9. Dezember♡︎❄︎
Während ich das Müsli vom Büffet zu dem Tisch trug, an dem Mila, Jenny und Nahla mir bereits einen Platz freigehalten hatten, war ich sorgsam darauf bedacht, einen Schritt vor den anderen zu setzen, um ja nichts zu verschütten- mit meiner zittrigen Hand neigte ich nur allzu oft dazu, Dinge entweder fallenzulassen oder zu verschütten.
Ich könnte nicht behaupten, dass die gesamte Aufmerksamkeit aller anwesenden Schüler und Schülerinnen auf mich gerichtet war, doch es fühlte sich trotzdem an, als würde jede meiner Bewegungen von unzähligen Blicken verfolgt werden.
Endlich kam ich am Tisch an und ließ mich erleichtert auf den Stuhl fallen. Das war das erste Mal, dass ich hier in der Mensa aß, denn gestern hatte mein Frühstück aus Kuchen und Kakao bestanden.
„Am Wochenende gibt's immer noch entweder Pancakes oder Waffeln, aber unter der Woche halt nur Müsli, Brötchen und Obstsalat.", erklärte Nahla mit einem entschuldigenden Grinsen und deutete mit dem Kinn auf eine Schüssel, die bis zum Rand mit Obstsalat gefüllt war.
„Obstsalat? Es gibt Obstsalat?", fragte ich und verrenkte mir den Kopf, um einen Blick auf das Fenster zu werfen, von dem man sich das Essen nehmen konnte. Ich war mir sicher, keinen Obstsalat gesehen zu haben.
Nahla schüttelte den Kopf und begann noch breiter zu grinsen. „Es gab Obstsalat- der ist immer als Erstes weg. Zu Recht." Ich grinste ebenfalls und ließ meinen Blick durch die Cafeteria schweifen, bis mein Blick auf einmal an jemandem hängen blieb.
Mein Lächeln erstarb und wich einer nervösen Röte, die unaufhaltsam meine Wange hinaufkroch. Rötliches Haar, das kurz unter dem Kinn endete, kleine Stupsnase, Bomberjacke, silberne Ringe, eine Kette mit einem kleinen Metallanhänger und pechschwarze, große Augen.
Ich wandte den Blick ab und rührte in meinem inzwischen aufgeweichten Müsli herum. Ich verspürte keinerlei Hunger mehr, nur das Bild des Mädchens hatte sich tief in mein Auge gebrannt. Ich zwang mich dazu, am Gespräch der anderen teilzuhaben, um mich abzulenken. Irgendwie drehte es sich um die besten AGs und Jennys Crush und was auch immer.
Ich sehnte mir einfach nur den Unterricht als Ablenkung herbei. Wow, dass ich das mal dachte... Nach dem Essen waren wir noch schnell hochgerannt, hatten im Stress, da wir beinahe den Unterrichtsbeginn verpasst hätten, unsere Sachen gepackt und waren mit über die Schultern geworfenen Jacken mit einer Schülermenge aus der Eingangshalle nach draußen gestürmt.
Auf den übers gesamte Schulgelände dröhnende Gong genau, waren wir schließlich vor einem der Häuser (wenn man es so nennen konnte) angekommen und eine Lehrerin hatte die Tür aufgeschlossen, sich mir als Mrs Abernathy vorgestellt und den Englischunterricht begonnen.
Und da saß ich jetzt- in der dritten Reihe, direkt am Fenster, neben Nahla und schrieb den Tafelaufschrieb mit schmerzender Hand ab. Die meiste Zeit sprach Mrs Abernathy ohnehin Englisch, bei einem Grammatikthema, das ich neben bei bemerkt an meiner alten Schule bereits durchgenommen hatte, jedoch, erklärte sie kurz etwas auf Deutsch, wobei der Hauch eines britischen Akzentes in ihrer Stimme mitschwang, was ihren englischen Nachnamen erklärte. Vielleicht war sie zweisprachig aufgewachsen.
Der Rest des Schultages verlief relativ ereignislos, genau wie die folgende Woche, in der ich mir erst einmal einen Überblick verschaffte. Doch das sollte sich nur allzu schnell ändern...
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Well, das war's für heute...
Ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag✨
Bald sind Ferieeeen!✨
Byeee✨
Léa✨
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