🌟 03 🌟
Herzlich Willkommen zurück im Adventskalender!
Ich hoffe, dass ihr bisher einen schönen Tag hattet! Vielleicht hattet ihr Spaß mit euren Freunden oder Freundinnen, habt eine gute Note geschrieben oder etwas leckeres gegessen.
Aber es gibt auch Menschen, denen es nicht so gut geht. Vielleicht gehört ihr auch selbst zu diesen Menschen.
In der Geschichte von Stxrndrxchx geht es darum, Anderen zu helfen und Gutes zu tun...
♥️
Ein Lächeln ist das schönste Geschenk
"In dicken, weißen Flocken fällt der Schnee auf die Dächer der Buden des Weihnachtsmarktes. Überall laufen Leute mit lächelnden Gesichtern, mal bleiben sie stehen, um die glitzernde Winterwelt zu bewundern-" Frustriert schlage ich das Buch zu. Weiße Weihnachten gibt es schon lange nicht mehr, wenn Schnee, dann nur kleine Flecken, braun und matschig von den Abgasen. Die Weihnachtsmärkte sind abgesagt, zu hohes Ansteckungsrisiko, zu viele Leute. Auch an Heiligabend sollen nur so wenig Leute wie möglich zusammenkommen. Lächelnde Gesichter, nein, gehetzte Gesichter, Weihnachtsstress.
Weihnachten war doch schon immer vor allem Konsum. Werbeplakate überall, leuchtende Reklame an den Kaufhäusern. Nicht Sterne, künstliche Lichter erhellen die Nacht. Kein Geschenk ist teuer genug. Wieso verschenkt man nicht auch Dinge mitten im Jahr? Wieso muss es materiell sein? Kann man nicht einfach Menschen helfen? Keine Nächstenliebe, jeder ist sich selbst der Nächste. Wo ist der Geist der Weihnacht geblieben?
Ich stehe auf, um das Buch in die Kiste mit den Sachen, die ich wegschmeißen möchte, zu packen. Ich hatte es besser in Erinnerung, es war keine gute Idee es noch mal lesen zu wollen, jetzt werde ich nicht mehr mit dieser kindlichen Nostalgie daran zurückdenken. Ich setze mich wieder an den Esstisch, trauere der Weihnacht hinterher. Auch wenn sie nie anders war. Es war mir früher nur einfach nicht bewusst.
Doch einfach hier Rumsitzen wird auch nichts ändern, nicht das Gefühl zurückbringen. Ich sollte weitermachen, aufräumen. Seufzend stehe ich auf, gehe erneut zu Kiste. Der große Karton quillt schon über. So viele Dinge, die ihre Bedeutung verloren haben. Ihre Bedeutung für mich. Dabei waren sie mir mal so wichtig. Kann ich das jetzt einfach so aufgeben? Einfach in den Müll schmeißen? Zumindest die komplett kaputten Sachen nehme ich, gehe raus und werfe sie in den großen Mülleimer. Aus den Augen, aus dem Sinn, sonst wird das nie etwas.
Auf dem Rückweg schaue ich noch kurz in den Briefkasten. Zwei Briefe die nach langweiligem Rechnungszeug aussehen und Werbeprospekte. Na toll, das habe ich jetzt gebraucht. Ein kleiner Flyer flattert aus den Zetteln. Ich hebe ihn auf. Eine Kinderzeichnung von einem Weihnachtsmann mit knallroter Nase. Lächelt drehe ich ihn um und lese: "Der Kindergarten Regenbogen wünscht Ihnen eine schöne Weihnachtszeit! Tragen Sie mit uns ein Lächeln in diese dunkle Welt, denn das ist das schönste Geschenk. Für Zusammenhalt in dieser grauen Zeit!"
Ein warmes Gefühl breitet sich in mir aus. Eigentlich kann ich solche kitschigen Sprüche nicht ausstehen, vielleicht hat mich auch doch einfach die Sentimentalität übergriffen, aber irgendwie freue ich mich über diese kleine Nachricht. Und sie sagt genau das, was ich vor ein paar Minuten noch gedacht habe. Ich möchte auch jemanden zum Lächeln bringen, mich nicht nur darüber beschweren, was aus Weihnachten geworden ist, sondern etwas dagegen tun.
