweis auf den Schatz des Poseidon zu finden. Noch hatte sie keine Ahnung, was es damit auf sich hatte, aber sie hatte sich fest vorgenommen, ihrem Vater Barbossa diesbezüglich auf den Zahn zu fühlen, sobald er in der Stimmung dafür war.
Im Moment jedoch, saß er auf seinem Stuhl ein paar Meter von ihr entfernt, vor einem randvollen Tisch mit köstlichen Speisen, Wein und umgeben von unermesslichen Reichtümern. Selbst seine Beinprothese, bestand inzwischen aus Juwelen, purem Gold und Edelsteinen. Barbossa hatte sich in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht und war zum Herrscher der Meere geworden.

,,Was liest du denn da, Kate?", brachte er mit einem Mal hervor und Kate sah kurz auf.

,,Ähm, erkläre ich dir später. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür."

,,Muss ja sehr spannend sein.", brummte Barbossa und Kate zuckte mit den Schultern.

,,Ansichtssache!"

Ihr Vater fragte nicht weiter nach, sondern lauschte nun wieder der Musik, welche sein Privatorchester ihm vorspielte. Eigentlich war Kate ja nicht gerade ein Fan von klassischer Musik, aber diese Jungs schafften es sogar, dass auch sie das Geigenspiel als angenehm empfand.
Während Barbossa summte und sich voll und ganz der Melodie hingab, widmete sich Kate wieder voll und ganz ihrem Buch und war wieder drin vertieft, als urplötzlich die Tür aufgerissen wurde.

Allerdings zeigten weder sie, noch ihr Vater Barbossa, daraufhin eine Reaktion, denn schon bei dem Klang der Stimmen realisierte die Piratin, dass es die beiden Volldeppen waren, die sich doch inzwischen selbst Piraten nannten.
Es waren jene Deppen, die sie bei ihrer ersten Begegnung mit Jack kennengelernt hatte und die inzwischen Mitglieder ihrer Crew waren. Und noch bis heute war es Kate ein Rätsel, warum ihr Vater die beiden Idioten nicht Hals über Kopf von Bord geworfen, sondern allen Ernstes angeheuert hatte.

,,Verzeihung, Sir...Milady!", setzte Volldepp Nummer 1 an und Kate zählte innerlich bis 100, um nicht die Beherrschung zu verlieren. ,,Sie haben zwar gesagt, wie sollen nicht stören..."

,,Oder ohne guten Grund eintreten.", pflichtete sein Kamerad bei, als Nummer 1 auch schon fortfuhr.

,,Oder reden, ohne uns vorher...die Frage zu stellen...ob unsere Überlegungen auch wirklich absolut notwendig sind."

,,Wie damals...als das Schiff brannte. Das wär ein Beispiel für eine notwendige Überlegung.", entgegnete sein Begleiter und Kate erinnerte sich dunkel an dieses Ereignis.

Sie war damals kurz davor gewesen, die beiden Idioten am Mast aufzuknüpfen und ihr Vater hatte sie nur mit Mühe davon abhalten können. In ihren Augen taugten die beiden zu nichts und als tüchtige Seemänner schon gar nicht. Aber Barbossa hatte stets argumentiert, dass sie für die Drecksarbeit noch gut genug wären.

,,Sir, nochmals Entschuldigung, dass wir es in Brand gesetzt haben.", äußerte Depp Nr. 1 und nun richtete Kate genervt den Blick auf ihren Vater.

,,Wenn du sie nicht gleich zum Schweigen bringst, dann erschieße ich sie eigenhändig."

Doch da war Barbossa schon aufgestanden, hatte seine Pistole geladen und schoss nun in die Wand hinter den Musikern, die daraufhin augenblicklich die Flucht ergriffen. Kate klappte ihr Buch zu und richtete ihre Aufmerksamkeit nun auf die beiden Deppen, die einen wutentbrannten Blick ihres Vaters ernteten.

