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Es freut mich sehr, dass du dieses Türchen geöffnet hast!

Ich hoffe, dass euch der Kalender die Wartezeit bis Weihnachten ein bisschen  versüßt, gerade, weil ihr im Moment auf Grund des Lockdowns vielleicht mehr Zeit habt.
Dafür habe ich heute eine besonders weihnachtliche Geschichte von Finya_Autorin für euch!

Aber vorher löse ich noch das Rätsel auf, das ich euch gestern gegeben habe...
Die Frage war:
Welche dieser drei Aussagen bedeutet "Frohe Weihnachten!"
[Schließlich habe ich hier ja auch einen Bildungsauftrag, wenn ihr schon nicht in die Schule geht... :)]
Lösung A ist falsch "Mantendu distanzia!" heißt tatsächlich "Haltet Abstand!".
Lösung C hat ebenfalls wenig mit Heiligabend zu tun. "Erreperatu higieneari!" bedeutet nämlich "Achtet auf Hygiene!".
Nur Lösung B hat nichts mit dem Coronavirus zu tun: "Eguberri on!" heißt nämlich "Frohe Weihnachten!" und nicht "Maske auf!"
Schreibt gerne in die Kommentare, ob ihr diese Aufgabe auf Baskisch richtig gelöst habt! Anders als in der Schule könnt ihr hier gerne jederzeit angeben! xD

Morgen gibt es dann wieder Unterricht mit wertvollem Wissen in Form eines kleinen Rätsels für euch!
Jetzt habt ihr erstmal Pause und dürft diese zauberhafte Kurzgeschichte von Finya_Autorin lesen...

