10. Türchen
Sansa Stark x Margaery Tyrell
Game of Thrones (G.R.R.Martin/ D&D)
"Wow.", staunte Sansa und drehte sich einmal um die eigene Achse. Margery grinste zufrieden. "Na, habe ich dir zu viel versprochen?"
Sprachlos schüttelte Sansa den Kopf und bewunderte die prachtvollen Gärten Rosengartens. Hübsche Springbrunnen, Rosenstöcke, Bäume, Sträucher und Blumen in allen Farben soweit das Auge reichte. Die süßliche Luft war erfüllt vom Summen verschiedener Insekten und die Sonne strahlte fröhlich auf sie herab.
"Wahnsinn.", hauchte Sansa. "Als würde es gar keinen Winter hier geben."
"Ja, viele Menschen hier glauben noch nichtmal an den Winter.", erzählte Margaery zufrieden lächelnd und hakte sich bei Sansa unter. "Lass uns ein paar Schritte gehen."
Gemeinsam Schritten sie vorbei an hohen Bäumen, Teichen und prunkvollen Pavillons, unter denen hübsch verzierte Tische und Stühle standen.
Unter einem Pavillion blieben sie stehen, aus dem man einen wunderbaren Blick auf den Fluss hatte, der in das Meer mündete.
Eine laue Briese blies ihnen um die Nasen.
Genießerisch atmete Sansa ein. "Hier zu leben muss traumhaft sein."
Margaery nickte zustimmend. "Ja, ist es."
Sie gingen weiter und kamen an wunderschön blühenden blauen Blumen vorbei, über die Sansa behutsam strich. Fasziniert betrachtete die Rothaarige die kleine Blüte in ihrer Hand. "So eine habe ich ja noch nie gesehen."
"Ja, die gibt es nur bei uns hier im Süden.", meinte Margaery und beobachtete Sansa, wie diese glücklich vor dem Blumenbeet kniete.
"Sie sind wunderschön.", sprach Sansa entzückt.
"Du darfst dir gerne eine mitnehmen.", meinte Margaery, kniete sich selbst hin und zupfte eine Blume ab, um sie Sansa zu überreichen. "Bittesehr.", hauchte sie und blickte Sansa tief in die Augen.
"Danke.", freute sich Sansa und erwiderte etwas zurückhaltend ihren Blick.
Schließlich stand Margery wieder auf, was Sansa ihr nachmachte und die die beiden Frauen setzten ihren Spaziergang fort. Die Vögel sangen in der Luft und flogen über sie hinweg. Schon lange nichtmehr hatte sich Sansa so frei gefühlt. Sie zweifelte daran, dass das hier die Realität war und wenn es ein Traum war, dann war es ein verdammt guter.
"Siehst du die Trauerweide da vorne?", wollte Margaery plötzlich wissen. Sansa nickte neugierig.
"Das war früher als kleine Mädchen mein Lieblingsplatz in den Gärten."
Sie nahm Sansa an der Hand und führte sie zu dem schönen Baum. Sanft strich sie die langen, herunterhängenden Blätter beiseite und erschuf somit eine Art Tor, durch die Sansa hindurchschritt.
Im Inneren des Blätterdaches
vergaß man schnell die Außenwelt. Die Geräusche waren nur noch gedämpft und auch der Wind wurde von den Blättern abgehalten. Da auch keine anderen Menschen hier unterwegs waren, war es komplett still.
"Diese Ruhe und Atmosphäre hat mir immer sehr gut getan.", flüsterte Margaery. "Nach einem Streit mit Loras oder meinem Vater. Hier hat nie jemand nach mir gesucht und hier konnte ich alles machen, was ich wollte." Sie setzte sich auf das weiche grüne Gras und lehnte sich an die alte Rinde des Baums. Auch Sansa setzte sich auf den Boden und versuchte, ihr Kleid halbwegs vom Dreck zu beschützen.
