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Endlich ist es soweit!

Ich weiß gar nicht, ob ich "Endlich" sagen sollte. Ob ich die ganze Zeit auf das letzte Türchen hingearbeitet habe oder ob ich eher traurig bin, dass die Advents(kalender)zeit jetzt vorbei ist.
Denn wie letztes Jahr hat mir dieses Projekt unglaublich viel Spaß gemacht - und ich hoffe euch auch!
Ich habe viele nette Leute kennengelernt und viele wunderschöne, kreative Werke gesehen, die ich versucht habe alle zu würdigen. Denn auch wenn heute nur ein Beitrag veröffentlicht wird, waren alle anderen genauso einzigartig.
Ihr könnt also wirklich stolz auf euch sein...

Ich wollte den Anfang dieses Türchens heute einfach mal nutzen, um mich bei euch zu bedanken, ich hätte nicht gedacht, dass der Kalender dieses Jahr noch besser ankommt als letztes Jahr und nochmal mindestens genauso schöne Werke abgegeben werden würden.
Außerdem möchte ich mich bei Nini_kathi27 bedanken, die mich bei der unmöglichen Aufgabe unterstützt hat, fünf besonders schöne Beiträge auszusuchen.
Letztendlich hätte es aber jeder verdient, teilweise war es wirklich nur Geschmackssache.
Also verstehe ich es auch, wenn ihr manchmal dachtet: "Huch, warum denn jetzt das?".

Trotzdem hoffe ich, dass euch diese Kurzgeschichte, die wir für den heutigen Tag ausgesucht haben, auch so gut gefällt wie mir...

