Alte Wunden

Hallo, meine Lieben :D Erneut stechen wir in See und begleiten unsere drei Freunde auch in diesem Kapitel. Ich freue mich wirklich, dass die Geschichte so gut ankommt und danke euch für die Stimmen und vielen lieben Kommentare :) Und jetzt viel Spaß beim neuen Kapitel.

Liebe Grüße,
eure Hela

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Alte Wunden

Die Nacht war über sie hereingebrochen, als die Black Pearl in See stach und sie sich alle gemeinsam auf die Suche nach dem Dreizack von Poseidon machten. Sowohl Barbossa, als auch die Freunde waren mehr denn je fest entschlossen, das magische Artefakt zu finden und damit Salazar aufzuhalten. Aber natürlich mussten sie den Dreizack dafür erstmal aufspüren und obwohl die junge Carina Smith alles versuchte, schien Barbossa ihr keinen Glauben schenken zu wollen.

,,Captain, Eure Karte ist unvollständig. Ich kann uns zum Dreizack führen...Ihr müsst mir nur vertrauen.", versuchte sie weiter auf ihn einzureden, als Kate die Arme vor der Brust verschränkte.

,,Etwas viel verlangt angesichts der Tatsache, dass wir Euch überhaupt nicht kennen."

,,Habt Ihr nicht gehört, was ich geben gesagt habe?", entfuhr es Carina trotzig und Kate wollte gerade antworten, als Barbossa schon das Wort ergriff.

,,Du sagst also, dass dieser Stern eine Karte zu sein vorgibt?"

,,Sir, keine Insel auf keiner Karte bekräftigt, was dieses Weibsbild sagt.", argumentierte Volldepp Nummer 2 und Henry seufzte ergebend.

,,Captain, es ist nicht nötig, dass Ihr sie versteht. Ihr müsst ihr nur vertrauen."

,,Kein besonders überzeugendes Argument, Henry.", meinte David, aber Mila ergriff Partei für ihren Sohn.

,,Aber vielleicht ist das unsere einzige Chance."

Kate starrte ihre Freundin perplex an und zog sie etwas beiseite. David folgte den beiden und als sie ein ganzes Stück von Barbossa und den anderen entfernt standen, sah Kate Mila mit großer Skepsis an.

,,Mila, was soll denn das? Wir kennen diese Carina nicht mal und du vertraust ihr schon sehr, dass du ihr die Führung dieser Mission überlassen willst?"

,,Nein, Kate...ich vertraue Carina keineswegs so sehr. Aber ich vertraue meinem Sohn und wenn Henry sagt, dass wir ihr vertrauen sollen...dann würde ich es immerhin versuchen.", erwiderte Mila und während Kate noch zögerte, sah David sie vielsagend an.

,,Da hat sie nicht ganz unrecht, Kate. Vielleicht sollten wir es zumindest auf einen Versuch ankommen lassen."

David warf Kate einen eindringlichen Blick zu, dem Mila sich anschloss. Kate zögerte noch, doch dann wusste sie, dass sie ihre beiden Freunde nicht mehr umstimmen konnte. Und irgendwas sagte ihr, dass Carina vielleicht wirklich die einzige Chance war, um den Dreizack zu finden. Kurzer Hand ging Kate auf Barbossa zu und deutete vielsagend auf Carina.

,,Lass sie den Kurs bestimmen, Vater.", sagte Kate und erntete einen überraschten Blick von Barbossa.

,,Kate, was redest du da? Eben warst du noch dagegen und jetzt willst du ihr plötzlich doch das Kommando überlassen. Warum?"

,,Weil ich um jeden Preis diesen Dreizack finden will und sie wahrscheinlich unsere einzige Chance ist."

Kate warf Barbossa ernste Blicke zu und obwohl ihr Vater noch zögerte, wusste Kate bereits, dass sein Widerstand gebrochen war. Schließlich gab er ein Zeichen und Carina wurde von ihren Fesseln befreit. Volldepp Nummer 1, der am Steuerrad stand, traute seinen Augen kaum und warf entgeisterte Blicke zu seinem Captain.

,,Sir, Ihr erlaubt einem Weibsbild doch nicht Euer Schiff zu steuern.", äußerte er, doch als er den tödlichen Blick von Kate bemerkte, korrigierte er sich augenblicklich. ,,Ich meine...welches nicht Eure Tochter ist."

