-8. Dezember-
Guten Tag!:-)
Ich kann nicht viel mehr sagen als: Langsam wird es spannend... ;-) Viel Spaß!:-)
Jäger der Seelen
⇥Ich fuhr zusammen. Sie gehörten zu den Jägern der Seelen. Äußerst bedacht keinen Grund zum Angriff zu bieten oder anderweitig Aufmerksamkeit zu erregen, erschuf ich mithilfe der alten Magie, die Felix mir vermacht hatte, einen Schutzring um dessen Seele. Ich habe mir Mühe sie zudem unter einem Verschleierungszauber zu verstecken, sodass dieser eine hauptsächlich dunkelblau-grün-türkise Seele vorgaukelte.
Kaum hatte ich dies erledigt, machte ich einen Satz auf einen der Angreifer Jeongins zu. Meine geballte Faust traf seinen Oberschenkel und aus dem Gleichgewicht gebracht, stolperte er wie ein aufgeschrockenes Huhn durch die Gegend, nicht ohne gegen zwei der Stände zu donnern. Er begann sich das Knie zu reiben und zu schimpfen, ferner noch zu fluchen.
Jeongin war auch nicht tatenlos geblieben. Er hatte seine Kräfte des Rings mit denen von Felix vereint. Wie bei einer rituellen Zeremonie folgte er dabei genau vorgeschriebenen Schritten. Hoch konzentriert winkte er mich heran, sodass er mit meinen Ring genauso verfahren konnte. Jeongin wandte sich währenddessen seinen Angreifern zu und hielt diese im Schach. Ihm hatte wohl nur Beistand gefehlt, ansonsten nichts, denn er wirkte jetzt ebensowenig eingeschüchtert wie vorhin, er griff sie sogar an. Sobald Felix die Kräfte meines Rings mit seinen vereint hatte, schickte er mich an Jeongin zu helfen, die vier Männer an ihren Platz zu nageln. Er würde seinen Ring noch mit allen anderen Kräften zusammenführen. Dann war er bereit es mit allen Jägern der Seelen aufzunehmen.
Die Magie, die mir der Jüngere übertragen hatte, hatte etwas in meinem Körper ausgelöst, dass ich mir selbst nicht erklären konnte. Es war mir nun möglich Menschen zu kontrollieren. An sich war es im Moment hilfreich, doch im Allgemeinen war es ein schlechtes, ja sogar einschüchterndes Gefühl. Ich sollte es nicht so können dürfen. Es widersprach jeglichem menschlichen Grundsatz.
Ein strahlendes, zu helles Licht für meine Augen durchflutete den Weihnachtsmarkt. Felix hatte alle getrennten Kräfte miteinander vereint. Diese wirbelten fröhlich umeinander her, so als ob sie überglücklich waren einander wiederzuhaben. Die Augen meines Freundes nahmen einen silbrigen Glanz an. In Gedanken musste er der Kraft einen Befehl gegeben haben, denn silbrig-weiße Fäden schossen aus ihm hervor und ergriffen Besitz von den vier Männern. Diese begannen haltlos zu zittern, zu kreischen und schlussendlich zu Zucken wie Marionetten an Fäden, bis sich die tiefschwarzen Seelen aus ihnen herausgelöst und ihre Körper verlassen hatten. Dort verbanden sie sich sofort mit den silbrigen Fäden, die die schwarze Seelenmasse neutralisierten. Hatten sie dies, ihr ursprüngliches und eigentliches Ziel, erreicht, lösten sie sich in Luft auf. Die übrige leere Hülle der Männer fiel in sich zusammen, bis sie circa so groß war wie drei Bücher übereinandergestapelt. Anschließend begann das Häufchen knallrot zu brennen, so lange, dass nichts außer einem kleinen Häufchen Asche von innen zurückblieb.
