3.12. Advent, Advent, eine Leiche brennt!
Hier ist der etwas spontane erste Teil des Adventskalenders. (An @pwks2007 Ich habe extra deinen Oneshot heute noch veröffentlicht, auch wenn es etwas spät wurde)
Titel: „Advent, Advent, eine Leiche brennt!"
Autor: @pwks2007 (schaut gerne bei ihrem Profil rein!)
Wörter: (2817 Wörter) 1719 Wörter (Ich habe es aufgeteilt, ich hoffe das war ok, der Rest kommt dann im nächsten Kapitel :))
Erst eins:
Lina wachte schweißgebadet aus einem Albtraum auf, als sie ein Geräusch hörte. Es war ein leises klacken, wie ein Stein, der gegen die Fensterscheibe prallte. Doch schon war es wieder still. Zu still. Lina überlegte, warum ihr diese ohrenbetäubende Stille so komisch vor kam. Dann fiel es ihr ein. Ihre Uhr, die sonst jede Sekunde ein leises klicken von sich gab, war verstummt. Sie stand auf. Lief zu ihrem Regal und erkannte die schemenhaften Umrisse ihrer Uhr. Es war so dunkel, dass sie nur erahnen konnte, dass das Glas, welches normalerweise das Ziffernblatt schützte, zerbrochen war. So dunkel, dass man nichteinmal einen Einbrecher erkennen könnte, wenn er sich von hinten anschliche. Lina erschrak. Ein Ruck ging durch ihren Körper und sie drehte sich mit einem Mal um. Da war tatsächlich etwas in der Wohnung. Ein Schatten. Er schlich durch den Flur. Sie konnte seine Schritte hören. Vorsichtig streckte sie ihren Kopf aus der Tür. So konnte sie die Umrisse sehen. Von hinten sah die Gestalt so aus, wie ihr schlafwandelnder Mitbewohner Jannik. Sie atmete auf. Alles war gut. Und die Uhr hatte sicher einfach ihre Katze umgeworfen. Dadurch musste das Glas kaputt gegangen sein, wodurch sie aufgewacht sein musste. Genau so musste es gewesen sein. Lina atmete einmal tief durch. Plötzlich hörte sie ein klirren. Wie die Sektflaschen, die in der Kühlschranktür lagerten und bei jedem Schließen des Schrankes aneinanderprallten und dabei ein lautes Geräusch erzeugten. Linas ganzer Körper spannte sich an. Wenn Jannik auf dem Flur stand, wer war dann in der Küche? Vorsichtig lugte sie erneut durch den Spalt ihrer Schlafzimmertür. Die Gestalt auf dem Flur war ebenfalls aufgeschreckt und sprintete nun in die Küche. Lina trat vorsichtig auf den Flur hinaus. Ihre Knie schlotterten, doch sie ging weiter, Schritt für Schritt. Dann hörte sie erneut etwas. Ihr gesamter Körper begann zu zittern. Es war das Geräusch eines Messers, das aus dem Messerblock gezogen wird. Ihr Körper bewegte sich ohne ihr Zutun von ganz alleine weiter nach vorne, auf die halb geöffnete Küchentür zu. Ihre Augen, erblickten den Schatten zweier Gestalten und ein Metallisches Blitzen. Das Mondlicht, welches durch das Küchenfenster schien, spiegelte sich auf der Klinge des Messers, welches ihr Mitbewohner, Jannik in der Hand hielt. Dann, ein weiteres Geräusch. Lina fühlte sich wie in einer Zeitschleife. Ein Schrei erfüllte die WG von Lina und Jannik. Die Sekunden vergingen und das nächste Geräusch, welches zu vernehmen war, war der dumpfe Aufprall eines schlaffen Körpers, auf den Boden.
