3: Umarmungen
Sirius liebte Umarmungen. Sie gaben ihm das Gefühl von Halt, Zuneigung und Geborgenheit, kaum etwas anderes ließ in Sirius diese Wärme aufsteigen die für kurze Momente all die Leere, Angst und Sorge verschwinden ließ. So sehr Sirius sich auch bemühte hart und unantastbar auf seine Umgebung zu wirken, so wenig wollte er auf Umarmungen verzichten.
Die erste Umarmung an welche er sich erinnern konnte war an seinem neunten Geburtstag. Gerade eben erst hatten seine Eltern sowie seine Tanten, Onkeln, Großeltern und alle anderen Familienangehörigen aufgehört rumzuschreien, das Letzte das Sirius gehört hatte war die wütende Stimme seines Onkels Cygnus welcher mithilfe eines Zauberstabs Andromedas Namen vom Stammbaum brannte. Zwar hatte er es nicht gesehen, direkt nachdem seine Cousine Bellatrix den Verlobungsring von Andromeda bemerkt und angesprochen hatte wurde er in sein Zimmer geschickt, allerdings war er sich ziemlich sicher, dass es passiert sein musste. Weinend hatte er sich in seinem Bett eingerollt, Andromeda war seine liebste Cousine und nachdem vor einigen Monaten auch Onkel Alphie verbannt wurde welcher ihm heute Morgen in aller Frühe eine Karte geschickt hatte, hatte er mehr Zeit denn je mit Andromeda verbracht. Erst ein leises Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken und er hatte sich zögerlich aufgesetzt. Es konnte eigentlich nur Reg sein, seine Eltern würden lauter Klopfen, weshalb er schließlich aufstand und sich seine Tränen schnell von der Wange wischte ehe er die Türe öffnete. Dabei versuchte er sich so gut es ging zusammen zu reißen, er wollte nicht auch noch seinen kleinen Bruder verunsichern, er musste immerhin auf Reg aufpassen. Aber sobald die Türe hinter ihnen zugefallen war schlangen sich Regs Arme unbeholfen um seine Mitte und als Reg seinen Kopf auf seiner Brust anlehnte fühlte sich Sirius mit einem Mal nicht mehr alleine. Auch wenn Andromeda nun weg war, er hatte immer noch seinen kleinen Bruder welcher ihn brauchte und den er brauchte. Genauso unbeholfen wie zuvor Reggie legte Sirius vorsichtig seine Arme um den kleineren Jungen und zog ihn noch ein wenig näher. Und gleichzeitig schwor er sich sowohl immer für seinen Bruder da zu sein als auch niemals so verkommen zu werden wie der Rest seiner Familie.
Das war eine von insgesamt drei Umarmungen welche er mit Regulus teilte. Die zweite war am ersten September 1971, eine Stunde bevor sie zum Zug aufbrechen würden. Er wusste das seine Eltern nichts von großen Abschieden hielt und hatte seinen Abschied mit Regulus in sein Zimmer verlegt. Er hatte versprochen jeden Tag zu schreiben und Regulus von allem zu berichten was geschah und ihm erneut versichert das vollkommen egal was geschah Reg immer sein kleiner Bruder sein würde und niemand das ändern konnte während er seinen Bruder unbeholfen an sich gedrückt hielt und ihm hilflos über den Rücken strich. Ihre letzte Umarmung war in den Weihnachtsferien im sechsten Jahr gewesen, Sirius hatte an Heiligabend heimlich Schlaftrank in den Wein Ihrer Eltern gegossen und sich seinen bereits gepackten Rucksack mit dem nötigsten genommen ehe er zu Regulus ging. Dieser wusste bereits was geschehen war und Sirius flehte ihn an mit ihm zu kommen. Sein Bruder allerdings entschied sich zu bleiben und sie teilten eine letzte verzweifelte Umarmung, voller verschütteter Tränen, unausgesprochener Worte und nie ausreichend gezeigter Zuneigung. Danach hatte sich Sirius im Morgengrauen aus dem Haus geschlichen und wurde wenig später von einer herzlichen Umarmung seines anderen Bruders begrüßt.
