Schwiegervater royal

Schwiegervater royal

Kate schrie erschrocken auf, als der Banner sie und Jack mit nach unten riss, doch wie es der Zufall wollte, wurden sie durch die Wucht des Falls nach vorne katapultiert und landeten prompt in der Kutsche einer Edeldame.
Während Kate auf der gegenüberliegenden Rückbank landete, fand sich Jack mit seinem Gesicht auf dem Schoß der Dame wieder, welche die beiden Piraten erschrocken anstarrte.
Kate rappelte sich sofort wieder auf und stieg zum Fenster raus, ehe sie auf das Dach der Kutsche kletterte. Als ihr Gefährte jedoch auf sich warten ließ, verdrehte sie die Augen und zischte seinen Namen förmlich.

,,Jack, jetzt mach schon!"

Kurz darauf erschien der Pirat auch endlich neben ihr auf dem Dach und die beiden verschafften sich einen Überblick über die Lage. Eine weitere Truppe von Soldaten hetzte ihnen hinterher und Kate stöhnte genervt auf.

,,Die geben wohl niemals auf!"

Während Kate und Jack versuchten, aufgrund des rasanten Tempos, welche die Kutsche an den Tag legte, ihr Gleichgewicht zu wahren, schubsten die Soldaten sämtliche Bürger von sich fort, die ihnen den Weg versperrten.
Die Verfolgungsjagd spitzte sich zu, woraufhin Kate und Jack immer wieder von einer Kutsche zur Nächsten sprangen und dabei immer wieder kurz davor wahren, die Balance zu verlieren. Schließlich sprangen die beiden auf die nächste Kutsche und Jack küsste bei der Landung fast einen Holzsarg, der auf der Ladefläche transportiert wurde.

,,HALTET DIE PIRATEN AUF!!!", brüllte der Anführer der Kavallerie und Kate sah zu den Soldaten.

,,Oh, man! Jack, wir müssen hier weg und zwar schnell."

Statt ihr zu antworten, packte Jack sie kurzer Hand am Arm und mit einem eleganten Satz, sprangen sie gemeinsam auf eine andere Kutsche, welche voll beladen mit Kohle war. Kate packte den Kutscher kurzer Hand an den Schultern und warf ihn von seinem Sitz.

,,'Tschuldigung!", rief sie ihm noch nach, als Jack auch schon die Zügel ergriff und die Pferde weiter antrieb.

Der Blick von Kate ging nach hinten, wo die Kavallerie des Königs nun zu Pferd hinter ihnen her jagte. Sie feuerten Schüsse auf die beiden Piraten ab und Kate zückte daraufhin ihre Pistole, die sie vor der Verhaftung noch gut versteckt hatte. Entschlossen feuerte sie ebenfalls Schüsse ab und brachte zwei Soldaten zu Fall, ehe der Anführer der Truppe, ihr die Pistole aus der Hand schoss und mit einem weiteren Schuss, die Lampe dicht neben Jack traf und diese in Brand setzte.
Daraufhin fing natürlich auch die Kohle Feuer und die Augen von Kate weiteten sich, als die Flammen sich weiter ausbreiteten.

,,Ach, du heilige Meerjungfrau...Jack!"

Der trieb die Pferde noch mehr an und die Verfolgungsjagd nahm weiterhin ihren Lauf. Während sie durch die Straßen preschten, riss die Kutsche von Kate und Jack einiges mit sich und als sich die Klappe der Ladefläche löste, rutschte die brennende Kohle ab und verteilte sich auf der Straße.

Allerdings hielt auch dies die Soldaten nicht auf, denn sie hetzten weiter hinter Kate und Jack nach, die eine scharfe Kurve nehmen mussten. Kate klammerte sich am Sitz des Kutschbocks fest, als sich die Kutsche nach links neigte, ehe sie wieder festen Halt fand und die Höllenjagd weiterging.
Der Zufall meinte es schließlich gut mit ihnen, als ein Steinbogen den Rest der brennenden Kohle nach unten beförderte und diese explodierte. Die Flammen stiegen empor und brachten die Pferde der englischen Soldaten zum Stehen, denn diese bäumten sich erschrocken davor auf.

,,Ja! Wir haben sie angehängt!", jubelte Kate und war unendlich erleichtert, während Jack vielsagend grinste.

,,Hast du was anderes erwartet, Liebes?"

Kate lächelte nur, denn natürlich hatte sie das nicht. Denn, wie verrückt die Fluchtaktionen auch immer sein mochten, die Jack an den Tag legte...sie funktionierten jedes Mal aufs Neue.
Allerdings ertönten wieder die Stimmen der Soldaten, denn diese setzten wieder zur Verfolgung an und Kate sah sich suchend um.

