#5 Der Schneesturm
Ship: SeungChan
Fluff 💕
Das ist für dich. Es ist das erste mal das ich SeungChan schreibe. Hope You Like it 🥹. Dieses Kapitel war eine kleine Herausforderung für mich. Aber ich hab's gern geschrieben 💕 BangChans_admirer
Bangchan POV
Der Schnee fiel in dichten Flocken, die im Wind tanzten und sich wie feine Staubflöckchen auf den Straßen und Häusern niederließen. Es war ein seltener, aber starker Schneesturm, der immer mehr zunahm und die kleine Stadt in einen Winterteppich aus Weiß hüllte. Für die meisten Menschen war es der perfekte Moment, sich zu Hause vor dem Kamin zu verkriechen oder bei einer Tasse Glühwein unter einer Decke zu entspannen. Doch für mich sah das ein wenig anders aus. Ich nutze das bei solchen Wetter kaum Menschen auf den Straßen waren um die letzten Weihnachtserledigungen hinter mich zu bringen. Ich war wie jedes Jahr spät dran. Ich war meistens so durch meinen Job gefordert, das ich ganz vergaß mich um Dinge wie Weihnachten zu kümmern. Aber wenn ich meiner kleinen Schwester Hannah kein Geschenk kaufte, war sie sicher traurig. Und wenn ich eins nicht sehen konnte, dann waren es die traurigen Augen meiner Schwester. Sie war schon immer verrückt nach Weihnachten gewesen, schon als wir klein waren und selbst als sie eines Tages herausgefunden hatte, dass es den Weihnachtsmann nicht gab, hatte ihr das die Freude nicht genommen. Der einzige Nachteil daran war, dass ich mich jedes Jahr als Weihnachtsmann verkleiden musste und in dem Kostüm die Geschenke zuhause austeilen muss. Aber was tat man nicht alles für die Menschen die man liebte, nicht wahr?
Nachdem ich einige Weihnachtsgeschenke gekauft hatte, verlies ich den Laden in dem man eigentlich alles fand und machte mich auf den Weg zu meinem Lieblingscafé. Ich war eine etwas längere Zeit nicht mehr dort gewesen, auch wieder wegen meiner Arbeit. Die Tür quietschte, als ich eintrat. Der Raum roch nach altem Holz, Kaffee und einem Hauch Zimt. An den Wänden hingen vergilbte Fotos und Zeitungsartikel, die die Geschichte des kleinen Cafés erzählten, das schon seit Jahren in dieser ruhigen Ecke der Stadt existierte. In Momenten wie diesen erinnerte ich mich selbst daran, dass ich manchmal ein wenig zu viel Zeit in die Arbeit steckte. Momente wie dieser, gaben mir den Blick fürs wesentliche zurück. Das Café war fast leer, nur ein älteres Ehepaar saß an einem Tisch in der Ecke und blickte hin und wieder auf, als die Tür aufschwang. Der Raum war von einem warmen, goldenen Licht erleuchtet, das von den kleinen Kerzen auf den Tischen und den verzierten Lampen an der Decke ausging. Ich fand dieses Café wirklich charmant, auch wenn der Ort hier ein wenig verlassen wirkte. Oder vielleicht war es auch genau das, was ich so mochte. Ich schütteltet den Schnee von meinem Mantel und lief direkt zur Theke an der ein braunhaariger junger Mann mit dem Rücken zu mir stand. Ich wollte mir nur einen Kaffee to Go holen um meine rechtlichen Verpflichtungen hinter mich zu bringen und mich dann doch, wie die meisten es heute taten, in die Wärme zu kuscheln. „Entschuldigung." sagte ich vorsichtig und der