Die erste Umarmung welche er mit seinem zweiten Bruder, James, teilte war an dem Abend Ihres zweiten Schultages. Gerade als sie aus dem Gemeinschaftsraum nach oben in den Schlafsaal gingen war eine Eule vor dem Fenster erschienen, einen roten Brief im Schnabel. Sirius, welcher schon mit sowas gerechnet hatte, schluckte schwer während er zum Fenster ging und das Tier einließ. Dieses ließ den Brief lediglich fallen ehe sie erneut aus dem Fenster flog und in der Dämmerung verschwand. So ruhig und gefasst wie möglich hatte Sirius den Heuler dann geöffnet und ertragen. Da auch die anderen da waren und er Remus, Peter und James noch kaum kannte hatte er die Standpauke seiner Mutter so gelassen wie möglich über sich ergehen lassen und dann lachend die verbrannten Überreste des Briefes mit einem Spruch verschwinden lassen welchen er sich in einem von Bellatrix Schimpftiraden abgeschaut hatte. Glücklicherweise erlaubte sein fotografisches Gedächtnis es. Erst nachdem er sicher war das seine Zimmerkameraden schliefen hatte er es sich erlaubt darüber nachzudenken, was seine Mutter wohl tun würde, sobald er dann wieder an Weihnachten zuhause war. Er wusste das er die ganze Familie beschämt hatte indem er nach Gryffindor gekommen war und dass sie ihm das sicherlich zeigen würden, aber er konnte seine Entscheidung von gestern nicht mehr ändern und die des Hutes ohnehin nicht. Sobald James wenig später die Vorhänge von seinem Bett zur Seite zog und sich zu ihm legte, bereute er es nicht mehr im Geringsten nach Gryffindor gekommen zu sein. Sobald die schlaksigen Arme des Potters sich um seinen Brustkorb schlangen verschwand die Angst vor seinem zuhause aus seinem Kopf und Sirius konnte beruhigt einschlafen. Egal was zuhause passieren würde, in James hatte er an diesem Tag eine Zuflucht gefunden welche immer für ihn offen stand ohne, dass er irgendetwas sagen musste.
James war nie sparsam mit seiner Nähe zu Sirius und Sirius würde nie zugeben wie gut es ihm tat. Wenn James seinen Arm beim Laufen um seine Schultern legte wurde sein tag jedes Mal etwas besser, wenn sie im Gemeinschaftsraum zu zweit in einem Sessel saßen und sich ihre Seiten berührten lachte Sirius jedes Mal ein wenig lauter und herzlicher. Keiner von ihnen hatte je darüber gesprochen wie sehr Sirius diese Nähe schätzte und wie gerne James sie gab, weil er so viel Liebe für die Menschen um sich herum in sich trug das er sie irgendwie nach draußen lassen musste. Und Sirius war nur zu gerne da um sie anzunehmen egal wie überschwänglich und heftig sie war.
Die erste Umarmung, welche Sirius gab, war in Ihrem zweiten Schuljahr im März. Erst einige Stunden zuvor hatten sie Remus in Ihrem Schlafsaal eingesperrt damit er ihnen nicht ausweichen konnte und ihn mit ihren Vermutungen konfrontiert. Den Großteil davon hatte James vorgetragen, wenn es um schwierige Themen ging konnte der Potter deutlich besser damit umgehen als Sirius. Alleine Remus angsterfüllter Blick hätte ihn zurückrudern lassen, aber nicht James. James wusste das es getan werden musste und war mutig genug es durchzuziehen, anders als Sirius welcher es sich nicht getraut hätte den anderen Jungen so zu konfrontieren. Erst als James fertig war und Remus sich unter Tränen dafür entschuldigte was er war und sie anflehte bloß nicht zum Ministerium zu gehen, er würde Hogwarts verlassen und sie müssten ihn nie wieder sehen oder von ihm hören hatte Sirius es nicht mehr ausgehalten still im Hintergrund zu bleiben, sondern war nach vorne getreten und hatte sich vor Remus auf den Boden gesetzt. Dann hatte er ihn unbeholfen angegrinst und meinte: "Du kannst uns doch nicht im Stich lassen, wir würden innerhalb eines Monats rausfliegen. Ist mir doch egal das du dich einmal im Monat verwandelst, ich bin jeden Tag ein Black und das ist viel schlimmer". Damit hatte er Remus sogar ein leichtes Lächeln entlockt ehe dieser unsicher zu James und Peter geschaut hatte welche nur bestätigend nickten. Da Sirius aber wusste das Remus dennoch unsicher war und dass er weiterhin Angst haben würde hatte er sich nachts zu ihm ins Bett geschlichen und Remus dann unbeholfen umarmt als er neben ihm lag. "Du weißt das wir dich immer lieb haben werden oder? Das du ein Werwolf bist ändert nichts... na gut, du brauchst einen coolen Spitznamen aber der Rest bleibt gleich. Du bist und bleibst unser Freund und wir stehen hinter dir" hatte er Remus leise versichert und dann ein wenig hilflos die Tränen welche der Werwolf leise geweint hatte von seinen Wangen gestrichen. Erst als Remus beruhigt und eingeschlafen war hatte er sich zurück in sein eigenes Bett geschlichen.
