#14 Weihnachtsbächerei

Shop: Minsung
Fluff 💕

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BangChans_admirer

Minho POV
Es war der 23. Dezember, und der Winter hatte die Stadt fest im Griff. Der Schnee lag in dicken, weißen Decken auf den Straßen, und die kalte, frische Luft fühlte sich an wie ein sanfter Klaps im Gesicht. Unser Zuhause war noch immer von den letzten Vorbereitungen für das Weihnachtsfest geprägt. Ein Tannenbaum stand im Wohnzimmer, der in buntem Lichterglanz erstrahlte, und der Duft von Zimt und Nelken lag in der Luft. Doch heute war ein besonderer Tag. Heute würden wir Plätzchen backen! Unsere Eltern waren nicht zuhause und hatten uns die Küche überlassen, was vielleicht auch besser so war, den sie würden das Schlachtfeld das wir vermutlich fabrizieren würden, nicht sehen wollen. Unsere Eltern hatten geheiratet als wir noch klein waren, ich war gerade mal 5 gewesen und Jisung 4. Wir waren ein Herz und eine Seele viel mehr als einfache Stiefbrüder, wir waren die besten Freunde.

„Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?", fragte Jisung skeptisch, als er die riesige Packung Mehl auf dem Küchentisch absetzte. „Klar, das wird super!", antwortete ich mit einem breiten Grinsen und holte die Schürzen aus dem Schrank. „Weihnachten ohne Plätzchen geht gar nicht." Jisung konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und nickte dann. Ich war der Entschlossene von uns, der immer wusste, was zu tun war. Jisung hingegen war eher der Zögerliche, der gern nachdachte und sicherstellen wollte, dass alles perfekt war. Es gab deswegen öfters mal kleine Diskussionen zwischen uns aber diese waren auf keinen Fall negativ. Und wir ergänzten uns perfekt. Aber heute hatte er mir tatsächlich einfach mal zugestimmt ohne alles zu hinterfragen. Ich hatte mir schon Argumenten für/gegen eventuelle Aussagen wie, denkst du nicht wir brennen die Küche ab, überlegt. Naja ich war nicht wirklich Unglück darüber, der Diskussion entgangen zu sein. Selbst wenn hätte ich ihn sicher überzeugt bekommen, schließlich hatte ich ihn schon oft genug zu kleinen verrückten Aktionen überredet und die hatten uns am Ende nie enttäuscht „Okay, also dann mal los!", sagte Jisung und zog die Schürze über seinen Kopf. Ich hatte für uns längst schon einen kleinen Plan ausgearbeitet. Als erstes würden wir auf jeden Fall die Zutaten abwiegen und dann den Teig machen!

„Weißt du noch, wie oft wir das als Kinder gemacht haben?" Sagte Jisung und ich grinste, starrte dabei auf das Rezeptbuch, das ich gerade aus dem Schrank gezogen hatten. „Ich habe immer den Teig gegessen, du hast immer den Keks-Ausstecher gehalten." Sagte ich nostalgisch. Jisung lachte leise. „Ich erinnere mich. Und du hast mir immer gesagt, dass ich die Kekse viel schöner ausstechen kann als du. Ich war schon immer der Perfektionist, während du einfach alles gegessen hast, was du in die Finger bekommen hast." Sagte Jisung nun wieder und hatte damit leider total recht „Stimmt", erwiderte ich mir einem schelmischen Blick während ich die Butter in kleine Stücke schnitt. „Und du hast immer das letzte Plätzchen abgekriegt, weil du dir nie eines genommen hast. Du warst schon immer der Geduldige." „Naja", sagte Jisung und strich sich eine Strähne aus der Stirn, „irgendwer muss ja die Kontrolle behalten, während du... naja, das Chaos veranstaltest." „Hey!" sagte ich aber dann begannen wir beide zu lachen. Unrecht hatte er nicht damit!

