Die Prophezeiung des Todes

Die Prophezeiung des Todes

Ein jener hielt den Atem an, als Blackbeard aus seiner Kajüte trat und einen Schluck Rum nahm. Jack drehte sich um und stand dem Piraten direkt gegenüber. Schwarze Kleidung, schwarze Stiefel und schwarzer Hut, ein schwarzer Bart und mit einem so tödlichen Blick, dass selbst der grausamste Schurke vor ihm die Flucht ergriffen hätte, sah Blackbeard über die Menge und wirkte bereits jetzt so furchteinflößend, dass jedem an Bord ein Schauer über den Rücken lief.

,,Gentlemen!", begann er mit seiner tiefen Stimme zu sprechen, ehe er noch einen Schluck Rum nahm und dann schließlich die Flasche vor Wut zu Boden warf, wo sie zerbrach- genau vor Jacks Füße, der soeben die Treppe nach unten passiert hatte.

Kate sah zu Jack, der augenblicklich stehen blieb und auf die zerbrochene Flasche starrte. David und Philip starrten auf Blackbeard, der den Kopf schüttelte und so ruhig blieb, dass genau dies in so unglaublich gefährlich machte.

,,Ich bin einigermaßen verwirrt! Da schlief ich eben noch in aller Ruheund urplötzlich höre ich einen gottlosen Radau an Deck. Matrosen verlassen ihre Posten...ohne Befehl, ohne Erlaubnis! Männer, die gehorchen sollten...reißen das Schiff an sich. Erster Offizier, was soll das werden?", fragte Blackbeard schließlich an Angelica gewandt, die ihn vielsagend ansah.

,,Meuterei, Captain!"

,,Lauter!", befahl Blackbeard und Angelica gehorchte.

,,MEUTEREI!"

,,Aye...Meuterei!", brachte Blackbeard hervor und Kate spürte, dass er etwas Böses im Schilde führte, als er mit einem Mal sein großes Schwert zog. ,,Und welches Schicksal widerfährt Meuterern? Nun, wir alle kennen die Antwort darauf...oder nicht? Meuterer...HÄNGEN!!!", brüllte er mit einem Mal und richtete seinen Schwertspitze Richtung Himmel und dann schließlich nach vorn.

Augenblicklich ging ein gewaltiger Ruck durch die Queen Annes Revenge, die sich nun im rasanten Tempo fortbewegte. Die Takelage des Schiffes wurde lebendig und begann, sich um die einzelnen Piraten zu schlingen. Jene versuchten zu fliehen, doch sie hatten keine Chance, denn sie fielen der Takelage zum Opfer.

Kate, David und Philip wichen zurück und wunderten sich, dass sie nicht von der Takelage angefallen wurden. Doch als sie hoch sahen, bemerkten sie, dass der Blick von Blackbeard auf ihnen lag und er sie finster musterte. Doch dann richtete er seine Konzentration auf alle anderen Piraten, die gefesselt von den Takelagen in der Luft hingen und dem gnadenlosen Captain somit schutzlos ausgeliefert waren.

,,Das ist nicht gut!", murmelte David leise und Kate zuckte zusammen, als mit einem Mal Jack kopfüber vor Blackbeard hing und diesem einen unschuldigen Blick zuwarf.

,,Captain, ich möchte eine Meuterei melden! Ich kann sie einzeln oder gleich alle verpetzen!", äußerte er und Kate starrte ihn fassungslos an.

,,JACK!"

,,Nicht nötig, Mr. Sparrow! Das sind nur Schafe...Ihr seid der Schäfer.", entgegnete Blackbeard und steckte sein Schwert zurück, woraufhin die Takelage von Jack s Fuß abließ und Jack auf dem Boden des Decks landete.

,,Hatte ich erwähnt, Sir, was für eine liebreizende Tochter Ihr habt?", sagte Jack und schaute vielsagend zu Angelica, woraufhin David ihn völlig entgeistert ansah und Kate sich anspannte.

,,Ich bringe ihn um!", zischte David, doch Philip sah ihn vorwurfsvoll an.

,,David, du sollst nicht töten!"

,,Keine Sorge! Ich lasse es wie einen Unfall aussehen."

Philip warf ihm einen finsteren Blick zu und David hob abwehrend die Hände. Kate sah weiterhin auf Jack, auf den nun Blackbeard die Treppe herunter zuging- gefolgt von Angelica.

