Alles nach Plan...oder auch nicht!
Alles nach Plan...oder auch nicht!
Draußen, vor dem Gerichtsgebäude, gingen Jack und Kate auf die Kutsche zu und Jack schnappte sich seinen Hut, den er einem Pferd aufgesetzt hatte. Dann fand sein Blick den des Kutschers und die beiden nickten sich verständlich zu, ehe der Kutscher die Zügel aufnahm und sich für die Fahrt vorbereitete.
,,Und was jetzt?", sagte Kate und Jack deutete vielsagend auf die Gefangenen, die raus geschleppt wurden.
,,Teil 2 unseres grandiosen Plans!"
Und der bezog sich auf Mr. Gibbs, der nun regelrecht in die Kutsche geworfen wurde. Jack und Kate stiegen kurzer Hand mit ein und ein Soldat verriegelte die Tür hinter ihnen, als sich die Kutsche auch schon in Bewegung setzte und Kate warf Gibbs ein neckisches Grinsen zu.
,,Hallo, Gibbs! Lange nicht gesehen!"
,,Kate! Jack!", erwiderte Jener und Jack lehnte sich zufrieden zurück.
,,Wie gehts, alter Freund?"
,,Tod und Teufel! Jetzt landen wir alle im Kerker!", raunte Gibbs ihm zu, doch Jack winkte entspannt ab.
,,Nur keine Sorge. Ich hab den Kutscher bestochen. In 10 Minuten haben wir London hinter uns gelassen und reiten weiter. Und heute Nacht sind wir an der Küste."
,,Und dann brauchen wir nur noch ein Schiff!", fügte Kate hinzu und Jack nickte.
,,Aye, Liebes!"
Er nahm einen Schluck Rum aus seinem Trinkbeutel und Gibbs sah etwas ungläubig auf die beiden Piraten, als konnte er nicht wirklich glauben, dass die beiden wirklich bei ihm waren. Und Kate konnte es ihm nicht einmal verübeln, denn sie hatten sich immerhin lange Zeit nicht gesehen und bis vor kurzem hatten sie und Jack nicht einmal gewusst, wo Mr. Gibbs überhaupt gewesen war.
,,Gehört alles zum Plan, ja?", sagte Gibb nach einiger Zeit und Jack nickte vielversprechend.
,,Genau! Wir kamen heute früh nach London, um einen gewissen Joshamee Gibbs vor einem Rendezvous mit dem Galgen zu bewahren. Und dich lebend zu sehen, legt doch den Schluss nah, dass alles erfolgreich verlaufen ist."
,,Mehr oder weniger.", murmelte Kate, aber eher zu sich selbst und Gibbs nahm nun ebenfalls einen Schluck Rum.
,,Und was hast du so getrieben, Gibbs? Ich dachte, du hättest woanders angeheuert oder sonst was zu tun.", nahm Jack das Gespräch wieder auf und Gibbs nickte.
,,Aye! Aber ich habe stets die Ohren gespitzt nach dem Verbleib der Black Pearl. Niemand weiß, welchen Kurs sie genommen hat."
,,Und mein Vater?", warf Kate ein, woraufhin Gibbs jedoch den Kopf schüttelte.
,,Tut mir leid, Kate. Niemand hat Barbossa in letzter Zeit gesehen oder etwas von ihm gehört."
Kate seufzte und überlegte, wo ihr Vater sein konnte. Zwar hatte sie nicht das engste Verhältnis zu ihm, aber sie hoffte dennoch, dass er am Leben war und es ihm gut ging. Denn, ganz egal was passiert war...Barbossa war und blieb nun mal ihr Vater.
,,Die Pearl verschwunden...von meinem Vater fehlt jede Spur...ziemlich mysteriös und wenn ihr mich fragt, bahnen sich dunkle Zeiten an.", sagte Kate und Gibbs nickte.
,,Aye! Und dann hörte ich ein Gerücht: Jack Sparrow sei in London! Er hat ein Schiff und sucht eine Crew."
,,Stimmt doch gar nicht.", entgegnete Jack verdutzt, doch Gibbs zuckte nur mit den Schultern.
,,Hab ich aber gehört. Genauer gesagt: heute Abend heuerst du Männer an, im Pub für Captains Daughter!"
,,Gut zu wissen, Jack!", warf Kate trocken und sarkastisch in den Raum, während Jack Gibbs kurzer Hand den Trinkbeutel entriss und ihn vorwurfsvoll ansah.
,,Das stimmt doch gar nicht!"
,,Ich fand s auch etwas seltsam, andererseits...richtig berechenbar warst du ja noch nie.", raunte Gibbs ihm entgegen und Kate nickte zustimmend.