Ich schaue mich draußen um. Lasse meinen Blick über die Nachbarschaft schweifen. Hier wohnen vor allem ältere Leute, alle schon im Ruhestand. Sie werden ihr Weihnachten alleine verbringen müssen. Bei den meisten ist der Partner verstorben und die Familie wird dieses Jahr nicht zu Besuch kommen können. Zu hohes Alter, zu gefährlich, Risikogruppe. Nicht einmal mit ihren wenigen verbliebenen Freunden können sie sich treffen. Auch das Internet ist für sie keine Alternative mehr, zu kompliziert, als dass sie das noch lernen könnten. Selbst in die Kirche können sie dieses Jahr nicht gehen. Sie tun mir leid. Ich halte zwar nicht viel von Weihnachten, trotzdem werde ich nicht alleine sein.
Mein Freund wird kommen, wir werden uns zusammen ein Weihnachtsfilm anschauen und uns drüber lustig machen. Er wird etwas Leckeres kochen, vielleicht eine Gemüselasagne oder so, und wir werden uns unter der kleinen Monstera Pflanze als Ersatzweihnachtsbaum unsere einfachen Geschenke, vermutlich etwas Süßes und Gutscheine für gemeinsame Zeit, überreichen. Das ist unsere Weihnachtstradition, genauso weihnachtlich, wie gerade angenehm. Und die Nachbarn, sie werden in ihren Zimmern sitzen und sich vielleicht die Weihnachtspredigt vom Papst anhören oder Weihnachtsmusik hören. Alleine, einsam.
Ich nehme noch einen letzten Atemzug der eisigen Luft um dann zurück ins Warme zu gehen. Ich suche das große Backbuch meiner Mutter heraus, blättere kurz darin herum, bis ich gefunden habe, was ich wollte. Die Plätzchenrezepte. Einfache Butterplätzchen sollte ich hinbekommen. Ich krame in den Schubladen und suche alle Zutaten zusammen. Ungefähr zwei Stunden später zieht der leckere, warme Weihnachtsgeruch durch den Raum. Ich verbrenne mich am Backblech, lasse mich davon aber nicht aus der wieder gewonnenen Ruhe bringen.
Mit ein paar Zuckerperlen verziere ich die Plätzchen noch und packe sie dann in kleine Tütchen, an denen ich Zettelchen befestige. "Ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit!" Mein Name muss nicht drauf, es ist nicht wichtig, von wem sie kommen. Es zählt, was sie hoffentlich bewirken. Schnell schlüpfe ich in meine Stiefel und die Jacke, dann stelle ich jedem meiner Nachbarn eins der Tütchen vor die Haustür.
Auf dem Rückweg stolpere ich halb über den Karton. Mittlerweile weiß ich auch, was ich mit den Sachen machen werde, während der Teig geruht hat, habe ich mir etwas überlegt. ich werde sie an eine Organisation spenden, die Weihnachtspäckchen an arme Kinder schickt. Bei ihnen sind meine alten Spielzeuge besser aufgehoben, bekommen vielleicht ein neues Leben, verstauben nicht in einer Ecke und können anderen ein Lächeln schenken. Also fange ich an die Sachen noch ein letztes Mal durch zu sortieren.
Ich schaue aus dem Fenster, an dem sich tatsächlich Eisblumen gebildet haben, die es mit faszinierenden Mustern überziehen. Herr Roth steht in seinem Hauseingang, in der Hand ein kleines Türchen, ein Lächeln auf den Lippen.
Vielen Dank für deine wundervolle Geschichte, Stxrndrxchx!
Ich finde es toll, wie du Weihnachten mit deiner besonderen Botschaft verbunden hast.
Wie du Weihnachten als Fest der Nächstenliebe und des Helfens siehst und nicht als Fest des Konsums.
Auch die Art wie du schreibst gefällt mir sehr gut. Mach unbedingt weiter so!
Wie findet ihr die Geschichte von Stxrndrxchx?
♥️
Frage des Tages:
Was ist das Letzte, was du Gutes getan hast?
Worauf bist du stolz?
Ich habe heute Jemanden verteidigt, über den Andere in seiner Abwesenheit schlecht geredet haben.
Außerdem freue ich mich jeden Tag darüber, dass ich vegan lebe... ♡
Ich bin auf jeden Fall gespannt auf eure Antworten! Schließlich machen wir uns viel zu wenige Gedanken darüber, was wir tun.
Und wenn euch nichts einfällt, dann versucht einfach in Zukunft mehr Gutes zu tun...
Auweia, ich musste gerade das ganze Kapitel neu schreiben, weil Wattpad es irgendwie gelöscht hat...
Hoffentlich lädt es gleich normal hoch! :)
Wenn euch der Kalender gefällt, lasst mir gerne ein 🌟 da, ich freue mich immer über positive Rückmeldungen!
Bis morgen,
Strawberry & Nika
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