19.12.⛄

Value


Havertz×Mount
Für LionsMama

Pov. Kai:

"Mason, kommst du jetzt mal endlich?", rief ich genervt nach meinem Freund ,weil ich endlich mal nach Hause wollte. Nach dem Training brauchte er in der Kabine immer Ewigkeiten und hampelte noch gefühlte Stunden mit Ben herum. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er nicht mit mir, sondern mit Ben zusammen war. "Jaha, jetzt entspann dich doch mal", gab er mindestens genauso genervt zurück und wendete sich dann wieder seinem besten Freund Ben zu.
Entnervt verdrehte ich die Augen und ging schon mal vor in unser gemeinsames Auto;  das konnte bei den beiden eh noch etwas dauern. Sie waren schon immer beste Freunde und ein Herz und eine Seele gewesen, mich hatte das nie gestört, schließlich habe ich auch einen besten Freund. Aber in letzter Zeit nahm das mit den beiden einfach Überhand. Immer hingen die beiden zusammen und er ließ mich ganz alleine. Für Mason war ich Luft, er behandelt mich wie Dreck und ich habe das immer für ihn ausgehalten, weil ich ihn nun mal liebe und ich war auch bereit dies weiterhin für ihn zu tun, auch wenn ich eigentlich nicht wusste, warum ich dies tat und ihn nicht einfach verließ oder zur Rede stellte. Durch ein Klopfen an der Scheibe wurde ich aus meinen Gedanken über die eher schlecht laufende Beziehung zwischen Mason und mir gerissen. Erst dachte ich, es sei Mason, der sich endlich erbarmt hatte zu kommen, denn ich hatte die Türen von innen verriegelt. Doch als ich meinen Blick zum Fenster lenkte, sah ich Timo, der mich auffordernd anschaute, weshalb ich die Türen öffnete und er sich dann auf den Beifahrersitz plumpsen lassen ließ. "Na du?", fragte er schmunzelnd und sah mich dabei an," Was machst du denn noch hier?" Ich sah ihn mit diesem typischen Ist-das-eigentlich-dein-scheiß-Ernst-Blick? an, nur um ihn damit noch mehr zum Lachen zu bringen. "Du wartest noch auf deinen Lover", stellte er fest, weshalb ich ernüchtert nickte. "Wie lange willst du das eigentlich noch mitmachen, mhh?", wollte er besorgt und streng wissen. "Was meinst du?", seufzte ich genervt, tat auf unschuldig, obwohl ich genau wusste, worauf er anspielte. Jetzt war er es, der mich mit dem Blick ansah, mit dem ich ihn kurz zuvor noch angesehen hatte. "Das mit Mason und dir natürlich." "Keine Ahnung", seufzte ich und schloss erschöpft meine Augen, bevor ich meinen Kopf gegen die Kopfstütze meines Sitzes fallen ließ. "Also wenn du mich fragst-" "Ich frage dich aber nicht Timo"; unterbrach ich ihn harsch. Ich konnte jetzt wirklich keine schlauen Ratschlägen gebrauchen. "Also wenn du mich fragst", begann der Ältere, ohne auf meinen Einwand von eben einzugehen," Dann ist das was ihr beide da miteinander habt eine toxische Beziehung." Sarkastisch lachte ich auf? Das konnte doch wohl unmöglich sein Ernst sein. "Sag mal auf was für einem Trip bist du denn?", fragte ich lachend, auch wenn mir eigentlich gar nicht zum Lachen zu Mute war," Übertreib mal nicht so." "Ich, mein lieber Freund, bin auf dem auf dem Trip Realität und da solltest du auch schleunigst mal hinkommen. Das was der Idiot da mit dir macht, ist total unter der Gürtellinie. Wie lange willst du dich noch unter deinem Wert verkaufen?"
"Ich liebe ihn Timo ", gab ich zurück," Und ich weiß, dass er mich auch liebt."
"Ach und das gibt ihm das Recht dich so zu behandeln oder was?", echauffierte mein langjähriger Kumpel sich und schüttelte fassungslos den Kopf.
"Wenn es dich so abfuckt, dann halt dich doch einfach raus, mein Gott", blaffte ich ihn wütend an und zeigte nach draußen um ihm zu signalisieren dass er auch einfach gehen konnte.
"Das glaubst aber auch nur du.", hielt Timo energisch gegen mich," Du bist mein bester Freund, Kai. Und ich will für dich da sein und natürlich will ich nur das beste für dich. Aber Mason ist das nun mal nicht. Zumindest nicht so, wie er sich gerade dir gegenüber verhält. Sowas geht einfach nicht."
Nervös senkte ich den Kopf. Wieso musste er sowas immer sagen? Er traf damit einen wunden Punkt bei mir und ich war so kurz davor, ihm in allem einfach zuzustimmen. Wahrscheinlich hätte ich das sogar auch gemacht, wenn nicht genau in diesem Moment jemand die Beifahrertür aufgerissen hätte.
Es war Mason, der uns verwundert anschaute.
"Willst du noch was mit Timo machen?", wollte er wissen und ich meinte, etwas Wut in seiner Stimme wieder zu finden, weshalb ich schluckte; er war sauer auf mich. Warum auch immer.
"Nein, Timo wollt sowieso gerade gehen", antwortete ich, was meinen Kumpel dazu verleitete, mir nochmal einen vielsagenden Blick zuzuwerfen und dann aus dem Auto zu verschwinden. Jetzt nahm also Mason neben mir Platz und ließ sich von mir nach Hause fahren.
"Ich fand das vorhin echt nicht gut von dir", durchbrach der Ältere irgendwann die Stille, welche bis gerade eben geherrscht hatte.
"Was meinst du?", fragte ich konzentriert, wandte meinen Blick aber nicht von der Straße ab.
"Na dass du so genervt warst und mich so angemeckert hast, nur weil ich mal etwas länger mit Ben gesprochen habe und nicht immer bei dir bin", erklärte er mir," Das hat mich echt ein bisschen sauer gemacht."
Ich antwortete nicht, sondern drückte lediglich meine Hände mehr um das Lenkrad, sodass meine Fingerknöchel weiß wurden, während ich meine Kiefer zusammen presste.
Wie konnte er es wagen so etwas zu mir zu sagen? Wenn er normal mit Ben befreundet wäre, hätte ich doch nichts dagegen, aber das war nunmal nicht normal. Ich hatte manchmal das Gefühl, Mason wäre mit Ben zusammen und nicht mit mir und ehrlich gesagt würde es mich nicht wundern, wenn die beiden etwas miteinander hatten. Nur dann verstehe ich nicht, warum Mason sich nicht einfach von mir trennte.
"Sprichst du jetzt nicht mehr mit mir?", wollte Mase dann wieder wissen und wirkte noch eine Spur wütender.
"Sorry", presste ich hervor," Wird nicht wieder vorkommen."
"Das will ich auch hoffen", murmelte er mehr zu sich selbst und sah für den Rest der Fahrt aus dem Fenster.
Wenigstens einen Lichtblick gab es, denn Mason hatte mir gestern hoch und heilig versprochen, dass wir heute Abend mal zusammen in ein schickes Restaurant ausgehen würden und diesmal hatte ich die Hoffnung, dass er daran auch noch dachte. 

