7.12. 🎄
Shock
Reus× Brandt
Für lottaebr
Pov. Marco:
Mit besorgten Gesichtsausdruck sah ich zu Jule, der nach einem miesen Foul von Kimmich vom Platz getragen werden musste, weil er selbst nicht mehr dazu im Stande war zu laufen.
Ich hätte beinahe sich mit einem Platzverweis runter gemusst, weil ich Kimmich so wütend angegangen war, aber Mats und Jude konnten mich noch etwas besänftigen.
Aber was erlaubte sich dieser Möchtegern Superstar eigentlich? In jedem Spiel, und das vor allem gegen uns, foulte er die Gegner als gäbe es keinen Morgen mehr und bekam trotzdem nie eine rote Karte; höchstens mal gelb und schon das war selten. Dieser Bayern Bonus, den viele Bayernfans noch immer dementierten, obwohl er doch so offensichtlich war, kotzte mich einfach so an.
Jetzt würde ich es denen erst recht zurückgeben und gewinnen; auch die anderen schienen meine Einstellung angenommen zu haben, denn wir spielten viel aggressiver und kassierten auch ein paar gelbe Karten, weshalb unser Trainer schon am Rande eines Nervenzusammenbruches war. Am Ende brachte uns das aber auch nichts mehr; wir verloren drei zu eins. Auch wenn mich dieses Ergebnis mehr als nur wütend machte, rückte das Spiel für mich in den Hintergrund.
Viel wichtiger war mir Jule, von dem ich noch immer nicht wusste, wie es ihm ging.
"Wo ist Julian?", fragte ich einen der medizinischen Mitarbeiter, der noch am Rand des Spielfeldes stand. "Ich glaube, er ist schon in der Kabine", gab er zurück.
Kurz lächelte ich ihn dankend an, ehe ich in die Kabine eilte und dort Ausschau nach meinem Freund hielt.
Dieser saß frustriert auf seinem Platz und sich hatte bereits umgezogen. "Hey", kam ich auf ihn zu und wollte ihn küssen, doch her hielt mich zurück, weshalb ich ihn verwirrt ansah.
"Können wir bitte einfach nach Hause? Ich will hier weg", bat er mich traurig.
Sofort nickte ich und ergriff unsere Sachen, bevor wir zusammen zum Auto gingen beziehungsweise humpelten.
Jule war der Frust und die Traurigkeit ins Gesicht geschrieben, weshalb ich vermutete, dass die Erstdiagnose ergeben hatte, dass es sich um keine Lappalie sondern eine schlimmere Verletzung handelte.
Seufzend parkte ich mein Auto vor der großen Villa, die wir beide bewohnten, und schloss die Tür auf.
"Was ist denn jetzt los?", verlangte ich zu wissen, als sich der Jüngere erschöpft auf unserer Couch niedergelassen hatte," Was hat Doktor Braun gesagt?"
"Er will sich noch nicht festlegen, ich muss morgen nochmal ins Krankenhaus zum Mrt, aber wahrscheinlich Muskelfaserriss und irgendwas an der Sehne. Ich habe ihm nicht so genau zugehört. ", erklärte er niedergeschlagen und musste sich merklich zusammenreißen, um seinen Tränen nicht freien Lauf zu lassen."
"Scheiße", flüsterte ich fassungslos und zog ihn in meine Arme, um ihn besser trösten zu können.
"Du sagst es", entgegnete er halb traurig halb wütend," Die Saison ist für mich so gut wie gelaufen. Dabei wollte ich den Trainer doch endlich von mir überzeugen."
"Hey, das muss doch nicht unbedingt sein. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm und du kannst in ein paar Wochen wieder spielen. Und außerdem weiß der Trainer genau, was er an dir hat und weiß dich zu schätzen."
"Das sagst du so leicht, Marco. Du musst dich ja auch nicht mehr beweisen. Wenn ich mich jetzt nicht anstrenge und einen Stammplatz bekomme, muss ich im Sommer gehen", ließ er seine Wut raus uns stand auf, um in die Küche zu humpeln. Dort ließ er sich ein Glas Wasser ein und stützte sich mit beiden Händen auf der Arbeitsplatte ab.
"Hey, es ist doch noch nichts gesagt. Der Trainer weiß, wie wichtig du für das Team bist. Du weißt doch auch noch gar nicht, ob du wechseln musst. Und selbst wenn, ist das doch nicht das Ende. Wir wären nicht das erste und auch nicht das letzte Paar auf dieser Welt, das eine Fernbeziehung führt. Und sportlich wäre das doch auch kein Weltuntergang", meinte ich leise und drehte ihn in meinen Armen zu mir um.
