Weihnachten in Hogwarts 23
Fröhliche Weihnachten ihr Lieben :)
Wie hatte er nur in diese Situation geraden können? Natürlich war es wieder eine Idee von Dumbledore. Aber warum traf es immer ihn?
Grummelnd betrat er die große Halle. Alles war festlich geschmückt.
Hagrid hatte eine riesige Tanne aus dem verbotenen Wald geholt. Diese hatten die Lehrer mit Kugeln in allen Hausfarben geschmückt. Der Baum war recht bunt geworden. Sollte aber zeigen, dass alle zusammen gehörten.
Auch 10 Jahre nach dem Krieg, war das mit den Häuserfreundschaften noch nicht so weit wie gewünscht.
An der Decke schwebten funkelnde Sterne und die Haustische waren überladen mit Plätzchen, kandierten Mandeln, Schokoäpfeln und allem was man sich noch vorstellen konnte.
Auch in diesem Jahr waren nicht mehr viele Schüler vor Ort, was die Sache für ihn erträglicher machte.
Nach dem Krieg hatte Minerva das Amt der Direktorin übernommen und somit auch Albus Büro. Leider hatte sie dort seine Pläne gefunden. Und so setzte sie jedes Weihnachten eine seiner schwachsinnigen Ideen um.
In diesem Jahr sollte es ein Muggel-Weihnachten werden. So hatten sie den Baum per Hand geschmückt und die Schüler hatten 2 Tage in der Küche gestanden und die ganzen Leckereien selbst gebacken.
Nun war er dran. Er sollte den Weihnachtsmann geben. Ausgerechnet er. Der Kinder ja über alles liebte.
Doch nun war es zu spät. Als er die Tür geöffnet hatte, hatten sich alle Köpfe zu ihm gedreht. Wie versprochen rezitierte er mit seiner tiefen Stimme ein Gedicht:
"Von drauß' vom Walde komm ich her;
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldne Lichtlein blitzen
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Und wie ich so strolcht durch den finstern Tann,
da rief's mich mit heller Stimme an:"
In der Halle war es still geworden. Und wären alle Blicke auf mir lagen, hatte Hermine die Halle durch die Hintertür für die Lehrer betreten. Sie hatte die Haare blondiert und trug ein Engelskostüm.
"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
alt und jung sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruh,.
und morgen flieg' ich hinab zu Erden;
denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: " O, lieber Herre Christ,
meine Reise fast zu Ende ist;
ich soll nur noch in diese Stadt,
wo's eitel gute Kinder hat."
H:- "Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier;
denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
essen fromme Kinder gern."
H:- "Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;
doch für die Kinder nur, die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten!"
Christkindlein sprach: "So ist es recht;
so geh mit Gott, mein treuer Knecht!"
Von drauß', vom Walde komm' ich her;
ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich's hierinnen find'!
Sind's gute Kind', sind's böse Kind'?
(Theodor Storm 1817-1888)
Noch immer lag bedächtiges Schweigen über der Halle. Die Schüler schauten erstaunt von mir zu Hermine und wieder zurück. Und der Blick manch eines Schüler, blieb an diesem Engel hängen. Sie sah so friedlich aus und strahlte.
Moment was dachte ich da eigentlich. DAS war immer noch Hermine. Die mich nicht nur als Schülerin gequält hatte, sondern seit 5 Jahren diesbezüglich auch als Kollegin ihr bestes gab.
Langsam ging ein Applaus durch die Halle. Die Schüler applaudierten und ich begab mich zu meinem Platz. Als ich endlich saß eröffnete Minerva das Essen und alle stürzten sich auf die Köstlichkeiten.
"Der Weihnachtsmann darf auch mal lächeln. Er muss nicht immer schauen, als ob er kleine Kinder frisst." Damit schreckte sie mich aus meinen Gedanken hoch. Ich sah in ihr grinsendes Gesicht. Warum war mir eigentlich noch nie aufgefallen, wie gut sie aussah. Oder hatte ich es einfach nur gut verdrängt?
"Severus alles ok mit dir?" Sie betrachtete mich und ich konnte die Sorge in ihren Schokoladen braunen Augen erkennen.
"Ja alles ok." Mein Stimme klang belegt und ich wusste nicht, was ich mit dieser neuen Erkenntnis anfangen sollte.
"Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen." Noch immer betrachtete sie mich skeptisch.
"Wohl eher einen Engel." Murmelte ich vor mich hin. Doch ich war mir sicher, dass sie mich verstanden hatte. Betreten senkte ich den Kopf.
Das kam so unerwartet. Ich hatte gedacht nie wieder Gefühle dieser Art zu spüren. Plötzlich spürte ich eine zierliche Hand auf meiner, die meine kurz drückte.
Wärme breitete sich in mir aus. Als ich den Kopf hob, blickte ich in ihr lächelndes Gesicht.
"Frohe Weihnachten Severus."
"Frohe Weihnachten Hermine." Erst einige Minuten später, als ich gefasst genug war um etwas zu essen, bemerkte ich, dass ihre Hand immer noch auf meiner lag. Vorsichtig umschloss ich sie mit meiner. Spätestens, jetzt sollte sie sie doch hektisch wegziehen.
Doch Hermine verschränkte ihr Finger mit meinen und aß weiter als wäre nichts geschehen. Und so kam es, dass ich meinen persönlichen Weihnachtsengel gefunden habe. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
Vielleicht war dieses Weihnachten ja gar nicht so schlimm.
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