,,Da hat er Recht, Jack!"
,,Jetzt hört aber auf!", fluchte Jack, ehe er sich wieder an Gibbs wandte und nun doch neugierig zu sein schien. ,,Du, sag mal...läuft da irgendwo noch ein anderer Jack Sparrow rum, der meinen guten Namen besudelt?"
,,Ein Betrüger?", schlussfolgerte Gibbs und Jack nickte.
,,In der Tat! Aber ein Betrüger mit einem Schiff..."
,,Und er braucht eine Crew!", vollendete Gibbs den Satz und Kate runzelte die Stirn.
,,Aber wofür? Und...warum gibt sich jemand als Jack aus, nur um eine Crew anzuheuern?"
,,Das hab ich mich auch gefragt. Wenn ihr mich fragt...das Ganze klingt nach einem verschwörungsvollen Plan und verheißt nichts Gutes."
Für eine Weile sagte niemand etwas und Kate zerbrach sich den Kopf darüber, wer wohl hinter der Gerüchteküche steckte und warum sich jener für Jack ausgab. Dann schaute Gibbs schließlich fragend in die Runde und brach das Schweigen wieder.
,,Was ist mit euch beiden? Zuletzt hörte ich, ihr beide hättet euch entschlossen, die Quelle der ewigen Jugend zu finden."
Gibbs zog kurzer Hand die zusammengerollten Seekarten aus der Innentasche von Jacks Mantel hervor und warf einen Blick darauf, während Kate seufzte und sich zurücklehnte.
,,Tja, nur ist das nicht so leicht. Niemand weiß etwas darüber und die Meisten glauben auch nicht, dass die Quelle wirklich existiert."
,,Und was glaubst du, Kate?", hakte Gibbs nach, woraufhin sie mit den Schultern zuckte.
,,Naja, nach all den Flüchen, einem Herz in einer Truhe und unsere Reise ins Reich der Toten, halte ich eigentlich nichts mehr für unmöglich. Aber ich finde dennoch, wir sollten vorsichtig sein."
,,Also, was bedeutet das...hattet ihr Glück?"
Gibbs schaute die beiden fragend an, als Jack ihm die Seekarten wegnahm, wieder zusammenrollte und Gibbs schließlich etwas zerknirscht ansah.
,,Es haben sich Umstände ergeben, die nach dem richtigen Maß von einerseits Umsicht und andererseits Heldenmut verlangten."
,,Bedeutet: du hast aufgegeben!"
,,Stimmt doch gar nicht!", zischte Jack und Kate beugte sich ein wenig vor.
,,WIR haben aufgegeben!"
,,Ist doch gar nicht wahr.", protestierte Jack und brüstete sich. ,,Ich bin entschlossen wie immer...geradezu wild. Ich werde dieses Wasser kosten, Master Gibbs! Denk an meine Worte."
,,Sehr poetisch, Jack!", sagte Kate, als die Kutschte mit einem Mal stoppte und Jack triumphierend grinste.
,,Wir sind da!"
,,Jetzt schon?", entgegnete Kate und hatte ein komisches Gefühl.
Doch Jack antwortete nicht, sondern ging kurzer Hand auf die Türen zu und öffnete sie. Doch als er, Mr. Gibbs und Kate aus der Kutsche traten, fanden sie sich keinerseits an der Küste von England wieder, sondern umzingelt von einer Truppe bewaffneter Soldaten, die ihre Gewehre bereits auf die Piraten gerichtet hatten.
,,Ach, du heilige scheiße!", platzte es aus Kate heraus und Jack schaute etwas ungläubig drein.
,,Gehört alles zum Plan, ja?"
Gibbs lächelte ein wenig schadenfroh, als Jack sich zu ihm umdrehte und gerade etwas erwidern wollte. Doch dann schlug ihm ein Soldat mit dem Gewehr in den Rücken und schubste Jack somit ein wenig nach vorn, woraufhin er ein etwas unbeholfen in den Armen von Gibbs landete und angeschlagen den Kopf schüttelte.
,,Nein!"
Dann wurden sowohl Jack, als auch Kate gepackt und die Soldaten schleiften sie in den St. James Palace. Während Jack gelassen in den Armen von zwei Soldaten hing, so wurde Kate regelrecht gezerrt und war mehrere Male kurz davor, ihre Leibwächter dafür zu verprügeln. Doch sie entschied sich für die klügere Entscheidung und ließ sich mitschleifen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, wurden Jack und Kate in einen großen Saal gebracht, der allem Anschein nach das Esszimmer zu sein schien. Vor ihnen stand ein langer prächtiger Tisch, auf dem sich dutzend verschiedene Speisen und Getränke türmten und die Soldaten verfrachteten die beiden Piraten kurzer Hand auf zwei Stühle, an die sie die Zwei mit den Eisenketten fesselten.
