𝟷𝟹.𝟷𝟸.𝟸𝟶𝟸𝟸 𝐼𝐼 𝑅𝑜𝑜𝑖𝑏𝑜𝑠𝑡𝑒𝑒 𝑢𝑛𝑑 𝑉𝑎𝑛𝑖𝑙𝑙𝑒𝑘𝑖𝑝𝑓𝑒𝑟𝑙
Nozomikobayashi
Freier Os
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»Warum müssen wir gleich nochmal schon Anfang des Monats einen Weihnachtsbaum kaufen?« Domenik war genervt. Er verstand einfach nicht, warum es Menschen gab, die sich so früh schon um einen Weihnachtsbaum bemühten. Im Radio hatte er von Verrückten gehört, die auf dem Alexanderplatz, mitten in Berlin im Hochsommer einen Weihnachtsbaum erwarben, nur damit dieser – mangels Wurzelwerks und sonstigen natürlichen baumeigenen Schutzvorrichtungen – bis in ein paar Wochen vertrocknet und zu nichts mehr zu gebrauchen war. Mit gerümpfter Nase dachte er an die unzähligen Tannennadeln, die der Weihnachtsbaum seiner Eltern schon nach kurzer Zeit abgeworfen hatte, weil er nach ein paar Tagen viel zu trocken geworden war. Aber nie hätte er gedacht, dass er selbst eines Tages zu denjenigen gehören würde, die (seiner Meinung nach) viel zu früh dieses unnütze Grünzeug in ihre Wohnung stellten und ihm beim Verwelken zuschauen würden. Er bemitleidete das zarte Grün der Nordmanntanne schon jetzt ... aber was tat man nicht alles für die, die man liebte?
»Ja, ich weiß, dass du davon nichts hältst«, antwortete ihm Sophia, die gerade damit beschäftigt war, den krummsten Baum zu inspizieren, den sie auf dem dicht vollgestellten Verkaufsplatz des zwielichtigen Weihnachtsbaumverkäufers hatte finden können. »Aber wenn wir später gehen, bekommen wir entweder keinen guten mehr, oder sie sind schon alle weg.«
»Ja, du hast recht. Ich halte nichts davon«, murrte der Mittdreißiger. »Ich halte allgemein nichts von diesem ganzen Hype, der wegen so einem veralteten Fest veranstaltet wird. Das Fest der Liebe ... Da wird mir ganz übel.« Na ja, dass ihm dadurch übel wurde, stimmte nicht so ganz. In diesem Moment wurde ihm eher ganz warm im Gesicht, weil Sophia ihm den Rücken zugewandt hatte und sich bückte ... blinzelnd lenkte er seinen Blick von Sophias Hinterteil ab, das nur durch eine hellgraue Thermostrumpfhose und einen dünnen, kurzen smaragdgrünen Rock von fremden Blicken abgeschirmt wurde. Und so gern er sich in diesem Moment einen tieferen Einblick gewünscht hätte ... den lüsternen Blick des Weihnachtsbaumverkäufers hatte er sehr wohl bemerkt. Einen Seitenblick auf den unangenehmen Mann werfend, trat er an seine Freundin heran und zog sie an dem Ärmel ihres bordeauxfarbenen Wollmantels in die Senkrechte, um dem Verkäufer den Blick auf ihr bestes Stück zu verwehren. »Such dir einen aus und lass uns gehen. Mir ist kalt.«
Mit fragendem Blick richtete sie sich widerwillig auf und begegnete dem grimmigen Blick des Bassisten. In seinem Blick lag etwas Undefinierbares, weswegen sie still Folge leistete und eben den Baum wählte, den sie gerade inspiziert hatte. »Was? Das Ding?« Überrascht hoben sich Domes Augenbrauen. Dieser Baum war bei weitem der krummste, den er bisher auf dem Verkaufsplatz erspäht hatte. »Ja ... Du scheinst es eilig zu haben«, beantwortete Sophia seine Frage. »Außerdem ist das so ein Baum, den wahrscheinlich eh keiner haben will. Und da dachte ich, dass er in deiner Wohnung ein schönes Plätzchen haben würde.«