braunhaarige drehte sich zu mir um. „Willkommen, was darfs s..." begann er zu sprechen während er sich umdrehte, aber brach ab als sich unsere Blicke kreuzen. „Chan!" sagte er dann sofort. „Seungmin?" fragte ich überrascht. „Was machst du den hier?" fragten wir beide gleichzeitig und lachten dann. Seungmin kam um die Theke herum und umarmte mich zu Begrüßung. „Wir haben uns ewig nicht gesehen!" sagte ich ganz freudig darüber meinen alten besten Freund wieder zu sehen. Warum wir keine besten Freunde mehr waren, hatte eigentlich keinen speziellen Grund. Wir waren auf die selbe Schule gegangen und hatten in der gleichen Nachbarschaft gewohnt. Unsere Eltern waren befreundet, sind es noch immer. Aber als ich meinen Abschluss ein paar Jahre früher als Seungmin machte und für das Studium aus Seoul weggezogen war, hatte sich der Kontakt mit der Zeit verloren. Spätestens ab meinem Auslandsjahr in Spanien war es schwierig geworden, den Kontakt zu halten, da wir komplett unterschiedliche Leben in unterschiedlichen Zeitzonen geführt hatten. Als ich vor ein paar Jahren zurück nach Korea gezogen war, hatte ich mich direkt in die Arbeit gestürzt und nicht wirklich versucht alte Freundschaften aufleben zu lassen. Ich hatte mich ziemlich zu einem einzelgängerischen Geschäftsmann entwickelt. Seungmin musterte mich von oben bis unten und auch ich musterte ihn. Unterschiedlicher konnten wir zwei wohl nicht sein aber das waren wir schon immer gewesen. Während ich mittlerweile Abteilungsleiter eines großen Konzerns war und nur noch im Anzug, der unter meinem Wintermantel hervor schaute, herumlief. Hatte Seungmin lockere Kleidung und eine Schürze mit Kaffeeflecken an. „Ja das stimmt. Zuletzt zu deinen Abschluss vor... einigen Jahren. Wie alt bist du jetzt eigentlich? 43?" fragte mich Seungmin nun und ich sah ihn empört an. „Ich bin nur 3 Jahre älter als du!" erwiderte ich und Seungmin lachte. „Sicher? Ich dachte immer das wäre gelogen weil du 5 mal sitzen geblieben bist und dir dein richtiges Alter unangenehm ist." sagte Seungmin nun und grinste frech. Ich lachte. „Schön zu sehen das du genau so frech und unverschämt wie früher geblieben bist!" sagte ich und Seungmin grinste nur. „Ich hab in einer halben Stunde Feierabend. Wenn du willst kannst du dich darüber setzen und dann können wir uns noch ein wenig unterhalten." bot mir Seungmin. Ich zögerte einen Moment, den eigentlich war ich immer in Stress und Eile auch wenn es dafür gerade nichtmal einen Grund gab. „Oder ist das Leben des alten Geschäftsmannes zu stressig um eine Stunde seiner Zeit für seinen alten Freund zu opfern?" fragte mich Seungmin. „Ich bin nicht alt!" sagte ich nur wieder und Seungmin lachte laut. „Man kann dich genau so schön ärgern wie früher!" sagte dieser dann und ich schnaubte nur. Aber das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. „Ich hab Zeit. Einen Kaffee bitte." sagte ich dann und zog mein Geldbeutel raus. „Geht aufs Haus. Alte Menschen Bonus." sagte Seungmin. Ich nahm den Kaffee. „Danke" sagte ich mit einen ironischen Lächeln und hatte beinahe das Bedürfnis ihm den Kaffee über den Kopf zu schütten.