,,Ein gebührender letzter Anblick für einen Todgeweihten!", sagte Blackbeard und zog seine Pistole, welche er durchlud und auf Jack richtete, doch Angelica hielt ihn zurück.

,,Denk daran, Vater! Wir brauchen ihn."

,,Wenn ich nicht hin und wieder einen Mann töte, vergessen die wer ich bin.", meinte Blackbeard nur und deutete vielsagend auf seine Crew, als mit einem Mal Philip vortrat.

,,FEIGLING!"

,,Hm?"

Blackbeard horchte verdutzt auf und alle Blicke richteten sich nun auf Philip, der direkt auf den Captain zusteuerte.

,,Philip! Komm sofort zurück!", brachte David im harschen, aber leisen Tonfall hervor, doch Philip dachte gar nicht daran.

,,Sie vergessen es nicht! Eure Mannschaft sieht in Euch den Schurken, der Ihr wirklich seid: einen Feigling! Egal, wie viele Ihr erschlagt!"

,,Jetzt ist er übergeschnappt!", raunte Kate David in Anbetracht auf Philip entgegen und dieser schüttelte nur fassungslos den Kopf.

,,Und zum zweiten Mal an einem Tag bin ich verwirrt.", kam es von Blackbeard, der kurz auf Jack herab sah, welcher immer noch am Boden lag, doch Philip machte seinem Ärger weiter Luft.

,,Ihr seid nicht verwirrt, Ihr habt Angst. Ihr wagt nicht den Weg der Rechenschaft zu gehen...den Weg des Herrn!"

Er sah Blackbeard ernst an, der nun vor ihn trat und ihn mit seinen tödlichen dunklen Augen musterte. Doch er blieb weiterhin ruhig und es schien ihm beinahe gleichgültig zu sein, was Philip ihm vorwarf.

,,Nein, Sir! Die Wahrheit ist sehr viel einfacher als das: ich bin ein böser Mensch!"

,,Das seid Ihr auch!", stimmte Philip ihm zu, als er sich von ihm abgewandt hatte, woraufhin Blackbeard sich wieder zu ihm umdrehte und augenblicklich die Waffe auf ihn richtete.

,,Euch muss ich wohl auch töten, Prediger!"

,,NEIN!", fuhr Angelica ihn an und stellte sich ihm in den Weg.

,,Du bist genauso wild wie deine Mutter."

,,Vater, ich flehe dich an.", sagte Angelica.

,,Ah, fast hätte ich wieder vergesse, warum der Missionar überhaupt hier ist. Meine Tochter fürchtet um meine Seele, oder was davon übrig ist. Du wünscht dir aufrichtig, mich zu retten, nicht wahr, mein Kind?"

Blackbeard berührte mir seiner rechten Hand die Wange von Angelica und sah sie an. Doch Kate konnte in seinen Augen keine ehrliche Zuneigung sehen und fragte sich, ob Blackbeard nur so tat, oder ob er wirklich so herzlos war.

,,Jede Seele kann gerettet werden!", bestärkte Angelica ihren Entschluss und Blackbeard sah zu Philip rüber.

,,Ist das wahr, junger Kleriker?"

,,Ja! Auch, wenn ich es bei Euch für unwahrscheinlich halte. Dennoch bete ich für jede unglückliche Seele an Bord dieses Schiffes auf dem Weg zur Hölle."

,,Du entwaffnest mich, mit deinem Glauben!", erwiderte Blackbeard und steckte seine Pistole zurück, woraufhin Kate und David erleichtert aufatmeten, doch sie freuten sich zu früh. ,,Ich frage euch, welche von euch unglücklichen Seelen hat zuletzt Wache gestanden?", rief Blackbeard über die Menge hinweg und natürlich meldete sich sofort Jack zu Wort.

,,Ich wars! Ich hab Wache gestanden!"

Doch Blackbeard lachte nur und schüttelte den Kopf, denn er fiel nicht auf die Lüge von Jack herein. Stattdessen wandte er sich an seinen dunkelhäutigen Offizier, der vielsagend nach oben sah, wo der Koch gefesselt in der Takelage hing.

,,Du?", saget Blackbeard und Genannter nickte.

,,Aye!"

,,Aye! Der Koch...perfekt! Beiboot fieren!", ordnete Blackbeard an.

Was dann geschah, erschütterte die Freunde bis ins Mark. Blackbeard ließ den Koch in das Beiboot steigen und dieser ruderte los. Doch er hatte keine Chance zu fliehen, denn Blackbeard ließ sein Schiff längsseits bringen und gab den Befehl zum Feuern.

