4. Türchen

Hermine Granger x Charlie Weasley
Harry Potter (J.K.Rowling)


"Ich muss sagen, das Wetter hier in England habe ich nicht vermisst.", scherzte ich, während ich aus dem Fenster blickte. Der Regen schlug gegen die Fenster, obwohl wir August hatten.
"Ach, lieber so, als dass es zu trocken wird.", entgegnete Ginny, die neben mir in der Küche des Fuchsbaus stand und den Rosenkohl sich zubereiten ließ.
Ich zuckte mit den Schultern. "Jedem das seine." Ich schwang meinen Zauberstab und deutete auf die Kartoffeln, die sich selbst schälen sollten, dies jedoch nicht taten. Ärgerlich grummelte ich. "Diese Haushaltszauber hatte ich noch nie wirklich drauf. Schade, eigentlich."
Ginny schmunzelte amüsiert. "Mum hat jedem von uns die Basics beigebracht, also solltest du sie rein theoretisch können."
Nun deutete sie mit dem Zauberstab auf die Kartoffeln, die sich augenblicklich zu schälen begannen.

Nachdem wir unsere Arbeit getan hatten, gingen wir ins Wohnzimmer. Dort saßen außerdem noch Harry und Ron, die Schach spielten, wobei Ron haushoch gewann und Hermine, die mit einem Buch im Schoß im Sessel saß. "Das hier habe ich aber schon vermisst.", seufzte ich und warf mich auf eines der weichen Sofas. Ginny grinste nur und setzte sich auf den übrig gebliebenen Sessel. "Wie lange bleibst du nochmal?", wollte sie wissen.
"Noch zwei Wochen.", meinte ich und konnte sehen, wie schade sie es fand, dass ich bald wieder am anderen Ende der Welt seien würde.
Auch ich würde gerne mehr Zeit mit meiner Familie verbringen, aber ich liebte meinen Job in Rumänien.
Das war das, wozu ich bestimmt war. In der Arbeit mit Drachen hatte ich meine Lebenserfüllung gefunden.

Trotzdem fehlte mir noch etwas. Auch meine Freunde und Arbeitskollegen sagten das viel zu oft: ich brauchte eine Freundin.
Irgendwie kam das bisher viel zu kurz in meinem Leben. Klar, in Hogwarts hatte ich auch die ein oder andere Beziehung, aber nie was wirklich ernstes.
Danach hatten die Drachen mein Leben für sich beansprucht, denn mein Job war wirklich eine Knochenarbeit.
Unauffällig schielte ich zu Hermine herüber, die immer noch vertieft in ihr Buch war.
Ihr fiel eine braune Locke ins Gesicht, die sie ungeduldig wieder wegstrich.
Ich hatte Hermine schon ein Mal gesehen, als ich hier war, um für das Trimagische Turnier Drachen zu versorgen. Sie und Harry waren schon so etwas wie Familienmitglieder.
Trotzdem ist mir erst dieses Mal so wirklich aufgefallen, wie hübsch Hermine doch war.
Vielleicht lag es daran, dass ich sie das letzte Mal vor ungefähr sechs Jahren gesehen hatte, bei der Quidditch Weltmeisterschaft.
Mich wunderte es, dass Ron wirklich nur befreundet mit ihr war. Immerhin war sie hübsch, intelligent und hatte Feuer unterm Hintern.
Bei Harry wunderte es mich eher weniger, denn er hatte nur Augen für Ginny, obwohl die zwei jetzt schon fast zwei Jahre zusammen waren.

Ich allerdings hatte schon seit den zwei Wochen, die ich hier war, ein Auge auf Hermine geworfen, mich jedoch zurück gehalten. Immerhin bin ich in zwei Wochen auch schon wieder weg und eine Fernbeziehung ist etwas, was niemand gerne hat.
Deshalb wäre es auch besser, sie einfach in Ruhe zu lassen.

