14.12. 🎅

Ich vermisse dich so sehr

Brandt×Havertz
Für @annonymgrl

Pov. Kai:

"Ich will nicht auflegen", schluchzte Jule verzweifelt in die Kamera.
"Ich auch nicht mein Schatz", entgegnete ich ebenfalls traurig und wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel," Aber ich muss zum Training."
"Ich weiß, aber ich vermisse dich so", jammerte er und kuschelte sich noch mehr in seine Wolldecke, die ich ihm zu seinem letzten Geburtstag geschenkt hatte.
"Ich dich auch Juli", seufzte ich und musste mich unheimlich zurückhalten nicht gleich loszuheulen wie ein Schlosshund.
"Wir telefonieren heute Abend wieder, oder?", vergewisserte der Ältere sich und nahm einen Schluck Tee aus seiner Tasse.
"Na klar. Pünktlich um acht Sitze ich vor dem Laptop, versprochen", meinte ich und versuchte irgendwie ein Lächeln zu stande zu bekommen, was mir nicht so gut gelang.
Seit seinem Wechsel nach Dortmund führten Julian und ich eine Die Fernbeziehung, mit der wir am Anfang auch ganz gut klar kamen.
Doch nachdem ich zu Chelsea gewechselt war, wurde es immer schlimmer. Wir hatten die Entfernung zwischen Dortmund und London definitiv total unterschätzt. Immer wieder plagten mich Vorwürfe, die ich mir selbst machte, weil ich damals einfach in ein anderes Land gewechselt war.
Am liebsten würde ich Die Zeit zurückdrehen und wieder in Leverkusen spielen, aber dafür war es jetzt wohl zu spät.
"Bis später, Liebling", hauchte ich lächelnd noch immer mit Tränen in den Augen.
"Bis dann Engel", kam es von ihm zurück," Viel Spaß beim Training."
"Danke."
Seufzend legte ich meinen Laptop neben mich und versuchte etwas runterzukommen, denn so konnte ich auf keinen Fall zum Training erscheinen. Thomas würde mich sofort wieder nach Hause schicken und das konnte ich mir nicht leisten.
Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte und meine Sachen in den Kofferraum meines Auto geschmissen hatte, fuhr ich zum Trainingsgelände.
Auch wenn ich nicht mehr ganz so schlimm und verweint aussah wie vorhin, merkten die anderen, allen voran Timo, dass es mir nicht gut ging.
"Was ist denn mit dir los, Kai?",fragte er und sah mich skeptisch an.
"Nichts.", winkte ich ab und ging weiter in Richtung Platz, doch mein Kollege hielt mich an der Schulter zurück.
"Lüg mich nicht an."
"Es ist alles gut, Timo wirklich. Ich habe nur nicht sonderlich gut und lange geschlafen", erklärte ich ihm und hoffte, dass er meine kleine Lüge schlucken würde.
Kritisch sah er mich an, erwiderte aber nichts mehr.
Ich vertraute Timo und ich wusste auch, dass ich ihm alles erzählen konnte ohne dass er mich auslachte oder so, aber in letzter Zeit heulte ich ihm so oft die Ohren voll, dass ich ihn jetzt mal nicht so voll labern wollte. Ich war ja auch schon erwachsen und konnte meine Probleme alleine lösen, glaubte ich jedenfalls.
Zu meiner Überraschung ließ Timo das Thema sich auf sich beruhen, schenkte mir aber hon und wieder einen skeptischen Blick, den ich gekonnt zu ignorieren wusste.
Jule und ich würden das schon irgendwie hinbekommen, die Frage war nur wie. Seit den Wechseln litten wir beide sehr unter der Fernbeziehung.
Wir wussten, dass es nicht einfach würde und sich eine ganze Menge ändern würde, aber wir haben es deutlich unterschätzt.
Nicht selten brach einer von uns beim Skypen in Tränen aus, weil er den anderen vermisste.
Wenn ich Jule so sah, brach mein Herz in zwei Teile und ich wollte nichts lieber als zu ihm reisen.
Aber das war nunmal nicht möglich.

Pov. Timo:

"Timo?", erklang Marcos verwunderte Stimme aus meinem Handy.
"Ja Hey, ich bins", antwortete ich.
"Ich will ja nicht unhöflich sein, aber warum rufst du an?", wollte er verwirrt wissen.
"Du bist doch ganz gut mit Julian befreundet, oder?", fiel ich gleich mit der Tür ins Haus.
"Ja?"
"Ich bin ja ganz gut mit Kai befreundet und mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass es ihm nicht so gut geht und ich dachte, das könnte vielleicht mit Jule beziehungsweise ihrer Beziehung zusammenhängen.", erklärte ich mein Anliegen," Und da wollte ich dich fragen, ob das bei Jule auch so ist."
"Mir ist auch schon aufgefallen, dass es Jule in letzter Zeit nicht so gut geht. Es ist so abwesend und nachdenklich. Kai und er vermissen sich einfach."
"Wie können wir ihnen helfen? Das ist ja kaum mit anzusehen.", beklagte ich mich, obwohl ich mir viel mehr Sorgen um meinen besten Kumpel machte.
"Ich habe da schon so eine Idee, Timo.", gab er mystisch von sich und so lauschte ich ihm bei seinen Plänen, von denen ich überzeugt war, das wir sie befolgen konnten.