,,Sprecht!", forderte er sie auf und die beiden Männer kamen ins Stottern, woraufhin Kate zischte.

,,Macht schon, ihr Dummköpfe! Oder ich werfe euch den Haien zum Fraß vor."

,,Eure Schiffe, Sir...", begann Depp Nr. 2, ehe sein dicker Kumpane das Wort wieder ergriff.

,,Sie werden angegriffen, von einem Feind, der gar nichts stehlen tut.", sagte er und sein Kumpel stimmte ihm zu.

,,Der ohne Veranlassung tötet."

,,Pff, ja klar.", raunte Kate ihnen sarkastisch entgegen und auch Barbossa glaubte den beiden kein Wort.

,,Die Schiffe? Ausgeschlossen!"

,,Drei wurden bereits versenkt, Sir.", berichtete Dickerchen und schaute nun etwas verängstigt in die Runde. ,,Sie wurden versenkt von einem Captain namens Salamander."

,,Samowah.", korrigierte ihn sein Gefährte und Kate wollte gerade etwas loswerden, als sie den erschütterten Blick ihres Vater bemerkte.

,,Salazar!"

,,Ganz genau, Euer Sirheit.", stimmte der Dicke zu. ,,Er verschont einen Mann pro Schiff, damit der die Geschichte erzählt. Die ganze Flotte wird versenkt werden und wir sind...bald tot."

Kate sah wieder zu ihrem Vater. Barbossa waren jegliche Gesichtszüge entglitten und sie glaubte fast, einen Anflug von Panik in seinen Augen zu sehen. Aber ihr Vater war keineswegs ein Mann der Furcht...er verbreitete sie eher selbst. Wer immer dieser Captain Salazar auch war...er schien ihrem Vater Angst zu machen.

,,Vater?", brachte Kate hervor, doch der warf ihr nur einen aufgeschreckten Blick zu und griff kurzer Hand nach seiner Krücke.

,,Komm mit!"

                              ***
   

Kurze Zeit später hatten sie die Queen Annes Revenge verlassen und Kate folgte ihrem Vater in das Verließ der englischen Soldaten. Trotz seiner Prothese hatte ihr Vater ein rasantes Tempo aufgelegt und Kate hatte Mühe, mit ihm mithalten zu können.

,,Was geht hier vor, Vater? Wer ist dieser Captain Salazar?"

,,Jemand, dem du nie begegnen solltest.", erwiderte Barbossa und Kate wirkte etwas überrascht.

,,Warum versenkt er unsere Schiffe und warum tötet er Piraten?"

Barbossa hielt inne und fuhr zu seiner Tochter herum. Kate sah ihn unsicher an, denn dieses Verhalten von ihrem Vater war ihr völlig neu. Er wirkte wie verändert und nun hatte er einen ernsten Blick aufgelegt.

,,Das ist sein Metier. Es war schon seit jeher sein Vermächtnis. Captain Salazar ist der Schlächter der See, er macht Jagd auf Piraten und er wird nicht aufhören, bis er auch den Letzten von uns abgeschlachtet hat.", sagte er und Kate sah ihn entschlossen an.

,,Dann müssen wir ihn aufhalten."

,,Deine Tapferkeit ist lobenswert, Kate...aber Salazar kann man nicht aufhalten. Er ist nicht nur der tödlichste Feind aller Piraten...er ist der Tod selbst. Er und seine Crew...bestehen aus Verdammten. Untote, welche die Meere heimsuchen und in Blut ertränken. Anstatt ihn bekämpfen zu wollen, solltest du lieber beten, dass er dich niemals findet."

Barbossa sprach nicht weiter, sondern setzte seinen Weg fort. Kate blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen und sie erreichten schließlich eine Kerkertür, vor der zwei englische Soldaten postierten, denen Barbossa kurzer Hand einen Geldbeutel zuwarf.

,,Ich benötige ein wenig Zeit mit eurer Hexe."

