22. Dezember

Jannis Brandt x Kai Havertz

Kai
„Geht es dir gut?"

„Du siehst traurig aus!"

„Was ist los?"

Das waren Sätze, die ich seit einiger Zeit täglich zu hören bekam. Egal ob von Teamkollegen, Freunden oder Fans. Sogar meine Mutter hatte sich erkundigt ob alles gut sei. Nur einer hatte sich nicht gemeldet, und das war mein bester Freund. Julian. Das war auch der Grund dafür, dass es mir nicht allzu gut ging und mit nicht allzu gut meine ich natürlich „Unfassbar Scheiße", denn nicht einmal mehr Jannis konnte mich zum lachen bringen oder irgendwie ablenken. Seit Wochen saß ich abseits vom Training nur noch alleine Zuhause und hoffte, Jule würde sich doch irgendwann melden. Jedes Mal, wenn das Telefon klingelte sah ich darauf, in der Hoffnung es wäre Julian, doch meistens war es nur Jannis, Mitch, Timo oder einer der anderen Jungs aus dem Club. Irgendwann hatte ich dann damit begonnen alle wegzudrücken, die nicht Julian waren, also alle. Ich wusste nicht einmal, was ich falsch gemacht hatte. Er hatte einfach irgendwann aufgehört sich zu melden, hatte mich weggedrückt und meine Nachrichten ignoriert. Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn das Klingeln meiner Tür weckte mich spät am Abend. Eigentlich wollte ich nicht aufstehen, aber als es zum zweiten und zum dritten Mal klingelte raffte ich mich dann doch auf und öffnete. Als ich sah, wer davor stand riss ich meine Augen auf. „Janni", flüsterte ich, „Was machst du denn hier?" „Kai...was ist los? Warum meldest du dich nicht?", brach es direkt aus ihm heraus, während er sich an mir vorbei ins Warme schob. „Frag das mal lieber deinen Bruder.", murmelte ich. Ich dachte, er hätte es nicht gehört, doch offenbar hatte ich mich geirrt. „Jascha?", fragte er verwirrt. "Julian, du Dummkopf!", murrte ich. „Wie er meldet sich nicht?" „Naja, er meldet sich halt nicht! Geht nicht ans Telefon und antwortet nicht auf meine Nachrichten." „Vielleicht hat er viel zu tun?" Ich merkte, dass er es sich selbst nicht ganz glaubte. „Jeden Tag? Über mehrere Wochen hinweg? Nein, ich glaube eher, er will nichts mehr mit mir zu tun haben." „Warum glaubst du das?", fragte Jannis, obwohl ich wusste, dass er wusste, was ich meinte. Wir waren seit einiger Zeit zusammen. Julian wusste das und seitdem er es wusste, war er mir gegenüber seltsam distanziert gewesen. Mittlerweile saßen wir im Wohnzimmer auf dem Sofa und Jannis holte sein Handy hervor. Ohne ein Wort zu sagen entsperrte er es und machte irgendetwas. Dann tutete es. Ich schüttelte den Kopf, doch es was zu spät. Julian war schon rangegangen. „Hallöchen, kleiner Bruder!", begrüßte der Dortmunder seinen Bruder. „Hey", erwiderte dieser nur kühl. „Was ist denn los?", fragte mein ehemaliger bester Freund nun. „Kai.", meinte Jannis nur. „Was „Kai"?" „Warum ignorierst du ihn? Liegt es an unserer Beziehung?", konfrontierte mein Freund seinen Bruder mit meiner, beziehungsweise unserer Vermutung. Ich hörte Julian seufzen. „Nein...also...ja...ich...es ist komisch, okay? Mein kleiner Bruder und mein bester Freund in einer Beziehung...ich muss mich daran gewöhnen, gut?" Jannis nickte. Dann zog er mich plötzlich zu sich, sodass Julian mich sehen konnte. Dieser war überrumpelt mich zu sehen und stotterte nur eine Begrüßung. Auch ich murmelte nur ein leises Hallo. Auffordernd sah Jannis Julian an. „Es tut mir leid.", seufzte dieser, „Es war dumm, den Kontakt abzubrechen. Ich dachte es würde helfen, aber ich lag falsch." Ich nickte. Das war doch ein guter Anfang für den Weg zurück zum Alten.

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