♥️

Ich saß am Fenstersims des Wohnzimmers, mit dem Rücken an den wärmenden Kamin gelehnt. Das Holz knisterte leise vor sich hin. Immer wieder stoben Funken daraus hervor und landeten auf dem Teppich. Der hatte auch schon bessere Zeiten gesehen. Er war voller Brandlöcher. Das Flackern der Flammen spendete dem Haus Licht. Wir lebten bescheiden und ernährten uns größtenteils aus dem Garten. Meine Eltern waren vor zwei Stunden ins Bett gegangen und schliefen leise schnarchend. Nur Mia, meine Katze, leistete mir Gesellschaft. Meine Augen wurden schwerer. Am liebsten würde ich schlafen gehen, aber heute musste ich versuchen wach zu bleiben. Ich wollte den Weihnachtsmann nicht schon wieder verpassen. Die Uhr tickte leise vor sich hin. Zehn vor Zwölf. Er könnte sich langsam aber sicher mal beeilen. Sorge machte sich in mir breit. Was ist, wenn er mich nicht findet? Möglich wäre es. Warum sollte er ausgerechnet zu mir kommen? Wir lebten mitten im Wald in einem Blockhaus. Ziemlich abgeschieden vom Rest der Welt. Eine Adresse gab es nicht. Für unsere Post mussten wir in die nächste Stadt laufen. Etwa eine halbe Stunde Fußmarsch entfernt. Der Wald zog sich friedlich um uns. Dicke Flocken fielen vom Himmel und verwandelten den Wald in eine weiße Winterlandschaft. Ich schloss die Augen. Nur um mich auszuruhen natürlich. Tick, Tack. Tick, Tack. Erschrocken riss ich meine Augen auf. Beinahe wäre ich eingeschlafen. Das darf mir nicht noch einmal passieren! Ich stand auf, um mich besser strecken zu können. Aus den Augenwinkeln sah ich etwas vom Himmel fallen. Die Müdigkeit war wie weggeblasen, meine Augen auf den Wald fixiert. Ein Rascheln in den Büschen. Wind wehte durch die Bäume und Schnee fiel von den Tannen. Aufgeregt lief ich zur Tür. Ich zog meinen Mantel über und hob die Laterne vom Haken. Aus einer Schublade nahm ich ein Streichholz und entzündete mit dem brennenden Stäbchen die Kerze. Ich löschte das Streichholz und stemmte mich gegen die Holztür. Nur schleppend öffnete sie sich. Ein Windstoß wehte in das Haus, der Teppich klappte zur Seite. Fröstelnd zog ich meinen Mantel enger und trat hinaus. Der Wind war stärker als ich dachte. Ich hatte Probleme damit, überhaupt stehen zu können. Der Wind blies mir durch die Haare und zerzauste sie. Wenigstens lies das Schneetreiben nach. Ich stapfte durch den knirschenden Schnee. Dorthin, wo ich den Schatten gesehen hatte. Ich leuchtete die Gegend ab, niemand war zu sehen. Enttäuscht machte ich mich daran, umzukehren. Anscheinend halluzinierte ich schon vor Müdigkeit. Auf halbem Weg hörte ich ein Schnauben. Abrupt blieb ich stehen und ging einige Schritte zurück. Aus dem Wald kam ein Rentier. Groß und mächtig baute es sich vor mir auf. Ich hielt den Atem an. Langsam näherte es sich mir. Ich wollte nichts mehr, als es streicheln zu dürfen. Ich ließ die Laterne fallen. Sie landete im weichen Schnee und erlosch. Erst zuckte das Rentier zurück, trabte aber sofort wieder auf mich zu. Da stand ich. Alleine in der Dunkelheit und streichelte ein wildes Tier. Schwarze Knopfaugen musterten mich neugierig. Die Nase leuchtete rot auf. Sanft strich ich ihm durch das Fell. Weich und warm zugleich. Ich zog meine von der Kälte tauben Finger zurück. Das Rentier schmiegte sich liebevoll an mich. Als wollte es mehr gestreichelt werden. Ich ließ meinen Mantel los, der durch einen kräftigen Windstoß davonflog. Ich umgriff die roten Zügel mit der Hand, mit der anderen streichelte ich es wieder. „Du hast Rudolph gefunden?“ Eine fremde Stimme riss mich aus meiner Trance. Vor mir stand ein alter Mann mit lichtem, grauem Haar. Weiße Stoppeln zeichneten sich um seinen faltigen Mund. Außerdem zierte eine silberne Brille seine Nase. Ein roter Mantel hing um seine Schultern. Er hielt mir meine Laterne, die wieder brannte und den Mantel entgegen. Gütige braune Augen musterten mich. „Rudolph heißt er also“, wiederholte ich stumm. Ein letztes Mal strich ich ihm über den Kopf. Zögerlich drückte ich dem Mann die Zügel in die Hand. „Sie können ihn wiederhaben.“ Er übergab mir Laterne und Mantel. Er hob seine schwarze Melone. „Ich danke dir, Emma.“ Woher kannte er meinen Namen? Erschrocken wich ich ein paar Schritte zurück. Bis bei mir der Groschen fiel. „Sind sie der Weihnachtsmann?“ Nervös spielte ich mit meinen Fingern. Ich hatte ihn mir irgendwie anders vorgestellt. „Kommt drauf an.“ Er zwinkerte mir verschwörerisch zu. Rudolph setzte sich in Bewegung. Ehe ich ihm weitere Fragen stellen konnte, war er verschwunden. Allmählich kehrte auch die Müdigkeit in meine Glieder zurück. Zitternd eilte ich zum Haus. An einem Stein, vor dem Haus, klopfte ich meine Stiefel ab. Ich hing die Laterne zurück an den Haken. Mein Mund wurde trocken. Geschenke in allen Größen und Farben lagen unter dem Baum. Mein Herz machte vor Freude einen Purzelbaum. Ich lief zum Fenster. Die Wolken glitten auseinander. Der Vollmond zeigte sich in voller Pracht und der Mann flog auf Rudolph vorbei. Er war es also doch. Glücklich schlich ich in mein Zimmer. Auf dem Kissen fand ich einen Zettel. Mit zittrigen Fingern zog ich ihn auseinander.
"Glaube, dann bin ich. Ansonsten bin ich nur ein normaler Mann mit Rentier."
Er hatte Recht. Und dieser Zettel prägte mein ganzes Leben...

Liebe Finya_Autorin, du hast diese Kurzgeschichte wirklich wunderschön geschrieben. Und sie ist wirklich Weihnachten pur.
Du hast in einem zarten Schreibstil jedes Detail zum Leben erweckt, so dass ich beim Lesen sofort in deine Geschichte eintauchen konnte. Auch deine Botschaft "Glaube, dann bin ich" hat mir gut gefallen. Sie hat mich auch daran erinnert, dass nicht alles so ist, wie man denkt und nicht alles, was man selbst oder andere denken, richtig ist.
Vielen Dank für deine traumhafte Winter-Story, die unseren Kalender bereichern konnte!
Wie findet ihr die Geschichte von Finya_Autorin?

♥️

Frage des Tages:
Ist Weihnachten dein Lieblingsfest im Jahr? Oder magst du lieber deinen Geburtstag, Ostern, ... ?
Und was ist eure Lieblings-Jahreszeit?

Bei mir ist es auf jeden Fall Heiligabend und den Winter mag ich auch, vor Allem wenn es schneit! Ich liebe einfach die Adventszeit, wenn alle in Weihnachtsstimmung sind und Geschenke bekommen - nicht nur ich selbst.

Ich freue mich auf den Austausch mit euch in den Kommentaren!
Lasst auch gerne ein 🌟 da, wenn euch der Aventskalender gefällt... :)
Bleibt gesund,
Strawberry & Nini_kathi27

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