,,Sie folgt ihrem Stern oder wir sterben alle Seite an Seite.", entgegnete Barbossa und David schaute vielsagend in die Runde.

,,Also, da bin ich eindeutig für Miss Sternenführer."

,,Solange sie uns zum Dreizack führt, tue ich alles was nötig ist, um das zu unterstützen.", bekräftigte Mila und Kate deutete dann auf das Steuerrad, als Carina zu ihnen kam.

,,Dann mal los, Miss Smith. Führt uns zu dem Dreizack und zwar bevor Salazar uns findet."

Carina rollte leicht mit den Augen, als Volldepp Nummer 1 auch schon zur Seite trat und ihr widerwillig das Steuerrad überließ. Und während sie ihren Kurs setzte, hofften die Freunde inständig, dass sie den Dreizack noch rechtzeitig erreichen würden.

***

Während Carina ihrem Kurs folgte, hatten sich die Freunde etwas zurückgezogen. David und Mila standen abseits und sprachen über mögliche Strategien und Kate hatte Jack beobachtet. Er stand am Mast gefesselt und hatte die ganze Zeit beklagt, dass sie sich vom sicheren Festland entfernten. Und obwohl Kate mit sich gerungen hatte, so hatte sie schließlich doch beschlossen, wenigstens einmal das Gespräch mit ihm zu suchen. Ob es eine gute Idee war, wusste die Piratin nicht...aber sie wollte es wenigstens versuchen.

Kate näherte sich nun langsam dem Mast, an dem Jack nach wie vor gefesselt stand und musterte ihn. Er hatte sich kaum verändert, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte und als er sie bemerkte, schenkte sie ihm ein spöttisches Grinsen.

,,Na, bist du gefesselt, Jack?"

,,Dir entgeht aber auch nichts.", erwiderte er sarkastisch und Kate warf ihm einen triumphierenden Blick zu.

,,Ist gar nicht so leicht, oder? Den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, wenn er erstmal drin ist. Tja, so ist das nun einmal, wenn man niemanden mehr hat, der Einen rettet."

,,Ich muss zugeben...du hast dich verändert. Aber kein Wunder...als erster Offizier unter Daddys Flagge. Schön zu sehen, dass du es zu was gebracht hast, Liebes.", brachte Jack hervor, allerdings klang es eher nach Hohn und Spott, als nach Anerkennung, aber Kate ließ das kalt.

,,Neidisch?"

,,Auf ein Leben unter Hectors Kommando? Keineswegs."

,,Tja, mein Vater bringt mir eben etwas entgegen, woran es dir unglaublich mangelt, Jack.", entgegnete Kate und Jack lachte auf.

,,Was soll das bitte sein?"

,,Vertrauen!"

Als Kate dieses Wort aussprach, verging Jack das Lachen. Für einen kurzen Moment machte es sogar den Anschein, als schluckte er schwer, doch dann warf er ihr einen amüsierten Blick zu und machte sich weiter darüber lustig.

,,Also das war es, was dich zur Abenteuerlust an Daddys Deck getrieben hat: Vertrauen!"

,,Du hast wirklich keine Ahnung, oder? Ich dachte eigentlich, dir wäre in den vergangenen Jahren klar geworden, warum ich dich damals verlassen habe. Aber ganz offensichtlich hat der Rum dir wirklich den Verstand eingeschläfert. Aber bitte...glaub, was du willst. Ich werde mir nicht mehr den Kopf über dich zerbrechen. Das habe ich schon viel zu lange getan."

Kate wandte sich von Jack ab und machte schon Anstalten zu verschwinden, denn sie wollte nicht länger ihre Zeit mit ihm verschwenden. Doch sein nächster Ausruf, ließ sie innehalten.

,,Und warum bist du dann hier?", fragte er und Kate drehte sich um, ehe sie ihn perplex ansah.

,,Wie bitte?"

,,Hector will den Dreizack, um die Toten loszuwerden. Aber warum willst du ihn, wenn nicht, um mir zu helfen?"

,,Du bist echt zu bedauern, Jack. Wie tieft musst du gesunken sein, um anzunehmen, du wärst der Mittelpunkt meines Universums? Ich tue das hier nicht für dich, Jack...sondern für Mila und ihre Familie. Wir werden den Fluch von Will brechen!", erwiderte sie knurrend und Jack war prompt beleidigt.