Auch auf diese Umarmung folgten noch viele weitere. Weder Sirius noch Remus hatten lange Zeit zugeben wollen wie sehr sie die Nähe des jeweils anderen genossen. Sie hatten Jahre gebraucht um zu begreifen und darüber zu sprechen was zwischen ihnen anders war als mit James oder Peter. Doch auch in der Zeit bevor sie es ausgesprochen hatten war es nicht selten das Sirius zu Remus ins Bett kletterte und sie sich gegenseitig umarmten. Zwar war Sirius die ersten zwei Jahre danach immer wieder zurück in sein Bett geklettert, doch nach den Winterferien im vierten Jahr war er einfach zu müde gewesen um wieder aufzustehen und war in Remus Umarmung eingeschlafen. Nachdem sie im fünften Jahr endlich über alles gesprochen hatten wurden es immer mehr Umarmungen, nicht mehr nur spät in der Nacht um sich gegenseitig beizustehen, sondern zu jeder möglichen Gelegenheit. Sirius hatte Remus unfassbar gerne umarmt, welche Rechtfertigung er dafür hatte war ihm praktisch egal. Ob er ihn morgens in letzter Minute weckte, ihm einen Toast strich, ihn die Hausaufgaben abschreiben ließ oder einfach nur verloren aussah, Sirius war immer da um ihn mit seinen Armen zu umschlingen und er liebte jedes einzelne Mal davon.
Die erste Umarmung mit Peter verband Sirius jahrelang mit purer Euphorie. Sie hatten es endlich alle geschafft sich zu verwandeln, gerade mal zwei Tage vor Vollmond und Remus, der jeden Monat so schreckliches durchmachen musste, brauchte nicht mehr alleine zu sein. Da James und Remus gerade zu weit weg standen war Sirius breit strahlend um Peters Hals gefallen und hatte den einzigen kleineren aus ihrer Gruppe in seinem Schwung zu Boden geworfen. Kurz drückte er ihn noch fest ehe er sich fließend in Padfoot verwandelte und aufgeregt Peters Wange leckte. Dieser hatte ihn angewidert weggeschoben und Sirius war schwanzwedelnd zu Remus und James gelaufen welche ihn nur zu gerne streichelten.
Als Hund fehlte Sirius die Zurückhaltung welche er als Mensch was Nähe anging hatte vollkommen. Oft genug hatte er sich einfach verwandelt und sich auf den Rücken gedreht um sich den Bauch kraulen zu lassen oder so seinen Kopf auf Remus Schoß gelegt um sich hinter den Ohren kratzen zu lassen. Bis er das auch als Mensch so schamlos und entspannt tun konnte das sogar sein Bein zuckte hatte es noch Monate gedauert. Man konnte auf jeden Fall mit Fug und Recht behaupten das Sirius der kuschelbedürftigste Hund Englands war, was James nicht müde wurde zu erwähnen.
Doch auch in seiner menschlichen Form wurde Sirius mit der Zeit immer lockerer. Hatte er sich noch in den ersten Schuljahren, seine Kindheit mal voll ausgenommen, geradezu geziert beim Essen James Ellbogen zu stoßen, Remus Hand im Unterricht zu streifen, weil sie mit unterschiedlichen Händen schrieben oder Peter beim Zähneputzen zu stoßen, wenn sie keine Zeit mehr hatten und sich zu viert das Waschbecken teilten umso lockerer wurde er mit der Zeit. Es wurde ihm egal, wenn er jemanden leicht anrempelte, er spielte gerne mit Remus Haaren und warf so ziemlich jedem der neben ihm lief einen Arm um die Schultern. Sirius genoss es unfassbar sehr all diesem Glück welches er in Hogwarts erfahren hatte so Ausdruck zu verleihen, nahm sich ein Beispiel an James und überschüttete jeden der es wollte oder auch nicht wollte mit Berührungen und der Liebe, welche er mit einem Mal zu geben hatte, seitdem er sie selbst erfuhr. Privatsphäre und Freiraum wurden zu Fremdworten für ihn und es schmerzte ihn mehr, wenn jemand sich von ihm löste als wenn er ihn beleidigte. Mit bösen und schlechten Worten wusste Sirius umzugehen, er hatte genug Erfahrung damit, aber dass jemand ihn nicht in seiner Nähe haben wollte ging ihm unfassbar nahe. Es war kaum auszuhalten für ihn. Glücklicherweise hatte er immer James welcher ihn, egal wie ungeschickt oder störend es im Moment war, nie wegstieß oder ihn abwies. Wie seit ihrem zweiten Tag in Hogwarts waren James Arme für ihn stets geöffnet. Egal wie schrecklich das war was Sirius getan hatte, und es waren sehr schreckliche Dinge dabei gewesen, James war für ihn da.
