🎁10. Karma🎁

au.

Die, in der Harry ein Junge mit gebrochenem Herzen ist und eines Nachts ein Wuschelkopf mit blauen Augen und Flügeln durch sein Fenster fliegt.

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Es war eine stürmische Septembernacht, weshalb Harry das laute Krachen aus seinem Schlafzimmer fast überhörte. Er lag auf dem Sofa im Wohnzimmer, da er beim Fernsehen schauen eingeschlafen war. Er wachte mit einem Schlag auf, als das besagte Krachen -oder genauer gesagt, klirren- aus seinem Schlafzimmer ertönte. Sofort war der Lockenkopf hellwach natürlich und sprang vom Sofa runter, die Decke, die bis eben über ihm gelegen hatte, fiel zu Boden.

Er eilte durch das Wohnzimmer und zum Flur, dort wiederum direkt in sein Schlafzimmer. Die Tür flog auf und hastig ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Das Erste, was ihm auffiel, war das zerbrochene Fenster, das wohl von außen aufgeschlagen wurde. Erst auf dem zweiten Blick bemerkte war der Junge im weißen Gewand und noch weißeren Flügeln, der sich ächzend aufsetzte. "Bruchlandungen sind die besten Landungen", waren seine ersten Worte, ehe er sich die Glasscherben aus den Haaren schüttelte.

"Was zum- wer bist du?!", fragte Harry den Unbekannten und hielt sich an der Türklinke fest. "Ich bin Karma, aber eigentlich Louis William Tomlinson. Kannst mich aber auch Tommo nennen, jetzt, da wir Freunde sind", der Engel grinste ihn an und strich sich sein Gewand ab. Unglaubwürdig starrte Harry ihn weiter an, das Hauptaugenmerk lag dabei auf den weißen Schwingen, die sich leicht hin und her bewegten. "Hey, guck meine Flügel nicht so an, das ist sehr unfreundlich", unterbrach Louis sein Starren und sah sich dann im Zimmer um. "Schick. Bisschen unaufgeräumt, aber naja. Hab schon Schlimmeres erlebt."

"Was- wie- wo-"
"Jetzt guck' nicht so doof. Hast du Äpfel? Ich mag Äpfel. Denk' ich zumindest", Louis lief an dem perplexen Jungen vorbei in den Flur und suchte die Küche. "Hey, warte!", Harry rannte ihm hinterher und hielt den Jungen dann an seinem Arm fest. "Wie kommst du hier rein?! Was sollen diese dummen Flügel?!"
"Durch dein Fenster vielleicht? Ich bin doch kein Vandalist, ich mach nur Sachen kaputt, wenn es sein muss. Und meine Flügel sind nicht dumm, Löckchen", Louis riss sich schnaubend los und stapfte dann in die Küche.

"Uh, Apfel", zufrieden schnappte Louis sich das Obst aus dem Korb und hüpfte dann auf die Theke. "Also", nuschelte er dann mit vollem Mund. "Wie heißt du?"
"Du brichst in mein Haus ein und fragst, wer ich bin?!"
"Scheint so."
"Also-das-", Harry grollte frustriert, von seinem unerwarteten Besuch und ballte die Hände. "Was machst du hier?!"
"Befehl von ganz Oben", antwortete Louis und zeigte mit dem Zeigefinger nach oben. "Hab gehört du hast 'n paar Probleme und wollte mal vorbeischneien. Also, wie heißt du?"

"Harry und ich hab keine Probleme. Und was heißt denn bitte 'von ganz Oben'?"
"Ich stell' hier die Frage, Harold", Louis nahm noch ein Biss von dem Apfel. "Und so wie du aussiehst, hast du doch ein paar Problemchen. Deine Augenringe sind schwärzer als mein Humor."
"Ich-", begann Harry, doch stoppte sich selbst, aufgrund von Louis. "Du bist schon ein komischer Vogel", murmelte er dann überfordert von dem Engel. "Hör' ich nicht zum ersten Mal", Louis sprang von der Theke und reichte dem Gelockten nun knapp bis zur Schulter. "Und was beschäftigt dich momentan so? Schulstress? Liebeskummer? Irgendwelches Drama?"