So setzte ich mich an einen freien Tisch und zog mein Laptop aus meiner Tasche. Ich steckte mir Kopfhörer in die Ohren und nutze die Zeit um ein wenig zu arbeiten. Ich bemerkte nicht wie der Sturm draußen immer mehr zu wüten begann und auch wie die wenigen Menschen das Café betraten oder verließen bekam ich nicht mit. Ich merkte nichtmal das Seungmin das Café abschloss und dann begann aufzuräumen. Ich kam erst wieder in dieser Zeit an als Seungmin sich zu mir setzte und mich antippte. Er schob mir einen weiteren Kaffee rüber. Ich nahm die Kopfhörer raus und sah zu ihm rüber. „Ich erinnere mich noch, wie du damals immer deinen Kaffee verschüttet hast." Sagte Seungmin und ich lachte auf. Wir waren schon früher immer in dieses Café gegangen. „Stimmt, das hab ich wirklich ständig gemacht. Du hast immer gesagt, ich sei ein Chaos-Mensch. Und du, du warst immer so ordentlich." Sagte ich schmunzelnd und Seungmin nickte. „Dafür warst du immer frech und vorlaut!" ergänzte ich und er lachte. „Das bin ich heute noch, wie du wahrscheinlich bemerkt hast." sagte er und ich nickte eifrig. „Äh Ja! Das habe ich bemerkt! Erinnerst du dich an die ganzen Abende, wenn wir hier saßen und über alles mögliche gesprochen haben?" Fragte ich Seungmin und er nickte. „Wie könnte ich das vergessen? Du hast damals die verrücktesten Theorien über das Leben und unsere Zukunft entwickelt..." begann er lachend. „Und ich hab dir zugehört, weil du so überzeugt davon warst, dass du die Welt bald verändern wirst." Fügte Seungmin noch hinzu. An diese alten Zeiten zurück zu denken war wirklich schön. Ich vermisste es hier zu sitzen und von einer Zukunft zu träumen, die ganz anders gekommen war. „Was ist mit dir? Was hast du die letzten Jahre gemacht? Hast du noch Kontakt zu den anderen?" Fragte ich Seungmin nun neugierig. Er seufzte nachdenklich. „Ach, einiges. Vieles ist passiert. Ich hab mit dem Studium angefangen, bin in meine eigene Wohnung gezogen, hab eine absolut beschissene Beziehung hinter mir, hab einige neue Leute kennengelernt... Aber keine so guten Freunde wie euch gefunden. Die anderen sind alle ihre eigenen Wege gegangen. Zu Felix habe ich noch Kontakt und zu Changbin aber sonst... nicht wirklich." sagte er. Ich lies mein Blick über die Wände des Raumes gleiten. „Seit wann und warum arbeitest du?" fragte ich Seungmin. Er lächelte. „Ein knappes halbes Jahr jetzt. Meine Studiengebühren zahlen sich nicht von alleine. Warum ausgerechnet hier ist eine gute Frage. Dieser Ort war schon immer wichtig für mich und zieht mich irgendwie an." sagte er und ich nickte. Das verstand ich nur zu gut. Auch wenn ich über ein halbes Jahr nicht hier war, hatte dieses Café seine Magie nicht verloren. „Weißt du, manchmal fühlt es sich an, als würde ich dich und all das, was wir hatten, irgendwie hinter mir lassen, wenn ich hier arbeite... Es hilft mir nach vorne zu sehen. Ich hab oft an dich gedacht, nachdem wir keinen Kontakt mehr hatten." gab Seungmin zu. Ich sah ihn ein wenig überrascht an. Seungmin war selten so ehrlich und offen was seine Gefühle anging. Er war meistens verschlossen und zeigte es eher mit Gesten. Wir waren immer schon ein wenig mehr als beste Freunde gewesen, aber irgendwie auch nie so richtig mehr. Es waren immer so spezielle Momente. Stille Blicke, die einen Moment zulange schienen. Genau wie der jetzt. „Ich hab auch oft an dich gedacht..." gab ich nach einer Weile zu. „Wir hatten