Doch da hatte ich mich wohl getäuscht, denn gerade als ich vor meinem Kleiderschrank und schon mal schaute, was ich gleich anziehen konnte, kam Mason zur Tür herein. "Babe, ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich noch mit Ben Feiern gehe", informierte er mich und zerstörte damit all meine Hoffnung schon wieder. Traurig senkte ich den Kopf, während ich schon die ersten Tränen aufkommen spürte. "Das ist doch in Ordnung für dich, oder?" "Ja"; gab ich schnell zurück," Ja natürlich." "Gut, dann bis später", verabschiedete er sich," Ach ja und warte bitte nicht auf mich. Könnte später werden." Ich erwiderte nichts mehr, sondern wartete lediglich bis die Tür wieder ins Schloss gefallen war und ich sicher gehen konnte, dass ich nun alleine war. Schluchzend und kraftlos ließ ich mich auf das Bett sinken und vergrub meinen Kopf in den Händen. Warum war ich auch wieder so blöd und naiv gewesen und hatte ihm geglaubt, dass er mit mir ausgehen würde, nur damit er mich dann wieder alleine ließ und lieber etwas mit Ben als mit mir machte. Ich wischte mir einmal kurz die Tränen aus dem Gesicht und versuchte mich zu sammeln, bevor ich an mein Handy ging, das eben angefangen hatte zu klingeln. "Ja?"; fragte ich noch immer verheult. "Kai?", erklang Timos verwunderte Stimme auf der anderen Seite der Leitung," Weinst du?" Ich antwortete nur mit Schluchzen; mehr bekam ich einfach nicht raus. "Was ist passiert?", wollte er weiter wissen," Was hat Mason jetzt schon wieder gemacht?" "Ich...", heulte ich und  zog die Nase hoch," Er ist mit Ben feiern gegangen. Obwohl er mir versprochen hat, dass wir heute zusammen essen gehen." "Dieses kleine Arschloch", knurrte der Ältere," Kai, ich komme sofort zu dir. Aber vorher muss ich noch kurz was erledigen, okay? Gib mir eine halbe Stunde." Ich nickte, wohlwissend dass er mich nicht sehen konnte. "Okay", hauchte ich brüchig, bevor ich auflegte und mich auf meinem Bett zusammenrollte und einfach nur vor mich hin weinte. Warum konnte es bei mir nicht einmal gut laufen? Was machte ich falsch?

