🎁11. Prince Louis🎁
au.
Die, in der Louis auf der Flucht vor dem Künftigen ist und Harry auf der Suche nach dem Vergangenem.
• aka der berühmte Drachentöter Harry bekommt den Auftrag, den entrissenen Thronfolger zu schnappen, der einen Tag vor seiner Hochzeit reiß aus nahm.
• Fantasy-Mittelalter au.
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Als berühmter Drachentöter hat man es nicht immer leicht. Aber auch nicht immer schwer, soviel stand fest. Durch seine Rüstung aus schillernden Drachenschuppen wurde er aber auch viel zu schnell erkannt. Von Ghaden zum Mondbruchgebirge, bis hin zu den Trollminen. Auf jedem Handelsweg, in jedem Königreich und Dorf, alle kannten Harry, den Drachenschlächter.
Und natürlich wurde er überall in den friedliebenden Landen dafür gefeiert und verehrt, was nicht das Schlechteste war, soviel stand fest. So natürlich auch im blauen Königreich, das von den Tomlinson's seit Jahrzehnten regiert wurde. Eingeladen wurde er vom König selbst. Eine edle Eule brachte ihm die Einladung per Flugpost, als er in einem klein Dorf im Gebirge zu Besuch war. Natürlich bestand es aus einem sehr hochwertigem Papier, das golden schimmerte, die Schrift war geschwungen und jedes Wort sah bis auf das kleinste Detail perfekt aus.
Wer sich genau vermählte hatte der Drachentöter bereits wieder vergessen, als er die Grenzen zum blauen Königreich überschritt. Doch einer formalen Einladung konnte der Gelockte nur schwer ablehnen. Genau zwei Tage vor der geplanten Hochzeit betrat Harry das prunkvolle Schloss der Tomlinson's, das auf einem hohen Berg kurz vor einer Schlucht thronte.
Einen Tag später, nachdem Harry sich ein langes Bad im Gästebad des Schlosses gegönnt hatte, ging dann die Nachricht rum. Der künftige Bräutigam fehlte weit und breit. Der König schickte aufgehetzt seine Untertanen hin und her. Vom Schloss bis zu den Grenzen der Stadtmauern, auf der Suche nach dem verschollenem Prinzen.
Als der Mittag nahte und immer noch jede Spur vom Prinzen fehlte, holte er Harry zu sich in den Thronsaal. "Ich weiß, dein Metier liegt eher beim Töten von Drachen, aber kannst du meinen Sohn wiederfinden?", hatte der König ihn sorgenvoll gefragt. "Natürlich würde ich dich reichlich belohnen, falls du ihn gesund und munter wieder zurückbringen solltest."
Und wie schon bei der Einladung konnte Harry dies natürlich nicht einfach so ablehnen. Deshalb machte der Drachenschlechter sich direkt danach auf die Suche nach dem Prinzen.
Mit einem geliehenem Königspferd an den Zügeln, seinem üblichen Gepäck, der Rüstung und einer detaillierten Zeichnung des Entrissenen stapfte Harry durch die Straßen. Sein Ziel: irgendwo außerhalb der Stadtmauern. Für den zukünftigen Thronfolger wäre es überall innerhalb der Grenzen viel zu gefährlich, entdeckt zu werden. Sein Instinkt verriet ihm, in den Wäldern nahe der Grenzen nach dem Jungen zu suchen und so tat er es auch.
Zusammen mit seinem Pferd lief er die Trampelpfade des Waldes entlang, während er aufmerksam jedem Geräusch lauschte und schlussendlich das Pferd an einem der Bäume festband. Ein Knacksen ertönte und dann ein dumpfer Aufprall etwas weiter weg, weshalb Harry seine Aufmerksamkeit natürlich sofort dahin lenkte und die Ursache Geräusches aufsuchte.
"Verflucht, verbannt und erhangen", murmelte eine leise Stimme und Harry musste sich erst durch ein Gestrüpp kämpfen, ehe er den entlaufenen Jungen auf dem Boden erblickte, sein rechter Fuß klemmend unter einer Baumwurzel. "Das ging schneller als erwartet", kommentierte Harry amüsiert und lehnte sich gegen einen der Baumstümpfe. Louis blickte überrascht auf, seine Haare waren verwuschelt und mit Blättern beschmückt. "Bist du gekommen, um mich zu holen?", fragte Louis mit großen Augen und musterte Harry's glänzenden Panzer.
"Ganz recht, ihr werdet bereits im Schloss vermisst."
"Vermisst. Bring mich bitte nicht zurück!", Louis versuchte verzweifelt seinen Fuß los zu werden, während Harry seufzend sein Messer zog und auf Louis zu ging. "Ich glaube, das liegt nicht in meiner Hand", Harry grinsend und schlug mit einer klugen Bewegung dienWurzel entzwei, verfehlte Louis' Bein dabei nur knapp. "Na komm jetzt, Kleiner", Harry zog ihn etwas unsanft am Oberarm nach oben. Louis holte daraufhin instinktiv aus und traf Harry's Intimbereich, weshalb er überrascht losgelassen wurde und sofort einen Abgang hinlegte.