Wir begannen die Zutaten zu mischen. Mehl, Zucker, Butter, Eier. Alles wurde in einer großen Schüssel vereint. Ich steckte den Mixer an und schaltete direkt die Geschwindigkeit hoch. Jisung verzog das Gesicht, als der Staub von Mehl durch die Luft flog. „Du und dein Chaos", sagte er lachend. „Ich kann doch nichts dafür, wenn du so ordentlich bist", konterte ich nur und erklärte dann. „Ein bisschen Unordnung muss sein!" Gerade als Jisung versuchte, das Mehl ein bisschen zu zähmen, passierte es: Ich drehte den Mixer so heftig auf, dass eine Wolke aus Mehl, Zucker und Butter durch die Luft flog. Jisung quiekte auf und versuchte, sich hinter der Schürze zu verstecken. Doch es war zu spät. Ein Großteil der Mehlmische landete direkt in seinem Gesicht. „Minho!", rief er jammernd und dann brach er in schallendes Gelächter aus. „Ach komm schon, du siehst aus wie ein Schneemann!", sagte ich, ebenfalls in Lachen ausbrechend. Ich versuchte, das Geschehen zu entwirren, doch anstatt das Gerät auf null zu drehen, drehe ich es über die Null hinaus, in den Turbo Modus. Und so endete es nur in einem weiteren Sprühregen aus Mehl, der die Küche in ein echtes Durcheinander verwandelte. „Das kannst du nicht ernst meinen", sagte Jisung, während er sich mit der Hand über das Gesicht wischte. „Du hast mir das ganze Gesicht mit Mehl vollgesaut und die Küche verwüstet !" Sagte er vorwurfsvoll aber dennoch lachend. Auch ich lachte nur weiter und lief zu Jisung. „Warte ich mach's wieder gut." sagte ich sanft und versuchte ihn vorsichtig die Teigreste aus dem Gesicht zu entfernen. In dem Moment wo meine Finger über seine Wangen strichen, durchfuhr mich ein angenehmes kribbeln das ich erstmal jedoch ignorierte. So in meinen Gedanken, bemerkte ich viel zu spät dass Jisung die Hand in den Mehlbeutel gesteckt hatte und mir dann auch eine Hand vom Mehl ins Gesicht klatschte. „Rache ist süß, zumindest für mich." sagte er lachend. Ich sah ihn empört an. „Bei mir war es wenigstens keine Absicht!" sagte ich und griff auch in den Beutel. „Mehlschlacht!" schrie ich und warf Jisung mit Mehl ab, wir jackten uns durch die Küche um die Kücheninsel und versuchten das Mehl zu erreichen. Ein wenig ging dann hin und her doch dann hielt Jisung plötzlich inne und sah zu mir rüber. Er stand mit verschränkten Armen da, das Gesicht fast vollkommen weiß von Mehl, und sah mich mit einem fast zu ernsten Blick an. „Was ist?", fragte ich und legte die Stirn fragend in Falten. Jisung trat einen Schritt näher. „Weißt du, du bist manchmal echt verrückt. Aber ich...", er zögerte kurz, „ich glaube, das macht diese Momente aus, oder?"

Ich war überrascht, als Jisung so intensiv in meine Augen blickte. Irgendetwas in Jisungs Blick hatte sich verändert. War es diese Nähe? Oder der Humor, der das Ganze so viel lebendiger machte als alles andere? In diesem Moment fühlte ich etwas, das ich nicht sofort in Worte fassen konnte. Ein Gefühl, das mehr war als nur Freundschaft oder Stiefbrüderliche Liebe. Es war ein sanftes Kribbeln, das meinen ganzen Körper durchzog. „Jisung...", flüsterte ich, unsicher, was als Nächstes passieren sollte. Und dabei war normalerweise ich der immer zuversichtliche und Jisung der Unsichere. Doch Jisung antwortete nicht. Stattdessen legte er vorsichtig eine Hand auf meine Wange, als wollte er sicherstellen, dass das, was er gerade fühlte, real war. Die Wärme seiner Hand brannte auf meiner kühlen Haut und ich spürte, wie sich alles in ihm veränderte. In diesem Augenblick war es nicht mehr nur das Chaos in der Küche, das uns umgab. Es war eine ganz andere Art von Chaos, die tiefer in uns war und wir beide so langsam zu begreifen begannen. „Minho...", murmelte Jisung erneut, diesmal leiser, fast zögernd. „Ich... ich glaube, ich mag dich mehr als nur einen Bruder mehr als einen Freund." Hauchte er dann leise. Es war ein einfacher Satz, aber er traf mich wie ein Blitz. Mein Herz schlug plötzlich schneller. Was bedeutete das? Was wollte Jisung damit sagen? Hatte er all die Jahre etwas anderes empfunden, oder waren diese Gefühle einfach nur eine Frage der Zeit gewesen?