»Ach Quatsch. Ich habe es doch nicht eilig.« Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Domes Lippen und er zog Sophia an sich heran, gab ihr einen zärtlichen Kuss. Dass der Verkäufer sie dabei beobachtete, war ihm in diesem Moment herzlich egal. Sollte er doch sehen, dass er keine Chance bei ihr haben würde. Seine linke Hand hatte er in ihrem kupferroten, schulterblattlangen Haar vergraben, seinen rechten Arm legte er um ihre Taille, zog sie damit ganz nah an sich heran. Ihre Lippen waren so unglaublich weich und das Kribbeln, das er mit jedem einzelnen Kuss verspürte, machte ihn regelrecht süchtig. Als er den innigen, zärtlichen Kuss wieder löste, schaute er ihr lächelnd in die Augen und kraulte durch ihr welliges Haar, das im Licht der untergehenden Sonne wie Feuer glänzte. »Wenn er dir gefällt, nehmen wir ihn.«
Einige Zeit später hatten sie den Baum mittels Autos zu dem Wohngebäude gebracht, in dem sich Domes Wohnung befand. Den Weg durch das Treppenhaus bis in die Wohnung des Bassisten legten sie in einträchtiger Stille zurück, stets darauf bedacht, von niemandem ertappt zu werden. Auch, wenn sie eigentlich gar nichts Verbotenes taten. Doch auf Kommentare, die insbesondere von der Nachbarin im ersten Stock hätten kommen können, waren sie beide nicht sonderlich erpicht. Dome und seine Nachbarin konnten sich nicht leiden, zumal die Dame mittleren Alters ihm die Penthousewohnung im obersten Stockwerk nicht gönnte und sicherlich liebend gern den krummen Baum als Aufhänger für ihre Stänkereien genutzt hätte. Auch Sophia war um jeden Tag froh, an dem sie der Dame mit der Turmfrisur, dem Zwicker auf der Nase und dem standardmäßigen fliederfarbenen Kostüm an ihrem üppigen Körper nicht begegnete. Glücklicherweise konnte man den Klang ihrer Stöckelschuhe schon von weitem hören und ihr damit frühzeitig aus dem Weg gehen. Und nun stand der eigentlich viel zu große Baum in Domes noch viel größerem Wohnzimmer. Krumm und schief, wie er war, ragte er in den Raum mit der Galerie hinein und wirkte makabererweise genau so, als wäre er für das Wohnzimmer, das wie aus einem Möbelhauskatalog wirkte, wie gemacht. Mit prüfendem Blick standen die beiden Schulter an Schulter und betrachteten ihre neueste Errungenschaft. »Also ... mir gefällt er«, grinste Sophia und gab dem etwa gleich großen Mann einen Kuss auf den Wangenknochen, den dieser mit einem Seufzen kommentierte. »Für dich ... tue ich doch fast alles. Und ja, so schlecht sieht er nicht aus.« Er schaute zwar nicht zu ihr, doch dass seine Angebetete ein triumphierendes Grinsen aufgesetzt hatte wusste er, auch ohne hinzusehen.
Auch an Baumschmuck hatten die beiden gedacht: In einem Einrichtungshaus hatten die beiden sich im Vorfeld Gedanken über die farbliche Gestaltung von Kugeln, Lametta und anderen Spielereien gemacht und sich schließlich auf die Farben Dunkelrot, Silber und Gold geeinigt. Während Sophia damit beschäftigt war, die Dekoration auszupacken und genauer unter die Lupe zu nehmen, zog Dome die Schrauben des Baumständers nach. »Sag mal, ...«, begann er, » ... wie verhindert man eigentlich, dass ein so schöner Baum vorzeitig austrocknet?
»Schöner Baum?« Die Rothaarige schlanke Frau hob den Kopf und grinste Dome triumphierend an. »Also kannst du dem schiefen Ding doch etwas abgewinnen«, stellte sie mit Genugtuung in der Stimme fest. Als Antwort grummelte Dome nur und erwiderte ihren Blick. »Die Dinger sind nicht gerade nachhaltig. Und kurz vor Weihnachten nochmal einen kaufen, das wäre schwachsinnig.