"Hey, hier geblieben!"
"Lass mich in Ruhe!"
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"Das wirst du bereuen! Mach mich gefälligst los!", Louis zappelte eingeschnappt herum, seine Handgelenke waren hinter seinem Rücken zusammen. "Tut mir Leid, Kleiner, aber ich fürchte, das kann ich nicht machen", Harry hob den Jungen in einem Satz hoch und und legte ihn auf den Rücken des Pferdes. "Natürlich kannst du das! Lass mich einfach gehen und sag meinem Vater, dass du mich nicht finden konntest."
"Wenn ihr eines über mich wissen solltet, dann, dass ich immer meinen Auftrag abschließe und dein Vater hat eine gute Belohnung für die ausgesetzt, das kann ich mir doch nicht entgehen lassen."
Louis grollte wütend und versuchte sich weiterhin zu befreien, während Harry das Pferd an den Zügeln aus dem Wald führte. "Du hast doch schon so viel, da macht der eine Auftrag doch auch nichts mehr aus! Lass mich einfach gehen oder nimm mich mit!"
"Euch mitnehmen?", Harry lachte amüsiert. "Ihr würdet außerhalb eures übergroßen Zimmers keinen Tag überleben", schnaubte er verächtlich zu Louis. "Deshalb bin ich ja bei dir! Ich könnte dir Gesellschaft leisten! So als Reisender muss es doch bestimmt einsam sein."
"Ich bin nicht einfach nur ein Reisender, Louis, ich bin ein Drachentöter und anhand eurer Gute-Nacht-Geschichten solltet ihr wissen, dass man sich mit Drachen besser nicht anlegen sollte."
"Meine Gute-Nacht-Geschichten?! Ich bin kein kleines Kind mehr und kann mich sehr gut selbst verteidigen. Du musstet immerhin bis nach Sonnenhoch hinter mir her jagen. Komm schon, ich will die Welt sehen, neue Leute kennenlernen und Drachen in den Hintern treten!"
Harry seufzte daraufhin und blieb mit dem Pferd am Waldrand stehen. "Louis, das ist kein Kinderspiel und auch kein lustiges Abendteuer. Es mag zwar schön sein, neue Ländereien zu besuchen, aber bei einem Leben wie meines, könnte jeder Tag dein letzter sein", erklärte er Louis ernst, der eifrig nickte und ihn bittend mit seinem blauen Augen ansah. "Das weiß ich, wirklich! Aber das Leben im Palast ist nichts für mich! Die dämliche Hochzeit und der Ruhm und das Gold, das interessiert mich alles nicht!", rief Louis fast schon, seine braunen Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht.
"Ich möchte anderen Leuten und Wesen helfen, die Hilfe brauchen! Bring mich nicht zurück, du reist doch aufgrund des selben Grundes durch die Landen, stimmt's? Dann hilf mir, nimm mich mit!", versuchte Louis ihn weiter zu überreden und tatsächlich fing Harry an, über die Worte des Prinzens nachzudenken. "Als ich anfing, zu reisen, lagen meine Privilegien eigentlich woanders und auch bis Heute hat sich das nicht geändert", erzählte der Lockenkopf ihm dann. "Ich begann mit dem reisen, um mehr über meine Vergangenheit herauszufinden. Das mit dem Drachenschlächter geschah erst viel später."
"Du suchst nach deiner Vergangenheit? Du bist Harry, der Drachenschlächter. Jedes Kind kennt deine Geschichten!"
"Meine Geschichten, wie ich gefährliche Bestien töte und Menschen in Not rette, ja. Aber nicht, was vor den Geschichten passierte. Das wissen sie nicht und das weiß ich ebenso nicht."
"Ich kann Dir dabei helfen."
"Ach und wie?", Harry grinste erneut und verschränkte seine Arme. "Ich Ehm... ich weiß nicht... irgendwie halt. Du brauchst doch sicher mal eine Person an deiner Seite. Eine rechte Hand."
Innerlich seufzte der Drachentöter. Da hatte der junge Wuschelkopf definitiv nicht unrecht. "Ich kann dich auf gar keinen Fall auf meine Kosten in Gefahr bringen", schüttelte Harry dann jedoch trotzdem den Kopf. "Auf deine Kosten? Ich kann jawohl für mich selbst entscheiden und wenn ich aus eigener Hand mit Dir mitgehen will, dann geht das alles bedingungslos auf meine Kosten, dass das schon mal klar ist. Du hältst mich zwar für ein Kind, aber ich bin keins."
Harry musterte Louis einen kurzen Augenblick, dabei achtete er natürlich besonders auf die strahlend-blauen Augen, die ihn irgendwie in den Bann zogen. "Bitte Harry", sprach Louis dann und natürlich konnte Harry dem nicht standhalten. Er mochte zwar ein knallharter Drachentöter sein, aber, wenn der Junge ihn mit seinen Augen anblickte, vergaß Harry zu atmen. Jeder Held hatte nun mal eine Schwachstelle und Harry nahm seine eben direkt mit auf seine Reisen.
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