Die Soldaten zögerten kurz, ehe sie die Tür entriegelten und den beiden Piraten schließlich Eintritt gewährten. Kate folgte Barbossa in die Zelle, welche eher einem großen Voodoo-Raum gleichkam und sie sofort an Tia Dalma erinnerte.

,,Hast du gerade Hexe gesagt?", brachte Kate hervor und Barbossa nickte kaum merklich.

,,Shansa! Aber sei unbesorgt...wir haben einst einen Pakt geschlossen. Sie ist keine Bedrohung für uns."

,,Ich habe keine Angst vor einer Hexe. Es wundert mich nur, dass du an diesen Voodoo-Schwachsinn glaubst.", entgegnete Kate und Barbossa hob eine Augenbraue.

,,Sagt eine Piratin, die bereits am Ende der Welt gewesen ist."

Darauf wusste Kate keine Antwort, denn ihr Vater hatte nicht Unrecht. Sie und ihre Freunde hatten schon viele verrückte Dinge gesehen, die sich sicher für unmöglich gehalten hätte, wären sie nicht wahrhaftig vor ihren Augen passiert.

,,Ich habe Euch bereits erwartet, Captain!", erklang mit einem Mal eine Stimme und Kate zog sofort ihren Dolch, als eine Frau auf sie zuschritt, die ihrer Bezeichnung als Hexe alle Ehre machte.

Ihr Kopf war kahl, sie trug ein eigenartiges Gewand, was vielmehr einem Fetzen glich und ihre Haut war mit roten Symbolen und Schriftzügen übersät. Kate verzog angewidert das Gesicht, als sich die Hexe eine grüne dickflüssige Substanz in einen Becher goss und einen Schluck davon nahm.

,,Vielleicht möchtet Ihr einen Tee.", sagte die Hexe, aber Barbossa lehnte ab.

,,Nein! Ich glaube eher nicht. Gütigsten Dank."

,,Dann vielleicht Eure Tochter?", entgegnete Shansa und richtete ihren Blick nun auf Kate, die einen Würgereiz unterdrücken musste.

,,Nur über meine Leiche!"

,,Der Preis für das Überqueren meiner Schwelle ist Blut, Captain.", sprach die Hexe nun mit ruhiger Stimme und Barbossa ging in seinen Sarkasmus über.

,,Das erklärt, warum du nicht allzu beschäftigt bist."

,,Wer würde schon freiwillig in diese Gruft reingehen?", bemerkte Kate und rümpfte sich die Nase, als der Gestank des grünen Gebräus zu ihr rüber zog.

Diese Shansa wirkte wie eine Voodoo-Priesterin schlechthin und Kate fragte sich, was diese Menschen dazu veranlasste, solche Geschäfte voranzutreiben und solch derartig skurrile Dinge zu praktizieren. Aber sie schob diesen Gedanken beiseite, als sie einige Skelette entdeckte, die im Raum verstreut waren und ohne Zweifel, frühere Kunden der Hexe gewesen sein mussten.

,,Jeder bezahlt...früher oder später.", sagte Shansa und Barbossa trat nun direkt an die Seite der Hexe.

,,Shansa, wir sind ein Bündnis eingegangen, vor langer Zeit. Ich habe dich vor dem Galgen gerettet, wie du weißt."

,,Und ich habe Eure Feinde verflucht.", zischte sie ihm entgegen und studierte ihn mit ihren rabenschwarzen Augen. ,,Aber heute kommt Ihr voller Furcht, da die Toten dabei sind, über die Meere zu herrschen."

,,Was sollten die Toten denn von mir wollen?", raunte Barbossa ihr entgegen, woraufhin Shansa kaltherzig auflachte.

,,Nichts von Euch, Captain. Sie suchen nach Eurem Rivalen."

Die Worte von Shansa trafen Kate bis ins Mark und ihr wurde natürlich schlagartig klar, WEN die Hexe damit meinte. Immerhin gab es nur einen einzigen Mann, der ihrem Vater ein Rivale in jeder Hinsicht war und der es auch bisher stets geschafft hatte, ihn zu überleben oder ihm zu entkommen.