♥️

Schnee

Weihnachten nahte. Eine dicke weiße Schneeschicht hatte sich über Hügel und Ländereien gelegt.
Seit letzter Nacht fegte ein eisiger Sturm über die Wälder, der sich erst mit den Sonnenstrahlen des Morgens wieder legte.
Die Tannen waren von einer dünnen Schicht Frost überzogen und glänzten silbrig.
Der Teich war fest zugefroren, sodass das Eis dem Gewicht eines Menschen standgehalten hätte. Tagsüber vergnügten sich deshalb die Kinder damit, auf dem Eis Schlittschuh zu laufen.
Doch noch schlummerte alles in einer friedlichen morgendlichen Stille. 
Nur wer die Sprache des Waldes kannte, das einsame Rauschen der Tannen und das traurige Glitzern des Frostes, der hätte verstanden das die Stille längst kein so gutes Zeichen war wie es anfangs schien.
Ganz leise durchzog ein Wimmern das Schweigen, wie Regentropfen die ein perfektes Bild zerstören.
Und so war es.
Ein junger Fuchs kauerte unter einer Tanne deren Äste sich unter dem Gewicht des Schnees bis zur Erde neigten.
Das Fell des Fuchses war schneeweiß und durch die Tannenzweige versteckt, sodass man nur zwei glänzende schwarze Augen hervorblitzen sah.
Aber nur wenn man genau wusste wonach man suchte.
Zwei verzweifelte Fuchs Eltern hatten ihr Baby so zurück gelassen. Gut versteckt, doch alleine, halb verhungert und unterühlt.
"Mama" flüsterte das Fuchs Kind.
"Papa...."
Es war schwach und hatte sich den ganzen Tag nicht von der Stelle gerührt, aus Angst, die Eltern würden es nicht mehr finden.
Doch sie waren bis jetzt nicht wieder gekehrt.
Schon den ganzen Tag beobachtete der Fuchs das rege Treiben, das in dem kleinen Dörfchen, Nähe dem Waldrand herrschte.
Es schien als wären alle voller Vorfreude. In seinem Elend konnte der Fuchs das beim besten Willen nicht verstehen.
Und wenn er nur daran dachte das seine Eltern ihn zurück gelassen hatten, wurde er augenblicklich mit Trauer erfüllt. Seine Augen würden feucht und er sah nur noch verschwommen.
Traurig blinzelte er und eine vereinzelte Träne lief ihm das Gesicht hinunter.
Wo blieben nur die Eltern. Sie würden ihn doch niemals im Stich lassen. Dafür liebten sie ihn viel zu sehr. 
Der kleine Fuchs war so überzeugt davon.
Doch je später es wurde desto kälter wurde es.
Die Menschen im Tal kehrten um diese Zeit normalerweise in ihre Höhlen zurück.
Heute blieben sie draußen, sangen und lachten. Ihre Vorfreude hatte den Höhepunkt erreicht.
Dem jungen Fuchs blieb nichts anderes übrig als ihnen zuzusehen.
Mit seiner letzten Kraft fragte er sich immer wieder, wie ihn seine Eltern so im Stich lassen konnten.
Er brauchte sie doch.
Er brauchte seine Mutter, damit sie ihm warme Nester baute und mit ihm kuschelte.
Und er brauchte seinen Vater, damit er ihn beschützte und fütterte.
Und er brauchte jemandem der ihm Lieder vorsang. Denn heute, so hatte der Fuchs begriffen, war der Tag an dem die Menschen bunte Lichter in die Bäume hängten.
Der Tag, an dem er geboren worden war.
"Weihnachten" so hieß dieser Tag, wie ihm seine Mutter einmal erklärt hatte.
"Und was ist das? Weihnachten?" Hatte er neugierig gefragt.
"Es ist etwas ganz besonderes" hatte die Mutter liebevoll geantwortet ".
Es ist ein Tag an dem die Menschen alle ihre Ängste und Sorgen vergessen. Sie feiern die Geburt von jemandem, der wichtig für sie ist"
"Ich? Ich bin genau heute vor einem Jahr geboren. Feiern die Menschen meine Geburt?"
" Du bist etwas sehr besonderes, das stimmt. Aber die Menschen wissen nicht das es dich gibt. Sie feiern die Geburt von jemandem, der kommt jedes Jahr an diesem Tag und bringt ihnen Liebe und Segen."
Die Fuchs Mutter hatte in die Ferne geblickt als fände sie es ganz wunderbar. 
Doch dem jungen Fuchs lag etwas auf der Seele.
" Aber Mama warum wissen sie nicht das es mich gibt?"
"Weißt du, den Menschen ist es leider egal wenn Tiere geboren werden und auch wenn sie Sterben. Das finden sie sogar toll und deshalb helfen sie oft nach. Sie gehen mit ihren Hunden in den Wald und Zielen auf uns, mit langen Stöcken. Das macht sehr viel Lärm!
Deshalb musst du immer gut aufpassen. Denn ich liebe dich umso mehr und könnte es nicht ertragen wenn dir etwas passiert!"
Der kleine Fuchs schluckte. Er hatte sich damals nicht vorstellen können wir diese fröhlichen Kreaturen so etwas schreckliches tun konnten. Auch heute noch wollte er dies einfach nicht glauben. Die Menschen sahen so glücklich aus. Waren sie tatsachlich in der Lage Tieren zu schaden? Und waren ihnen die Tiere Egal?
War es ihnen egal das er hier lag? Verlassen und hungrig? Wussten sie überhaupt davon?
Und was änderte dieser heutige Tag denn für ihn? 
Er war ihnen doch einfach trotzdem noch egal! Er war allen egal! Selbst seinen Eltern!
Der Tag mir den bunten Lichtern war ein schrecklicher Tag!
"Vielleicht...bin ich meinen Eltern nun auch...egal?...Und sie haben mich deshalb... verlassen?
Bei diesen Gedanken zog sich sein Herz zusammen und er versuchte sich an etwas schönes zu erinnern.
Doch ihm wollte einfach nichts einfallen.
Ein Schrei ertönte. Der Fuchs blickte auf und Entsetzen machte sich in seinem Blick breit.
Eine Eule hatte sich auf seiner Tanne niedergelassen. Diese schwankte nun gefährlich. Schnee rutschte und fiel in die Tiefe.
Genau auf ihn zu.
Erschrocken versuchte er auszuweichen doch seine Pfoten gaben unter seinem Gewicht nach. Er war zu schwach.
Mit einem kläglichen Schrei ging er in Staub und Frost unter. 
Dann traf ihn der Schnee.

Eiserne Stille. Sie umgab ihn. Er sagte nicht die Augen zu öffnen. Er fühlte sich starr, wie erfroren.
Langsam versuchte er sich zu bewegen. Er lebte. 
Er konnte atmen.
Er konnte hören...
Er zuckte mit dem Ohr. Wieder. Und dann noch einmal. 
Aber das Geräusch wollte nicht verschwinden.
Es war leise und doch schrill. So wie wenn Schnee viel. Oder wenn Wasser zu Eis fror...
Langsam kam der Fuchs zu dem Entschluss dass das Geräusch ganz angenehm war.
Beruhigt legte er den Kopf nieder und schlief ein.

