🌟 20 🌟

Schneeflöckchen, weiß' Röckchen, da kommst du geschneit,
Wohnst hoch in den Wolken, dein Weg ist so weit...

Leider ist das Schneeflöckchen bei mir noch nicht angekommen, aber vielleicht können wir es ja herbeisingen!

Schön, dass ihr wieder hier sind!
Jetzt sind es nur noch vier Tage bis Heiligabend!

Heute beginnen wir mit etwas Spaßigem - hoffe ich zumindest!
Hier ist ein kleiner Weihnachtswitz für euch:

Vater: "Fritzchen, zünde doch bitte den Christbaum an!"
Nach einer Weile fragt Fritzchen: "Vati, die Kerzen auch?"

Keine Sorge, den habe ich mir nicht selbst ausgedacht!
Ihr könnt gerne schreiben, wie schlecht ihr in findet, bitte auf einer Skala von null bis minus zehn!

Achso, und den könnt ihr auch gerne bewerten:

Petra schwelgt in Erinnerungen: "Als Kind mochte ich es, im Winter in der Stube vor loderndem Feuer zu sitzen. Leider gefiel das meinem Papa nicht. Er hat es verboten." "Warum denn?" Nun. wir hatten keinen Kamin!

Okay, kein Kommentar mehr dazu.
Jetzt kommen wir zum heutigen Beitrag!
Heute habe ich eine besonders schöne Kurzgeschichte von Nico13diAngelo für euch!
Viel Spaß beim Lesen:

♥️

19 Augen sehen den 24.

Zwei Sätze, ein Blatt Papier und etwas Klebeband waren es, die sie hier herbrachten.
Hier, vor eine gelbe Tür, fünfzehn Minuten Fahrt von ihrer kleinen Wohnung entfernt, und das bei scharfem Wind und Regen.

Elisabeth ist sich absolut bewusst, wie merkwürdig und leichtsinnig sich das anhört.
Das ist es auch, was sie zögern lässt, auf den Knopf neben dem bereits etwas gelblichen Klingelschild mit der Aufschrift »Jacobs« zu drücken, entgegen jedem guten Vorsatz.
Die drei kleinen, bunt verpackten Päckchen in ihrem Stoffbeutel fühlen sich plötzlich schwerer an als noch zuvor in der S-Bahn und langsam, aber sicher findet die Kälte einen Weg durch ihren bunten Strickpulli, die geringelten Stulpen und den wohlig weichen Anorak.

Ihr Atem zeichnet sich deutlich in der glasklaren Luft ab und lässt das Klingelschild etwas beschlagen, weswegen sie wie früher, als sie noch zu Hause lebte und Weihnachten die schönste Zeit im Jahr war, einen missglückten Smiley hinein malt. Es kommt Elisabeth fast so vor, als würde er sie auffordernd anblicken.
Mit einem Seufzen und allem verbliebenen Mut legt sie erneut einen behandschuhten Finger auf den Knopf und drückt.

Es surrt kurz, dann ist die Tür offen und langsam steigt sie die Treppenstufen hinauf.
2. Stock, so stand es in der SMS, und tatsächlich: die Eingangstür einer Wohnung mit klassischer Willkommen Fußmatte steht einen Spalt offen und auch der Name stimmt. Gerade als der Zweifel sie erneut packen möchte, wird der Lichtspalt, der in den Hausflur fällt, größer und es lugt zuerst ein flauschiger Hundekopf und dann ein älterer Herr hinaus.
»Uhmm, hi?«

Elisabeth hasst es, dass ihre Stimme so leise und unsicher klingt, aber der Herr lächelt nur, macht den Weg frei und winkt sie hinein.
»Guten Tag.«

