13. Türchen
Neues im Hause „Always" [ꝏ]
„Du darfst es ihm nicht sagen! Wirklich nicht!", bittet mein Sohn mich mit großen Augen und sieht nervös zur Haustür. Wir sitzen im Wohnzimmer und in ein paar Minuten müsste mein Mann nach Hause kommen. Es ist lange her, seitdem ich Dylan so nervös gesehen habe, aber ich kann es verstehen. „Bitte, Papa." Ich seufze. „Du weißt, dass du es nicht lange vor deinem Dad verheimlichen kannst. Und je länger du es verschweigst, desto schlimmer wird es, glaub mir.", gebe ich ihm zu bedenken, aber eigentlich weiß er es schon längst. Dylan ist inzwischen sechszehn Jahre alt. Verdammt, die Zeit rennt aber auch! Und er hat eine Freundin. Sie ist vor etwa zwanzig Minuten nach Hause gegangen, mehr oder weniger unfreiwillig.
Ich wollte ursprünglich heute Nachmittag einkaufen gehen, aber mein Auto ist heute früh nicht angesprungen, also bin ich mit der Bahn gefahren und entsprechend bin ich nicht einkaufen gewesen und früher nach Hause gekommen. Dort stand Dylan dann mit seiner Freundin in der Küche, sie haben sich eine Kleinigkeit zu essen gemacht und als ich gesehen habe, dass er sie küsst, habe ich mich leise in den Türrahmen gestellt. Es hat kaum zwei Minuten gebraucht, da haben sie mich bemerkt, aber das hat gereicht, dass ich verstanden habe, dass es nicht vollkommen neu zwischen den beiden ist. Dylans Freundin heißt Amelia und geht in seine Parallelklasse, wie ich gerade erfahren habe. Vollkommen überfordert hat mein Sohn mich angesehen und Amelia war ebenso überrascht. „Hi, Papa. Ich dachte du gehst einkaufen." – „Das Auto läuft nicht.", antwortete ich nur, während er ertappt seine Hand von Amelias Rücken genommen hat und nervös mit seinem Shirt gespielt hat. Sie hat sich verabschiedet und jetzt sitzen Dylan und ich auf dem Sofa.
Er hat schiss, es Louis zu sagen und wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich ihn irgendwie verstehen. Für meinen Mann ist Dylan immer noch unser kleiner Junge; und er wird es wohl auch immer bleiben. Dass Dylan verliebt ist, habe ich schon länger geahnt, auch wenn er versucht es, es zu verstecken. Dass er allerdings seit vier Wochen schon mit diesem Mädchen zusammen ist, ist mir neu. „Du musst es ihm sagen, Dylan." – „Weiß ich.", murmelt er. „Aber jetzt schon?" – „Willst du etwa lieber, dass dein Dad euch... unterbricht oder so? Also, wie weit geht ihr zwei denn?", frage ich dann zögerlich und Dylan wird augenblicklich knallrot und reißt die Augen auf. „Scheiße, Papa! Nein, wir haben noch nicht... wir sind doch erst vier Wochen zusammen!" Ich hebe beide Hände. „Schon gut, es hätte ja sein können." Er seufzt. „Nein, äh... müssen wir darüber sprechen?" – „Ich denke, es wäre nicht falsch, jetzt wo du eine Freundin hast.", antworte ich ihm, weiß aber selbst nicht genau, wie ich dieses Gespräch beginnen soll.
„Papa, ich weiß doch alles. Ich hatte das in Bio.", meint er nervös. „Wehe du machst Dad und mich in den nächsten Jahren zu Großeltern!", warne ich ihn, schmunzle dabei aber etwas, sodass auch Dylan sich zumindest ein klein wenig entspannt. „Das hatte ich definitiv nicht vor." – „Möchtest du deinen Zimmerschlüssel haben?", frage ich ihn dann und überrascht sieht mein Sohn mich an. „Ich dachte den gibt es nicht? Ihr meintet doch beide, dass der Schlüssel abhandengekommen ist, als ihr hier eingezogen seid?", erwidert er. „Ihr habt mich angelogen.", schlussfolgert er nur und ich zucke mit den Schultern. „Er ist im Ordner mit den Papieren fürs Haus.", antworte ich ihm und er schnaubt. „Dann her damit!" – „Ich gebe ihn dir nicht, damit du dich den lieben langen Tag in deinem Zimmer einsperren kannst. Ich gebe ihn dir, damit, falls es dazu kommen sollte, weder Louis noch ich, dich und Amelia stören." – „Papa!", beschwert er sich und lachend stehe ich auf. „Komm mit, Großer."
