5. Türchen

Legolas Grünblatt x Tauriel
Der Hobbit(J.R.R.Tolkien/Peter Jackson)

"Und nun kommen wir zur Beförderung der ersten weiblich Anführerin der Palast- und Grenzwache des Düsterwaldes.", verkündete Thranduil feierlich von seinem eleganten Thron aus.
Tauriel musste mit viel Kraft die Tränen zurückhalten. Endlich hatte sie es geschafft. Das, für das sie jahrelang von morgens bis abends hart gearbeitet hatte.
Thranduil nickte einem Elb zu, der auf sie zu kam und ein edles Schwert in der Hand hielt.
"Als Zeichen deiner Beförderung, Tauriel, schenkt dir das Königreich dieses Schwert. Möge es dir stehts gut dienen und dich immer an diesen Tag erinnern.", sprach Thranduil weiter und Tauriel senkte gerührt den Kopf. "Vielen Dank, Eure Majestät."
Lauter Beifall erschallte in den Hallen des Waldelbenkönigs und Tauriel hob wieder ihren Kopf.
Nun kamen ihre ganzen Freunde und Kollegen auf sie zu, um sie zu beglückwünschen.
Tauriel wusste gar nicht, wie sie mit so viel Zuneigung umgehen sollte. Als sich endlich die Masse an Elben aufgelöste hatte, wollte auch sie ihrer nun neuen Arbeit nachgehen, jedoch stellte sich jemand in ihren Weg.
"Mein Prinz Legolas.", stellte sie verwundert fest und verbeugt sich.
"Herzlichen Glückwunsch, Tauriel.", meinte er und lächelte sein seltenes, aber unwiderstehliches Lächeln.
Dabei traten Grübchen auf seine Wangen, welche der Grund waren, warum er so wenig lächelte, wie Tauriel vermutete. Denn sie ließen ihn eher süß anstatt autoritär wirken.
"Vielen Dank, mein Prinz."
"Ich habe vollstes Vertrauen in dich, dass du deine neue Aufgabe meistern wirst.", sprach Legolas zuversichtlich. "Du musst wissen, ich habe meinem Vater vorgeschlagen, dass er dich als neue Anführerin einsetzt."
Tauriel riss die Augen auf. "Wirklich? Ich meine, warum gerade ich?"
Legolas legte seinen Kopf schräg und blickte mich amüsiert an. "Weil du in meinen Augen die fähigste Wache unseres Königreichs bist."
Tauriel war sprachlos. Der sonst so kühle und unerreichbare Prinz, den sie früher immer angehimmelt hatte, als sie neu hier war, schien sich komplett geändert zu haben, nur weil sie jetzt diese neue Stellung erreicht hatte. Aber das musste auch heißen, dass Tauriel ihm schon früher aufgefallen sein musste. Bei dieser Vorstellung wurde ihr ganz warm. Noch nie zuvor hatte sie so lange mit ihm geredet.
"Ich...ähm...vielen Dank, Eure Majestät. Ich weiß gar nicht, wie ich Euch danken soll.", faselte sie zerstreut und blickte peinlich berührt auf den Boden.
"Du musst mir nicht danken, Tauriel.", hörte sie Legolas ruhig sagen. Noch nie zuvor hatte sie ihn so sanft sprechen hören und die Art, wie er ihren Namen aussprach, versetzte ihr eine Gänsehaut. "Das hast du dir selbst erarbeitet."
Lächelnd blickte Tauriel auf, sicher schon so rot im Gesicht wie ihr Haar. "Das ist freundlich, dass Ihr das sagt, mein Prinz."
Wenn er noch weiter mit Komplimenten um sich warf mit seiner attraktiven Stimme, würde sie das nicht verkraften können.
Legolas wollte gerade etwas sagen, als jemand seinen Namen rief. Ein Bote seines Vaters kam auf ihn zugerannt. "Euer Vater will Euch sehen, mein Prinz."
Legolas nickte knapp, sein Gesicht wieder komplett die kalte Maske des Prinzen des Düsterwaldes. "Sagt meinem Vater, dass ich gleich komme."
Der Bote verschwand wieder und Legolas wandte sich noch einmal an Tauriel. "Wir sehen uns, Tauriel."
Damit ließ er sie stehen und Enttäuschung machte sich in ihr breit. Tauriel hatte es sehr genossen, hier sich alleine mit ihm zu unterhalten. Doch dann fielen ihr ihre neuen Pflichten wieder ein und schnell beeilte sie sich zu den anderen Grenzwachen zu kommen.