,,Und mich überlässt du den Toten...wie rührend. Du bist wahrlich zur Piratin mutiert."

,,Keine Sorge, Jack...ich werde schon mit Daddy aushandeln, dass du lebend aus der Sache rauskommst. Betrachte es als Abschiedsgeschenk von mir. Wir finden den Dreizack, brechen den Fluch von Will, jagen die Toten zur Hölle und danach kannst du beruhigt in den Sonnenuntergang segeln. Allein und mit einer guten Flasche Rum...so, wie du es gern hast.", entgegnete Kate kühl und Jack schaute schon fast ein wenig verträumt und sehnsüchtig.

,,Rum wäre jetzt wirklich nicht schlecht."

,,Bitte, betrink dich nur. Zu etwas anderem bist du ja eh nicht mehr zu gebrauchen."

Sie warf ihm verachtende Blicke entgegen und verschränkte die Arme vor der Brust. Zwar hatte sie keine Wunder erwartet, aber insgeheim hatte sie doch gehofft, dass Jack wenigstens ein paar seiner Fehler einsehen würde. Doch diesbezüglich würde sich wohl nie etwas ändern und für Kate war es der endgültige Beweis, dass Jack und sie keine gemeinsame Zukunft hatten. Doch was Jack dann sagte, ließ ihre Kinnlade herunterfallen.

,,Es tut mir leid, Liebes."

,,Was hast du gesagt?", brachte Kate perplex hervor und Jack zuckte mit den Schultern.

,,Vielleicht...hast du Recht. Möglicherweise bin ich ein Feigling und du solltest mich einfach den Toten überlassen. Vielleicht ist dies dann das Ende von Captain Jack Sparrow."

,,Erstaunlich, wenn man dich so reden hört, könnte man fast glauben, es sprechen Gefühle aus dir. Und das, wo du die letzten Jahre offensichtlich sichtlich abgestürzt bist.", meinte Kate und nun sah Jack sie ein wenig trotzig an.

,,Daran bist du ja auch nicht ganz unschuldig."

,,Wie bitte?", entfuhr es Kate und nun erntete sie vorwurfsvolle Blicke von Jack.

,,Du hast mich verlassen. Hast mich verlassen und bist mit Daddy Hector in den Sonnenuntergang gesegelt. Wie konntest du mir das nur antun?"

Jack schmollte vor sich hin, aber Kate traute ihren Ohren nicht. Zwar war es für sie schon wie ein Wunder, dass Jack überhaupt über Gefühle redete, aber dass er bei ihr nun die Schuld suchte, das machte die Piratin wütend und sie hatte keine Scheu, ihn damit zu konfrontieren.

,,Wie ich dir das antun konnte?", brachte Kate hervor und warf dann wütende Blicke in seine Richtung. ,,Jack, hast du überhaupt eine Ahnung, was DU MIR angetan hast? Weißt du, wie sehr ich mir damals gewünscht habe, du würdest mir genug vertrauen, um mich vollständig an deinem Leben teilhaben zu lassen? Ich habe dir geholfen! Habe deine Pläne mit verfolgt, hab deine verrückten Launen ausgehalten und habe dich immer unterstützt. Ich bin dir überall hin gefolgt, aber du hieltst es niemals für nötig, wenigstens einmal über deinen Schatten zu springen und Gefühle zuzulassen. Aber keine Sorge! Ich mache mir keine Hoffnungen mehr. Ich habe mich längst mit der Tatsache abgefunden, dass ich für dich nur eine weitere Trophäe in der Sammlung war. Die Zeit, wo ich dir helfe und mit dir an den Horizont segle, ist lange vorbei. Ich hoffe, du stirbst einsam, Jack."

Mit diesen Worten wandte sich Kate von Jack ab und ließ diesen am Mast stehen. Sie wollte sich nicht weiter mit ihm streiten, aber sie konnte auch nicht leugnen, dass seine Worte sie tief getroffen hatten. Jack hatte ihr Vorwürfe gemacht, obwohl er ja derjenige war, der es im Grund vermasselt hatte. Und während Kate sich immer weiter von Jack entfernte, wurde ihr immer mehr klar, dass Jack niemals zu seinen Gefühlen stehen würde. Dies war eine Tatsache, aber genauso war es auch eine Tatsache...dass Kate Jack trotz allem insgeheim wohl immer lieben würde.

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