23.12.❄

Does it work?

Kroos×Ramos
Für VaniOswald
(Fortsetzung zum 22.12.)

Pov. Toni:

Von Kopfschmerzen geplagt wachte ich gegen neun Uhr auf und schälte mich aus meiner Decke, um mir eine Schmerztablette zu holen.
Fast die ganze Nacht lang hatte ich nicht schlafend sondern heulend verbracht; wie so oft in den letzten Wochen. Sergio war jetzt seit knapp zwei Monaten in Paris und ich kam noch immer nicht mit der Trennung klar. Sie war zwar schon etwas her und man könnte meinen, ich hätte mich daran gewohnt; das war aber leider nicht der Fall. Dabei hatte ich wirklich gedacht, dass ich gut damit zurecht kommen würde. Regelmäßig musste ich aus dem Nichts heulen, wenn ich auch nur ganz kurz ab ihn dachte. Oft machte ich mir Vorwürfe und überlegte ob wir es nicht doch hätten versuchen sollen. Vielleicht hätte es ja doch geklappt und wir beide wären super mit einer Fernbeziehung klar gekommen. Vielleicht habe ich uns beide und unsere Beziehung vollkommen umsonst zerstört. Würde es mir jetzt auch so gehen, wenn ich mich nicht getrennt hätte und wir beide jetzt noch zusammen wären? Habe ich uns wirklich nur schützen wollen oder war ich einfach nur feige gewesen? Diese Fragen schwirrten in den letzten Wochen unaufhörlich in meinem Kopf herum. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren und das spiegelte sich auch auf dem Platz wieder. Beim Training und auch in den ersten Spielen dieser Saison war ich regelmäßig unkonzentriert und unaufmerksam und hatte damit nicht nur die Besorgnis meiner Mitspieler und des Trainers sondern eben auch den Hate der Fans auf meiner Seite. Keiner meiner Kollegen wussten von der Trennung; sie wussten zwar, dass Seergio und ich ein Paar waren, aber davon, dass ich mich von dem Älteren getrennt hatte, wussten sie nichts. Sie dachten einfach, dass wir jetzt genau das taten, vor dem ich so große Angst hatte. Eine Fernbeziehung führen. Ich wollte kein Mitleid oder so. Nichtsdestotrotz fragten sie sich natürlich, was mit mir los ist und fragten mich immer wieder, ob sie mir helfen könnten. Ich lehnte dann immer ab und sorgte damit dafür, dass ihre Sorgen um mich nur noch mehr wuchsen.
Durch das Kingeln an meiner Haustür schreckte ich aus meinen Gedanken hoch. Mein Blick fiel auf die Uhr an der Wand, welche halb neun anzeigte. Fuck, das musste Luka sein, der mich zum Training abholen wollte. Und ich war nicht mal angezogen oder hatte mir die Zähne geputzt. Hastig erhob ich mich von dem Küchenstuhl, auf dem ich bis gerade eben gesessen hatte, und ging schnell zur Haustür, um meinem Gast die Tür zu öffnen. Als ich diese dann öffnete, bestätigte sich meine Vermutung,denn vor mir stand mein vollkommen verwirrter Kumpel.
"Toni?",fragte er entgeistert," Wie siehst du denn aus? Bist du aus dem Bett gefallen oder was? Wir haben gleich Training; wir müssen los und du stehst hier noch als wärst du gerade erst aufgewacht."
"Ja sorry", entschuldigte ich mich," Ich habe verschlafen. Ich ziehe mich schnell an."
Während mein Freund also in der Küche auf mich wartete, machte ich mich in Eilverfahren fertig und stand tatsächlich nach knapp zehn Minuten wieder vor ihm.
Schnell, um nicht schon wieder zu spät zum Training zu kommen, gingen wir gemeinsam zum Auto und fuhren los. Gerade noch rechtzeitig kamen wir an und zogen uns schnell in der Kabine um, bevor wir den anderen auf den Platz folgten und mit dem Training begannen.