Vorsichtig macht sie einige Schritte auf sie zu, stolpert etwas über die Türschwelle und geht dann mit hochrotem Kopf ganz hinein, aufmerksam beobachtet von Hund und Herrchen.
Man hört leises Reden aus einem der Zimmer weiter hinten, ein altmodischer Adventskalender hängt an der Wand und es finden sich unzählige unordentlich hingestellten Schuhpaare verschiedenster Größen und Stile. Unsicher dreht sie sich um: »Ich bin Elisabeth, ich hatte Ihnen geschrieben. Wie sie ja sicher wissen. Uhmm- danke, dass ich hier sein darf? Ich bin auch etwas spät, tut mir leid.«
»Ja, das habe ich schon vermutet. Schön, dass du trotzdem noch hergefunden hast. Meine Name ist Robert, du kannst mich gerne duzen. Und das hier,« er lächelt liebevoll auf den Hund an seiner Seite hinab, »ist Elfi, meine Hündin. Sie ist immer bei mir um mir zu helfen, also nicht wundern.«
Elisabeth nickt nur und resigniert kurz das merkwürdige Aussehen seines linken Auges.
»Freut mich, euch kennenzulernen. Ich würde kurz meine Sachen ausziehen und dann zu dem Rest stoßen?« »Tue das. Essen ist erst später, ich hoffe es ist kein Problem, dass wir uns wegen einiger Besonderheiten für eine etwas unkonventionellere Wahl entschieden haben?
Komm dann einfach in den Raum da ganz hinten, letzte Tür. Ich bin sicher, alles freuen sich dich kennenzulernen.« Damit geht er, Elfi an seiner Seite und leicht hinkend.

Elisabeth atmet tief durch, streift eilig ihre Stiefel ab und schält sich aus Jacke sowie diversen anderen Kleidungstücken, die sie nach kürzeren Zögern einfach an einen der wenigen noch freien Kleiderhaken hängt. Na dann, ab zu dem Rest.
Was soll da schon schiefgehen, bei einem Weihnachtsfest mit komplett Fremden in einer fremden Wohnung das per Aushängezettel organisiert wurde?
Damit macht sie sich in ihren dicken Wollsocken auf den Weg- warte, sind das da Kinderschuhe?

Der Raum, den sie vorsichtig betritt ist hell erleuchtet und bunt geschmückt, fast schon blendend. Ein antiker Schwibbogen fällt zuerst ins Auge, welcher noch mit echten Kerzen bestückt ist. Auch Räuchermännchen, einen Mistelzweig und kleine Engelchen kann Elisabeth entdecken, nur ein was fehlt: ein Tannenbaum. Enttäuschung macht sich in ihr breit. Weihnachten ohne Baum? Undenkbar.

Als sie den Raum leise betritt, drehen sich sofort einige Menschen zu ihr um. Lediglich Robert scheint ihre Anwesenheit nicht zu registrieren, nur Elfi scheint sie geradezu zu überprüfen und dann als harmlos abzutun, um weiter das Gespräch ihres Herrchens mit einem deutlich jüngeren Mann zu verfolgen.

»Hey! Ich bin Nadja!«
Ehe sie sich versehen kann steht ihr schon eine junge Frau gegenüber, in deren glitzerndes Kopftuch sich die unzähligen Lichter spiegeln und die ein breites Lächeln auf dem Gesicht trägt.
»Ähhh- Elisabeth. Die Freude ist ganz meinerseits.«
Und damit wird sie schon zu einer größeren Gruppe gezogen und enthusiastisch vorgestellt. Auch alle anderen nennen ihren Namen schneller, als dass man sie sich alle merken könnte, was Elisabeths Unwohlsein nur wachsen lässt. Was zur Hölle tut sie hier eigentlich, mit diesen Fremden?

Doch langsam steigen alle wieder in ihr vorheriges Gespräch ein - irgendwas über die horrenden Mietpreise in Berlin, soweit sie es versteht.
»- Wo wohnst du denn, Eli? Ist es eigentlich okay, wenn ich dich Eli nenne? Es ist nur kürzer...«, geschockt davon, plötzlich angesprochen worden zu sein, tut Elisabeth das, was sie immer tut, wenn sie nicht weiß, was sie tun soll: Sie läuft rot an.

»Lass die Arme doch erst mal durchatmen, Nad.«, kommt es von einer Brünetten links, dann überlegt ihre Retterin die Elisabeth spontan hätte abknutschen können, kurz, »Ist Arme überhaupt richtig? Sorry, ich hätte gleich nach den Pronomen fragen sollen, aber irgendwie ist das noch ungewohnt für mich-«.