Licht. Es umgab ihn. Er wagte nicht sich zu bewegen. Er fühlte sich leicht, wie befreit.
Langsam versuchte er sich zu bewegen. 
Er lebte! 
Und er fühlte sich gut!
Er konnte Atmen, hören und riechen!
Da waren so viele schöne Geräusche und Gerüche. Die Luft schmeckte nach Lebensfreude und er hörte Stimmen die klangen wie Engel. Er fühlte sich so wohl wie noch nie in seinem Leben. Alle Zweifel und sorgen waren vergessen. Er war einfach nur da!
Und dieses Licht. Es war so schön! Und er wollte es genauer sehen. Vorsichtig öffnete er die Augen... und was er dann sah war das wundervoller was er je in seinem Leben gesehen hatte!
Da war überall Licht! Es war warm und einladend und Engel schienen durch die Luft zu schweben und ihn zu rufen.
Er wusste nicht genau wo er war aber das kümmerte ihn nichts. Er wollte einfach nur hier sein und diesen Augenblick genießen.
Das Beste war das er das Gefühl hatte das dieser nie Enden würde!
Waren hier Füchse? Der Fuchs sah genauer hin.
Seine Mutter...
Sein Vater...
Seine Eltern waren auch hier?
Unglaublich.
Der Fuchs sprang auf. Er fühlte so viel Energie in sich!
Langsam trabte er auf die Gestalten zu, die seine Eltern waren.
Er fühlte so viel Glück in sich.
Er merkte nicht dass das Licht hinter ihm weniger würde je weiter er hinein lief. 
Er bemerkte auch nicht den Körper den er zurück ließ, verdeckt von Schnee. Da wo ihn niemand mehr finden würde.

Liebe SaphirHerzen, liebe Blue_Wave7,
eure Geschichte hat mich sehr berührt.
Ihr habt den kleinen Fuchs mein Herz erobern lassen, mit euren verzaubernden Worten und durch eure Beschreibungen der Umgebung wirklich winterliche Stimmung erzeugt.
Ich liebe es, wie ihr die Szenen zwischen Fuchs-Mutter und -Kind nacherzählt und in eure Geschichte eingebunden habt. Dabei habt ihr auch noch auf ein wichtiges Thema aufmerksam gemacht:
Die Jagd.
Mal aus der Perspektive der Tiere.
Das finde ich so beeindruckend und lobenswert. Ihr habt an dem traurigen Schicksal des kleinen Fuchses gezeigt, wie schrecklich dieses sinnlose Umbringen von Tieren ist, das viele damit rechtfertigen, dass diese ja "ein schönes Leben hatten".
Außerdem mag ich die Art, wie ihr den Tod beschrieben habt.
Nicht beängstigend oder böse, sondern wie der Anfang eines neuen Lebens in einer besseren Welt.
Ich bewundere euch sehr für diese schön erzählte, tiefgründige Kurzgeschichte.
Vielen Dank für eurer Werk!

[Der Account der beiden heißt SaphirMeer2]

♥️

Jetzt habe ich aber ganz vergessen euch eines zu sagen:
Merry Christmas!
Ich wünsche euch ein wundervolles Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!

Frage des Tages:
Was wünscht ihr euch für das Jahr 2021?
Habt ihr Ziele?

Ich wünsche mir, passend zu der Geschichte, dass Menschen endlich zur Besinnung kommen und aufhören Tieren Leid zuzufügen und damit nicht nur deren, sondern auch ihren eigenen, unseren, Lebensraum zu zerstören.
Das ist ein sehr großer Herzenswunsch von mir, der wahrscheinlich nie wirklich in Erfüllung gehen wird.
Außerdem wünsche ich mir, dass ich meinen Weg gehen und loslassen kann, was mir nicht guttut.

Natürlich muss ich noch das Gewinnspiel vom 21. Dezember auswerten...
Den Thalia-Gutschein bekommt taylorswi13!
Ich schicke dir den Code per Privatnachricht. ^^
Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß damit! Schreib uns dann gerne, was du dir geholt hast... :)

Ich werde in den nächsten Tagen erstmal etwas inaktiver auf Wattpad sein, um mir mal eine kleine Auszeit zu gönnen, auch wenn ich diesen Kalender gerne gestaltet habe!

Ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll, außer:
Habt einen schönen Abend!
Ganz viel Liebe an euch,
Bleibt gesund,
Strawberry

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