"Toni?", wendete Luka sich nach dem Training an mich, als wir wieder gemeinsam im Auto saßen," Ist wirklich alles in Ordnung?" Besorgt sah er mich an. "Ja, es ist wirklich alles gut", log ich und versuchte ein halbwegs glaubwürdiges Lächeln aufzusetzen. "Wieso glaube ich dir das nicht?" Ich zuckte mit den Achseln. "Hast du Streit mit Sergio?", wollte er wissen, während er mir eindringlich in die Augen sah. Mit gesenktem Blick schüttelte ich den Kopf. "Toni?", bohrte er weiter nach," Nimmt dich die Entfernung zwischen euch so sehr mit? Du kannst doch mit mir reden, Mensch. Ich bin doch-" "Wir sind nicht mehr zusammen okay", unterbrach ich ihn ungehalten. "Was?", fragte mein Kumpel perplex. "Wir sind nicht mehr zusammen", wiederholte ich, "Ich habe mich von ihm getrennt." "Aber warum?" "Warum wohl?", gab ich genervt von mir. Konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? "Ich wollte keine Fernbeziehung", erklärte ich," Ich war zu feige dafür." "Oh", gab Luka intelligenterweise von sich. "Ja oh", bestätigte ich entnervt. Das einzige was ich jetzt wollte, war mein Bett, eine gute Serie und eine Portion Schokolade. Stattdessen löcherte Luka mich mit dämlichen Fragen. "Können wir jetzt bitte nach Hause fahren?", verlangte ich leicht ungezügelt. Mein Kollege gab sich damit geschlagen und startete den Wagen, mit dem er mich dann nach Hause fuhr und mich nach einigen weiteren Fragen dann endlich in Ruhe ließ und ich mich endlich in mein Haus begab. Dort legte ich mich dann in mein lang ersehntes Bett und kuschelte mich dort ein.