,,Jack!", brachte Kate hervor und nun richtete sich der Blick von Shansa direkt auf sie.

,,So ist es. Jack geht auf die Jagd nach dem Dreizack...nach dem auch du suchst, Kate Barbossa."

,,Ich suche nach keinem Dreizack.", widersprach Kate, aber Shansa legte ihr einen Finger an die Lippen.

,,Der Schatz des Poseidon, nach dem du suchst...der Dreizack ist nichts Geringeres als das. Er ist die Antwort auf deine Fragen und enthält die Macht, das zu tun, was du dir wünscht zu tun."

Kate erstarrte und spürte den Blick ihres Vaters auf sich. Doch sie ignorierte ihn und wandte sich stattdessen aufmerksam an die Hexe.

,,Jack sucht also auch nach dem Dreizack!"

,,Ja, das tut er. Mit jungem Blut und alter Wut.", bestätigte sie, aber Barbossa sah vielsagend auf Shansa herab.

,,Der Dreizack...kann nie gefunden werden."

Shansa, die eine Ratte ergriffen hatte, warf diese nun in den brodelnden Kessel über dem Feuer, woraufhin Kate sie entsetzt ansah. Die Hexe jedoch, verzog keine Miene und starrte in die Flammen des Feuers.

,,Der Dreizack ist Jack's einzige Hoffnung. Die Toten erobern die See! Unfähig, Festland zu betreten. Womöglich solltet Ihr Euch auf dem Land zur Ruhe setzen.", riet sie Barbossa, doch der starrte sie nur ungläubig an.

,,Du meinst Gras? Auf einem Gehöft mit Kühe melken und Käse machen, während sie meinen Schatz versenken?"

,,Vater!", rief Kate aus, doch Shansa zischte Barbossa bereits ihre Antwort entgegen.

,,Stellt Euch selbst die Frage, Captain...lohnt es dieser Schatz, für ihn zu sterben?"

,,Ich bin ein Pirat! Ich werde immer Einer bleiben. Also, wie rette ich, was mein ist?", erwiderte Barbossa und Shansa sah ihm eindringlich in die Augen.

,,Jack hatte einen Kompass, der auf die Dinge zeigt, die du am meisten willst. Aber betrüge den Kompass und er entfesselt deine schlimmste Furcht."

,,Und der Piraten größte Furcht ist wohl Salazar, ist es nicht so?", halte Barbossa herausfordern nach und als Antwort präsentierte Shansa den Kompass von Jack in ihren Händen. ,,Woher hast du den?", verlangte Barbossa zu wissen, aber Shansa verweigerte ihm den Zugriff und sah ihn stattdessen warnend an.

,,Ich habe meine Wege. Ihr müsst sie zu Jack führen, bevor er den Dreizack findet. Dann werden all Eure Schätze zu Euch zurückkehren."

,,Zeit, für einen Handel mit den Toten. Kate, nimm den Kompass!", ordnete Barbossa an und eilte zum Ausgang der Zelle.

Kate streckte ihre Hand aus und warf Shansa einen auffordernden Blick zu. Diese legte ihr den Kompass in die Hand, doch bevor Kate gehen konnte, ergriff die Hexe sie am Arm und sah ihr eindringlich in die Augen.

,,Was du suchst, liegt direkt vor dir...aber du zweifelst daran und an dir selbst. Der Weg zum Dreizack ist erfüllt von Gefahr und um ihn zu erreichen, muss man sich selbst überwinden. Und er wird dir teuer zu stehen kommen, da du einen Verlust erleiden wirst.", sprach sie aus und Kate sah sie verwirrt an.

,,Verlust? Was für einen Verlust?"

,,Du wirst etwas verlieren, was dir sehr am Herzen liegt. Aber der Weg ist unumgänglich...du hast ihn bereits angetreten. Die einzige Frage, die du dir stellen musst ist: auf welcher Seite stehst du wirklich?"

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