Wir gehen in Louis' Arbeitszimmer und schnell ist der Schlüssel gefunden. „Du bekommst ihn nur, wenn du versprichst, mit deinem Dad zu sprechen." – „Schon gut." – „Versprochen?" – „Boa Papa, ja, versprochen.", stöhnt er genervt und nimmt sich den Schlüssel. Entgegen meiner Erwartung geht er aber nicht aus dem Zimmer. „Paps?", fragt er dann unsicher und tritt von einem Bein nervös aufs andere. „Du machst dir Sorgen.", stelle ich fest. „Wegen Louis?" – „Wegen Amelia." – „Ich dachte, ihr versteht euch so gut?", frage ich verwundert und er sieht an mir vorbei. „Ja, schon. Ich mag sie sehr... uhm... was ich... ach fuck." Ich seufze und sehe ihn mahnend an. Er weiß genau, dass ich nicht mag, wenn er flucht, aber da Louis das auch ständig tut, wird Dylan es sich wohl kaum abgewöhnen. „Also wenn es dann irgendwann dazu kommt... also mit Amelia... äh-" – „Dass ihr miteinander schlaft?", helfe ich ihm auf die Sprünge und sofort wird er wieder dunkelrot im Gesicht. „Könnt ihr dann woanders hin?" Ich verkneife mir ein Lachen. „Du willst Dad und mich rausschmeißen." – „So habe ich das nicht gesagt.", erwidert er und ich merke, wie unsicher er in diesem Moment ist.
„Dylan, du brauchst nicht nervös sein. Weder, wenn du mit mir oder Dad noch wenn du mit deinen Freunde darüber sprichst. Bitte tu dir und Amelia den gefallen und sprecht darüber; und sei ehrlich dabei. Und wenn du irgendwann zu mir kommst und fragst, ob du am Wochenende sturmfrei haben darfst, lässt sich das arrangieren. Aber glaub ja nicht, dass Dad und ich dann jedes Wochenende wo anders sein werden.", stelle ich klar und Dylan nickt lächelnd. „Danke Papa." – „Ach was. Schon gut, Großer."
Amelia ist ein nettes junges Mädchen und Dylan strahlt förmlich, wenn er sie sieht. Er ist bis über beide Ohren in sie verliebt, aber bisher weiß Louis immer noch nichts von den beiden. Sie ist zwischendurch zu Besuch, aber immer nur dann, wenn Louis nicht hier ist und bisher auch noch nie über Nacht. Kurz habe ich darüber nachgedacht, es meinem Mann zu sagen, dann aber habe ich mich dazu entschlossen, es nicht zu tun. Es ist Dylans Aufgabe und seine Entscheidung. Inzwischen sind weitere vier Wochen vergangen, als Dylan montags nachmittags zu mir in die Küche kommt und wieder so nervös ist, wie vor einigen Wochen schon. „Ich schaue, dass Dad und ich ein Wochenende zu zweit verbringen.", sage ich, bevor er es ausspricht. „Du wusstest, was ich sagen wollte?" – „Du hast den Kassenbon vor einer Woche in den normalen Papiermüll ganz obendrauf gelegt, Großer." – „Ach fuck.", murmelt er und errötet. Er hat Kondome gekauft und anstatt den Bon wenigstens unter irgendein anderes Blatt im Papiermüll zu verstecken, hat er ihn einfach oben liegen lassen. Es war kaum zu übersehen. Er kann nur von Glück sprechen, dass ich es entdeckt habe und nicht Louis.
Ich nehme mir mein Handy und überlege, wohin ich meinen Mann entführen könnte. „Versprich mir, dass du das Haus nicht in Brand stecken wirst, wenn wir weg sind. Und keine Party, verstanden?" – „Ja, Paps. Verstanden.", verspricht er mir und ich entdecke ein Angebot für ein Wellnesswochenende auf der Isle of Wight. Ich buche es und schreibe Louis, dass er sich das Wochenende freinehmen soll. „Freitagabend werden wir weg sein und Sonntag gegen Nachmittag kommen wir wieder." – „Danke, Papa.", grinst Dylan und schreibt Amelia offenbar sofort. Ich seufze und überlege, ob es so eine kluge Idee ist, Louis im Ungewissen für den eigentlichen Grund zu lassen.
Freitags ist eigentlich abgesprochen, dass ich Louis direkt beim Studio abhole. Die Reisetaschen sind bereits im Kofferraum und der Jet ist aufgetankt. Amelia und Dylan kochen sich gerade Abendessen und kurz vor ich mich auf den Weg machen möchte, höre ich plötzlich die Haustür. Dylan und Amelia bekommen das offenbar nicht mit. „Hallo Engel, ich habe früher Schluss gemacht und – Was zur Hölle?", unterbricht er sich selbst und sieht an mit vorbei. Dylan hat Amelia von hinten umarmt und hat sie offenbar gerade geküsst. „Was ist hier los?!", will Louis perplex wissen und mit großen Augen sieht Dylan seinen Dad an. Amelia hat seine Hand genommen und sieht unsicher zu mir und dann zu ihrem Freund. „Dad. Was machst du hier?", fragt Dylan geschockt und blickt mich hilfesuchend an. Ich zucke mit den Schultern. „Das darfst du ihm erklären. Das ist nicht meine Aufgabe." – „Komm mal bitte mit, Dylan." Es ist eher ein Befehl als eine Bitte. Widerwillig lässt Dylan Amelias Hand los und folgt Louis ins Wohnzimmer.