Ginny räusperte sich und erst da bemerkte ich, wie offensichtlich ich Hermine angestarrt hatte - und Ginny hatte es auch noch bemerkt.
Durch das Räuspern hatte auch Hermine ihre Aufmerksamkeit Ginny zugewandt. "Freut ihr euch auch schon so auf heute abend?", fragte meine Schwester.
"Das wird bestimmt richtig gut.", grinste Ron, der Harry besiegt hatte.
Harry nickte bestätigen. "Seamus schmeißt immer die besten Partys."
"Party?", fragte ich verwirrt, aber auch erfreut. Bei Party war ich immer dabei. "Wann? Wo? Wer?"
Hermine lachte. "Einer aus unserem Jahrgang feiert seinen Geburtstag. Ziemlich groß, wie ich gehört habe."
Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Warum gehst du hin, Ginny?"
Ginny zuckte mit den Schultern. "Harry nimmt mich mit." Verliebt lächelte sie ihn an.
Empört machte ich den Mund auf. "Ich dachte, Harry nimmt mich mit!" Übertrieben klimperte ich Harry mit meinen Wimpern an. Dieser lachte. "Sorry, hättest du nur früher gefragt."
"Hermine kann dich doch mitnehmen.", schlug Ginny aus heiterem Himmel vor. Ich riss die Augen auf und starrte meine Schwester ungläubig an. Nicht ihr Ernst. Doch sie grinste mich nur süffisant an.
Hermine war hochrot angelaufen, als ob es so peinlich wäre, mich mitzunehmen. Ich zuckte möglichst gleichgültig mit den Schultern und lächelte Hermine freundlich an. "Das musst du nicht machen."
Doch für Hermine schien das kein Problem zu sein. Da Ron anscheinend schon eine andere Begleitung hatte, wäre Hermine eh alleine gewesen.

Ein paar Stunden später befanden wir uns in einem großen Raum, der nur durch bunte magische Lichtstrahlen erhellt wurden. Es tümmelten sich viele Leute auf der provisorischen Tanzfläche und es roch nach Alkohol und Schweiß.
Auch ich hatte auch schon ein bisschen intus und war ziemlich angetrunken. Die Stimmung war so gut, dass selbst Hermine neben mir leicht angeheitert war. Harry und Ginny hatten sich schon früh auf die Tanzflächen verdrückt und Ron war auch verschwunden.
Hermine sah wirklich umwerfend aus in der hellen Jeans und und dem schulterfreien Oberteil. Ihr Haar hatte sie in einen hohen Dutt geschlungen.
Plötzlich streifte ihr Blick meinen und sie merkte, wie ich sie beobachtet hatte. "Was ist?", wollte sie unsicher wissen.
"Nichts, nichts.", sagte ich hastig und kratzte mich am Hinterkopf. "Äh... Ich habe nur gerade gedacht, wie hübsch du aussiehst."
Ihr Lächeln wurde bei meinen Worten nur noch breiter und ihre sowieso schon erhitzten Wangen wurden noch röter.
"Danke.", sagte sie so leise, dass die Musik es verschluckte und ich es von ihren Lippen ablesen musste.
"Willst du tanzen?", fragte ich spontan und hielt ihr meine Hand hin. Meine Vorsätze warf ich spätestens dann über Bord, als sie meine Hand ergriff.
Wir tanzten zu den unterschiedlichsten Liedern mitten in der tanzenden Menge. Durch den wenigen Platz waren wir ziemlich eng beieinander. Ich wusste nicht genau, ob es der Alkohol war, jedoch lagen meine Hände auf einmal auf ihrer Hüfte und ich zog sie noch näher zu mir. Hermine schien nicht abgeneigt und legte ihre Hände in meinen Nacken. Alles andere um uns herum blendete ich aus und hatte nur noch Augen für das hübsche Mädchen vor mir.
Unser intensiver Blickkontakt brachte unsere Gesichter nur noch näher zueinander und schließlich überwand ich die letzten Zentimeter zwischen unseren Lippen. Sanft, aber auch bestimmt erwiederte Hermine den Kuss. Ihre weichen Lippen bewegten sich auf meinen und es war das schönste Gefühl, das ich jemals hatte.

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