Endlich mal eine Frage, die sie beantworten kann.
»Ja, klar, sie/ihr ist schon korrekt. Danke der Nachfrage. Und Eli ist auch okay. Ich war nur etwas überrumpelt, sorry.« »Ich glaube, dass verstehen wir alle, es ging uns nicht anders.«, meldet sich plötzlich Charlie - der einzige Namen, den sie sich so auf die Schnelle hatte merken können, zu Wort und lächelt leicht.
»Aber ganz ehrlich: Es würde mich auch interessieren, wo du wohnst. Weil, naja, du bist schließlich hier, auf einer wild zusammengewürfelten Weihnachtsfeier?«
Charlie wirkt etwas unsicher, ob so viel Direktheit wirklich angemessen war, aber Elisabeth ist nur froh, endlich wieder zu einem einfachen Thema zurückzukommen. Auch wenn es definitiv eines ist, was ihr schlaflose Nächte verursacht. »Aktuell lebe ich allein-«.
»Bei den Preisen? Wow, bist du Millionärin oder so?«
»-was , nein! Ich bin in Ausbildung. Aber was ich sagen wollte: Ich überlege aktuell, bei einem Freund einzuziehen.« Sie lächelt kurz etwas schüchtern.
»Also doch lieber WG? Oder habt ihr was miteinander?«
Kälte überkommt sie.
Das sind Menschen, die du nie wiedersehen musst, sag einfach was Sache ist und Ende. Irgendwann muss man ja mal damit beginnen.
»Beides nein.«
»Hä?«
»Es wäre als dauerhafte Lebensgemeinschaft ausgelegt.«
»Also doch Partnerschaft?«, Verwirrung schwingt mit.
»Hey, jetzt lasst sie doch mal aussprechen, Sara.«
Sara, so heißt die Retterin also. Gut zu wissen.
»Ja, tut mir leid.«
Damit atmet Elisabeth tief durch. Wird schon schief gehen.
»Also, nein, keine Partnerschaft. Nur platonisch, aber halt für immer. Oder so.«
»Du willst dir nie in einer Beziehung ne Wohnung teilen?«
»Falsch, ich will nie eine Beziehung haben. Ich bin aroace, okay?«
Das kam schnippischer als beabsichtigt-

»Oh, tut mir leid.«
Saras Gesicht spiegelt wahre Reue wieder, »Ich hätte daran denken müssen. Natürlich.«

»Ist schon okay, es geht den meisten so. Und ich bin mir ja auch noch nicht sicher, ob ich es mache. Egal, wo waren wir eigentlich noch mal?«
Elisabeth meint, was sie sagt. Sie tut es wirklich - wie könnte sie auch jemanden dafür verurteilen, so zu denken wenn sie selbst es ist, die jahrelang an allem gezweifelt, es als Fehler kategorisiert hat?
Und dann reden sie einfach weiter, über dies und das - als wäre es alles nicht der Rede wert, etwas was man nur zur Kenntnis nimmt, mit einem Lächeln kommentiert und dann weiter im Text macht.
Eine Leichtigkeit erfüllt sie, ein unbekannt schönes Gefühl. Leise beginnt sie die Weihnachtsmusik im Hintergrund mitzusummen.

»Ich unterbreche euch ja nur ungern, aber wie wäre es, wenn Jan mit Sam rausgeht, während wir den Baum aufstellen und schmücken? Vielleicht leistet ihm ja jemand Gesellschaft?«, fragt Robert und Vorfreude erfasst Elisabeth bei der Erwähnung dieser Tradition - auch sie durfte schließlich nie mit schmücken.
Sie sieht, wie der Gesprächspartner ihres Gastgebers leicht lächelt - offensichtlich Jan - und dann ein Kind auf den Arm nimmt, was anscheinend auf den Sessel neben ihm geschlafen hat.
Also waren das tatsächlich Kinderschuhe.