Felix Blick verdüsterte sich. Er wollte keine Menschen umbringen, auch wenn sie noch so böse waren und doch musste er es tun. Besänftigend nahm ich ihn bei der Hand, um ihn von diesem Weihnachtsmarkt zu führen. Auch wenn es ein Wunder war, dass keiner der Besucher unseren Tumult bemerkt hatte, wollte ich kein Risiko eingehen, dass sie es doch noch taten, wenn es eine Menge mehr Jäger waren, die vernichtet werden mussten. Jeongin folgte uns wie ein treuer Hund. Dicht aneinandergedrängt bahnten wir uns einen Weg durch die Massen zum Ausgang. Erleichtert atmeten wir aus, als wir den immer noch dichten Gedränge entkamen. Doch es dauerte nicht lang, da kam es wie es kommen musste. Die ersten Jäger der Seelen hatten uns aufgespürt. Zackig zog ich die beiden mit mir, fort von den anderen Menschen. Man brauchte nicht noch unbedingt mehr Tote als nötig.
Mitten im Wald machten wir eine kurze Rast. Ich hatte den beiden Jüngeren etwas zu sagen. „Unser Vorhaben wird schneller Realität als uns lieb ist... Felix, du animierst deine Armee, dass sie uns im Kampf beisteht. Jeongin, du achtest darauf, dass wir beide genug Platz haben, um mit den Tieren in Kontakt zu bleiben. Sollten wir diesen verlieren sind wir quasi verloren." Stumm nickten die beiden. Ihnen ging es genauso zu flott wie mir. Liebend gern hätten wir noch ein paar Tage länger Zeit gehabt. Er hat mich doch erst wiedergefunden... Doch wann war das Schicksal schon mal gütig?
Felix hatte sich sofort daran gemacht in Gedanken mit allen Tieren zu sprechen, denen er Magie übertragen hatte. In der Ferne konnte man das Geschnaufe der Jäger der Seelen schon hören.
Ein letztes Mal wollte ich ihm davor noch einmal beweisen, dass ich für ihn da war. Bestimmt, aber trotzdem so vorsichtig, dass er mir jederzeit seinen Kopf wieder entziehen konnte, nahm ich diesen in meine Hände und legte meine Lippen auf die seinen. Ich gab mir Mühe nicht zu stürmisch zu sein und all meine Gefühle in diesen Kuss zu legen in der Hoffnung, dass er es spüren und wahrnehmen würde. Das war jedoch nicht nötig gewesen, denn der Jüngere machte dies wett. Ungezügelt küsste er mich, so als ob der Weltuntergang bevorstünde. In irgendeiner Weise stimmte das ja auch. Um uns herum verschwanden die Geräusche der ankommenden Jäger der Seelen, die der uns erreichenden Tiere, das leise Rieseln des Schnees und auch sonst alles. All dies verstummte für uns beide. Es gab nur noch uns für diesen kleinen Augenblick. Wer wusste schon, ob dies nicht unser letzter Kuss für lange Zeit oder sogar immer sein sollte? Jetzt hieß es alles oder nichts.
Wir lösten uns widerwillig voneinander. Zu viel stand auf dem Spiel als dass wir uns jetzt in unserer Welt verlieren konnten. Die positiven Emotionen Jeongins, Sams und auch die der Rest der Welt hingen von diesem Kampf ab.
Doch dieser kurze Moment hatte eine Menge in unserer Umgebung verändert. Es hatten sich haufenweise Jäger der Seelen um uns herum gefunden und einen Kreis gebildet. Von den Tieren war unglücklicherweise noch keine Spur zu sehen. Ein silbriger Funken der alten Magie, die Felix mir übertragen hatte, blitzte zwischen meinen Fingern hervor. Unsicher suchte seine Hand meine. Dies war seine Form Unsicherheit zu zeigen. Beherzt griff ich nach ihr. Der Funken änderte seine Farbe. Aus dem silberigen Nebel wurde ein tiefrotes Band, das Jeongin, Felix und mich verband und umgab.
Ein erstauntes und zugleich ängstliches Raunen ging durch die Jäger. Sie hatten Respekt vor dem was sich vor ihren Augen abspielte. Da musste ich ihnen aber zustimmen. So ganz geheuer war es mir auch nicht. Dies war eine uralte Macht, die nicht umsonst gerufen werden wollte. Es war schließlich die geballte Macht der Natur, der Götter und der positiven Emotionen zusammen. Damit war nicht zu spaßen. Ich konnte förmlich spüren wie sie darauf wartete einen Befehl ihres Hüters oder einem seiner Vertrauten -sprich Jeongin und mir- zu bekommen. Sie zupfte und rüttelte an uns und dem Band, das uns umgab, sodass es wackelte und begann, Funken sprühen zu lassen. Sie wollte genutzt werden.
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