»Ja, da gebe ich dir recht. Aber wie gesagt: den hätte sowieso keiner gewollt. Und hier macht er sich ganz gut. Damit wäre zwar das Problem mit der Nachhaltigkeit nicht gelöst, aber trotzdem wurde der Baum nicht umsonst gefällt. Und was das Austrocknen angeht ... Meine Eltern stellen immer eine Schale Wasser darunter. Der Baum hat zwar keine Wurzeln mehr, aber trotzdem kann der Stamm noch eine gewisse Menge Wasser aufnehmen. Und wir könnten ihn zusätzlich mit Wasser besprühen. Die Nadeln, meine ich.« Erkennend nickte der Dunkelhaarige, richtete sich auf und begutachtete den Baum, der einem Fragezeichen gleich unweit der großen Fensterfront stand und so aussah, als würde er genau an diesen Platz gehören. Auch, wenn er lieber einen geraden Baum gekauft hätte, musste er doch zugeben, dass er ihm gefiel – und, dass Sophia recht mit ihrer Aussage gehabt hätte. Schließlich wandte er sich ab, um Sophia bei dem Entwirren der Lametta-Girlande zu helfen, mit dem sie offensichtlich schwer zu kämpfen hatte.
»Komm, lass mich dir helfen ...« Sanft lächelnd wickelte er Sophia aus, die fast wie ein schlecht verpacktes Geschenk wirkte. »So? Sehe ich also so aus, als könnte ich das nicht allein?« Domes Lächeln wandelte sich in ein breites Grinsen. Eine Antwort musste er ihr darauf nicht geben; sie konnte sich diese schon selbst zusammenreimen. »Verstehe ...« Arglistig erwiderte sie das Grinsen, wartete geduldig, bis Dome sie aus dem Lametta befreit und sich umgewandt hatte, nur um ihn daraufhin mit all dem Glitzerzeug zu bewerfen, das sie zu fassen bekam. Ungläubig drehte der Bassist sich daraufhin um, bevor er lachend die Arme vor sein Gesicht riss, um in Deckung vor den Unmengen von Weihnachtsdeko zu gehen, die auf ihn einprasselten. Das ganze Zeug war zwar nicht schwer und es tat auch nicht weh – doch wenn man es in die Augen bekam, konnte es doch schmerzen.
Natürlich ließ er es sich nicht gefallen: Sobald Sophia eine Pause machte, holte er selbst zum Gegenschlag aus. Einige Zeit lang bewarfen die beiden sich lachend mit den unterschiedlichsten Sachen, die sie zuvor für erstaunlich wenig Geld in einem Einrichtungshaus erstanden hatten. Eine regelrechte Lametta-Schlacht entbrannte, in der keiner kleinbeigeben wollte. Schwer atmend kamen sie schließlich zur Ruhe. Während Sophia mit dem erneuten Entwirren der Dekoration für den Baum begann, holte Dome aus der Küche ein paar Vanillekipferl und einen Rooibostee. Beides stellte er auf dem steinernen Couchtisch ab und half ihr dabei, die restliche Deko zu entwirren und anschließend den Baum zu schmücken. Als sie damit fertig waren, warfen die beiden sich auf die helle Sofalandschaft, kuschelte sich dicht aneinander und Dome legte seine Arme um Sophia, zog sie näher an sich heran.
Dome war normalerweise nicht sehr kuschelbedürftig. Keine seiner bisherigen Beziehungen hatte die Halbjahresmarke überschritten und körperliche Nähe hatte – abgesehen von Sex – auch keine seiner Ex-Freundinnen je gewollt. Sophia war die erste, die es länger mit ihm aushielt. Seine ganzen Befürchtungen, dass auch sie nur ein One-Night-Stand sein oder sie nur wegen Ruhm und Geld mit ihm für eine kurze Zeit zusammen sein wollen könnte, hatten sich als unbegründet erwiesen. Auch sie war einer seiner Fans gewesen, doch gefunkt hatte es zwischen ihnen auf den ersten Blick. Dank Lukas, dem Verlobten seines besten Freundes und Frontmann der Band Black Crow, die er zusammen mit Noel, Ben und Elias gegründet hatte. Denn Sophia war die beste Freundin von Lukas, ohne den er den rothaarigen Wirbelwind wohl nie kennengelernt hätte. Er vergrub seine Nase in ihrem kupferroten Haar, inhalierte den Geruch ihres Shampoos und schaltete den Kamin, vor dem die Sofalandschaft aufgestellt war, mit einer Fernbedienung ein. Er betätigte einen weiteren Knopf, worauf leise weihnachtliche Musik den Raum erfüllte.