,,Eine ziemlich fesselnde Angelegenheit!", brachte Kate hervor und Jack sah sie vielsagend an.
,,Treffend formuliert, Liebes!"
Die vier Soldaten verließen den Raum und schlossen die Tür, wodurch Jack und Kate allein zurückblieben. Und Jack warf vielsagende und aufmerksame Blicke um sich herum, woraufhin Kate leicht lächelte und sich entspannte. Jack legte sich ganz offensichtlich bereits wieder eine verrückte Theorie für einen Fluchtplan zurecht und auch, wenn dies immer viel Chaos bedeutete...so funktionierte es doch jedes Mal aufs Neue.
Dann fiel der Blick von Jack jedoch auf die Köstlichkeiten, welche auf dem Tisch standen und schließlich robbte er mit seinem Stuhl soweit nach vorne, dass die süßen Speisen bereits zum Greifen nah waren. Kate hüpfte ebenfalls, wenn auch etwas unbeholfen, mit ihrem Stuhl vorwärts und sah Jack ungläubig an.
,,Wir sitzen hier in Ketten im St. James Palace und du denkst ans Essen?"
,,Was soll ich denn sonst machen? Von allein kommen wir hier nicht raus.", entgegnete Jack und rasselte vielsagend mit den Eisenketten.
Kate seufzte und starrte gedankenverloren an die Kette. Dann wurden auf einmal die beiden Flügeltüren geöffnet und eine Kavallerie von Soldaten betrat den Raum, ehe sie sich überall um sie herum postierten. Jack hatte mittlerweile die Beine übereinander geschlagen und lehnte sich entspannt zurück, während Kate auf das Geschehen vor sich starrte.
Und dann betrat ein Mann, edel gekleidet, ziemlich übergewichtig und mit schwerfälligem Gang, den Raum und ließ sich schließlich auf den Stuhl gegenüber von Jack und Kate nieder. Er warf ihnen einen grimmigen Blick zu und Kate musterte den fülligen Mann, der ihrer Meinung nach, zweifellos einem Rollmops mit Perücke locker Konkurrenz machen konnte.
,,Ihr seid...Jack Sparrow!", ertönte auf einmal die Stimme des offensichtlichen Beraters, der links von dem Mann stand und vielsagend auf Jack sah.
,,Fehlt da nicht irgendwo ein Captain?", gab Jack von sich und wirkte mal wieder etwas beleidigt.
Doch der Berater antwortete nicht darauf, sondern sah nun zu Kate, die er musterte und schließlich sah er sie erwartungsvoll an.
,,Und Ihr müsst demnach Kate Summers sein!"
,,Die einzig Wahre!", erwiderte Kate und grinste verschmitzt, als auf einmal der Edelmann selbst das Wort ergriff.
,,Ich habe von Euch gehört! Von euch beiden. Und ihr kennt mich sicher auch.", sagte er und Kate zuckte mit den Schultern.
,,Nö...sollten wir?"
,,Das Gesicht kommt mir bekannt vor. Hab ich Euch schon mal bedroht?", raunte Jack ihm auf traditionelle Weise entgegen, woraufhin er einen ernsten Blick vom Berater erntete.
,,Ihr sitzt hier vor George Augustus, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, Erzschaftmeister und Kurfürst des heiligen römischen Reiches, König von Großbritannien und Irland und von Euch!"
Kate staunte nicht schlecht darüber, wie der Mann den Text runter spielte und Jack schaute etwas nachdenklich drein, ehe er mit den Schultern zuckte und den Kopf schüttelte.
,,Da klingelt nichts bei mir."
,,Mir ist zu Ohren gekommen, Ihr wärt in London, um eine Crew für Euer Schiff anzuheuern! Stimmt das?", verlangte der König zu wissen, woraufhin Jack abwinkte.
,,Übles Gerücht! Alles Lügen!"
,,Dann habt Ihr gelogen, als Ihr sagtet, Ihr wärt Jack Sparrow."
,,Ich BIN Jack Sparrow, aber ich bin nicht hier, um irgendeine Crew anzuheuern. Das ist...irgendjemand anders!", entgegnete Jack und rasselte mit seinen Eisenketten, was Kate ihm kurzer Hand gleich tat, denn sie wusste, was er damit bezwecken wollte.
,,Ah, irgendjemand anders namens Jack Sparrow! Ihr habt den falschen Tunichtgut gebracht. Findet bitte den Richtigen und dann entledigt euch dieses Betrügers.", ordnete König George an, woraufhin er böse Blicke von Kate erntete.