,,Wir müssen von dieser Kutsche runter!", sagte sie und ihr glitt ei triumphierendes Lächeln über das Gesicht, als sich die rettende Antwort direkt vor ihnen befand.

Jack folgte ihrem Blick und verstand sofort, worauf Kate hinauswollte. Deshalb ließ er die Zügel los und sprang gemeinsam mit Kate hoch, ehe sich die beiden am hängenden Schild festklammerten, welches zu einem Geschäft gehörte. Der Plan ging auf und die Soldaten hetzten weiter der Kutsche nach und als sie außer Sichtweite waren, ließen sich Kate und Jack auf den Boden fallen, wo sie elegant auf den Füßen landeten. Triumphierend sahen die beiden Piraten den Soldaten nach und Kate sah Jack vielversprechend an.

,,Die lernen aber auch wirklich nicht dazu."

,,Wundert dich das?", entgegnete Jack amüsiert und Kate grinste.

,,Nicht wirklich!"

,,Dreckige Piraten!", ertönte auf einmal eine männliche Stimme hinter ihnen, woraufhin Jack und Kate sich umdrehten.

Ein einzelner Soldat stand ein paar Meter von ihnen entfernt und zielte mit seinem Gewehr auf sie. Kate wollte schon zu ihrer Pistole greifen, als sie feststellen musste, dass sie diese ja auf der wilden Verfolgungsjagd verloren hatte. Grinsend lud der Soldat das Gewehr durch und wollte bereits den Abzug tätigen, als ein Schuss ertönte und der Soldat nach vorne umkippte.

Verdutzt sahen Jack und Kate hinter den gefallenen Soldaten, wo am Eingang der Kneipe Captains Daugter, mit einem Mal ein anderer Pirat aus dem Schatten trat und den beiden zunickte.

,,Hallo, Kate! Hallo, Jackie!", begrüßte er sie und Jack glitt ein Grinsen über das Gesicht, als er Captain Teague erkannte.

,,Hallo, Dad!"

,,Hallo, Captain Teague!", schloss sich Kate an und auch sie lächelte im Angesicht des Piraten.

In der Kneipe, die fast schon einem Bordell gleich kam, herrschte wildes Treiben, weswegen sich die drei Piraten in eine abgelegene Ecke zurückgezogen hatten. Während Jack und sein Vater natürlich Rum tranken, lehnte sich Kate zurück und musterte Captain Teague.

Der alte Captain hatte sich so gut wie gar nicht verändert und war so cool drauf wie eh und je. Wenn Kate ihn ärgern wollte, bezeichnete sie ihn gerne als Schwiegervater royal und bekam dann immer als Antwort, dass er doch noch gar nicht sooo alt wäre. Aber einmal hatte Captain Teague ihr gegenüber geäußert, dass er sie gerne zur Schwiegertochter hätte, wenn Jack tatsächlich mal auf den verrückten Gedanken einer Hochzeit kommen sollte.

,,Hab gehört, du stellst 'ne Crew zusammen!", brach Captain Teague schließlich das Schweigen und Jack seufzte.

,,Wenn das so viele Leute sagen, muss ja wohl was dran sein."

,,Hab auch gehört, wo die Reise hingeht...zur Quelle!", erwiderte sein Vater und Kate gluckste ein wenig.

,,Die Gerüchteküche hat aber auch wirklich jeden erreicht."

,,Bist du schon da gewesen?", fragte Jack an seinen Vater gewandt und dieser starrte ihn ungläubig an.

,,Sieht dieses Gesicht nach der Quelle der ewigen Jugend aus?"

Er deutete auf sein Gesicht und Kate hatte alle Mühe, nicht in einem Lachanfall auszubrechen. Der trockene Humor dieses Captains beeindruckte sie jedes Mal aufs Neue und sie war immer wieder begeistert. Jack hingegen, schmunzelte und zuckte leicht mit den Schultern.

,,Kommt ganz aufs Licht an!"

,,Wie nett, Jack!", entgegnete Kate, als Captain Teague ihnen auf einmal einen ernsten Blick zuwarf.

,,Was die Quelle angeht, ihr Zwei...man braucht bestimmte Gegenstände für das heidnische Ritual: zwei Kelche! <<

,,Auf der Karte...da gabs einen Kelch!", erwiderte Jack und sein Vater nickte.

,,Zwei aus Silber...von Ponce de Leon s Schiff. Ihr braucht beide!"

Kate erinnerte sich an die Worte von Mila, die ihr bereits gesagt hatte, dass sie etwas brauchten, das Ponce de Leon gehört hatte. Damit waren wohl ohne jeglichen Zweifel die Kelche gemeint und Kate runzelte die Stirn.

,,Wo sollen wir die bloß auftreiben?"

,,Wofür brauchen wir die Kelche denn?", hakte Jack nach und sein Vater sah ihn nun schon fast ermahnend an.