"Und was ist, wenn unsere Beziehung die Entfernung nicht überlebt?", fragte er bedrückt.
"Mal doch nicht den Teufel an die Wand, Baby.", murmelte ich an seine Stirn," Wir schaffen das, ob du nun wechselst oder nicht. Wir sind doch stark, hast du das etwa schon vergessen?"
Jule schüttelte leicht lächelnd den Kopf. "Nein, natürlich habe ich das nicht vergessen."
"Na siehst du. Jetzt ist erst mal wichtig, dass du wieder zurück kommst und der Rest findet sich dann schon." Sanft verteilte ich Küsse auf seinem Hals.
"Du hast recht", stimmte er zu," Sorry, dass ich gerade so fies zu dir war."
"Ist schon in Ordnung, mein Schatz", antwortete ich," Ich kann dich verstehen. Aber lass ins jetzt schlafen gehen. Der Tag war anstrengend."
Nickend stimmte er mir zu und folgte mir in unser gemeinsames Schlafzimmer, in dem wie bald in unseren wohlverdienten Schlaf fielen.
Pov. Julian:
In meine Decke eingekuschelt lag ich in unserem Bett und starrte an die Decke , während Marco friedlich neben mir lag und schlief. Ich hingegen konnte einfach keine Ruhe und schon gar keinen Schlaf finden. Zu sehr machte mich die ganze Situation fertig. Die Verletzung konnte mich die Saison und somit meinen Platz im Verein kosten. Auch wenn Marco das Ganze nicht so schlimm fand und auch versucht hatte, mir gut zuzureden, konnte ich mich nicht damit abfinden und hatte die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben, irgendwann nochmal für den BVB aufzulaufen. Die Saison war so gut wie gelaufen für mich, wenn sich die Vermutung von Doktor Braun morgen bestätigte, und dann musste ich mir in der Sommerpause wahrscheinlich einen neuen Club suchen. Und es war nicht nur das Sportliche, schlimmer war für mich der Gedanke daran, wie es mit unserer Beziehung weiter gehen würde, wenn wir nicht mehr für denselben Verein spielten und unter Umständen eine lange Strecke zwischen uns lag. Zu meinen trüben Gedanken kamen dann auch noch Schmerzen in meinem verletztem Bein, sodass ich aufstand und in die Küche ging, wo ich mir erstmal eine Schmerztablette einschmiss und dann in der Hoffnung auf etwas Schlaf wieder ins Bett ging. "Wo warst du?", nuschelte der Ältere verschlafen, als ich wieder ins Bett krabbelte. "Ich habe nur eine Schmerztablette genommen", erklärte ich und kuschelte mich an ihn,"Schlaf weiter." Das ließ er sich nicht zweimal sagen und schlief kurz nachdem er mich an sich gezogen hatte wieder ein. Auch ich konnte tatsächlich ein bisschen schlafen, wenn auch nicht ganz so erholsam und gut.
Am nächsten Morgen machten wir uns nach dem Frühstück sofort auf den Weg ins Krankenhaus, wo bei mir umgehend ein Mrt durchgeführt wurde. Marco wartete geduldig im Wartezimmer bis ich fertig war.
"Und?", fragte er gespannt, als wir vor Doktor Braun saßen, der sich dir Bilder kritisch anschaute. "So wie es aussieht, ist es gar nicht so schlimm wie ich gestern vermutet hatte.
Ich würde sagen, drei bis vier Wochen Pause und dann kannst du wieder mitmachen", erklärte er uns und sorgte damit für ein breites Lächeln auf meinen Lippen.
Das bedeutete nicht das Ende für diese Saison und somit hoffentlich auch nicht das Ende für mich beim BVB.
Erleichtert atmete ich aus. "Danke", brachte ich hervor.
"Das ist ja super", sagte auch Marco erleichtert und lächelte mich an," Na siehst du, ich habe es dir doch gesagt."
Er legte mir eine Hand auf den Oberschenkel und strich sanft darüber.
Wir verabschiedeten uns dann von unserem Teamarzt und fuhren wieder nach Hause; Marco hatte erst am Nachmittag Training, sodass wir noch etwas Zeit zusammen hatten.
"Du hättest dir deswegen gar keine schlaflose Nacht machen müssen. Es ist doch alles gut", flüsterte er in mein Ohr und strich langsam meine Seiten entlang.
"Ja, ich weiß. Tut mir leid", murmelte ich leise.
"Du musst dich doch nicht entschuldigen", antwortete er.
"Danke, dass du für mich da bist."
"Ich werde immer für dich da sein, mein Schatz."
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