Auch die verzweifelten Bitten von Angelica nützten nichts und Blackbeard ließ den Koch in den glühenden auflodernden Flammen bei lebendigem Leibe verbrennen. Alle sahen erschüttert auf das Beiboot, welches in Flammen stand und niemand wagte es mehr, sich Blackbeard zu widersetzen.

Kate wandte erschüttert den Blick ab und David unterdrückte den Impuls, Blackbeard für diese Tat niederzustrecken. Aber die Worte von Kate kamen ihm wieder in den Sinn und er wollte sich keineswegs mit Blackbeard auf eine Stufe stellen. Doch Kate selbst, fuhr nun zu Blackbeard herum und sah ihn wütend und fassungslos zugleich an.

,,Ihr seid ein Monster!"

Blackbeard sah Kate an und musterte sie, während Angelica das Weite suchte. Während der Captain auch einen Blick auf David warf, schlich sich ein böses Lächeln auf sein Gesicht und er nickte vielsagend.

,,Ah, lasst mich raten: Kate Barbossa und David Avery! Ich habe schon viel von euch beiden gehört. Eigensinnige und willensstarke Piraten, die für das Gute kämpfen und für die nichts wichtiger als die Freiheit ist. Doch solltet ihr wissen, dass Menschlichkeit für Piraten eine Schwäche ist, die es zu überwinden gilt. Quartiermeister!", rief Blackbeard und ein Zombie trat an seine Seite. ,,Schafft diese zwei Möchtegern-Piraten und Sparrow in meine Kajüte! Es wird Zeit, dass ich mich mit ihnen unterhalte."

Der Quartiermeister kam dem Befehl augenblicklich nach und kurze Zeit später fanden sich Kate und David in der Kajüte von Blackbeard wieder. Während Jack mit seinem Hemd an einem Holzbalken festgenagelt wurde, blieben Kate und David stehen und blickten zu Blackbeard, der zwei Gittertüren verschloss und mit dem Rücken zu ihnen stand.

,,Eigentlich interessiert mich die Quelle nicht im Geringsten.", setzte Jack mit einem Mal an. ,,Also, wenn Ihr dorthin wollt...könnt Ihr mich doch einfach irgendwo absetzen."

,,Das wär dann alles, Quartiermeister!", sagte Blackbeard und Genannter verließ den Raum, sodass die Drei mit dem Captain unter sich waren und Blackbeard wandte sich an Jack. ,,Eure Worte umhüllen Euch wie Nebel, sodass Ihr schwer zu sehen seid."

,,Und was ist mit Euch? Dem mächtigen Blackbeard?", raunte Jack ihm entgegen, was zur Folge hatte, dass Blackbeard auf ihn zukam. ,,Enthauptet, so heißt es. Und doch schwamm Euer Körper 3x um Euer Schiff und kletterte zurück an Bord. Und hier seid Ihr nun und segelt wie ein Feigling."

,,Ein Feigling?", wiederholte Blackbeard und Jack sah ihn vielsagend an.

,,Zur Quelle!"

Kate und David sahen sich an, doch sie sagten nichts. Sie sahen keinen Grund, sich in die Diskussion von Jack und Blackbeard einzumischen. Und als Jack zu Kate rüber sah, wandte sie den Blick von ihm ab und ignorierte ihn.

,,Der Quartiermeister sieht Dinge, bevor sie geschehen und er hat meinen Tod gesehen. So haben die Schicksalsgöttinnen entschieden. Die Schicksalsfäden...sind gesponnen!", sagte Blackbeard und David zuckte mit den Schultern.

,,Macht Euch nichts draus, Blackbeard. Ich schreibe Euch eine nette Grabrede."

,,Äußerst nobel von Euch, Mr. Avery...aber ich verzichte."

,,Ihr seid ja mächtig aufs Schicksal fixiert, mein Freund.", meinte Jack und Blackbeard, der sich nun an den Schreibtisch setzte, sah zu ihm auf.

,,Ihr nicht?"

,,Bei Zukunftsvorhersagungen bin ich skeptisch. Besonders, wenns um meine geht."

,,Das Schicksal zu bekämpfen, wäre töricht. Aber ich bin versucht, es zu betrügen.", sagte Blackbeard und Jack zog das Messer, welches ihn an den Balken fesselte, heraus und ging nun mit ihm auf Blackbeard zu. ,,Ich werde die Quelle erreichen! Ihr werdet mich hinführen!"