»Ich hätte dich gar nicht so kitschig eingeschätzt.« Dome musste nicht hinschauen, um zu wissen, dass Sophia breit grinste. »Nicht? Wie hattest du mich denn eingeschätzt?« Die Antwort Sophias ließ nicht lang auf sich warten. »So, wie du immer rumjammerst, hätte ich eher gedacht, dass du jetzt irgendwelches Metal-Gedudel einschaltest. Einfach, um nicht an Weihnachten denken zu müssen.«
»So?« Blinzelnd öffnete Dome seine Augen und erwiderte Sophias Blick. Natürlich hatte er ganz kurz mit dem Gedanken an eine andere Musikrichtung gespielt, doch wusste er, dass seine Angebetete Kitsch über alles liebte. So auch diese ganzen schnulzigen Weihnachtslieder, die bei ihr in der Wohnung in Hamburg tagein, tagaus seit Septemberbeginn liefen. Erst in seiner Wohnung hatte er den Weihnachtswahn unterbinden können. Sie hatte einfach keine Chance gehabt, ihren Lieblings-Radiosender einzuschalten – es handelte sich um einen lokalen Sender, dessen Frequenz nicht bis nach Berlin reichte und der auch keinen Onlinestream anbot. Zu Domes Glück hatte sie auch nicht nach einem Ersatz für ihren Lieblingssender gesucht. »Nun ... vielleicht mache ich es ja für dich? Hast du schon einmal daran gedacht?«
Nun war es Sophia, die ihren Geliebten verdutzt anblinzelte. Schließlich schmückte ein schiefes Grinsen ihre Lippen. »Ach ... du alter Schleimer.«
»Ich? Ein Schleimer?« Ebenso schief grinste Dome zurück und führte seine Hände an Sophias Seiten. Arglos lächelte Sophia zurück und näherte sich für einen Kuss – krümmte sich jedoch im nächsten Moment vor Lachen, als Domes Finger ihre empfindlichen Muskelstränge entlangkitzelten. Ihr Lachen ... bis dahin das schönste Lachen, das er jemals gehört hatte. Hell und klar, fast engelsgleich. Zumindest kam es ihm so vor. Andere behaupteten, ihr Lachen hätte Ähnlichkeit mit einem wiehernden Pferd. Aber für ihn war das das schönste Lachen überhaupt. Für ihn müsste sich überhaupt nichts ändern. Die junge Frau war bei ihm in guten Händen und wenn sie ihn darum bitten würde, würde er für ihren gesamten Lebensunterhalt aufkommen. Doch so weit waren sie noch nicht. Sie waren noch kein ganzes Jahr zusammen und überstürzen wollte er nichts. Nicht mit ihr, die für ihn so wichtig war, wie noch kein Mensch zuvor. Sie war seine Traumfrau, mit der er alles teilen und die er nie wieder hergeben wollte. Doch für einen Heiratsantrag oder die Frage nach einem gemeinsamen Kind war es seiner Meinung nach noch viel zu früh. Er war einer der Menschen, die sich alles erst fünfmal durch den Kopf gehen lassen mussten, um sich auch wirklich sicher sein zu können, dass sie es auch wirklich wollten.
Irgendwie bewunderte er seine Freunde Ben und Noel dafür, dass sie vorschnell Nägel mit Köpfen gemacht hatten. Beide kannten ihre Partner noch nicht allzu lange – wobei Noel Lukas in Rekordzeit einen Heiratsantrag gemacht hatte – und doch hatten sie sich bereits pt wagte, solche Sachen zu thematisieren. Und das war auch okay so, denn jeder hatte sein eigenes Tempo. Zudem hatte er nicht das Gefühl, dass Sophia es sonderlich eilig hatte. Dies gab ihm die nötige Ruhe.