Überraschenderweise ist sie es, die angesprochen wird: »Elisabeth?«
»Hmmm?«
»Willst du vielleicht gehen?«
Sie schüttelt sich kurz, nickt dann und geht zögerlich auf Jan zu, ein Lächeln mehr versuchend als gelingend. »Sollen wir?«
»Jup.«

Sie lässt sich draußen im Flur kurzerhand auf dem Boden nieder und mustert neugierig das Kleinkind in seinen Armen, welches verschlafen dreinschaut.
Nach kurzem Zögern lässt auch Jan sich nieder, schließt die Augen und legt den Kopf in den Nacken. Etwas irritiert mustert Elisabeth ihn weiter, unsicher, was davon zu halten ist, als er die Augen wieder öffnet, die Haltung strafft und sich Entschlossenheit in seine Augen schleicht.
»Mhhh, Sammy? Alles okay?«
Das Kind nickt nur und schließt die Augen, offensichtlich entschlossen weiter zu schlafen.

»Mh, ja- ich bin Elisabeth, hey. Wir wurden uns ja noch nicht vorgestellt, oder?«
»Jup. Ich bin Jan und das hier ist meine Tochter Samantha.«

Er lächelt stolz und es wirkt das erste Mal wirklich ehrlich - es ist diese Art von Lächeln, um die man seine ganze Kindheit lang gekämpft hat, um sie doch viel zu selten zu bekommen.

Und damit weiß sie auch nicht mehr, was sie sagen soll. Wow.
In diesem Fall gibt es eine ganz einfache Regel: nicht das, was einem zuerst in den Sinn kommt. Also sagt sie exakt das, was ihr zuerst in den Sinn kommt: »Du wirkst müde.«
Etwas verlegen streicht er sich fahrig durch die Haare, »Ja, ich habe nicht sonderlich viel geschlafen.« Den gleichen Fehler zweimal machen? Kinderspiel.
»Warum bist du dann trotzdem hier? Bei allem Respekt, du wirkst nicht so als hättest du sonderlich Spaß... oder so.« Sie bereut ihre Worte fast sofort, als sie sie ausspricht - nicht jeder muss und will gleich alles Persönliche preisgeben.

Doch auch jetzt lächelt er nur sein müdes Lächeln und schaut liebevoll auf das Kind in seinen Armen. Dann schluckt er kurz und blickt Elisabeth ernst an.

»Ich bin hier, weil ich nicht wollte, dass meine Tochter Weihnachten so kennenlernt, wie ich es verbracht hätte. Einsam und kurz.
Sie soll nichts verpassen - nicht, solange ich es verhindern kann und schon gar nicht, weil ich nicht genug bin.« Dann schweigt er und Elisabeth wagt es nicht, ihn noch einmal anzusprechen. Ein mulmiges Gefühl ergreift sie.

Es dauert einige Minuten, dann werden alle drei zurück ins Wohnzimmer gerufen und Elisabeth flieht geradezu, während Jan noch Sam aufweckt, die bei der Erwähnung von Geschenken plötzlich ganz lebendig wird.

Sie ist froh, wieder zu den anderen zu laufen, die aufgeweckt plaudern.
Besonders Nadja und Sara sind äußerst aufgeregt und gestikulieren wild in der Luft.
»Ich kann nicht glauben, dass ich das gerade zum ersten Mal in meinem Leben gemacht habe! Es macht so viel Spaß...«.
»Habt ihr kein Weihnachten gefeiert, Sara?«
Sie zuckt leicht und murmelt, dass das in ihrer Familie nicht wirklich üblich gewesen sei. Nadja schaut sie mitfühlend an, als sie zu einer Erklärung ansetzt.
»Naja, Weihnachten ist bei den Zeugen nicht sonderlich angesehen - das ist mein erstes Jahr, in dem ich raus bin, deswegen habe ich das alles noch nie gemacht. Und hätte es vermutlich auch dieses Jahr nicht, wäre da nicht dieser Zettel mit dieser weirden Einladung auf den Weg zum Einkaufen gewesen.«
Sie bringt ein schiefes Lächeln zustande und die Stimmung lockert sich schlagartig, als Sam mit leuchtenden Augen zu dem zugegeben sehr beeindruckenden Baum rennt, welcher mit silbernen Kugeln und Zapfen sowie Kerzen geradezu überschüttet ist, welche ein warmes Licht verbreiten, was die Konturen all der unvertrauten Gesichter verschwimmen lässt.