Pov. Julian:

Traurig stöberte ich durch meine Galerie und sah mir gemeinsame Bilder mit Kai an.
Damals waren wir noch glücklich, bevor wir beide gewechselt waren und uns do in die jetzige Situation manövriert haben. Ich hasste unsere Fernbeziehung. Jeden Tag vermisste ich Kai mehr und wollte einfach nur die Zeit zurückdrehen.
Ich wollte ihn jeden Tag sehen können, und zwar nicht nur auf dem Display, und wollte ihn anfassen können.
Wir besuchten uns zwar gegenseitig so oft wir konnten, aber viel war das trotzdem nicht.
Unser abendliches Telefonat wird heute auch ausfallen, da ich ein Spiel hatte.
Manchmal hasste ich meinen Job und war kurz davor hinzuschmeißen und nach London zu Kai zu ziehen.
Seufzend legte ich mein Handy zur Seite und machte mir schnell etwas zu essen. Es brachte ja doch nichts, hier in Selbstmitleid zu versinken.

Noch immer traurig und abwesend saß ich am Abend in der Kabine und lauschte den Gesprächen meiner Kollegen, während wir uns umzogen. Teilnehmen tat ich an keinem der aufgeregten und teilweise hektischen Unterhaltungen, in denen es um unseren Gegner Leipzig ging.
Denn das heutige Gespräch mit Kai hatte mich mehr aufgewühlt als sonst und ich musste immer wieder darüber nachdenken.
"Alles in Ordnung, Jule?", kam Jude fragend auf mich zu und beäugte mich kritisch.
"Ja, ja, alles in Ordnung", winkte ich ab, obwohl er sich denken konnte, dass ich log und es eigentlich ganz und gar nicht so war.
"Sicher?"
"Ja."
Auch die anderen warfen mir immer wieder besorgte Blicke zu, doch ich versicherte ihnen dass alles gut war.
"Komm Jule, wir müssen raus", forderte mich Marco auf und zog mich von der Bank hoch.
Eher unmotiviert ging ich mit den anderen auf das Spielfeld, um mich aufzuwärmen. Entgegen meiner Erwartungen hatte mein Trainer mich heute nämlich in die Startelf berufen, obwohl meine Leistung in den letzten Wochen nicht die beste war.
So machten wir unter dem Jubel unserer Fans unsere Aufwärmübungen.
Gerade als wir wieder in die Katakomben wollten, um unsere Trikots anzuziehen, blieb mein Blick an einem Punkt auf der Tribüne hängen.
An diesem Punkt saß jemand, der Kai extrem ähnlich sah. Nur dass es nicht Kai sein konnte, denn dieser war ja bekanntlich in London.
Also schüttelte ich mir diesen Gedanken aus dem Kopf und setzte meinen Weg fort.

Während dem Spiel war ich hochkonzentriert und war gewillt meine beste Leistung zu bringen, damit ich nicht ihm nächsten Spiel wieder auf der Bank saß.
Nachdem ich mich dann umgezogen hatte und zum Bus ging, berührte mich plötzlich eine Hand an der Schulter und ein mir nur zu bekannter Duft umhüllte mich.
Sofort drehte ich mich um und erblickte das schönste Augenpaar, das diese Welt zu bieten hatte.
"Kai?", fragte ich überrascht," Was machst du hier?"
"Dich sehen", antwortete er und zog mich unauffällig in eine Ecke, in der wir etwas unsere Ruhe hatten.
"Wie? Warum?", stotterte ich überfordert," Also ich meine wie hast du das gemacht? Du hast doch Training?"
"Sondergenehmigung für eine Woche.", erklärte er und küsste mich innig.
Nach einigen Sekunden mussten wir ins allerdings wegen Luftmangel wieder voneinander lösen.
"Danke, dass du da bist", flüsterte ich gegen seine starke Brust.
"Ich habe es ohne dich einfach nicht mehr ausgehalten. Timo und Marco haben mir ein bisschen geholfen."
"Deshalb hat Marco mich die ganze Zeit so komisch angeschaut", schlussfolgerte ich,"Ich habe mich schon gewundert."
Leise kicherte er und setzte einen Kuss in meine Haare.
"Ich liebe dich", hauchte er," Und wir machen uns jetzt die schönste Woche unseres Lebens."

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