"N-Naja, da ist dieses Mädchen und-"
"Okay, sprich nicht weiter", unterbrach der Engel ihn sofort. "Vergess' das Mädel und nimm lieber mich, ich bin in allen Hinsichten besser als sie. Perfekt, okay, nächstes Problem?"
"Was? Was ist falsch bei dir?!"
"Bei dir ist wohl eher was falsch! Hier steht gerade die Perfektion des Himmels vor Dir und du stehst immer noch auf Frauen!"
"Ich bin Bi und ich kenn' dich doch nicht mal!"
"Du kennst meinen Namen und meine Sexualität, das sollte jawohl reichen, um mich ins Bett zu bringen!"
"Nein tut es nicht!"

Wütend durchbohrten sich ihre Blicke wie Blitze, während die beiden nur Millimeter voneinander entfernt standen. "Okay, erzähl' mir mehr von diesem Mädel da", wechselte Louis dann seufzend das Thema und machte eine abweisende Geste mit der Hand. "Ihr Name ist Emilia und wir sind auch eigentlich zusammen-"
"Ah, 'eigentlich'. Das sagt schon alles aus."
Harry rollte mit den Augen und fuhr fort, ohne auf Louis' Kommentar einzugehen: "Aber sie betrügt mich mit jedem Typen gefühlt."

"Deswegen bin ich schwul. Mädchen sind des Teufels einfach. Egal wie gut man aussieht, betrügen tun sie einen ja doch nur. Aber du brauchst sie jetzt ja eh nicht mehr, hast ja jetzt mich."

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"Folgst du mir jetzt überall mit hin?"
"Natürlich! Was denkst du denn?", fröhlich hüpfend lief der Angel am nächsten Tag neben Harry her. "Und alle anderen können dich nicht sehen oder wieso ignorieren sie dich?"
"Exakt, du bist ja heute ein ganz Schlauer. Wo gehen wir überhaupt hin?"
"Zur Uni."
"Wieso?"
"Weil ich dort vielleicht studiere?"

Zusammen mit Louis an der Uni war das reinste Chaos, da dieser ihn die ganze Zeit ablenkte und irgendeinen Unfug trieb. Zum Beispiel dem Dozenten die Hose runter zu ziehen. "Das hatte er verdient", war Louis' Ausrede dazu gewesen. "Und wo ist jetzt diese blöden Tunte, von der du mir erzählt hast?", Louis wippte mit seinen Beinen, als sie auf dem Campus auf einen der Bänke saßen. "Willst du ihr auch die Hosen runterziehen?", schnaubte Harry, während er in seinen Apfel bis. "Und sie ist da drüben", fügte er noch mit einem Kopfnicken zu der Mädchengruppe etwas weiter weg, hinzu. "Die Blonde da?"

"Nein, die Braunhaarige daneben. Mit dem lila Pulli."
"Das ist pink Harold, also bitte."
"Lila."
"Pink"
"Es ist Lavendel."
"Es ist scheiße, mehr nicht."
"Du gehst mir auf die Nerven."
"Ich liebe dich auch."

Harry hatte seinen Mund bereits wieder geöffnet, als die Blonde über irgendwas stolperte und ihren Kaffee über Emilia schüttete. Sofort fingen alle an zu schreien und zu lachen. Harry wiederum verschluckte sich vor Überraschung an seinem Apfel und hustete kurz. "Warst du das?", fragte er dann zu dem Engel, der ihn unschuldig angrinste. "Nie-mals!", lachte er dann sarkastisch und blickte amüsiert zu der Mädchengruppe. "Louis, das ist total fies, du solltest besser sein, so als Karma-ähnlichem-Engel-Dingen."

"Da ich ein Karma-ähnliches-Engel-Dingen bin, weiß ich am besten, was sie verdient hat und was nicht", erwiderte Louis und tippte Harry auf die Nasenspitze. "Ach ja? Hast du etwa wie Santa eine Liste mit denen, die sowas verdient haben?"
"Ich bin jawohl zehn mal besser als Santa. Ich brauche keine Liste, um mir das zu merken", Louis zwinkerte Harry kurz zu. "Und deshalb weiß ich auch, dass du mehr verdienst als die dumme Göre dahinten. Mich zum Beispiel."

"Ich hab es inzwischen verstanden, Lou", lachte Harry. "Du bist viel besser als sie."
"Ich bin viel besser als alle Mädchen auf diesem Planeten, Harold, hast du schon mal meinen Hintern gesehen? Ich bitte dich."
"Nein, hab ich bisher noch nicht und nein Lou, du stehst jetzt nicht auf, um mir deinen Hintern zu zeigen."
"Pf na gut, dann heb' ich mir das für später auf."

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