»Es hat ja jeder ein paar Kleinigkeiten mitgebracht, oder?«, erkundigt Robert sich irgendwann mit ruhiger Stimme, die sich sehr von all dem jüngeren, fröhlichen Geplapper abhebt.
Alle nicken und zaubern pflichtbewusst einige Geschenke aus verschiedensten Ecken des Raumes herbei, in unzähligen verschiedenen Verpackungen - von Zeitungspapier bis Glitzer-Muster.
»Dann lasst die Bescherung beginnen!«

Nach dem gemeinsamen Abendessen und Geschenke auspacken ist es leiser, einzelne Leute reden miteinander und Sam liegt glücklich spielend inmitten zerrissener Papiere. Ab und zu vergräbt sie eine kleine Hand in Elfis weichem Fell und gluckst glücklich, alles unter dem wachsamen Auge ihres Vaters.
Die Stimmung ist je später es wird zunehmend vertraut und heimisch, irgendjemand hat noch mehr Kerzen angezündet und es richt nun neben dem Geruch der Räuchermännchen auch nach Bienenwachs.

Elisabeth greift gerade nach ein paar Keksen von dem Süßigkeitenteller auf einem kleinen Tischchen - alle Plätzchen sind liebevoll mit bunten Streuseln und Zuckerguss verziert, eindeutig Sammys Design - als jemand neben ihr auftaucht.
Verwundert dreht sie sich um und sieht sich Max gegenüber. Ein schweigsamer Mensch, wie sie beim Essen gelernt hat, der »halt irgendwas mit Informatik und so« studiert. Er stand auch bei der Wohnungsdiskussion dabei, hat aber nur ein paar gemurmelte Bemerkungen zu Charlie beigetragen.

Er nickt etwas schüchtern: »Entschuldige, ich wollte nicht stören.«
»Nein, nein, kein Problem. Ich stand hier eh gerade etwas verloren rum.«
Er nickt wieder.
»Also, wie bist du hier hergekommen? Entschuldige meine Neugier, aber es ist nur interessant wie so verschiedene Menschen hier zusammenkommen um zusammen Weihnachten zu feiern. Ich meine, wer hätte gedacht das es so viele Gründe gibt, wegen denen man ohne so was hier allein zu Hause rumsitzen würde?« Röte schleicht sich in ihr Gesicht, als Elisabeth bemerkt, dass sie schon wieder begonnen hat zu plappern, »Ehm, entschuldige. Ich rede manchmal etwas viel. Alsooo... warum bist du hier?«
Ein weiteres Nicken.
»Wie du gerade schon sagtest - weil ich sonst allein zu Hause rumsitzen würde.«
»Hast du denn keine Familie, mit der du feiern kannst?«
Gaaaanz falsche Frage von jemanden, der nur hier ist um den erwartungsvollen »Hast du denn schon einen Freund?« der eigenen Familie zu entgehen und genauso wenig das dritte Rad am Wa... -Fahrrad eines befreundeten Paares sein will.
Egal.

Er lächelt traurig, ähnlich wie Jan es vorhin getan hat und Sara, als sie zugeben musste noch nie Weihnachten gefeiert zu haben. Elisabeth fragt sich, ob sie auch manchmal so lächelt.Vermutlich, vielleicht tun das ja alle Menschen, die das »Fest der Liebe« nahezu allein verbringen. Deprimierende Erkenntnis, darauf noch einen Keks - diesmal in blau.

»Doch, habe ich. Eigentlich.
Meine Eltern wohnen mit meinen jüngeren Geschwistern nur ein paar Minuten weg.«
Schnell kaut sie runter, »Warum bist du dann gerade nicht bei ihnen?«
Ein seltsamer Glanz stiehlt sich in seine Augen.