Irgendwann musste er eingeschlafen sein. Langsam öffneten sich seine Augen und er suchte nach Sophia, die doch bis eben noch neben ihm gelegen hatte. Die noch immer gut gefüllten Teetassen waren inzwischen kalt geworden, doch schmeckte ihr Inhalt auch abgekühlt noch ausgezeichnet. Insgeheim dankte er Lukas dafür, dass er seiner besten Freundin nur den besten Tee aus seinem Laden mitgab – wovon er noch zusätzlich profitierte. Er ließ seinen Blick durch das Wohnzimmer schweifen, auf der Suche nach seiner Partnerin, doch auch als er sich aufsetzte, konnte er sie nirgends entdecken. Draußen war es zwar bereits dunkel, jedoch war es erst kurz nach sechs Uhr. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, er runzelte die Stirn und erhob sich, begab sich auf die Suche nach ihr. Doch sie war weder in der Küche noch im Schlafzimmer. Als er am Badezimmer vorbeischlich, vernahm er ein leises Schluchzen. Vorsichtig öffnete er die nur angelehnte Tür und betrat den Raum. Sophia saß auf der Toilette, die Arme um ihren Unterleib gelegt und weinte. Leise durchquerte er den Raum, bis er schließlich vor ihr stand und sich hinkniete.
»Was ist los? Warum weinst du?« Schniefend blickte Sophia auf. Ihre vom Weinen geröteten Augen erwiderten den Blick Domes, bevor sie demonstrativ wieder wegschaute. »Nichts ...«
»Komm schon ... wegen nichts weinst du doch nicht.« Ein erneutes Schniefen ertönte und die Rothaarige griff in den Müllbehälter, der neben der Toilette stand. Sie holte etwas daraus hervor, das er auf den ersten Blick nicht erkennen konnte und drückte es dem irritierten Domenik in die Hände. »Ich bin schwanger.« Erkennend weiteten sich seine Augen. »Die ganzen letzten Wochen war mir morgens schlecht und ... dann habe ich vorhin in der Drogerie nebenan ein paar Tests geholt. Als du geschlafen hast.« Wieder schniefte sie und wischte sich den Schnodder aus dem Gesicht. »Ich hatte Angst, es dir zu sagen. Aber ... es ist besser so.« Den Rotz an ihrer Hand wischte sie an einem Stück Toilettenpapier ab und mied den Blick des Mannes, der noch immer vor ihr kniete und mittlerweile fassungslos die drei eindeutig positiven Schwangerschaftstests in seinen Händen anstarrte. Als er sie wieder anschaute, mied sie den Blick Domes noch immer. Er konnte richtig spüren, wie viel Angst sie vor seiner Reaktion hatte. »Wir kennen uns noch nicht so lange und es soll nicht so aussehen, als hätte ich mich mit Absicht von dir schwängern lassen. Oder weil ich zu blöd für Kondom und die Pille bin. Wenn du also das Kind nicht willst ...« Fassungslos schaute er seine Angebetete an. Ob sie ihm in diesem Moment die Wahl zwischen Abtreibung und Schluss machen überließ?
Eine ganze Weile herrschte Stille zwischen den beiden Liebenden. Eine Stille, die sich eher wie Kaugummi zog und zuweilen unerträglich war. Domenik war einfach um Worte verlegen. Er war nie ein Mann der großen Worte gewesen, aber trotzdem wusste er, dass er ihr irgendeine Antwort geben musste. Schließlich hielt Dome diese unerträgliche Stille nicht mehr aus. Er kniff die Augen zusammen, holte tief Luft und ... küsste sie einfach. Dass Sophia mit dieser Reaktion gänzlich überfordert war, konnte er sich denken. Und doch erwiderte sie den Kuss, schloss ihre Augen und umarmte ihn. Als er den von Tränen feuchten Kuss schließlich löste, schmiegte er seine Stirn an die der verzweifelten Rothaarigen, lächelte sie an. Ein paar Tränen konnte auch er nicht unterdrücken, genauso wie ein leises, glückliches Lachen. »Ich freue mich darüber ... wir bekommen das hin.« Und auch Sophia konnte nicht umhin, ihren Partner glücklich anzulächeln. »Wir bekommen ein Baby!«
Domenik kam sich in diesem Moment vor, wie der glücklichste Mann auf Erden. Er hatte das Gefühl, dass er mit seiner Traumfrau an seiner Seite alles schaffen konnte. Auch, wenn er zuvor noch Bedenken gehabt hatte: Sie waren mit diesem Bekenntnis schlagartig einfach nicht mehr da. Es war sein kleines Weihnachtswunder.
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