Pov. Mason:

Ausgelassen tanzte ich mit Ben im Club und sang den Song, den der DJ gerade aufgelegt hatte, aus voller Kehle mit. "Willst du noch einen Drink haben, Mase?", fragte Ben mich über die lauten Bässe hinweg. "Ja, gerne", antwortete ich," Einen Wodka-Cola wenn's geht." "Alles klar", rief er, ehe er sich auf den Weg zur Bar machte. Ich tanzte indes einfach weiter und genoss die lockere und feierliche Stimmung hier, bis mich eine Hand grob an der Schulter packte. Ich erschrak mich gewaltig und als ich mich umdrehte, konnte ich Timos wütendes Gesicht erkennen. "Komm mit", knurrte er und wollte mich mit sich ziehen, doch ich leistete leichten Widerstand.
"Was willst du von mir?"
"Komm mit", wiederholte der Blonde sich nur und ich folgte ihm, da mir bewusst wurde, dass er eh nicht locker lassen würde.
"Was willst du, Timo?", stellte ich meinen Kollegen genervt zur Rede, nachdem wir uns an die frische Luft begeben hatten.
"Ich will, dass du mir mal erklärst, was das hier soll?", blaffte er mich an,"Was machst du hier?"
"Ähh, feiern", gab ich verwirrt zurück.
"Genau. Und was solltest du eigentlich jetzt machen?"
Genervt stöhnte ich auf. "Komm auf den Punkt. Ich will gleich wieder rein.", forderte ich.
"Du hattest Kai versprochen, dass ihr heute Abend ausgeht", erklärte er und wurde immer wütender," Und jetzt bist du hier und vergnügst dich und Kai sitzt zu Hause und weiß nicht mehr weiter."
"Mein Gott, jetzt übertreib doch nicht direkt. Kai wird es schon überleben, wenn ich mal einen Abend nicht bei ihm bin", erwiderte ich augenverdrehend.
"Du bist echt unglaublich. Wenn du nur hin und wieder mal weg wärst, würde Kai sich wohl kaum beschweren. Aber du bist immer weg und selbst wenn du ihm versprochen hast, dass ihr zusammen Essen geht, verpisst du dich", schrie er mich rasend vor Wut an," Weißt du was, wenn es nach mir ginge, wäre Kai schon längst weg von dir. Aber er liebt dich ja so. Du zerstörst ihn, eure Beziehung tut ihm nicht gut, du tust ihm nicht gut. Aber er versteht das ja komischerweise nicht." "Wer bist du eigentlich, dass du meinst, meine Beziehung beurteilen zu können." Meine Augen verengten sich zur kleinen Schlitzen. Was dachte er sich eigentlich? Was ging ihn meine Beziehung zu Kai an? "Ich bin Kais bester Freund und ich kümmere mich im Moment mehr um ihn als du, obwohl du mit ihm zusammen bist und nicht ich. Glaubst du, das ist richtig und normal so? Momentan habe ich eher das Gefühl, dass ich mit ihm zusammen bin" "Dann geh doch einfach zu ihm und lass mich verdammt noch mal hier feiern.", entgegnete ich plump und wollte wieder rein gehen, doch Timo hielt mich zurück. "Mason, ich will dir absolut nichts böses; ich mag dich echt total gerne, aber so wie du mit Kai im Moment umgehst, muss ich mich echt zurückhalten dir keine reinzuhauen. Du behandelst ihn wie Dreck und ich weiß nicht, ob es dir auffällt, aber Kai leidet darunter, es geht ihm total schlecht. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn du mal was alleine oder mit Ben machen möchtest, aber du übertreibst es einfach. Du bist immer mit Ben zusammen und das verletzt Kai einfach.", beendete er seine Rede, mit der er es tatsächlich geschafft hatte, mir ins Gewissen zu reden. "Und warum hat er dann nie mit mir darüber gesprochen, wenn es ihn so sehr verletzt hat?", fragte ich. "Weil er sich nicht getraut hat.", erklärte Timo und sah mich eindringlich an," Er hatte Angst, dass du dann so von ihm genervt bist, dass du dich von ihm trennst." Geschockt atmete ich die kalte Nachtluft  aus. Wenn das wirklich so stimmte, dann war ich in den letzten Monaten wohl der schlechteste Freund aller Zeiten gewesen. "Ist...ist das wirklich so?", fragte ich unsicher, woraufhin Timo nickte. "Oh Gott", gab ich noch immer sichtlich geschockt von mir," Ich...ich muss zu ihm. Jetzt sofort." Ich sprang auf und packte meinen Kumpel an den Schultern. "Ich fahre dich." Schnellen Schrittes lief ich zu seinem Auto und wir traten den Weg zu Kais Apartment an. Ich bestand darauf, noch schnell bei einer Tanke anzuhalten und dort Blumen für Kai zu kaufen, auch wenn das wahrscheinlich nicht die beste Qualität war. Als wir dann bei ihm angekommen waren, atmete ich nochmal tief durch, ehe ich klingelte. Timo hielt sich währenddessen eher im Hintergrund. "Timo?", flüsterte Kai brüchig, nachdem er die Tür geöffnet hatte," Wo warst du den-" Er brach ab, als er merkte, dass es nicht Timo war sondern ich, der vor ihm stand. "Mason", hauchte er überrascht," Was machst du hier?" "Dich bei dir entschuldigen", sagte ich prompt und hielt ihm die Blumen entgegen. "Was?" "Bitte, lass mich rein", flehte ich regelrecht, während ich ihm bittend in die Augen sah. "Mason", sagte mein Freund bedrückt und schob die Blumen sachte wieder zu mir zurück," So einfach ist das nicht." "Ich weiß ich habe einen riesen Fehler gemacht, Babe. Aber bitte gib mir eine Chance.", bettelte ich und sah ihn hoffnungsvoll an," Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass ich dich so vernachlässigt und ungerecht behandelt habe, aber bitte lass uns reden. Bitte!" "Ich...",überlegte der Jüngere kurz," Okay komm rein." "Danke." Während Kai und ich also nach drinnen verschwanden, fuhr Timo nach kurzer Verabschiedung wieder zu sich nach Hause. Wir setzten uns mit etwas Abstand zueinander auf die Couch und ich reichte ihm noch mal die Blumen entgegen.
Er nahm sie zögerlich an und senkte seinen Blick dann wieder auf den Boden.
"Babe, es tut mir total leid. Mir war nicht bewusst, dass ich dich so vernachlässigt habe. Ich wollte einfach ein bisschen mehr mit Ben machen und habe nicht bemerkt, wie sehr ich es übertreibe und wie sehr ich dich damit verletzt habe.", begann ich einfach drauf los zu reden," Ich weiß, dass es keine richtige Entschuldigung für mein Verhalten gibt, aber bitte gib mir noch eine Chance."
Eine Weile schwieg Kai, ehe er das Wort ergriff. Er erzählte mir alles, was ihn in letzter Zeit bedrückt hatte und wie sehe ihn das alles verletzt hatte. Mit jedem Wort wurde mir bewusster, wie bescheuert ich mich gegenüber ihm verhalten hatte und wie schlecht ich ihn behandelt hatte. Am liebsten würde ich mich dafür selbst Ohrfeigen.
Umso dankbarer war ich für die Tatsache, dass Kai mir noch eine Chance gab, obwohl ich eine zweite Chance ganz und gar nicht verdient hatte. Ich war so dankbar dafür, dass ich mich einfach an seinen Hals schmiss und sein Gesicht mit unzähligen Küssen übersähte, auch wenn er eigentlich die Bedingung gestellt hatte, dass er noch etwas Zeit brauchte und es langsam angehen lassen wollte. Ab jetzt, so schwor ich mir, würde ich alles für ihn tun und ihm die Welt zu Füßen legen. So eine Scheiße würde ich definitiv nicht nochmal mit ihm abziehen!

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