,,Dafür müsst ihr erst an mir vorbei!"
,,Ganz ruhig, Liebes!", sagte Jack zu ihr, ehe er den König ansah. ,,Nein, warte...einen Augenblick! Ich BIN Jack Sparrow, der einzig Wahre und ich bin in London. Um..."
,,Um eine Crew anzuheuern!", vollendete der König. ,,Und dann in See zu stechen und dann zur Quelle der ewigen..."
Weiter kam der König nicht, denn Jack und Kate rasselten beide lauter mit den Ketten ihrer Handschellen und ihr Ziel wurde erreicht. Denn der König war von dem Lärm so genervt, dass er seine Soldaten befehligte und diese Kate und Jack die Handschellen abnahmen. Dann diskutierten die beiden Berater, ob man Jack nicht die ominösen Karten abnehmen sollte und ihn dann doch besser an den Galgen stellte. Der König sah nun vielsagend auf Jack und legte den Kopf etwas schräg.
,,Und, habt Ihr die besagte Karte?"
Jack griff in die Innentasche seines Mantels, doch seine Hand griff ins Leere. Kate wusste, was da bedeutete und verfluchte Gibbs in Gedanken, der sich ohne Zweifel der Seekarten bemächtigt hatte. Man konnte unter Piraten befreundet sein, wie man wollte...es waren alles egoistische Verräter!
,,Nein!", sagte Jack schließlich und der Blick des einen Beraters verfinsterte sich.
,,Wo ist sie?"
,,Ganz ehrlich...", setzte Jack an und erhob sich. ,,Ich hab sie verloren! Gerade erst kürzlich!"
,,Ich erhielt eine Depesche! Die Spanier haben die Quelle der ewigen Jugend aufgespürt. Ich erlaube diesem schwermütigen spanischen Monarchen...einem Katholiken...nicht, unsterblich zu werden!", brachte der König hervor und schlug hysterisch auf den Tisch und Kate sah ihn mit gespielt einfühlsamer Miene an.
,,Das kann ich verstehen! Wäre ja auch zu schade um die Quelle."
,,Ihr kennt den Weg zu dieser Quelle?", fragte der andere Berater an Jack gewandt und der nickte vielversprechend.
,,Natürlich! Seht mich an!"
,,Ihr könntet eine Expedition leiten!", meinte der andere Berater und Kate verschluckte sich fast vor Ungläubigkeit, während Jack einen Stuhl etwas zur Seite schob und den König abschätzend ansah.
,,Verstehe ich recht, eure Hoheit...dass Ihr mir ein Schiff zur Verfügung stellt...", sagte Jack und warf eine weiße Serviette über seine linke Schulter zu Boden. ,,Und eine Crew?"
,,Und einen Captain!", entgegnete der König und Kate schnaubte.
,,Pah! Einen besseren Captain als Jack gibt es nicht und ich würde auch niemals einem anderen Captain folgen. Da könnt Ihr mich auch gleich umbringen."
,,Nein, das können wir nicht, Miss Summers!", widersprach der König und Kate zuckte mit den Schultern.
,,Warum nicht? Den Gang zum Galgen schaffe ich gerade noch so."
,,Das bezweifle ich nicht! Aber Ihr seid nicht hier, um zu sterben, sondern um Mr. Sparrow auf diese Expedition zu begleiten. Eure Anwesenheit wurde ausdrücklich erwünscht."
Der König schaute Kate vielsagend an und diese runzelte nun irritiert die Stirn. Darauf konnte sie sich keinen Reim machen und sie zerbrach sich den Kopf darüber, wer wohl ihre Anwesenheit zur Bedingung gestellt haben könnte. Fragend wandte sie sich an den König, stand auf und stürzte sich mit ihren Händen auf den Tisch.
,,Und wer, eure Majestät...hat meine Anwesenheit zur Bedingung gestellt?"
Der König sagte nichts, sondern wandte sich nach rechts an seine Soldaten, die vor einer Tür standen und gab ihnen ein Handzeichen. Diese nickten gehorsam, ehe sie die Tür öffneten und nun war ein dumpfes Klopfen zu hören.
Kate und Jack tauschten einen kurzen Blick und sahen dann wieder zur Tür, als eine Person schließlich den Raum betrat, die sich nun ehrfürchtig vor dem König verneigte und den beiden Piraten nur allzu gut bekannt war.
,,Ich grüße Euch, Sir!", sagte Barbossa und Kate starrte fassungslos auf ihren Vater, während ihr jegliche Gesichtsfarbe entgleiste.
,,Vater!"
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