„Ich...", Ich konnte kaum atmen. Dann legte ich meine Hände auf Jisungs Schultern und zog ihn langsam näher zu mir. „Ich auch, Ji."

Das war es also. Der Moment, den wir nie wirklich erwartet hatten, der sich aber doch so natürlich anfühlte. Unsere Lippen trafen sich zögerlich, fast unsicher, als ob wir das erstmal testen wollten. Doch dann, als der Kuss tiefer wurde, spürten wir beide, dass dieser Moment perfekt war. Der Kuss war sanft, dann intensiver. Wir ließen das Mehl und das Chaos um uns herum verblassen, auch wenn der Kuss ein wenig nach Mehl schmeckte. In der Stille des Augenblicks, während unsere Lippen sich noch immer suchten, wussten wir beide, dass etwas Neues begonnen hatte. Eine Verbindung, die mehr war als nur Freundschaft geworden war. Etwas, das jetzt ganz klar und offensichtlich vor ihnen stand.

Als wir uns schließlich voneinander lösten, atmeten wir beide tief ein. Jisung schmunzelte schüchtern, während ich ihn breit anlächelte, als hätte sich eine ganz neue Welt in diesem Kuss geöffnet. „Na, das war ja mal was anderes als Plätzchen backen", sagte Jisung, der wieder auf die verstreuten Mehlreste auf dem Tisch starrte. „Ja", stimmte ich zu, „aber vielleicht sollten wir uns lieber auf den Teig konzentrieren. Sonst wird das noch ein schlimmeres Chaos." Jisung lachte und nickte. „Weißt du was? Ich glaube, das ist das Beste, was mir an Weihnachten je passiert ist." Ich legte einen Arm um seine Schulter und zog ihn näher zu mir. „Ich dachte, das Plätzchenbacken wird das Beste an Weihnachten für dich sein", sagte ich , und meine Stimme klang plötzlich viel weicher als zuvor. Jisung schüttelte den Kopf, aber in seinen Augen war ein funkeln, das ich nie wieder vergessen würde. „Nein", sagte er leise. „Das hier. Das ist das Beste." Hauchte er und küsste mich wieder was ich nur zu gern erwiderte. Ich schlang meine Arme um seinen Hüfte und er seine um meinen Hals. Ich drückte Jisung an mich, dabei war mir egal das überall in unseren Geschichten, auf unsere Schürzen und wahrscheinlich sogar an der Decke der Küche, Mehl und Teig hing.

Als wir den Kuss lösten sah Jisung mich besorgt an. „Denkst du Mum und Dad akzeptieren das?" hauchte Jisung leise. „Das mit euch? Darauf haben wir nur gewartet, das war uns schon lange klar! Aber meine Küche in dem Zustand, dass akzeptiere ich nicht!" ertönte plötzlich die Stimme unserer Mutter und wir zuckten auseinander. „Tschuldigung Mum!" sagte ich sofort. „Wir räumen auf als wäre das Chaos nie da gewesen! Du wirst kein Krümmel Mehl mehr finden!" sagte Jisung dann. „Euere Worte in des Weihnachtsmannes Ohren, sonst gebe ich ihm die Geschenke wieder mit." sagte sie und wir kicherten. Ich sah zu Jisung und legte meinen Arm um ihn. „Erstmal Plätzchen backen und dann aufräumen?" fragte ich ihn und er lachte. „Du bist unverbesserlich! Aber ja." damit hauchte er einen Kuss auf meine Wange und lächelte mich an. Und so standen wir dort, mit Mehl auf den Gesichtern und Zuckerglanz in unseren Herzen. Und wir wussten, dass das Fest der Liebe für uns fortan eine ganz neue Bedeutung bekommen hatte.

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