*

Müde kehrte Tauriel abends aus dem Düsterwald mit vier weiteren Elben in Thranduils Festung zurück. Heute war ein anstrengender Tag gewesen, doch es hatte ihr auch Spaß gemacht und sie hatte sich extra viel Mühe gegeben, ihrem neuen Posten gerecht zu werden.
Sie lenkte denselben Weg ein wie ihre Kollegen zum Abendessen mit den anderen Grenzwachen. Doch ein Bote Thranduils kam ihr in die Quere.
"Tauriel!", rief er sie zurück. Verwundert drehte sie sich um.
"Ja?"
"König Thranduil lädt dich zu einem Abendessen ein, um deinen neuen Posten zu feiern.", meinte er, als wäre es die natürlichste Sache der Welt.
"König Thranduil will mit mir zu Abend essen?", wiederholte Tauriel ungläubig. Dieser Tag wurde ja immer verwirrender. Als der Bote dann auch noch nickte, war sie kurz davor, sich selbst zu kneifen. War das hier alles ein Traum? Eigentlich hatte sie vorgehabt mit ein paar Freunden mit dem vorzüglichen Wein der Waldelben auf ihren neuen Posten anzustoßen und nicht mit dem König höchstpersönlich zu speisen. Wahrscheinlich würde dann auch Prinz Legolas nicht weit sein.
Schwer schluckend nickte sie. "Okay, wann muss ich dort sein?"
"In ungefähr einer halben Stunde. Ich hole dich an deiner Schlafkammer ab."
Tauriel konnte nur noch nicken, da war der Bote auch schon verschwunden. Schnell rannte sie hinauf in einen der Türme der Festung in die Schlafkammer, die sie ab sofort für sich hatte, da sie nun die Anführerin der Wache war.
Tauriel beeilte sich, ihre Haare zu ordnen und zog sich etwas schickeres an als ihre Kampfkleidung.

Schon klopfte es und der Bote stand davor. "Bist du bereit?"
"Naja.", murmelte Tauriel nervös und folgte ihm über verschlungene Brücken und Treppen durch die Hallen Thranduils bis hin in den Bereich, in den nur die wenigsten durften: Thranduils Gemächer und Speisezimmer.
An einer großen eleganten Tür machte der Bote Halt und klopfte zweimal. Dann öffnete er die Tür und verkündete: "Tauriel, Anführerin der Palast- und Grenzwachen."
Thranduil saß in schicke Gewänder gehüllt an einem langen aus Holz geschnitzten Tisch. Von Legolas war keine Spur zu sehen, was Tauriel verunsicherte, denn sie hatte wenig Lust mit ihrem König alleine zu speisen. Bei Legolas fühlte sie sich um einiges wohler.
Dennoch verneigte sie sich. "Guten Abend, Eure Majestät. Vielen Dank für die Einladung."
"Nehmt doch Platz, Tauriel.", sagte Thranduil kühl und deutete auf einen ebenfalls aus Holz geschnitzten Stuhl, der elegant mit Mustern vertritt war. Leise Harfenmusik spielte im Hintergrund.
Kaum hatte sich Tauriel gesetzte erschienen Dieser, die Essen hereintrugen. Tauriel traute sich erst davon zu nehmen, als Thranduil sich geschöpft hatte. Und selbst dann nahm sie sich nur eine kleine Portion. Nun entstand eine peinliche Stille, die Tauriel panisch zu unterbrechen suchte. Doch sie fand keine Themen, die sie mit ihrem König besprechen konnte. Doch da ergriff dieser auch schon das Wort: "Wie war Ihr erster Tag als Anführerin der Palast- und Grenzwache?"
Verlegen räusperte Tauriel sich. "Sehr gut. Ich habe-"
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Legolas stand in der Tür. "Guten Abend, Vater. Entschuldige die Verspätung." Er trug noch seine Rüstung, was ihm einen missbilligenden Blick von seinem Vater einbrachte. "Setz dich, Legolas."
Legolas kam seiner Aufforderung nach, erst da schien er mich wirklich wahrzunehmen. "Ah, hallo, Mellon!", grinste er.
Zurückhaltend lächelte Tauriel zurück. "Guten Abend, mein Prinz."
"Ach, lassen wir doch diesen ganzen formellen Quatsch.", meinte er wegwerfend und lud sich seinen Teller voll. "Du gehörst doch jetzt irgendwie zur Familie."
Erschrocken huschte ihr Blick zu Thranduil, der das ganz anders zu sehen schien.
Respektvoll schwieg Tauriel. Sie hatte wenig Lust, den Zorn Tharnduils auf mich zu ziehen.
"Legolas, ich glaube, es ist besser, wenn du jetzt in deine Gemächer gehst.", sagte Thranduil schneidend.
Schweigend lieferten sich die beiden kurz ein Blickduell, das Thranduil schließlich gewann. Legolas seufzte. "Alles klar, ich denke aber, dass auch Tauriel müde ist und sich zurückziehen möchte, nicht wahr?"
"Ich, ähm..." Sie war überfordert mit der plötzlichen Aufmerksamkeit, die ihr beide zukommen ließen. "Weiß nicht so genau..."
Doch Thranduil erlöste sie schließlich. "Gut, wir holen das Essen aber nach und du Legolas ziehst dich nächstes Mal angemessen an und verhältst dich besser."
Erleichtert sprang Tauriel auf, als sich Thranduil erhob und durch eine Tür verschwand.
"Ich bringe sie selbst zurück.", meinte Legolas zu dem Boten, der sie hergebrachten hatte. Tauriel konnte noch nicht so ganz glauben, was gerade geschehen war und schwieg den ganzen Weg zurück zu ihrer Schlafkammer.
Erst, als sie dann dort angekommen waren, fasste sie sich. "Vielen Dank, mein Prinz."
"Legolas."
"Was?"
"Mein Name ist Legolas. Ich werde noch verrückt, wenn du mich noch ein weiteres Mal mein Prinz nennst.", meinte er schelmisch.
"O...okay."
"Na dann, gute Nacht, Mellon."
Und zu allem Überfluss nahm er sie zum Abschied auch noch in den Arm.

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