24.12. Teil 3 (3. Oneshot)

Autor: @Kook17ji03 

Wörter: 706 Wörter  


Der Schnee fiel schwer in der Nacht, und Jin zog die Kapuze tief ins Gesicht. Der Wind schnitt durch die Straßen der Stadt und warf die Flocken wild hin und her. Er war spät dran – viel zu spät.

Yoongi hatte ihm eine Nachricht geschickt: *Treffen wir uns am alten Wintermarkt, 22 Uhr. Wichtig.*

Jin hatte keine Ahnung, warum Yoongi ihn ausgerechnet heute an diesen verlassenen Ort bestellte. Der Markt war schon lange nicht mehr in Betrieb, und zu dieser Jahreszeit war die Gegend meistens leer und kalt. Doch irgendetwas in Yoongis Nachricht ließ Jin das Herz schneller schlagen. Es klang dringend, fast beunruhigend.

Als Jin endlich den schneebedeckten Platz erreichte, sah er Yoongi in einer der alten Marktbuden stehen. Der schwache Lichtschein einer Straßenlaterne warf Schatten über sein Gesicht, sodass seine Augen düster und geheimnisvoll wirkten. Jin spürte, wie sein Magen sich verkrampfte – etwas war anders als sonst.

"Yoongi?" fragte Jin leise und trat vorsichtig näher.

"Du bist spät dran," sagte Yoongi mit einem Ton, der zwischen Verärgerung und Erleichterung lag.

"Es hat geschneit," murmelte Jin, unsicher, was er noch sagen sollte. "Warum sind wir hier?"

Yoongi warf einen kurzen Blick über die Schulter, als ob er sich vergewissern wollte, dass niemand ihnen folgte. Dann zog er Jin in die Bude, sodass sie im Schatten standen. "Ich wollte dir schon früher davon erzählen, aber... es war zu riskant."

Jin spürte, wie sein Herzschlag in seinen Ohren dröhnte. "Von was?"

Yoongi lehnte sich ein wenig näher zu ihm, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. "Ich hatte keine Wahl. Sie wissen, wo ich bin. Und ich habe das Gefühl, sie werden bald hier sein."

Jin zog die Augenbrauen zusammen, verwirrt. "Wer... wer sind 'sie'?"

"Es ist kompliziert," murmelte Yoongi, und in seinen Augen blitzte etwas auf, das Jin bisher nie an ihm gesehen hatte – eine Mischung aus Angst und Entschlossenheit. "Ich kann dir nicht alles erklären, aber ich brauche deine Hilfe. Kann ich dir vertrauen, Jin?"

Jin nickte instinktiv. Er wusste nicht, was hier vor sich ging, doch er spürte, dass Yoongi ihn wirklich brauchte. "Natürlich kannst du das."

Yoongi atmete tief durch und sah Jin direkt in die Augen. "Dann musst du mit mir kommen. Ich habe einen Plan, aber ich brauche dich an meiner Seite. Wenn ich das alleine mache... könnte ich es vielleicht nicht schaffen."

Eine unerklärliche Spannung lag zwischen ihnen, während der Wind draußen immer heftiger wurde und Schnee gegen die Bude peitschte. Jin spürte Yoongis Nähe, fühlte die Wärme, die von ihm ausging, und gleichzeitig das flackernde Gefühl der Gefahr, das durch seine Worte geweckt wurde.

"Wo müssen wir hin?" fragte Jin leise, seine Stimme fest und entschlossen.

"Es gibt einen alten Tunnel unter der Stadt," sagte Yoongi. "Ich habe ein Versteck dort unten – es ist sicherer als hier draußen. Aber wir müssen uns beeilen."

Jin nickte und schluckte hart. Ohne zu zögern nahm er Yoongis Hand. Der Griff war fest und beruhigend, als ob Yoongi ihm damit versicherte, dass sie das zusammen durchstehen würden.

Sie machten sich auf den Weg, liefen durch die schneebedeckten Straßen und ließen die wenigen Lichter der Stadt hinter sich. Der Schnee knirschte unter ihren Füßen, und der Wind schien ihre Flucht zu begleiten, doch Jin fühlte sich sicher. Yoongi an seiner Seite zu haben, ließ all die Zweifel und die Kälte verschwinden.

Als sie schließlich den Eingang zum Tunnel erreichten, hielt Yoongi inne und warf Jin einen schnellen Blick zu, in dem sich Dankbarkeit und etwas anderes spiegelten – etwas, das Jin den Atem anhalten ließ. Für einen kurzen Moment schien es, als wollte Yoongi etwas sagen, doch er schüttelte den Kopf und zog Jin einfach in den Tunnel.

Dort unten, umgeben von Dunkelheit und Stille, war es, als ob die Welt über ihnen verschwand. Nur das leise Geräusch ihrer Atemzüge füllte den Raum, und in der Enge des Tunnels schien die Verbindung zwischen ihnen stärker denn je.

Yoongi lächelte leicht und flüsterte: "Danke, Jin... dass du bei mir bist."

Jin erwiderte das Lächeln, das Herz schwer und leicht zugleich. "Für dich... immer."

Der Schnee tobte draußen weiter, doch hier unten fühlte sich alles ruhig an, fast wie ein magisches Geheimnis, das nur sie beide kannten. Und obwohl sie in dieser dunklen Nacht Zuflucht suchten, war es, als hätten sie im Verborgenen ein kleines Stück Weihnachten gefunden – etwas, das ihnen niemand nehmen konnte.


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