Sieg über Barbossa!

Sieg über Barbossa!

,,Kate!", rief Mila entsetzt und auch Kate selbst, hatte die Augen weit aufgerissen.

Dann bemerkte sie jedoch, dass sie gar keinen Schmerz verspürte und die beiden Mädchen erkannten, dass Jack derjenige gewesen war, der abgedrückt hatte. Denn er hatte seine Pistole auf Barbossa gerichtet und der Qualm vom Schuss war noch zu erkennen. Barbossa war eher verwirrt, als entsetzt und warf Jack nur missbilligende Blicke entgegen.

,,Zehn Jahre trägst du diese Pistole und jetzt vergeudest du deinen Schuss?", meinte er siegessicher, doch er sollte eines Besseren belehrt werden.

,,Er hat ihn nicht vergeudet!", antwortete Will statt Jack, woraufhin Barbossa sich in seine Richtung wandte.

Will hielt ein Messer in der Hand, an welchem eindeutig sein Blut triefte und er öffnete die linke Hand, woraufhin seine und auch Jack s Münze hinunter in die Truhe fielen. Als sie klirrend auf das andere Gold prallten erkannten alle, was gerade geschehen war: der Fluch war gebrochen!

Mila entglitt ein Lächeln in Richtung Will, und Kate atmete erleichtert aus, während Barbossa bestürzt sein Schwert fallen ließ, seinen Mantel aufriss und auf seine linke Brust starrte, wo ein Blutfleck erschien und immer größer wurde. Jack ließ seine Pistole sinken und Barbossa blieb nichts anderes übrig, als seinen Tod hinzunehmen.

,,Ich fühle...die Kälte!", sagte er und fiel dann mit dem Rücken auf dem Goldhaufen hinter ihn.

Es waren seine letzten Worte...Captain Barbossa war tot! Mila und Kate traten näher und Kate warf einen verachtenden Blick auf den toten Piraten.

,,Fahr zur Hölle, Daddy!"

Sie wusste, dass er eigentlich ihr Vater war, doch sie war froh, dass es nun alles vorüber war. Und es war noch einmal gut ausgegangen, denn es hätte auch anders enden können.

,,Danke, Jack! Ohne dich hätten wir das sicher nicht geschafft.", sagte Kate und lächelte leicht.

,,Gern geschehen, Liebes!", erwiderte er.

Dann drehte er sich um und machte sich auf in Richtung Schätzedas natürliche Piratenhandwerk eben. Kate drehte sich zu Mila und umarmte sie kurz, doch dann löste sich die Braunhaarige aus der Umarmung und sah Kate verwirrt an.

,,Kate, hast du Barbossa gerade Daddy genannt?", hakte sie nach und ihr Blick war von Skepsis und Erstaunen erfüllt.

Kate grinste und zuckte mit den Schultern.

,,Ist eine lange Geschichte. Kurz gesagt, nicht nur du hast deinen wahren Familienstammbaum entdeckt."

Mila warf einen kurzen Blick zu Barbossa und sah dann wieder ihre Freundin an. Kate lächelte noch einmal, ehe sie schließlich zu David und Elizabeth ging, die etwas weiter abseits standen und miteinander redeten. Sie umarmte die beiden und Mila hörte, wie sie ihnen zur Beziehung gratulierte. Ja, ihre Schwester hatte ihr Glück gefunden und Mila war sich sicher, dass es keinen besseren Mann an der Seite von Elizabeth geben könnte, als David. Sie lächelte leicht und dachte dann an die Zukunft. Sobald sie wieder in Port Royal sein würden, begannen sicher alle mit den Hochzeitsvorbereitungen. Dann würde sie die Frau von James Norrington werden und damit wahrscheinlich jeden glücklich machen, außer sich selbst. Aber sie hatte diesen Weg gewählt und ihre Freunde waren gerettet-nun musste sie ihren Teil einhalten.