Ausgenommen den Monat im fünften Jahr in welchem keiner der anderen Rumtreiber mit ihm sprach. Sirius hatte es voll und ganz verdient und das machte es noch schrecklicher. So hatte er nicht mal wütend sein könne, es war seine Schuld gewesen und er wusste wirklich nicht wie er es wieder gut machen sollte. Wie machte man auch gut das man seinen Freund fast zu einem Mörder gemacht und einen Mitschüler fast getötet hatte? Er hatte alles riskiert und das für einen verängstigten Snape der dadurch allerdings die Möglichkeit erlangte Remus beim Ministerium oder gar den Slytherins anzuzeigen. Sirius hatte sich wochenlang absolut miserabel gefühlt, konnte sich kaum zu etwas aufraffen und war vor allem vollkommen alleine. Er hatte James und Peter versprechen lassen das sie, wenn er Remus verletzte, den Werwolf ihm immer vorzuziehen und die beiden hatten sich daran gehalten. Auch wenn es das Versprechen bei dieser Situation sicherlich nicht gebraucht hätte. Die anderen drei ignorierten ihn und das war nicht lange unbemerkt geblieben. Es gab viele Gerüchte, eines verrückter als das andere und glücklicherweise kam keines der Wahrheit nahe, aber niemand hatte sich wirklich getraut ihn darauf anzusprechen. Bis auf Lily, sie hatte ihn in einer Fensternische am Nordturm gefunden und sich zu ihm gesetzt und nachgefragt. So nichtssagend wie möglich erklärte er ihr das er einen riesigen und unfassbar dummen Fehler gemacht hatte und Lily war für ihn da gewesen. Sie hatte nicht weiter nachgefragt, sondern einfach akzeptiert was Sirius ihr erzählt hatte und ihn in den Arm genommen. Sirius hatte zum ersten Mal verstanden was James an der rothaarigen Hexe fand als diese für ihn dagewesen war als niemand sonst es war.
Irgendwie hatte er es geschafft sich mit den anderen wieder zu versöhnen, auch wenn er Remus Vergebung sicherlich nie verdient hatte. Danach war dennoch alles wie vorher, James war ihm nahe und er schlief mit Remus in dessen Bett.
Erst nachdem sie Hogwarts hinter sich gebracht hatten, viele Umarmungen an ihrem letzten Tag verteilend und sich am letzten Abend mit Marlene, Dorcas, Mary, Alice, Lily und Frank ein letztes Mal im Schlafsaal betrinkend, wurden die Berührungen weniger.
Peter lebte weiterhin bei seinen Eltern und fing an zu arbeiten, sie bekamen ihn immer weniger zu Gesicht. Nur zu ihren obligatorischen Rumtreibertreffen und den Treffen des Ordens war Peter zuverlässig da und verpasste kein einziges.
James zog erstmal gemeinsam mit Lily zu seinen Eltern da diese immer älter wurden und Pflege benötigten und James die Zeit mit ihnen nutzen wollte. Doch Sirius kam oft zum Sonntagsessen, bekam dort seine Umarmungen und ab und an fand er sogar Zeit um mit James durch die Straßen zu ziehen, Arm in Arm und lautstark ihre Zuneigung bekundend.
Nur mit Remus wurde es mehr, der Werwolf zog mit ihm in seine Wohnung und sie mussten sich endlich nicht mehr verstecken oder Rücksicht auf James und Peter nehmen. Er konnte beim Essen Remus Hand nehmen oder beim Kochen seine Arme um ihn schlingen, Remus kraulte ihm den Kopf wann immer er las und er konnte in der Umarmung seines Freundes einschlafen.
Zumindest war das so bis Remus seinen Auftrag von Dumbledore bekam und höchstens einige Tage im Monat überhaupt zuhause war, einen Großteil seiner Zeit verbrachte der Werwolf irgendwo anders und roch jedes Mal nach Blut und Wald und Freiheit, nach Schmerz und Verlust. Sirius Angst seinen Freund zu verlieren wurde zu Misstrauen und irgendwann war er davon überzeugt das Remus für Voldemort arbeitete und für ihn spionierte. Er konnte seinen Freund nicht mehr anfassen oder ansehen, ließ ihn auf dem Sofa schlafen und belegte das Schlafzimmer mit verschiedenen Schutzzaubern um gewarnt zu werden wann immer Remus nachts aufstand. Dabei brauchte es diesen gar nicht, es war unmöglich für Sirius geworden alleine in seinem Bett zu liegen in einer Wohnung die immer nach Remus roch, selbst wenn er wochenlang verschwand.