Lina stellte sich vor, wie das Pendel ihrer Uhr ganz langsam von einer Seite zur anderen schwang. Sie fühlte nichts, sie dachte nichts. Auch als die Polizeibeamten an ihrer Wohnung sturmklingelten, tat sie nichts. Sie rührte sich kein Stück, als die Feuerwehr die Tür einbrach. Sie vergoss keine Träne, als die Sanitäter den schlaffen Körper ihres Studienkollegen aus der Wohnung trugen. Sie erwachte erst aus ihrer Starre, nachdem ihr Mitbewohner von der Polizei in Handschellen an ihr vorbei nach draußen geführt worden war und sich eine junge Sanitäterin neben sie gekniet und lange beruhigend auf sie eingeredet hatte. Ihr gesamter Körper schmerzte und sie konnte die feuchten Spuren auf ihren Wangen spüren, die bewiesen, dass sie geweint haben musste. "Hallo, können sie mich hören? Haben sie Schmerzen?", fragte die Sanitäterin sie ruhig. Lina öffnete den Mund, um zu antworten, doch keine Worte verließen ihren Mund. Ihre Stimmbänder wollten kein Geräusch von sich geben. "Hier, trinken sie ersteinmal etwas. Sie haben sehr lange hier gesessen und sind vermutlich sehr angespannt." Sie reichte Lina ein Glas mit Wasser. Lina nahm einen Schluck und spürte, wie die kalte, wohltuende Flüssigkeit ihren Rachen hinab lief. "Wie lange?", fragte sie. "Wie bitte?" Die Sanitäterin sah sie fragend an. "Wie lange hat es gedauert?" "Ehm, also wir sind jetzt schon seit über zwei Stunden im Einsatz. Es ist sechs Uhr Morgens." Lina sah zu ihrem Küchenfenster hinaus. Tatsächlich war die Sonne schon aufgegangen. Ein Ruck ging durch Linas Körper. "Ich muss gleich zur Uni und vorher noch aufräumen." Ihr Blick ging zu der Blutpfütze, die sich auf dem Küchenboden ausgebreitet hatte. "Bitte verlassen sie jetzt meine Wohnung." "Aber wir können sie doch nicht einfach hier lassen. Sie müssen im Krankenhaus vorgestellt werden. Sie benötigen dringend Unterstützung! So ein Verbrechen kann niemand einfach so alleine verarbeiten!" Lina wurde lauter: "Nein! Ich will nicht ins Krankenhaus! Ich darf meine Vorlesungen nicht verpassen. Bitte verlassen sie unverzüglich meine Wohnung." "Bitte beruhigen sie sich, sie hyperventilieren ja!" Linas Sicht verschwamm und sie sackte erneut in sich zusammen. Die dumpfe Stimme der Sanitäterin begleitete sie in ihre Bewusstlosigkeit, bis sie nichts mehr spürte.
Dann zwei:
Linas Wecker klingelte. Verschlafen blinzelte sie in ihr dämmeriges Zimmer und fischte auf ihrem Nachtisch nach ihrem Handy. Endlich stoppte das nervige piepsen. Mit einem genervten stöhnen drehte sie sich auf die Seite und kuschelte sich wieder in ihr Kissen und schloss ihre Augen. Gerade, als sie fast wieder eingeschlafen war öffnete sich ihre Zimmertür und ihr verschwitzter Mitbewohner Jannik stand keuchend im Türrahmen. "Lina, du musst aufstehen! Mein Zug ist nicht gekommen und du musst mich zur Uni fahren" >Uni<, schoss es Lina durch den Kopf. Sie schoss nach oben und saß nun kerzengerade in ihrem Bett "Fuck!", rief sie, "Ich habe ja ganz meine Vorlesungen vergessen!" Jannik seufzte, "Es ist Freitag, du hast heute keine Vorlesungen, Lina" "Ach ja, ups, ganz vergessen", sie kratzte sich verlegen am Kopf und lächelte peinlich berührt. "Ich habe allerdings schon eine Vorlesung und zwar in zwanzig Minuten. Also fährst du mich jetzt, oder nicht?" "Oh, ja klar. Lass mich kurz was anziehen, dann komme ich. Setz dich doch schonmal ins Auto." Jannik nickte und verließ Linas Zimmer wieder. In Windeseile zog sich diese ihre schwarze Jogginghose und einen gemütlichen Hoodie an, denn draußen war es schon ziemlich kalt. Der Herbst hatte schon lange begonnen, genau wie die Weihnachtszeit. In allen Geschäften wurden bereits die Weihnachtsgebäcke angeboten und überall hing Werbung für Weihnachtsmärkte und Weihnachtskonzerte. Im Internet kursierten nur noch die neusten Anleitungen unf DIY's für das perfekte Weihnachtsgeschenk. Lina interessierte das allerdings eher wenig. Sie musste sich vor Weihnachten immer besonders auf ihre anstehenden Prüfungen an der Uni vorbereiten und war die meiste Zeit entweder mit Lernen beschäftigt oder total im Stress, weil sie zu ihren Vorlesungen musste oder irgendwelche Hausarbeiten vergessen hatte, die die Professoren den armen Studenten gerade vor Weihnachten immer sehr gerne und viel aufbrummten. Da blieb für Lina einfach keine Zeit mehr für weihnachtliche Besinnlichkeit und leckeren Spekulatius nach Omas Rezept. Lina hatte Jannik nicht lange warten lassen und sie hatten es durch den Verkehr in der Stadt so gerade noch pünktlich zur Uni geschaft. Nachdem Lina Jannik vor dem richtigen Gebäude abgesetzt hatte wollte sie noch schnell etwas einkaufen fahren. Wenn sie eh schon unterwegs war, konnte sie auch dafür sorgen, dass sie später etwas zu essen hatte. Als sie gerade losfahren wollte, lief ihr plötzlich ein Junger Mann vors Auto. Er war etwa so alt, wie Jannik und Lina und schien ebenfalls Student zu sein, da er bei seinem Sprint in Richtung des Gebäudes, in das Jannik soeben verschwunden war, beinahe einen olympischen Rekord zu brechen schien. Gerade so hatte Lina ihr Gefährt noch stoppen können, sodass keiner verletzt wurde. Sie ließ das Fenster herunter und schrie "Pass doch auf, fast hätte ich dich überfahren!" "Sorry!", ertönte nur die äußerst tiefe Stimme des Fremden. 'Penner', dachte sich Lina nur und fuhr dann weiter zum nächsten Supermarkt, wo sie für sich und Jannik Abendessen kaufte. An der Kasse bezahlte sie ihr Paket Nudeln und das Glas mit dem Pesto und stieg anschließend wieder in ihr Auto, um zurück nach Hause zu fahren.