ja auch nie wirklich ein Abschied, oder? Es war einfach... plötzlich vorbei. Aber du hast mir immer noch so viel bedeutet. Auch wenn wir uns aus den Augen verloren haben." sagte ich sanft und hielt den Blick weiter stand. Seungmin nickte und wurde etwas ernster. Dadurch erst fiel mir auf dass er erwachsener geworden war! „Ja, irgendwie fühlt es sich an, als hätten wir einfach einen langen Halt gemacht. Ich meine, damals... du warst mein bester Freund. Ich habe wirklich vermisst, mit dir zu reden." Ich lehnte mich nachdenklich zurück und nippte an meinen Kaffee. „Ich weiß, was du meinst. Diese ganze Zeit ohne dich war komisch. Ich hab zwar andere Menschen getroffen, aber niemand konnte diese Gespräche ersetzen, diese... Verbindung, die wir hatten." Seungmin war der, der den Blick brach und dann das Thema wechselte. „Ich habe mich auch oft gefragt, wie du wohl heute bist. Was du machst, ob du deinen Traum von der Weltveränderung immer noch verfolgst." Ich lachte laut auf als er das fragte und machte einen Mix aus Kopfschütteln und Nicken. „Es kommt darauf an, wie man 'Welt verändern' definiert. Ich habe mich viel mit mir selbst beschäftigt. Ich glaube, es sind eher die kleine Dinge im Leben, die einen wahren Unterschied machen, weißt du?" Seungmin lachte ebenfalls auf und nickte „Das klingt nach etwas, das du damals auch gesagt hättest. Typische alte Männer Sprüche." sagte Seungmin nun wieder frech. „Was hast du den andauernd mit meinen Alter! Es sind nur 3 Jahre!" sagte ich und boxte ihn. „Hey!" brummte er lachend weil ich ihn boxte. Ich merkte wie sehr ich diese Gespräche mit Seungmin zwischen unmengen Kaffee, dem Geruch von Zimtsternen und dem Golden Licht der vergilbten Tapete vermisst hatte. Wir tranken beide unsere Tassen leer. „Ich räume die kurz auf." sagte Seungmin und während er die Tassen wegräumte, begann ich meine Sachen einzupacken und die letzten 2 Stühle hoch zu stellen. Seungmin kam ebenfalls mit seiner Jacke zurück. „Sollen wir gehen? Es wird langsam dunkel..." sagte er dann und ich nickte. Gemeinsam liefen wir zur Tür, die Seungmin wieder aufschloss. Bevor er sie öffnen konnte, knallte sie auf und gegen die Wand, mit einen so lauten Geräusch, das ich die Befürchtung hatte, die Glasscheibe der Holztür würde gleich in Millionen Einzelteile zerbrechen. Gemeinsam schlossen wir die Tür wieder, sahen uns an und lachten. „Wie wäre es, wir warten bis der Sturm vorbei gezogen ist?" fragte ich Seungmin, der sofort nickte.
Wir zogen unsere Jacken aus und setzten uns auf den Boden, weil wir die Stühle nicht runter stellen wollten. Ich lehnte mich an den Tresen und drehte den Kopf zu Seungmin. „Es ist verrückt, wie schnell sich das Wetter ändern kann", bemerkte Ich und sah in Richtung des Fensters. „Vor einigen Stunde war noch nichts, dann hat es ein wenig zu schneien und winden begonnen und jetzt... jetzt sieht es aus, als würden wir die ganzen Nacht hier festhängen." sagte ich zu Seungmin und er nickte. „Ja, draußen sieht es nicht gut aus. Aber es gibt schlimmeres, als hier zu bleiben."