Plötzlich vernahm Mila Schritte und wurde somit aus ihren Gedanken gerissen. Sie sah neben sich, wo Will auftauchte und für einen kurzen Moment sahen sie sich einfach nur an. Seine warmen braunen Augen zogen Mila in ihren Bann und sie spürte, wie ihr Herz wieder schneller schlug. Will war für sie der Mann ihrer Träume, doch sie würden niemals zusammen sein. Und sie durfte ihm nicht sagen, was sie für ihn empfand...das war das Beste für sie beide.
Doch sie waren sich auch so nahe, dass Mila für einen kurzen Moment ihren Vorsatz vergaß und sich fast dazu entschloss, Will zu küssen. Diesen Gedanken warf sie jedoch hinfort, als lautes Gepolter ertönte. Die beiden sagen zur Seite, wo Jack achtlos einige Goldgegenstände über seine Schulter hinweg warf und weiter die Reichtümer durchstöberte.

,,Wir sollten auf die Dauntless zurückkehren.", sagte Mila schließlich.

Will sah sie an und Mila glaubte für einen kurzen Moment, in seinen Augen Niedergeschlagenheit zu erkennen. Doch sie zwang sich dazu, sich zusammenzureißen.

,,Dein Verlobter freut sich sicher über deine Rettung.", erwiderte Will zögerlich.

Mila lächelte matt, doch dann wandte sie sich von ihm ab, mit dem Wissen, dass ihr Herz nie ganz heilen würde, denn es sehnte sich zu sehr nach Will. Aber es war für sie unerträglich, ihn länger anzusehen. Sonst würde es sie noch mehr schmerzen.

Kate ging mit David und Elizabeth zu dem jungen Waffenschmied und tätschelte ihm leicht die Schulter. Sie hatte das Gespräch angehört und ihr tat Will unglaublich leid. Wie gerne hätte sie sich ein Happy End für die beiden gewünscht, doch Mila würde Norrington heiraten...als Preis, dass er sie alle mit gerettet hatte.

,,Tut mir leid, Will!", sagte sie leise.

Da tauchte Jack neben Will auf, mit Goldketten überhäuft und einer Krone auf dem Kopf. Unter den Arm hatte er ebenfalls noch Schätze geklemmt und er deutete auf die Richtung, in die Mila verschwunden war.

,,Falls du auf den geeigneten Augenblick gewartet hast...das war er!"

,,Jack!", ermahnte David ihn, denn er sah ebenfalls, wie Will am Boden zerstört war.

,,Tut mir leid!", entschuldigte sich Jack bei Will, ehe er die Freunde ansah. ,,Und jetzt wäre ich euch sehr verbunden, wenn ihr die Freundlichkeit hättet, mich bei meinem Schiff abzusetzen!", fuhr er fort und stolzierte davon.

,,Na, kommt! Gehen wir.", sagte Elizabeth und ergriff die Hand von David.

Sie gingen zu dem Beiboot, wo Mila bereits wartete und fuhren zu der Stelle, wo die Pearl zuletzt im Wasser getrieben hatte. Aber natürlich war sie nicht mehr dort, denn Gibbs und Co hatten das Schiff ja geklaut und hatten sich damit aus dem Staub gemacht. Kate sah zu Jack, der enttäuscht da saß und sie hatte Mitleid mit ihm.

,,Es tut mir leid, Jack!", sagte sie und senkte traurig den Kopf.

,,Sie haben getan, was sie immer tun! Wie konnte ich etwas anderes erwarten?"

                            ***

Als sie alle zu der Dauntless zurückkehrten, nahm der Gouverneur seine Töchter erleichtert in Empfang. Kate sah sich das Deck der Dauntless an, welches ebenfalls von Spuren des Kampfes gezeichnet war. Einige tote Piraten und Soldaten lagen verstreut auf dem Schiff und das Deck war verwüstet.

,,Anscheinend waren wir nicht die Einzigen, die ihren Spaß hatten.", bemerkte David und betrachtete das Bild, dass sich ihnen bot.

,,Mila! Miss Elizabeth! Geht es euch gut?", ertönte die Stimme von Commodore Norrington und er musterte die Schwestern besorgt.

,,Ja, uns geht es gut! Danke, Commodore Norrington!", antwortete Elizabeth für sich und Mila.

,,Uns geht es auch gut. Danke der Nachfrage.", sagte Kate und James Norrington schenkte ihr einen kurzen verachtenden Blick.

Dann fiel sein Blick auf Jack und er grinste leicht.

,,Aha, Mr. Sparrow ist zurückgekehrt, um seine gerechte Strafe zu erhalten. Führt ihn ab, Männer!", befahl er.

Zwei Soldaten erschienen, legten Jack Handschellen an und schleppten ihn fort. Kate sah ihnen fassungslos nach und wollte am liebsten eingreifen, doch David hatte sie zurückgehalten.