,,Das Ritual! Sei kein Trottel, Jackie! Bring erst alles darüber in Erfahrung, bevor ihr beide Segel setzt."

,,Der war gut!", brachte Kate hervor und Jack schaute etwas zerknirscht drein.

,,Segel setzen würde ich ja gern, aber dafür brauch ich ein Schiff."

,,Die Vögel, die da hinten stehen,", setzte Captain Teague an und deutete auf eine kleine Truppe von Piraten, woraufhin Jack und Kate seinem Blick folgten und die Piraten musterten. ,,die haben ein Schiff. Sie heuern gerade Matrosen an."

,,Ach, wirklich? Was für ein Zufall!", bemerkte Kate und hatte mit einem Mal ein merkwürdiges Gefühl, doch Captain Teague holte sie zurück in die Wirklichkeit.

,,Und da wär noch was! Die Quelle führt euch in Versuchung! Denkt an meine Worte!"

,,Mila hat sowas auch schon erwähnt.", fügte Kate hinzu und Jack sah sie irritiert an.

,,Ach, ja?"

,,Ja! Meinte, wir sollen vorsichtig sein. Sicher hat sie damit das Ritual gemeint, oder?"

Kate schaute zu Captain Teague, der kaum merklich nickte. Also gab es wirklich ein Opferritual, wie Mila es gesagt hatte und Kate bekam immer mehr Zweifel, ob die Suche nach der Quelle eine gute Idee gewesen war. Aber sie hatte Jack immerhin versprochen, dass sie die Quelle finden würden und Kate hielt ihre Versprechen.

Ein weiteres Mal sahen sie und Jack zu den Piraten, die ein Lied trällerten, ehe sie sich wieder Captain Teague zuwandten. Doch dessen Platz war auf einmal leer und obwohl Kate den Vater von Jack unheimlich mochte, so konnte er dennoch ab und an ziemlich gruselig sein.

,,Dein Vater ist echt schräg, Jack!", äußerte sie und er grinste ein wenig.

,,Ich weiß, Liebes!"

,,Und was machen wir jetzt?", entgegnete Kate, woraufhin Jack auf den Piraten deutete, der Gitarre spielte und fröhlich vor sich hin trällerte.

,,Jetzt holen wir uns Antworten!"

Kurzer Hand erhoben sich die beiden Piraten und schlichen sich von hinten an den Piraten an. Jack zückte schließlich sein Messer und hielt es dem Piraten an die Kehle, während Kate einen Dolch zog und sich vor den Piraten stellte.

,,Ein Mucks und du wanderst ins Jenseits!", drohte sie ihm, als Jack ihn auch schon ins Kreuzverhör nahm.

,,Ich hörte, du stellst eine Crew zusammen."

,,Aye!", erwiderte der Pirat etwas zögerlich. ,,Naja, eigentlich braucht Jack Sparrow Männer für eine kleine Expedition."

,,Sieh Einer an!", bemerkte Kate und tauschte einen kurzen Blick mit Jack, der kurzer Hand von dem Piraten abließ, um ihn herum ging und sich neben Kate stellte.

,,Also du bist ja ein frecher Hund! Tauchst hier auf in so 'ner Takelage. Was bist du? Ein Betrüger oder was?", fluchte der Pirat, als Kate den Dolch näher an ihn hielt.

,,Wie war das?"

,,Bitte um Verzeihung, Milady!", entgegnete er kleinlaut und Kate sah ihn ernst an.

,,Akzeptiert! Und jetzt fang an zu reden."

,,Hast du eigentlich eine Ahnung, wer ich bin?", fragte Jack an den Piraten gewandt, der daraufhin aus dem Grinsen nicht mehr rauskam.

,,Hey, Allemann herhören! Der arme Typ hier, hat seinen eigenen Namen vergessen."

Alle Anwesenden brachen in schallendem Gelächter aus und Jack und Kate verdrehten genervt die Augen, angesichts der Hirnlosigkeit des Kumpanen. Kate seufzte und sah Jack vielsagend an.

,,Ich leg ihn um und du sagst, es war ein Unfall."

,,Einverstanden, Liebes!", stimmte Jack zu, als auf einmal eine andere männliche Stimme das Treiben unterbrach.

,,Jungs, ich segle mit Sparrow! Wer spendiert mir Matrosen 'nen Rum?", sagte er und wurde augenblicklich von sämtlichen Piraten umringt.

Kate und Jack hingegen, erhaschten nun einen kurzen Blick auf den Schatten eines Piraten, der offenbar im Hinterzimmer war. Kate steckte ihren Dolch weg und zog stattdessen ihr Schwert, ehe sie triumphierend grinste und sich augenblicklich in Bewegung setzte.

,,Zeit zu sehen, wer hinter dieser Maskerade steckt!"

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