„Stimmt", stimmte ich zu. „Warte kurz!" sagte Seungmin und kam kurz später mit einer Kanne, zwei Tassen und Zimtsternen zurück. „Die waren eigentlich für die Kunden morgen aber jetzt sind sie für uns" Ich lachte auf. Frech wie eh und je. Seungmin eben, was sollte ich dazu sonst noch sagen. Ich nahm einen Schluck von dem Zimtkaffee während ich über den Rand der Tasse hinweg Seungmin ansah. „Eigentlich könnte ich mich an die Idee gewöhnen, hier mit dir zu sitzen, den Schnee draußen zu beobachten und einfach nichts zu tun." In diesem Moment war es, als ob die Zeit für einen Herzschlag stillstand. Es war ein Blick, der länger als gewöhnlich anhielt, aber trotzdem nicht unangenehm war. Seungmin lächelte leicht, was ein starkes Kribbeln in meinen Bauch auslöste. Es war ein Gefühl, das ich lange nicht mehr gekannt hatte. „Weißt du, Chan", begann Seungmin nach einer Weile, „manchmal fühle ich mich, als würde das Leben in so einem Café wie diesem irgendwie langsamer laufen. Du weißt wahrscheinlich selbst am besten, wie schnell das Leben in einer Stadt wie Seoul ist. Die Arbeit, die Verpflichtungen. Aber hier... hier kann man einfach mal atmen." Ich nickte nachdenklich. Einfach mal atmen und nicht alles so schnelllebig an mir vorbei ziehen zu lassen, war etwas das mir schon lange im Leben fehlte. „Ich mag das Gefühl hier. Es erinnert mich an die Zeiten, als wir einfach irgendwo in der Stadt rumgelaufen sind, ohne Ziel. Irgendwie war damals alles einfacher." Seungmin nickte. „Genau. Irgendwie, das meiste zumindest..." sagte er leise und lehnte den Kopf sanft an meine Schulter. Ich blickte erneut zu ihm. Ich sah ihn fragend an. Seine Worte waren verstummt und alles was ich von ihm hörte war das leise knabbern an dem Plätzchen, in seiner Hand. Er wirkte plötzlich ein wenig unsicher, als ob er einen Moment lang das Gleichgewicht verloren hätte, so hatte ich Seungmin früher nur selten und ausschließlich in bestimmten Momenten erlebt. Ich spürte ein seltsames Ziehen in der Magengegend. Irgendetwas war anders zwischen uns. Irgendetwas, das ich nicht ganz benennen konnte und Seungmin wahrscheinlich auch nicht. „Was ist?" fragte dieser weil er meine Blick bemerkte. Ich konnte kaum in Worte fassen, was gerade in mir vorging. Es war nicht das erste Mal, dass wir einander so nahe war, wir hatten früher ab und zu mal gekuschelt, aber heute fühlte es sich anders an. Irgendetwas lag in der Luft. Vielleicht war es der Schneesturm draußen, der uns einfach zwang, den Moment zu genießen. Vielleicht war es einfach der lange Tag, der uns nach all der Zeit in diesem kleinen Café wiedervereint hatte. „Nichts" sagte ich schließlich und versuchte das Kribbeln in meinen Bauch, das sich mittlerweile bis zu meiner Brust zog, zu ignorieren. „Es ist nur... du bist irgendwie anders." „Anders?" fragte er mich vorsichtig. „Ja, irgendwie... Es fühlt sich an als ob..." Ich stockte, die Worte wollten mir einfach nicht mehr über die Lippen kommen. Warum war es so schwer, auszusprechen was ich dachte? Ich hatte nie ein Problem gehabt mit Seungmin über meine Gefühle zu sprechen. Naja über meine Gefühle für ihn schon... Ich hatte so viel mit Seungmin erlebt, aber es war alles nun doch so lange her und schien heute, an diesem Winterabend irgendwie zwischen uns zu stehen. Eine Spannung, die ich nicht ganz verstand. „Weißt du, Chan", begann er. "Manchmal frage ich mich ob du wirklich so dumm und blind bist oder ob du nur so tust..." sagte Seungmin und ich verdrehte die Augen. „Frech!" sagte ich und wir beide lachten was die Stimmung etwas lockerte, bevor sie wieder ernster wurde. „Okay lass mich anders anfangen... Manchmal frage ich mich, ob wir wirklich nur beste Freunde waren... ob wir auch jetzt immer noch nur Freunde sind. Es fühlt sich irgendwie anders an als