„Mach dir keinen Kopf, Louis wird sich schon wieder beruhigen.", versichere ich Amelia, die gerade nicht recht weiß, wohin mit sich. „Sicher?" – „Ganz sicher." Sie nickt und zögert einen Moment, ehe sie weiterkocht. „Ich schaue eben nach den beiden.", gebe ich ihr Bescheid und sehe Louis im Wohnzimmer hin und her laufen, während Dylan mitten im Raum steht und nicht weiß, was er sagen soll. „Wie lange?", will Louis wissen. „Uhm... also wie lange ich sie mag? Oder wie lange wir schon zusammen sind?" – „Ihr seid zusammen?" – „Äh... ja?", antwortet unser Sohn unsicher und zupft an seinem T-Shirt herum. Louis sieht zu mir. „Du wusstest es." Ich nicke. „Und du sagst mir nichts? Seit wann verheimlichen wir uns etwas, Harry?", fragt er mich wütend und ich verdrehe die Augen. „Du weißt ganz genau, dass es nicht meine Entscheidung war, sondern Dylans.", stelle ich klar, aber das interessiert ihn offenbar herzlich wenig. „Scheiße, du hättest es mir sagen müssen! Wir reden hier auch über meinen Sohn!", regt er sich auf. „Dad, bitte. Papa kann nichts dafür, ich wollte nicht -" – „Dass ich es weiß?", fragt er laut. Dylan schweigt.
„Ich bin keine zehn mehr, Dad.", sagt er nach wenig später. „Ich mag Amelia wirklich und du musst einfach langsam verstehen, dass ich erwachsen werde." – „Davon, erwachsen zu sein, bist du noch lange entfernt.", erwidert Louis und Dylan seufzt. „Genau deswegen habe ich es dir nicht gesagt! Papa war viel entspannter, als er es erfahren hat! Du führst dich auf, als hätte ich sonst was verbrochen!", regt er sich plötzlich auf. „Louis, bitte lass es gut sein." Mein Mann blickt zu mir und möchte antworten, aber da komme ich ihm zuvor. Ich gehe auf ihn zu, nehme seine Hände in meine und verschränke unsere Finger miteinander. Es ist scheiß egal, wie viele Jahre wir schon zusammen verbracht haben, jedes Mal, wenn ich ihn sehe, berühre oder mit ihm spreche, schlägt mein Herz ein wenig schneller. „Wir fahren jetzt zum Flughafen und Dylan und du werdet Sonntagabend in Ruhe darüber sprechen, okay?" – „Mhm. Schön.", willigt er ein.
„Danke, Paps.", meint Dylan etwas leiser und wenig später sitzen Louis und ich im Auto. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll." – „Was meinst du?" – „Glaubst du ich bin blöd?", fragt er mich trocken. „Ich weiß ganz genau, warum du plötzlich mit mir übers Wochenende wegfahren willst. Dylan... unser kleiner Junge wird Sex haben, verdammt.", meint er und ich fange an zu lachen. „Wann hattest du denn dein erstes Mal?", möchte ich wissen und er verdreht die Augen. „Dylan und ich haben darüber gesprochen, falls es dich beruhigt. Er hat Kondome und Amelia ist ein wirklich liebes Mädchen. Er ist total verliebt, Lou." – „Mhm..." – „Und wir machen und jetzt ein schönes Wochenende zu zweit. Wann waren wir das letzte Mal eine Nacht allein, mhm?", frage ich und lenke ich seine Gedanken in eine andere Richtung. „Wir haben die Seniorsuite nur für uns allein.", sage ich dann etwas leiser und parke das Auto. Noch bevor ich den Kofferraum öffnen kann, drückt Louis mich gegen den Wagen und küsst mich. Unsere Taschen werden in den Jet gebracht und ich lächle glücklich. Seit Louis wieder angefangen hat, Songs aufzunehmen ist er mehr oder weniger ständig im Studio. Das letzte Mal hatten wir vor mehr als zwei Wochen Sex und das war nur ein Quickie unter der Dusche.