,,Kate, du hilfst Jack nicht, indem du zu seiner Zellengenossin wirst."

Sie gab nach, doch dann sah sie Commodore Norrington an.

,,Das könnt Ihr doch nicht tun. Er hat uns geholfen.", beteuerte sie.

,,Aber er ist immer noch ein Pirat. Und er wird vor den Richter gestellt. Das ist mein letztes Wort. Und was sie Drei angeht...", er deutete auf Kate, Will und David, doch ehe er weitersprechen konnte, trat Mila vor ihre Freunde.

,,Ihr werdet sie begnadigen. Was sie getan haben, taten sie, um mich und meine Schwester zu retten. Etwas, was doch in Eurem Sinne war, nicht Commodore?"

Mila sah ihren Verlobten energisch an und dieser nickte schließlich. Obwohl Mila ihm ansah, dass es ihm ganz und gar nicht gefiel, gab er nach.

,,Selbstverständlich! Männer, Kurs auf Port Royal.", ordnete er schließlich an und verschwand.

Gouverneur Swann zog Elizabeth mit und Will musste sich noch einige klare Worte von ihm anhören, die er nickend zur Kenntnis nahm.

,,Danke, Mila!", sagte Kate und die Braunhaarige nickte.

,,Und den Typen willst du wirklich heiraten?", warf David ein und warf Norrington einen mürrischen Blick nach.

,,Wollen ist das falsche Wort, David.", entgegnete Mila.

,,Du musst einen Weg finden, um die Verlobung zu lösen. Wenn ich mir nur die Kinder vorstelle", brachte Kate hervor und schüttelte sich angewidert.

Mila jedoch stand da und sah zu Will, der sich nun an die Seite auf eine Holzkiste setzte. Wie wohl eine Zukunft mit ihm ausgesehen hätte? Mit ihm konnte sie sich alles vorstellen. Irgendwo fern von Port Royal zu leben, Abenteuer zu bestehen...eine Familie zu gründen...

Sie schüttelte sich. Das musste endlich aufhören! Sie konnte keinen Fantasien oder Wunschvorstellungen nachrennen, sie musste in der Realität bleiben. Und die Realität war nun einmal, dass sie Commodore Norrington heiraten würde.

,,Es gibt keinen Weg, Kate! Commodore Norrington hat getan, worum ich ihn gebeten habe. Jetzt muss ich meinen Teil einhalten!"

                             ***

Später erreichten sie Port Royal. Lange hatten Mila und Elizabeth auf ihren Vater eingeredet und er hatte schließlich eingewilligt, dass Kate und David weiterhin bei ihnen wohnen durften. Und als Elizabeth ihrem Vater dann noch offenbart hatte, dass sie David liebte, hatte er ohnehin keine andere Wahl mehr gehabt, als zuzustimmen.
Die Dauntless ankerte und die Freunde gingen die Planke vom Schiff herunter. Einige Bewohner nahmen sie in Empfang und jubelten Commodore Norrington und seinen Männern zu. Für Port Royal waren sie die Helden des Abenteuers!

Mila sah zu, wie ihr Vater David und ihrer Schwester seinen Segen gab und lächelte zufrieden. Jack wurde von den Soldaten fortgeführt und obwohl Mila ihn nicht mochte, fand sie es nicht richtig, dass er eingesperrt wurde. Sie kam jedoch nicht dazu, weiter über den Piraten nachzudenken, denn neben ihr tauchte Will auf und sie sah ihn an. Er wirkte erschöpft, aber auch traurig, genau wie sie. Doch sie durfte es sich nicht anmerken lassen.

,,Ich danke dir, Will. Du hast mir und meinen Freunden das Leben gerettet. Das werde ich dir nie vergessen.", sagte sie und ihre Mundwinkel hoben sich zu einem matten Lächeln.

,,Jederzeit wieder!", erwiderte er und machte sich schließlich auf den Weg in Richtung Schmiede.

Mila sah ihm traurig nach und spürte wieder den inneren Schmerz. Es fühlte sich an, als würde man ihre die Luft zum Atmen nehmen und als würde jemand ihr Herz zerquetschten. Will war der einzige Mann, den sie wirklich und wahrhaftig liebte und er würde es auch immer sein!

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