früher und gleichzeitig auch nicht. Ich kann es nicht erklären..." Ich atmete tief durch, als ich merkte, dass ich nicht der Einzige war, der diese seltsame Spannung zwischen uns spürte. „Du spürst das auch?" Fragte ich und Seungmin nickte. „Schon lange... was denkst du warum ich dich immer besonders viel geärgert habe Chan..." Ich lächelte leicht. „Ich war wirklich blind... Aber vielleicht waren wir damals einfach nicht soweit..." sagte ich und Seungmin nickte. Keiner traute sich die Frage auszusprechen ob wir jetzt soweit waren, also war wieder ein Moment der Stille zwischen uns. Seungmin war der, der zuerst etwas sagte. „Ich weiß nicht, warum oder wann aber... es fühlt sich für mich so an, als ob wir endlich an dem Punkt angekommen sind, an dem mehr zwischen uns sein könnte." Es überraschte mich von Seungmin ein so offenes und direktes Geständnis über seine Gefühle zu hören. Jetzt war er mir sicher tausend Schritte voraus. Weil ich nichts sagte, setzte sich Seungmin auf und sah mich direkt an. „Ich... ich habe schon lange Gefühle für dich, die mit der Zeit nicht schwächer geworden sind. Ich wollte es dir damals nur nie sagen, weil ich nicht wusste, was du davon hältst und mir unsere Freundschaft zu wichtig war. Aber so langsam glaube ich, dass es Zeit ist um endlich darüber zu reden." Mein Herz schlug schneller. All die Zweifel und Ängste, die ich jahrelang mit mir herumgetragen hatte, die mich Jahre lang gehindert hatten, wieder Kontakt zu Seungmin zu suchen obwohl ich die Möglichkeit gehabt hätte, lösten sich auf und das alles als ich ihm in die Augen sah. „Du... du fühlst dasselbe?" flüsterte ich. Seungmin schmunzelte. „Chanie, Du bist wirklich dumm." hauchte er nah an mein Gesicht. Wann war er mir so nah gekommen? „Ich weiß, mein dummes Hirn will deine Worte nicht verarbeiten..." Seungmin lachte und nahm mein Gesicht in seine Hände. „Ja, das merke ich! Und ich weiß das es verrückt ist, dich nach all den Jahren der Funkstille damit zu überfallen... aber es fühlt sich einfach richtig an, dich jetzt wiederzusehen ist als ob ich endlich die Worte finde, für all das was ich früher solange verdrängt habe." Ich wusste nicht, was mich mehr überraschte: die Tatsache, dass Seumgmin dasselbe fühlte, oder die unbeschreibliche Erleichterung, die mich durchflutete. „Ich weiß genau was du meinst", sagte ich nur, den mein Hirn schien endlich die Kontrolle an mein Herz abzugeben. Und ohne ein weiteres Wort zog ich Seungmin näher zu mir. Unsere Lippen trafen sich, und alles andere um uns herum verschwand. Der Schneesturm, die Stille im Café, die Jahre der Funkstille zwischen uns, die ganze Welt! Alles wurde von diesem einen, langen Kuss überlagert, nachdem ich mich schon so viele Jahre sehnte. Als wir uns schließlich voneinander lösten, atmeten wir beide schwer. „Ich wusste nicht, dass sich ein Kuss so gut anfühlen kann..." flüsterte ich und Seungmin lächelte. „Ich auch nicht", antworte er leise bevor er unsere Lippen erneut miteinander verband. Was lange wehrt, wird endlich gut. Und eins war mir klar, nie wieder würde ich zulassen das Seungmin und ich uns außer Augen verloren. Von jetzt an würde ich ihn immer nah bei mir behalten.
Und dieses Versprechen hatte ich gehalten, bis wir eines Tages das alte Ehepaar am Tisch in der Ecke waren, das nur aufschaute wenn die Tür aufschwang und dabei über alte Zeiten lachte.
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