Ich war fest entschlossen, diese Welt zu retten. Denn das hier war kein Traum, so viel stand fest. Ich musste an den Ort, an dem die Autorin der Geschichte sich aufgehalten hatte- und der lag, dabei war ich mir ebenfalls sicher, in meiner Welt.

Dem genauen Wortlaut der Prophezeiung, die der Fee im Anschluss gewissenhaft vortrug, konnte ich außerdem mit ziemlicher Sicherheit sogar die Stadt entnehmen- Paris. Und laut einer beunruhigenden Vermutung von Avery würde nicht einmal die Ermittlung des genauen Standortes ein Problem werden.

Was man natürlich als hilfreich ansehen könnte, wäre es nicht unter diesen Umständen. Was ich mit diesen Umständen meine, ist, dass Avery vermutete, die Tinte könnte durch die Schreibmaschine auch in unsere Welt übergreifen- ein Grund mehr, so schnell wie möglich zu handeln.

Aber das konnten wir nun mal nicht hier erledigen, die Frage war nur, wie ich wieder zurück ans Internat finden sollte. "Avery?", fragte ich unsicher an und sie unterbrach das hektische Absuchen der Umgebung nach was auch immer abrupt. "Hm?"

Ich räusperte mich und setzte hinzu: "Wie genau sollen wir wieder zurückkommen? Ich meine... Warst du schon mal hier? Wenn ja, wie hast du zurückgefunden? Aber du hast nicht sehr überrascht gewirkt, also...?"

Avery zuckte mit den Schultern und wies mit dem Kinn in eine unbestimmte Richtung in der Ferne. "Doch, doch, ich war schon hier. Bisher war ich aber immer die Einzige und glaub mir, ich war sehr überrascht gerade dich hier zu treffen.", entgegnete sie.

Warum hatte sie gerade dich gesagt? Wäre ihr jemand anderes lieber gewesen? Gegen meinen Willen hatte mein Gesichtsausdruck wohl ein wenig verletzt gewirkt, also schob sie hastig hinterher: "Versteh das jetzt bitte nicht falsch, ich habe keim Problem damit dass du hier bist. Na ja, was ich eigentlich sagen wollte... Ja, ich war schon hier und es sah, nebenbei bemerkt, sehr, sehr anders aus als jetzt. Und zu deiner anderen Frage: Normalerweise ist immer irgendwo in der Nähe der Torbogen versteckt, so lange das Portal offen ist, was es heute definitiv sein müsste. Hilfst du mir suchen?"

Ich nickte kurz und begann ebenfalls, die Umgebung zu scannen. Mein Blick blieb für einen Moment an der Ruine hängen, doch da war nichts, was auch nur im Entferntesten an den Torbogen aus der Schule erinnerte, und wanderte weiter über den Boden zu dem Stein, an dem der Zwerg- Verzeihung, Fee- lehnte.

Tatsächlich- der Torbogen lag auf dem Boden, Gras bewachsen, als wäre er nie wo anders gewesen. "Da", sagte ich, auf den Torbogen direkt unter Averys Füßen deutend, und unterdrückte ein Grinsen.

Avery schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Verdammt, ja!" Sie bückte sich, strich mit der Hand kurz über einige Verzierungen und winkte mich anschließend zu sich. "Also dann...", sie sah mich direkt an, "Du musst selbstverständlich nicht nach Paris mitkommen, das weißt du, oder?", hakte sie zögernd nach, doch ich schüttelte als Antwort nur stirnrunzelnd den Kopf. Natürlich würde ich mitkommen.

Der Zwerg sah uns flehend an. "Bitte, passen Sie auf sich auf. Und helfen Sie uns- bitte, bitte helfen sie uns.", krächzte er. "Wir werden unser Bestes geben.", versprachen Avery und ich wie aus einem Mund, sahen uns kurz an und ließen uns dann gleichzeitig in den pechschwarzen Strudel aus Tinte, Zeit und Raum fallen.