Dann drei:
Auf dem Weg nach Hause war in der Nähe von Linas Auto ein Unfall passiert, sodass Lina ziemlich lange im Stau stehen musste. Nachdem eineinhalb Stunden vergangen waren und die Polizei die Strecke wieder freigegeben hatte entschied sich Lina dazu, Jannik noch von der Uni abzuholen, da sie eh noch in der Nähe war und seine Vorlesung in wenigen Minuten vorbei sein würde. Wieder vor dem Eingang des Unigebäudes wartend, bemerkte Lina den jungen Mann, der ihr vorher vors Auto gelaufen war. Tatsächlich lief er schon wieder auf ihr Auto zu, doch diesmal hatte er nicht so einen Affenzahn drauf, wie noch vor einigen Stunden. Dennoch war er flott unterwegs und klopfte schon an ihr Fenster. Lina ließ es herunter und er streckte ihr seine Hand entgegen "Franz, hi!" "Lina" "Ich wollte mich nochmal wegen heute Morgen entschuldigen, ich hätte besser aufpassen sollen." Lina grinste, "Oder früher aufstehen" "Vielleicht, aber dann hätten wir uns jetzt nicht getroffen und ich könnte nicht dein wunderschönes Lächeln bewundern ", konterte der junge Mann mit den dunklen Haaren geschickt. Lina wurde leicht rot und verdrehte leicht die Augen. In diesem Moment öffnete sich die Beifahrertür und Jannik stieg ein. "Ich sehe, du verstehst dich gut mit meinen Kommilitonen.", lachte Jannik. "Ihr studiert zusammen?", fragte Lina gespielt erstaunt. "Ja, tun wir. Und wir waren heute beide zu spät. Eigentlich hättest du den Franz heute morgen schon treffen müssen, er kam nur wenige Sekunden nach mir in den Vorlesungssaal", spielte Jannik das spiel mit. Nun erwachte auch Franz aus seiner Starre "Wartet mal, ihr zwei kennt euch?" "Ja, darf ich dir meine Mitbewohnerin vorstellen? Das ist Lina. Die Liebe fährt mich morgens zur Uni, wenn der Zug mal wieder nicht kommt." "Wie praktisch! Wenn mein Bus nicht kommt, muss ich immer einen Halbmarathon sprinten und hoffen, dass ich irgendwie noch pünktlich komme und die Mädels in der Reihe vor uns meinen Schweißgeruch nicht riechen." Lina bemerkte im Rückspiegel, dass einige Autos schon warteten, dass sie weiterfuhren. "Also Jungs, ich unterbreche eure Konversation übers zu spät Kommen nur sehr ungern, aber wir müssen jetzt leider langsam mal los fahren.", sagte sie deshalb. Als sie jedoch Franz' betrübten Blick sah, fügte sie schnell noch hinzu: "Aber Franz, komm doch gerne nachher zum Abendessen vorbei. Es gibt Nudeln mit Tomatensoße!" Franz' Blick hellte sich augenblicklich auf "Na das lässt man sich doch nicht zwei mal sagen! Um wie viel Uhr denn?" Lina lächelte "Sechs?" "Passt! Jannik, schickst du mir später eure Adresse, du hast ja meine Nummer?", fragte Franz noch, bevor Jannik einen Daumen hoch zeigte und Lina losfuhr, da die Autos hinter ihr schon länger ein Konzert mit Hupe und Lichthupe gaben, denn sie hatte die gesamte Straße blockiert.
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