Aufgeregt saß ich knapp einen Monat später in der Kabine unseres Stadions und versuchte meine Atmung etwas unter Kontrolle zu bekommen. Lange hatte ich mich vor diesem Tag gegrault und jetzt war er da. Heute würden wir gegen Paris spielen und somit würde ich auch gegen Sergio spielen. "Toni?", hörte ich Luka fragen," Ist alles in Ordnung bei dir?" Langsam schüttelte ich meinen Kopf. "Ist es wegen Sergio?", riet er, woraufhin ich nickte. "Ach Toni", setzte er sich zu mir und legte mir eine Hand auf die Schulter," Ihr seid jetzt schon fast ein halbes Jahr getrennt. Du bekommst das schon hin." "Ich weiß nicht. Ich liebe ihn doch immer noch", gab ich zu Bedenken," Ich kann das nicht." "Du musst aber. Du schaffst das, das weiß ich.", redete er mir gut zu. Ich seufzte laut auf, wollte noch etwas erwidern, aber dann kam schon der Trainer und ich hatte keine andere Möglichkeit als mit auf den Platz zu gehen. Das ganze Speil über schaffte ich es tatsächlich, Sergio auszublenden; im Gegensatz zu den letzten Spielen spielte ich total konzentriert und gut, machte sogar ein Tor. Am Ende gewannen wir zwei zu eins und verschwanden dementsprechend glücklich in der Kabine. "Ist Toni da?", vernahm ich die Stimme meines Ex- Freundes, als ich gerade dabei war, meine Haare wieder in Ordnung zu bringen. Vorsichtig blickte ich um die Ecke und sah Sergio, der mich unsicher anblickte. "Hey", brachte er schüchtern hervor und hob kurz die Hand," Können wir kurz reden?" Nach kurzen Überlegen nickte ich schließlich und ging mit ihm nach draußen. "Was ist denn?", fragte ich. "Ich... ich wollte mich nur entschuldigen", begann er leise," Für alles, was passiert ist. Ich weiß dass das meine Schuld ist." Ich nickte. Was sollte ich denn auch sagen? "Ich...", stotterte ich vor mich hin," Wollen wir nicht lieber bei mir zu Hause reden?"; bot ich an. Keine Ahnung warum ich das tat; wusste ich doch, dass es mir danach wieder total schlecht gehen würde, aber das rückte jetzt in den Hintergrund.
"Okay", willigte er überrascht ein, hatte wohl selbst nicht damit gerechnet, dass ich ihm das anbieten würde.
So kam es also dass wir wenig später zusammen auf meiner Couch saßen und beide nicht so wirklich wussten, was wir sagen sollten.
"Es tut mir wirklich leid, Toni", ergriff der Ältere schließlich das Wort,"Ich wollte nicht, dass das so abläuft. Wenn ich gewusst hätte, dass es dir damit so schlecht geht, dann hätte ich das Angebot sofort abgelehnt."
"Ist schon okay", winkte ich ab.
"Nein ist es nicht", widersprach er prompt, weshalb ich ihm direkt in die Augen blickte. Sein Blick traf meinen und ohne dass ich es merkte, lagen meine Lippen wenig später auf seinen. Der Kuss war intensiv und erinnerte mich an die Zeit wo wir noch ein Paar gewesen waren.
"Du bist wunderschön", hauchte Sergio andächtig, nachdem er mich auf meinem Bett abgelegt und mich von meiner Kleidung befreit hatte.
Ich hingegen war zu sowas nicht mehr fähig, wollte nur noch Erleichterung, wollte nur noch ihn spüren.
Diesen Gefallen tat er mir auch kurze Zeit später, indem er sich gefühlvoll in mir versenkte und mich damit zu einem stöhnenden Wrack machte. Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne und ließ mich nur noch von meinen Gefühlen leiten.
Sergio bescherte mir und wahrscheinlich auch sich selbst den schönsten Orgasmus aller Zeiten.
Erst als ich mich etwas beruhigt hatte und mit halbwegs normalem Atem in den Armen des Paris-Spielers lag, wurde mir bewusst, was hier gerade passiert war. Ich hatte gerade einfach mit meinem Ex-Freund geschlafen; mit dem Mann von dem ich mich getrennt hatte, weil ich Angst vor einer Fernbeziehung hatte.
"Fuck", murmelte ich und löste mich ruckartig von ihm.
"Was ist los?", wollte der Ältere verwirrt wissen.
"Was los ist?", regte ich mich auf," Wir haben miteinander geschlafen man."
"Ja und? Früher fandest du das auch nicht schlimm."
"Früher waren wir auch noch zusammen du Idiot."
"Wir wären auch jetzt noch zusammen, wenn du nicht so feige gewesen wärst und dich von mir getrennt hättest", machte er mir zum Vorwurf.
"Du hättest das Angebot aus Paris auch nicht annehmen müssen. Dann wären wir jetzt auch noch zusammen", fauchte ich wütend zurück.
"Wir wären jetzt auch noch zusammen, wenn du dir endlich eingestehen würdest, dass wir uns noch lieben und diese scheiß Trennung uns beide nur kaputt macht.", wurde auch Sergio nun lauter. Darauf wusste ich allerdings nichts zu erwidern. Was sollte ich auch sagen? Er hatte ja recht.
"Siehst du", wertete er mein Schweigen als 'ja du hast ja recht'. Das hieß es ja letztendlich auch.
"Du hattest Angst, das verstehe ich und das ist auch total berechtigt. Ich hatte auch Angst vor einer Fernbeziehung", redete er weiter," Aber ich war und bin auch immer noch überzeugt davon, dass wir dass hätten schaffen können."
Wieder schwieg ich. Er hatte recht...
Während ich unsere Liebe aus Angst aufgegeben hatte, hatte er immer an uns geglaubt. "Es tut mir leid, Sergio", sprach ich leise," Ich liebe dich doch auch noch, aber ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Du bist hunderte Kilometer von mir entfernt und ich könnte dich jeden Tag nur über ein Display sehen." "Ich weiß." Langsam zog er mich in seine Arme und strich zärtlich über mein Gesicht. "Aber die Entfernung ändert doch nichts an unserer Liebe, oder?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, das tut es nicht." "Siehst du. Wollen wir es nicht einfach mal probieren?" "Ich weiß nicht. Was, wenn wir es nicht schaffen? Wenn es uns beiden total schlecht damit geht und wir daran zerbrechen?", gab ich meine Bedenken an seinem Vorschlag preis. "Schlechter als jetzt kann es uns doch nicht gehen, oder?" Wieder verneinte ich durch ein sachtes Kopfschütteln. Schlechter als jetzt konnte es mir wirklich nicht gehen. "Du hast recht", murmelte ich an seine warme Brust," Wir sollten es miteinander versuchen." Fürsorglich lächelte Sergio mich an, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich zärtlich. "Ich liebe dich Toni. Und ich bin so verdammt froh, dass du uns noch eine Chance gibst.", nuschelte der Ältere, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten und uns tief in die Augen sahen. "Ich dich auch. Danke, dass du mich überzeugt hast. Du hast nämlich recht."

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