,,Jack, was tust du da?", flüsterte David alarmiert, doch Jack deutete ihm an, still zu sein.

,,Das Messer wird Euch nicht mehr nützen, als die Meuterei, die Ihr angezettelt habt.", sagte Blackbeard ohne aufzusehen, doch Jack schmunzelte.

,,Die Meuterei hat mir genützt. So erhielt ich die Audienz bei Euch!"

,,Oh!", horchte Blackbeard auf und Jack nickte eifrig.

,,Aye! Um Euch zu warnen.", sagte er und stach das Messer vor Blackbeard in den Schreibtisch. ,,Vor Eurem ersten Offizier! Die sich als eine Person ausgibt, die sie nicht ist."

,,Jack! Hör auf damit!", zischte Kate, doch sie wurde ignoriert und Blackbeard sah Jack aufmerksam an.

,,Und was heißt das?"

,,Sie ist nicht Eure Tochter!", brachte Jack hervor und Blackbeard sah ihn finster an.

,,Ihr wagt es, so von meinem Fleisch und Blut zu reden?"

,,Sir, dieses Weib beherrscht die Kunst der Täuschung in Vollendung! Ich weiß das, denn ich hab sie unwissentlich auf ihren sündigen Weg geführt. An ihrem übermäßigen naturgegebenen Talent...habe ich allerdings keinen Anteil.", erklärte Jack und David stöhnte auf.

,,Herrgott, Jack!"

,,Was? Das ist die Wahrheit!", entgegnete er und grinste, doch das Grinsen verschwand wieder, als er die Stoffpuppe in Blackbeard s Händen beäugte, die ihm erstaunlich ähnlich sah.

,,Angelica...", setzte Blackbeard an und knetete die Puppe in seinen Händen, während er Jack warnend ansah. ,,meine geliebte Tochter! Das einzig Gute, das ich im Leben vollbracht habe und Ihr behauptet der zu sein, der sie verdorben hat?"

David fasste sich an die Stirn und Kate wusste schon gar nicht mehr, was sie von alldem halten sollte. Blackbeard war der Teufel selbst und Jack ging ein so hohes Risiko ein, indem er sich mit seinen Behauptungen selbst ins eigene Fleisch schnitt.

,,Sir, sie ist das pure Böse!", legte Jack noch Einen drauf und legte sich nun richtig ins Zeug. ,,Furchteinflößender, als eine wilde Bestie mit knirschenden Zähnen, die alles verschlingt. Ein rachsüchtiges, der Hölle entsprungenes bestialisches..."

Weiter kam Jack nicht, denn in diesem Moment öffnete sich die Tür und Angelica höchstpersönlich betrat die Kajüte.

,,Vater?"

,,Herzblatt!", begrüßte Jack sie, doch in diesem Moment rammte Blackbeard der Puppe die Dolchspitze in die Brust und Jack fuhr zusammen, als er an der gleichen Stelle einen stechenden Schmerz verspürte.

,,Was zum...", setzte Kate an und starrte entgeistert auf Jack, als David zu der Puppe sah und Blackbeard entgeistert anstarrte.

,,Eine Voodoo-Puppe? Ernsthaft?"

,,Du brauchst ihm nicht wehzutun, Vater. Er wird uns helfen, nicht wahr, Jack?", sagte Angelica, ehe sie zu David und Kate sah. ,,Und seine beiden Kumpanen ebenso."

,,Warum sollten wir?", knurrte Kate, als Angelica sich vor sie stellte und triumphierend ansah.

,,Weil ihr alle etwas habt, was euch wichtig ist...oder besser gesagt: jemanden! Und wenn ihr nicht wollt, dass demjenigen etwas passiert...dann tut ihr besser genau das, was wir euch sagen."

Angelica schlich ein Lächeln auf das Gesicht und Kate funkelte sie wütend an. Aber Angelica hatte Recht, denn sie und David hatten ja Menschen, die ihnen am Herzen lagen und wie gnadenlos Blackbeard und Angelica für ihre Ziele vorgingen, hatten sie ja bereits gesehen.

,,Sagen wir es anders!", begann Blackbeard und warf den beiden Freunden und auch Jack warnende Blicke zu. ,,Wenn ich die Quelle nicht erreiche...werdet ihr Drei...es auch nicht!"

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