Und dann kam Askaban, der Ort an dem er sich einsamer fühlte als überall sonst. Zuhause hatte er immer Regulus gehabt, James war in Hogwarts an seiner Seite und Lily war für ihn da gewesen als niemand sonst es gewesen war. Nach der Schule war er es gewesen welcher Remus von sich schob obwohl er wusste das dieser ihm eine Umarmung niemals verwehrt hätte. Aber in Askaban, dort war niemand. Sirius war alleine und verlor nach und nach jede gute Erinnerung welche er jemals hatte, vergaß jede Umarmung mit James und Remus und Lily. Selbst die wenigen mit Peter verschwanden nach und nach aus seinem Kopf
Die einzigen die blieben waren seine Umarmungen mit Regulus, seinem inzwischen toten Bruder. Denn ihre Umarmungen waren immer geprägt von Verzweiflung, Verlust und Angst. Mit jeder Umarmung hatten sie sich mehr verloren und Sirius dessen Körper sich an die Geborgenheit und Wärme erinnern wollte folterte ihn damit, dass er immer wieder an seinen Bruder denken musste und dessen dünne Arme welche sich an Sirius festkrallten, ihn mit sich in die Tiefe zerrten.
Doch eines Tages verging auch das, ein einziger Gedanke war es der in Sirius Kopf blieb. Er war unschuldig und alles war Peters Schuld. Und dann hatte er das Zeitungsbild in die Hand bekommen und war abgehauen. Nach und nach überkamen ihn Erinnerungen, an all die Zeiten als James Arm um ihn lag, er Remus an sich gezogen hatte und Lily ihm um den Hals fiel. Sirius sehnte sich so sehr danach, wünschte sich das alles nochmal spüren zu können und hoffte zumindest erneut mit Remus befreundet sein zu können, wenn es ihm nur gelänge Peter in die Hände zu bekommen.
Immer wieder hatte er es nicht geschafft, war gescheitert bis der den Weasley-Jungen unter die Weide gezerrt hatte und dann war auf einmal Remus da gewesen und hatte ihm aufgeholfen, ihn umarmt und endlich, für einige Momente war Sirius wieder zuhause und ruhig und konnte sich ganz kurz fallen lassen.
Diese Umarmung war die letzte für lange Zeit geblieben und doch hatte sie Sirius die Kraft gegeben die er brauchte um so gut wie möglich für seinen Patensohn da zu sein und ihn zu unterstützen.
Und dann kam Voldemort zurück und der Orden wurde erneut zusammengerufen. Sirius traf so viele bekannte Leute und doch fehlten viel zu viele. Er wurde immer reservierter, der einzige welchen er in seiner direkten Nähe haben konnte war Remus und dieser war leider wieder fest eingespannt geworden und viel zu selten im Hauptquartier auch wenn er wann immer möglich seine Zeit bei Sirius verbrachte.
Der Einzige welchen er sonst noch umarmte war Harry. Doch mit ihm war es viel zu ähnlich wie mit James und doch zu anders. Es schmerzte das der Junge James so ähnlich sah und auch fast genauso roch, aber kleiner war als er und das Sirius welcher selbst so haltlos war dem fünfzehnjährigen Halt geben musste. Sirius konnte kaum ertragen wie es sich anfühlte Harry zu umarmen und trotz dessen das er immer für seinen Patensohn da sein wollte und ihn nie von sich stoßen würde war er zufrieden damit ihm nur ab und an wirklich nahe zu sein.
Sirius letzte Umarmung auf dieser Welt teilte er mit Remus. Der Werwolf war irgendwann nachts zurück ins Quartier gekommen und hatte sich zu Sirius ins Bett gelegt. Am Morgen war er allerdings schon wieder verschwunden und Sirius hatte sich tiefer in die Decke gekuschelt welche noch nach Remus roch.
Und dann, nur wenige Wochen später öffnete er seine Augen und war auf einmal umgeben von allem was er jahrelang so schmerzhaft vermisst und gewünscht hatte. James lange Gliedmaßen schlangen sich um ihn und Sirius fühle sich endlich wieder warm und glücklich während er seinen gewählten Bruder an sich zog und sich mit all seinen Körperteilen an James klammerte.
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