Ich küsse seinen Hals und flüstere dann: „Ich denke, wir sollten unsere Mitgliedschaft im Mile-High-Club auffrischen, oder nicht?" – „Fuck, mein Engel.", keucht er und mit je zwei Fingern, die ich durch die Gürtelschlaufen seiner Hose gehakt habe, ziehe ich ihn an mich. Er ist hart. „Bring mich in den Flieger, Louis.", fordere ich und werde fast im gleichen Augenblick hochgehoben und die Treppe hochgetragen.
Wir müssen uns gedulden, bis wir auf Reiseflughöhe sind. Dann schließt Louis die Tür zum Innenraum des Jets und klappt das Bett aus. Er küsst meinen Hals, meine Schultern und knöpft dabei mein Hemd auf, bis er es mir von den Schultern streifen kann und zu Boden wirft. „Verdammt bist du schön.", murmelt er und küsst meine Brust. „Lou... mehr.", fordere ich, aber mein Mann lässt sich Zeit. Er verwöhnt und liebkost mich, bis ich wimmernd und flehend unter ihm liege. Er küsst die Innenseite meiner Oberschenkel, knabbert und saugt an einigen Stellen und bringt mich damit völlig durcheinander. „Lou... mach!" – „Gleich, mein Engel.", verspricht er und ich lecke mir über die Lippen, als er sich sein Shirt über den Kopf zieht und zur Seite wirft, ehe er den Gürtel seiner Hose öffnet und mich dabei genau ansieht. Er weiß, wie heiß ich ihn finde und wie gerne ich ihm dabei zu sehe, wenn er sich auszieht. Das Einzige, was es toppt, ist, wenn ich ihm die Kleidung vom Körper streife. Louis steigt aus der Hose und wenig später steht er vollkommen nackt am der Bettkante.
Er klettert zwischen meine Beine und ich gebe ihm die Tube Gleitgel die ich vielleicht oder vielleicht auch nicht zufällig in den Jet mitgenommen habe. Er schmunzelt, mustert mich und küsst mich liebevoll, leidenschaftlich. Er vernebelt meine Sinne, weiß ganz genau, was er tun muss, damit ich mich verliere und mich ihm vollkommen hingebe.
Vorsichtig weitet er mich. Ich seufze auf. Zu lange ist es her, Louis gespürt zu haben. Er küsst meinen Hals, meine Schultern, meine Wangen und meine Lippen. „Darf ich?", fragt er wenig später und ich spüre seine Spitze an mir.
Verdammt, ja!
„Natürlich darfst du.", antworte ich lächelnd. Er fragt immer noch, nach all den Jahren fragt er mich jedes einzelne Mal und ich liebe es. Stöhnend klammere ich mich an ihn, schlinge meine Beine um ihn und komme ihm entgegen. Plötzlich nimmt er meine Hände, drückt sie über meinem Kopf in die Matratze und hält sie mit einer Hand fest. „Fuck, mein Engel. Du bist so wunderschön. So perfekt.", stöhnt er und Lust flutet meinen Körper.
„Scheiße, ich bin so froh, dass du dieses Wochenende gebucht hast.", sagt Louis nachts, nach einer weiteren Runde Sex, als wir im Kingsizebett liegen und er mich an sich zieht. „Ich liebe dich." – „Ich liebe dich, mein Engel.", antwortet er lächeln und küsst mich sanft.
„Wegen Dylan.", beginnt er dann und seufzt. „Habe ich überreagiert?" – „Wir haben beide damit gerechnet." – „Ehrlich?" – „Mhm. Deswegen hatte er Schiss, es dir zu sagen. Er wusste, wie du reagieren wirst, Lou." – „Ach fuck." – „Rede mit ihm einfach Sonntag darüber, okay?" Louis nickt. „Oh, da ist noch etwas.", fällt mir dann ein. „Ich habe ihm seinen Zimmerschlüssel gegeben." – „Was?" – „Ich dachte, das ist jetzt vielleicht ganz sinnvoll.", antworte ich schulterzuckend. „Da hättest du aber wirklich mit mir sprechen können.", meint Louis, aber ich schmunzle nur provokant. „Hätte ich. Habe ich aber nicht." Louis mustert mich und ich weiß, dass mein Blick gereicht hat, um ihn wieder heiß zu machen. „Wir hatten ausgemacht, wir entscheiden es gemeinsam mit dem Schlüssel." – „Oh, oops. Und jetzt?" – „Fuck, Harry" – „Da habe ich mich wohl nicht an die Regeln gehalten." Er keucht auf. „Was möchtest du jetzt mit mir machen, Lou?" – „Mhm... das weißt du genau." – „Und wer hält dich ab?", frage ich scheinheilig und fast sofort liege ich auf dem Bauch, ehe Louis meine Hüfte mit einem Arm nach oben zieht und die Nacht kein Ende nehmen will.
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