"Das erinnert mich irgendwie ein bisschen an unseren Werholzbaum in Winterfell. Dort hatte ich auch immer meine Ruhe.", meinte sie und legte ihren Kopf in den Nacken, um in die Krone des relativ niedrigen Baums zu blicken. Die Blätter raschelten angenehm beruhigend im Wind.
"Allerdings hat dieser Baum keinerlei religiöse Bedeutung für mich.", sagte Margaery. "So etwas wie Baumgötter gibt es hier unten im Süden schon lange nicht mehr."
Sansa lief ein wenig rot an. "Das ist mir bewusst. Der Norden ist in dieser Hinsicht ein wenig konservativ."
"Du musst dich doch nicht dafür schämen, Sansa. Ihr habt eben andere Götter als wir.", meinte Margaery und lächelte über das süße Mädchen.
Eine Weile schwiegen sie und lauschten dem Blätterspiel im Wind.
Verträumt pflückte Sansa ein Kleeblatt aus der Wiese und drehte es in ihrer Hand.
"Früher haben meine Schwester Arya und ich immer gedacht, es gäbe keine Kleeblätter und sie wären nur den Geschichten unserer Nana entsprungen. Der Süden war damals wie eine andere Welt für uns.", sinniert sie.
"So ging es uns mit dem Norden.", lachte Margaery. "Loras und ich haben immer gedacht, dort würden nur grausame bärtige Männer leben, die hübsche junge Mädchen entführen, weil es im Norden nur hässliche Frauen gibt."
Empört schnaubte Sansa auf. "Wer hat euch denn das erzählt?"
Margaery lachte nur.
"Wobei, die Menschen hier unten im Süden sind um einiges freundlicher und offener als bei uns.", überlegte Sansa. "Vielleicht wirken sie deshalb schöner."
Margaery zuckte mit den Schultern. "Kann schon sein. Trotzdem ist an diesem Gerücht nichts dran. Es gibt sehr wohl auch hässliche Menschen bei uns. Und im Norden gibt es auch sehr hübsche Menschen."
Sie warf ihr einen bedeutenden Blick zu, welcher Sansa rot anlaufen ließ.
"Sag mal, Sansa...", Margaery musterte ihr Gesicht, um jede Regung mitzubekommen. Erwartungsvoll sah Sansa sie an. Doch Margaery blieb stumm.
"Ja?", fragte die Rothaarige neugierig.
Plötzlich blinzelte Margaery, als wäre sie aus einer Trance erwacht.
"Ach, nichts, nichts.", meinte sie schnell. Sansa warf ihre Stirn in Falten. "Sicher?"
Wieder schwieg Margaery als würde sie mit sich ringen.
"Du kannst es mir sagen.", sagte Sansa leise.
Das schien Margaery einen Ruck zu geben.
"Hast du schonmal ein Mädchen geküsst?", fragte sie gerade heraus.
Sansa senkte beschämt den Blick. "Das... Das ist doch verboten....", murmelte sie.
Margaery hob ihr Kinn an. "Ach, Quatsch. Nur weil das einem die Gesellschaft eintrichtert, heißt das noch lange nicht, dass es richtig oder falsch ist. Wer kann denn schon bestimmen, in wen man sich verliebt?"
Das brachte Sansa zum Nachdenken.
"Hier hatte ich meinen ersten Kuss mit einem Mädchen.", erzählte Margaery. "Es war eine Bedienstete meiner Großmutter."
Sansa sah sie schockiert an. "Aber... aber, dann wird es nicht Joffrey sein, der dich zum ersten Mal küsst?"
"Küssen vor der Ehe ist doch erlaubt oder irre ich mich?", wollte Margaery wissen.
"Ich denke schon.", meinte Sansa nachdenklich.
"Na also.", sagte Marfarey zufrieden und lehnte sich ein wenig vor, sodass sich ihre Gesichter sehr nahe waren.
Süffisant grinste sie die junge Lady Stark an.
"Willst du es ausprobieren?"
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