»Weil ich nicht einmal wusste, ob ich morgens würde aufstehen können. Weil ich nicht wollte, dass sie wegen mir von Glühwein auf Kinderpunsch umsteigen müssen - egal, ob ich dann da bin oder nicht. Um so was kann man Fremde irgendwie viel leichter bitten, besonders wenn man nur eine Telefonnummer hat - keine Namen und schon gar keine gemeinsame Geschichte.
Ich wollte ihnen die Enttäuschung ersparen.«
»Oh.«

Seine Miene wird weicher, »Aber weswegen ich eigentlich mit dir reden wollte? Der Freund, von dem du ganz am Anfang erzählt hast, mit dem du vielleicht zusammenziehen willst: mach es. Ich weiß, meine Meinung ist dir vermutlich wenig wert, aber ich würde dir empfehlen, es zu probieren. Es kann sehr helfen, wenn jemand da ist. In verschiedensten Situationen.«

Elisabeth nickt nur überfordert und da kommt schon Sara, wieder ganz in ihrer Rolle als Retterin angekommen, und bleibt breit grinsend vor ihnen stehen.

»Kommt, wir wollen UNO spielen, umso mehr mitmachen umso mehr Spaß! Außerdem bekommt der Gewinner 'nen Keks.«
Da ist der Entschluss plötzlich ganz leicht gefällt.
»Ich komm gleich, ja? Teilt mir einfach Karten mit aus, ich muss nur noch einen Anruf machen - jemanden um ein Platz in seiner Wohnung bitten und so, du weißt schon...«

♥️

Lieber Nico13diAngelo,
erst einmal vielen vielen Dank für deine Mühe und vor Allem die großartige Geschichte, die du hier für uns geschrieben hast. Ich finde es unglaublich toll, wie du den ganzen Text aufgebaut hast und dass du diese Idee hattest und umsetzen wolltest. Zu Beginn der Geschichte war ich erstmal ein bisschen verwirrt, weil du mich einfach ohne eine Erklärung mitten in das Geschehen hineingeworfen hast. Aber genau das ist auch die Gefühlslage, die Elisabeth in diesem Moment erlebt, deshalb ist dieser Einstieg wirklich gut gewählt.
Aber jetzt zum eigentlichen Teil deines Beitrages: Es ist so schön, dass du dich dafür entschieden hast, uns so viele verschiedene Menschen vorzustellen und damit auch über verschiedene Lebensweisen und Sexualitäten aufzuklären. Mir sind die Charaktere in der kurzen Zeit schon sehr ans Herz gewachsen und mir ist auch einige Male richtig warm ums Herz geworden, als ich gemerkt habe, wie respektvoll und verständnisvoll alle miteinander umgehen.
Auch das Ende ist wirklich berührend geworden, weil die Hauptdarstellerin durch die anderen ermutigt wird, zu sich selbst zu stehen und den Platz in der Wohnung zu anzunehmen.
Vielen Dank für diese schönen Worte! Es freut mich sehr, dass wir dich dabei haben, Nico13diAngelo!

Wie gefällt euch die Geschichte?
Ich bin gespannt, auf eure Meinungen!

♥️

Die tägliche Frage:

Wie sieht es bei euch aus?
Im Moment gibt es ja bei vielen ziemlich Weihnachtsstress und dazu kommen Arbeiten, die vielleicht noch geschrieben werden müssen oder Probleme mit der Familie.

Setzt euch die Weihnachtszeit unter Druck?
Wie geht es euch mit dem Weihnachtsstress?

Ich finde, das ist ein sehr wichtiges Thema. Auch hier in den Kommentaren lese ich oft, dass ihr mit den Geschenken noch viel zu tun habt oder ihr sogar deshalb die Weihnachtszeit gar nicht richtig genießen könnt. Auch ich habe im Moment viel Stress. Ich finde aber, so sollte es auf keinen Fall sein. Weihnachten ist ein Fest des Zusammenseins, der Familien und der Liebe. Schade, dass die Geschenke so in der Vordergrund rücken...
Ich hoffe, wir können uns hier ein bisschen unterstützen.
Also wenn ihr seht, dass jemand gerade viel Stress hat, dann lasst doch gerne ein kleines Herz oder ein paar liebe Worte da!

Habt alle noch einen schönen Tag und gönnt euch auch mal eine kleine Pause!
Bis morgen,
Eure Strawberry

♥️

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