2. Dezember: Hongho

"Jongho~! Unser Badezimmer putzt sich nicht von alleine!"

Hongjoong hüpfte mit den verschiedensten Putzutensilien durch die Gegend, um seinen faulen Freund vom Sofa zu zerren. Dieser hatte es sich mit Schokolade dort gemütlich gemacht und wer hat schon Lust, zu putzen statt gemütlich dazuliegen?

"Hey! Ich hab gesagt, dass ich Hilfe brauche!", rief Hongjoong bei ihm angekommen und klatschte ihm einen feuchten Lappen ins Gesicht. Angewidert verzog Jongho dabei dieses, bevor er sich unter der Decke versteckte und den Kleineren murmelnd anmaulte: "Lass es gut sein, du putzt doch schon seit zwei Stunden. Es ist bestimmt alles sauber..."

Augenverdrehend sorgte Hongjoong dafür, dass die Decke ganz von Jonghos Körper verschwand. Daraufhin blickte er mit bösen Augen auf ihn herab. "Du hast es mir versprochen~ Du hast gesagt, egal wann ich aufräumen will, du wirst mir helfen~ Also steh auf!"

Mit einem tiefen Seufzen konnte sich der Jüngere endlich vom Sofa erheben, wobei er sofort Putzmittel in die Hand gedrückt bekam. "Trag das ins Bad, bitte bitte! Ich komm nicht ganz an die Fenster hoch, du musst mich festhalten", plapperte Hongjoong munter los, dabei dackelte er voraus und Jongho folgte.

In dem gefliesten Raum angekommen platzierte Jongho die Reinigungsmittel auf dem Fensterbrett, bevor er auf seinen Rücken deutete: "Spring auf."

Ohne sich das zweimal sagen zu lassen, kletterte der Kleinere auf den Rücken seines Freundes, der ihn so gut wie möglich in einem festen Griff hielt und ihn so beim Sauber machen unterstützte.

Einige Minuten klappte das auch prima, doch Jonghos Hände konnten einfach nicht still halten. Statt seinen Freund einfach festzuhalten, knuffte er ihm dauerhaft in seinen weichen Hintern, weshalb Hongjoong ihm leicht gegen den Kopf schlug. "Lässt du das wohl bleiben? Ich muss noch die Deko hier aufhängen!"

Enttäuscht murmelte Jongho ein einfaches 'Spießer' vor sich hin, während Hongjoong ein paar Fensterbilder gegen die Scheibe presste, die die Formen von glitzernden Schneeflocken hatten. Zufrieden rutschte er von Jonghos Rücken, nur um ihm dann an der Hand in die Putzkammer zu schleifen.

"Da. Boden wischen", meinte er nur plump, drückte Jongho den Wischer in die Hand und ließ ihn stehen.

Doch Jongho wäre nicht Choi Jongho, wenn er nicht eine viel spannender Idee hätte, als einfach mit diesem blöden Wischer durch die Wohnung zu rennen.

-

"Last christmas, I gave you my heart!"

Mit feuchten Putzlappen an den Füßen rutschte Jongho auf dem Parkett durch die Wohnung, während er laut Musik aufgedreht hatte.

"But the very next day you gave it away!"

Seine Arbeit hatte nicht wirklich ein System, doch immerhin störte sich keiner an der lauten Musik und der Staub wurde auch aufgefangen. Also wenn Hongjoing da meckern wollte, wusste er auch nicht mehr weiter.

Dieser stand jedoch mehr als amüsiert in einem Türrahmen, sah seinem Liebsten zu und summte leise mit, bis er ihn bemerkte.

Die beiden blickten sich an. Es war ein ganz einfacher Augenkontakt, etwas, das niemand besonders nennen würde. Doch während Weihnachtslieder im Hintergrund erklangen und sie sich anstarrten, streckte Jongho leicht lächelnd seine Hand aus, nur um seinen Freund zu sich zu ziehen.

"Darf ich um diesen Tanz bitten?", fragte er übertrieben höflich, während er Hongjoong auf seine eigenen Füße stellte, woraufhin er nur lachen konnte. "Selbstverständlich, mein Liebster~ JINGLE BELLS, JINGLE BELLS, JINGLE ALL THE WAY~"

Die abgespielten Lieder wechselten zu immer schnelleren und fröhlicheren, während die beiden Turteltauben gemeinsam durch ihre Wohnung rutschten. Hier und da striffen sie die Wand oder kippte komplett dagegen, doch die Nähe zu einander war viel fesselnder als ein wenig Schmerz.

Sie lachten gemeinsam, sangen und dabei wurde ihre kleine Wohnung nun auch endlich sauber.

Durch ihre Körper floss das wärmende Gefühl von Euphorie, und das nur durch so eine Kleinigkeit. Und sie beide konnten an den Augen ihres Gegenübers ablesen, was jetzt noch zum krönenden Abschluss fehlte.

Ihre Lippen. Aufeinander. So weich und geschmeidig.

Vorsichtig lehnte Jongho sich nach vorne, die Lippen ein wenig geöffnet und den Kopf leicht schief gelegt, bevor seine Lippen die seines Freundes erreichten. Beide konnten nicht anders als in diesem Moment leise zu seufzen.

Eine der schönsten, doch leider auch stressigsten Zeiten hatte angefangen. Deshalb mussten die jedes kleine Bisschen Zeit gemeinsam genießen.

Die Momente, in denen sie sich so liebevoll aneinander drückten und ihre Lippen verbanden. I denen Hongjoong leicht auf seinen Zehenspitzen stand und seine Händchen an Jonghos Nacken legte, nur um dann von Jongho mit Leichtigkeit hochgehoben zu werden und ein "Ich liebe dich" gesagt zu bekommen.

Ein solcher Moment war jetzt, weshalb sie diesen so gut auskosteten, wie sie nur konnten.

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